Ich weiß nicht, wer ich bin.... Jobsuche!

Auch im Berufsleben steht man immer wieder vor Herausforderungen und Problemen. Die könnt ihr hier diskutieren.
Max-Xaver
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Re: Hallo Frust!

Beitrag von Max-Xaver »

camaleonica hat geschrieben:Frust macht sich breit, da keine Antworten kommen. Es ist jetzt auch "erst" 3 Wochen her, aber aus meiner bisherigen "Bewerber-Erfahrung" weiß ich, dass Interesse bei Weitem schneller gezeigt wird. Was habe ich wohl falsch gemacht? Die ganze "Arbeit" umsonst? Um so mehr ärgere ich mich, dass mein Kollege, mit weit weniger Qualifikationen, ............. irgendwas mache ich wohl grundlegend falsch.
:
Du verkennst ein Problem! Mit 29 bist du in einem endgebärfähigen Alter - also wo sich andere Frauen Gedanken machen: "Jetzt wird es langsam Zeit" und die Familienplanung anschieben. Sei froh dass du einen unbefristeten Job hast!

Vielleicht hilf der Satz ja in deiner Bewerbung: "Da ich keinen Kinderwunsch heege, habe ich mich sterilisieren lassen.

mfG
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zicke24
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Beitrag von zicke24 »

Ich denke auch indirekt ist es schon wieder das Problem eine Frau zu sein.
In dem Alter kannst du jederzeit länger durch Kinder ausfallen, und das will keiner riskieren.
Du kannst nur immer wieder probieren Bewerbungen zu schreiben und eine andere Stelle zu finden.
Mach dich doch nicht verrückt.
Bei den Bewerbungen die du geschrieben hast kannst du nachhacken indem du einfach mal anrufst und nachfragst.
Max-Xaver
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Beitrag von Max-Xaver »

zicke24 hat geschrieben:....
Bei den Bewerbungen die du geschrieben hast kannst du nachhacken indem du einfach mal anrufst und nachfragst.
Netter Tip, aber eine ehrliche Antwort wäre dann AGG-Abmahnfähig* - ergo wirst du keine erhalten.

Eine Gewissheit wird man nur erlangen, ob es an einem persönlich liegt oder aus dem oben genannten Grund, wird man nur erlangen können, indem man eine fixtive Testbewerbung eines ähnlich qualifizierten männlichen Bewerbers mit ähnlicher Biografie hinterherschickt.
Dies hilft zumindestens persönlich mit der Situation zurechtzukommen, da man dann indirekt erfährt, ob die eigene Qualifikation nicht passend war oder andere Gründe hat.

Neuere Studien belegen dass Personsonalentscheider für die Vorauswahl der Bewerber gerade mal sechs bis neun Sekunden für die Vorauswahl aufwenden.
Er liest bei dir: weiblich, ~30Jahre alt, keine Kinder, kein Job länger als ein Jahr -> Nächster Kandidat: männlich, ~30 Jahre, überschaubarer Lebenslauf -> Den schaue ich mir später genauer an.

Bis zu den Zeugnissen gelangt er nicht mehr - du bist schon aussortiert!

Und ich muss dir ehrlich sagen: Acht Jobs in neun Jahren zeugt nicht gerade von Kontinuität. Ich würde dich als AG auch nicht einstellen, da du gewisse Softskills nicht erfüllst. Du musst jetzt in deinen Job zeigen, dass du auch langweilige Routine aushältst, denn das ist der Alltag.
Und wenn der Chef so schrecklich ist, hast du als Frau die Möglichkeit, deine Familienplanung vorzuziehen.
Fachkräfte, Steuer- und Rentenzahler müssen auch in 25 Jahren irgendwo herkommen - du kannst somit einen wertvollen Beitrag für unser Land leisten.

mfG
Zerschmetterling
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Beitrag von Zerschmetterling »

@max-xaver

"Und wenn der Chef so schrecklich ist, hast du als Frau die Möglichkeit, deine Familienplanung vorzuziehen.
Fachkräfte, Steuer- und Rentenzahler müssen auch in 25 Jahren irgendwo herkommen - du kannst somit einen wertvollen Beitrag für unser Land leisten."

Dieser Rhetorik hat man sich vor einigen Jahrzehnten bedient. Ich hoffe, Du meintest das ironisch. Was ich von der Idee halte, ein Kind zu bekommen, um dem sch*** Job zu entfliehen, sage ich mal lieber nicht... (was nicht heißt, dass einige Frauen das durchaus genau so handhaben). Und manche Menschen wollen auch gar keine Kinder, auch wenn einem das in einem bestimmten Alter gerade als Frau immer unterstellt wird...

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Alter und weibliches Geschlecht können durchaus eine Rolle spielen. Ich kann selbst davon ein Lied singen, da ich einige Monate auf Jobsuche war und um die 100 Bewerbungen verschickt habe. Letztendlich hat es aber trotz bestem "Babyalter" von 32 Jahren geklappt. Mittlerweile bin ich 33 und habe vor kurzem geheiratet. Da wäre das ganze Problem in Bewerbungen wohl noch verschärft. Aber, wie hier ja schon festgestellt wurde, in Normalfall wird man nicht erfahren, ob es daran lag. Und selbst wenn, würde es einem denn weiterhelfen? Dann ändern kann man daran ja nix. Ebenso wie der Bewerber mit ausländischem Namen, der Bewerber mit Krankheitsgeschichte etc....

Interessant wäre, ob es denn Einladungen zum VG gibt (habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen). Falls ja, gibt es ja generelles Interesse. Problematischer sehe ich hier die vielen Jobwechsel, da wird man tatsächlich als "Jobhopper" eingestuft, der sich nicht anpassen kann/will bzw. geht, wenn er was Besseres findet. So jmd möchte niemand gerne einstellen.
Max-Xaver
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Beitrag von Max-Xaver »

Zerschmetterling hat geschrieben: Dieser Rhetorik hat man sich vor einigen Jahrzehnten bedient. Ich hoffe, Du meintest das ironisch. Was ich von der Idee halte, ein Kind zu bekommen, um dem sch*** Job zu entfliehen, sage ich mal lieber nicht... (was nicht heißt, dass einige Frauen das durchaus genau so handhaben). Und manche Menschen wollen auch gar keine Kinder, auch wenn einem das in einem bestimmten Alter gerade als Frau immer unterstellt wird...

----
Nein ich meine das im vollen Ernst, ich bin in der Beziehung konservativ - meinetwegen nenne es altmodisch. Ich halte nach wie vor Kinder bekommen und erziehen für eine wertvolle Aufgabe und wichtig für die Zukunfstfähigkeit unseres Landes. Ich persönlich würde nicht auf meine Familie verzichten wollen, es wird aber vom Arbeitsmarkt nicht honoriert, obwohl er davon selber langfristig profitiert.

Wir können gerne weiter darüber diskutieren, sollten dies aber in einen eigenen Betrag machen! Du darfst diesen gerne eröffnen - ich werde mich der Diskussion nicht entziehen.


Generell ist es so, dass bestimmte Gruppen besondere Schutzrechte genießen oder bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden.
Diese Schutzrechte sind inviduell gesehen größtenteils sinnvoll und berechtigt, führen aber dazu, dass diese Gruppen pauschal im Bewerbungsverfahren, quasi in Sippenhaft genommen, erheblich weniger Chanchen haben. Für viele AG sind Mitarbeiter in erster Linie Kostenstellen, die nach Effizienz und Auffallrisiko kalkuliert werden.

mfG
camaleonica
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Beitrag von camaleonica »

Hallo ihr Lieben!

Danke für die vielen Beiträge seit meinem letzten Post, es ist immer wieder spannend eure Meinungen zu lesen.

Ich hatte vor 5 Wochen einen mittelgroßen Arbeitsunfall und heute ist mein 1. Arbeitstag, nun kann ich auch wieder antworten. Im Moment bin ich noch "ruhig", aber seit heute morgen weiß ich, dass ich heute bis 17.00h hier rumsitzen darf (statt nur bis 16.00h wie vereinbart), während 95% meiner Kollegen schon im Urlaub sind. Diese "kleine Zeitänderung" hat mein Chef mir netterweise per Whatsapp mitgeteilt. Da könnt' ich grad' wieder rückwärts hier raus laufen. Der feine Herr weiß auch, dass ich dank des Unfalls, nicht lange sitzen kann, aktuell (attestierte) Rückenprobleme habe, aber das interessiert niemanden. Während meiner Abwesenheit musste er mich auch 3x wöchentlich anrufen und einfach nur Stress machen!! Für die 1. KW im Januar bin ich sogar von 7.30 -18.00h eingeteilt, ergo: keine Physiotherapie in der Woche. Es ist einfach nur mega dreist, wie die Menschen hier in diesem Saftladen behandelt werden!!!!

Zu meiner Bewerbung: ich habe all' meinen Mut zusammen genommen & habe nach 3 Woche dort angerufen. Die Dame teilte mir mit, dass über 500 Bewerbungen für die Stelle eingegangen seien und das das Auswahlverfahren noch andauere. Nach dem Telefonat habe ich mir meinen Traumjob gleich aus dem Kopf geschlagen. Eine Woche später kam dann auch wirklich die Absage per Mail. :cry:

Lieber Max-Xaver ich bin sprachlos und irgendwie auch sauer. Ich bin 28 & das man so "jung" Kinder bekommt, war zu der Zeit meiner Elteren eventuell "in". Frauen sind heute doch hauptsächlich auf Karriere aus & Kinder stehen bei mir in den nächsten Jahren nicht in der Planung. Ich weiß selbst, dass dieses Denken in vielen (altmodischen) Köpfen schwirrt und ich wurde in Vorstellungsgesprächen auch schon darauf angesprochen. Ich find das auch einfach nur k*ack dreist. Man kann über die Gesellschaft, bzw. die Menscheit allgemein, einfach nur den Kopf schütteln!!!

Übrigens: ich weiß, dass ich diese Frage nicht beantworten muss, trotzdem tue ich es wie folgt: "ich habe 3 Hunde, die sind pflegeleichter". Kam bisher immer gut an ;-)

Zum Thema "Job-Hopper": ihr habt definitiv recht. Ich denke mir immer "du bist jung, jetzt kannst du noch. Aber wenn du älter bist, dann geht das mit dem Hopping nicht mehr". Ich fühle mich immer als würde ich etwas verpassen, wenn ich gewisse Dinge nicht probiere. Bisher bereue ich es auch nur 1x meinen Job verlassen zu haben (der Job, den ich bisher am längsten gemacht habe und wegen meinem Umzug aufgeben musste).

In meinem Lebenslauf schummle ich etwas und stelle das Hopping natürlich nicht so krass dar wie ich es hier beschrieben habe. Ich verbinde 3-4 Tätigkeiten mit "befristeter Einsatz durch Zeitarbeitsunternehmen / Saisonarbeit" & schon habe ich einen kleinen, kurzen Lebenslauf mit nur 3 Arbeitgebern. Der Grund? Ich habe eine rein schulische Ausbildung und "damals"war es eben wirklich so (das ist nicht gelogen), dass niemand eine Sekretärin ohne Berufserfahrung einstellen wollte. Meine einzige Change auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, waren eben diese Unternehmen und heutzutage sind Zeitarbeitsfirmen keine Feinde mehr, sondern Sprungbretter.

Nun habe ich also ein Vorsatz mehr für das Jahr 2016: ganz schnell einen neuen Job finden.

In diesem Sinn: euch allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in 2016!

Bis (hoffentlich) bald :D
Hazel-Rah
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Beitrag von Hazel-Rah »

Hallo camaleonica,
camaleonica hat geschrieben: Ich hatte vor 5 Wochen einen mittelgroßen Arbeitsunfall und heute ist mein 1. Arbeitstag, nun kann ich auch wieder antworten. Im Moment bin ich noch "ruhig", aber seit heute morgen weiß ich, dass ich heute bis 17.00h hier rumsitzen darf (statt nur bis 16.00h wie vereinbart), während 95% meiner Kollegen schon im Urlaub sind. Diese "kleine Zeitänderung" hat mein Chef mir netterweise per Whatsapp mitgeteilt. Da könnt' ich grad' wieder rückwärts hier raus laufen. Der feine Herr weiß auch, dass ich dank des Unfalls, nicht lange sitzen kann, aktuell (attestierte) Rückenprobleme habe, aber das interessiert niemanden. Während meiner Abwesenheit musste er mich auch 3x wöchentlich anrufen und einfach nur Stress machen!! Für die 1. KW im Januar bin ich sogar von 7.30 -18.00h eingeteilt, ergo: keine Physiotherapie in der Woche. Es ist einfach nur mega dreist, wie die Menschen hier in diesem Saftladen behandelt werden!!!!
Ich kenne sowas nur aus meinen prekären Beschäftigungsverhältnissen bis 2008. Ansonsten die klare Direktive: Mitarbeiter in Krankheit oder Urlaub werden nicht belästigt! - Wirklich ein Saftladen!
camaleonica hat geschrieben:Zu meiner Bewerbung: ich habe all' meinen Mut zusammen genommen & habe nach 3 Woche dort angerufen. Die Dame teilte mir mit, dass über 500 Bewerbungen für die Stelle eingegangen seien und das das Auswahlverfahren noch andauere. Nach dem Telefonat habe ich mir meinen Traumjob gleich aus dem Kopf geschlagen. Eine Woche später kam dann auch wirklich die Absage per Mail. :cry:
Das tut mir leid. Kennst du ja schon: Meistens dauert es halt ein bisschen, bis man wieder was findet. Ich war jetzt sechs Monate auf Stellensuche. Aus der Arbeitslosigkeit heraus. Und deinen Frust kann ich nachvollziehen.
camaleonica hat geschrieben:Lieber Max-Xaver ich bin sprachlos und irgendwie auch sauer. Ich bin 28 & das man so "jung" Kinder bekommt, war zu der Zeit meiner Elteren eventuell "in". Frauen sind heute doch hauptsächlich auf Karriere aus & Kinder stehen bei mir in den nächsten Jahren nicht in der Planung. Ich weiß selbst, dass dieses Denken in vielen (altmodischen) Köpfen schwirrt und ich wurde in Vorstellungsgesprächen auch schon darauf angesprochen. Ich find das auch einfach nur k*ack dreist. Man kann über die Gesellschaft, bzw. die Menscheit allgemein, einfach nur den Kopf schütteln!!!
Ich bin auch kinderlos. Wollte sich nicht ergeben, obwohl ich gerne welche gehabt hätte. Inzwischen ist das Kapitel für mich abgeschlossen. Vielleicht würde es noch ohne medizinische Hilfe klappen, aber ich fühle mich einfach zu alt und in meinen Routinen.

Ich denke, keine Frau (oder auch der moderne 21st-century-man) sollte sich von jemandem Anderen sagen lassen müssen, wie er oder sie zu leben hat. Und meist ist es ja doch komplexer.
Ich fühle mich nicht weniger als Frau - obwohl ich kaum Püppi-Qualitäten habe -, nur weil ich keine Kinder habe!
Bezieht sich zwar nicht auf den nachvollziehbaren persönlichen Grund, Kinder haben zu wollen, aber es gibt schon 7 Milliarden Menschen auf der Erde. Und auch mit Zuwanderung sehe ich den Untergang des Abendlandes noch längst nicht kommen. Das Argument, dass die Gesellschaft Nachwuchs braucht, zieht so nicht. Wäre ja mal schön, sich wirklich sinnvoll um die Randständigen zu kümmern.
Und ich kenne auch Eltern mit erwachsenen Kindern, die (verkürzt) sagen: Ich muss mich nirgendwo engagieren; ich habe Kinder bekommen; für die Rente. So ungefähr. --- Na, wenn das nicht ein Grund ist, Kinder zu kriegen?!?

Im Vorstellungsgespräch finde ich es höchst albern, nach Kinderwunsch zu fragen. Hier greift das AGG und das ist gut so. Ist aber ein Hinweis auf die 'Compliance' der Firma.
Unser Beruf ist frauenlastig. Wenn's nach Fortpflanzungsfähigkeit ginge, fänden die Firmen keine Assistentinnen mehr. Ich halte das tatsächlich für nicht so ausschlaggebend.
camaleonica hat geschrieben:Lieber Übrigens: ich weiß, dass ich diese Frage nicht beantworten muss, trotzdem tue ich es wie folgt: "ich habe 3 Hunde, die sind pflegeleichter". Kam bisher immer gut an ;-)
Bild Bild
camaleonica hat geschrieben:Zum Thema "Job-Hopper": ihr habt definitiv recht. Ich denke mir immer "du bist jung, jetzt kannst du noch. Aber wenn du älter bist, dann geht das mit dem Hopping nicht mehr". Ich fühle mich immer als würde ich etwas verpassen, wenn ich gewisse Dinge nicht probiere. Bisher bereue ich es auch nur 1x meinen Job verlassen zu haben (der Job, den ich bisher am längsten gemacht habe und wegen meinem Umzug aufgeben musste).
Da sehe ich den eigentlichen Knackpunkt.
Was war den das Tolle in dem längsten Job? Das würde ich analysieren und ähnliche Profile suchen.
Im jugendlichen Leichtsinn habe ich auch viele strategische Fehler gemacht, aber das ist mir wurscht. Ich wusste es nicht besser.
Aber mit 28 und viele Jobwechseln würde ich dann - wenn alles oder wenigstens das meiste passt - schon mal unter Beweis stellen, dass ich auch mal vier, fünf, sechs Jahre bleiben kann.
Es ist ja sowieso so, dass sich gerade im Mittelstand Möglichkeiten ergeben, sich weiterzubilden, einen Schwerpunkt zu setzen.
camaleonica hat geschrieben:In meinem Lebenslauf schummle ich etwas und stelle das Hopping natürlich nicht so krass dar wie ich es hier beschrieben habe. Ich verbinde 3-4 Tätigkeiten mit "befristeter Einsatz durch Zeitarbeitsunternehmen / Saisonarbeit" & schon habe ich einen kleinen, kurzen Lebenslauf mit nur 3 Arbeitgebern. Der Grund? Ich habe eine rein schulische Ausbildung und "damals"war es eben wirklich so (das ist nicht gelogen), dass niemand eine Sekretärin ohne Berufserfahrung einstellen wollte. Meine einzige Change auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, waren eben diese Unternehmen und heutzutage sind Zeitarbeitsfirmen keine Feinde mehr, sondern Sprungbretter.
Letzteres stimmt bedingt. Die ganzen SUPERPERSO Franz Müller bei der JOBBÖRSE kannste vergessen: Die greifen als Geschäftsmodell ja nur die Vermittlungsgutscheine ab. Aber das ist ja nicht dein Problem.
camaleonica hat geschrieben:Nun habe ich also ein Vorsatz mehr für das Jahr 2016: ganz schnell einen neuen Job finden.
Ich würde eher langsam, sorgfältig und strukturiert machen. Angst, Ärger und Druck sind keine guten Ratgeber. Nicht, dass sich der schnelle Wechsel dann wieder als unbefriedigend herausstellt.
Ich habe übrigens auch schon mal nach einem Vorstellungsgespräch gesagt: Danke für die Einladung und das Gespräch, aber nachdem wir jetzt gesprochen haben, sehe ich, dass mein Profil nicht wirklich zu der Stelle passt (Daten in Excel eingeben, dazu ein strenger Dresscode). Ich habe kein Interesse! - hehe, die Dame hat Bauklötzchen gestaunt Bild

Nu feier erst mal Weihnachten! Trotz Allem: ein frohes Fest! Bild

Liebe Grüße

Hazel
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Erst einmal nachträglich frohe Weihnachten, camaleonica!
Hazel-Rah hat geschrieben:
camaleonica hat geschrieben:Nun habe ich also ein Vorsatz mehr für das Jahr 2016: ganz schnell einen neuen Job finden.
Ich würde eher langsam, sorgfältig und strukturiert machen. Angst, Ärger und Druck sind keine guten Ratgeber. Nicht, dass sich der schnelle Wechsel dann wieder als unbefriedigend herausstellt.
Das war auch mein spontaner Gedanke. Bei dem "Ganz schnell Irgendwas"-Verfahren waren wir ja schon einmal ganz am Anfang des Threads. Zwischendurch war die Unterhaltung doch schon einmal viel weiter, was nachhaltige Lösungen angeht, oder?!?
Hazel-Rah hat geschrieben:Unser Beruf ist frauenlastig. Wenn's nach Fortpflanzungsfähigkeit ginge, fänden die Firmen keine Assistentinnen mehr. Ich halte das tatsächlich für nicht so ausschlaggebend.
Auch ein GANZ wichtiger Punkt, den ich hier ganz oft denke... und als Nicht-Frau üblicherweise aus Gründen der guten Forenstimmung lieber für mich behalte. Aber wenn ich es schon einmal sage, würde ich es auch gleich ein bisschen deutlicher sagen: Die (in der Regel männlichen) Chefs wollen in ihrer Eigenschaft als hauptamtliche Alphatiere EXAKT DIE Frauen in ihren Vorzimmern sitzen haben, die möglichst viele andere Männer gern möglichst schnell als Mütter ihrer Kinder hätten! Das ist durchaus ein (mehr oder minder) unterschwelliger Weg, den alphakollegialen "Geschäftsfreunden" zu zeigen, mit was für einem Hecht sie es zu tun haben. Und das Aller-Allerletzte, was sie zu diesem Zweck gebrauchen könnten, wären Männer... ;-)
camaleonica
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Beitrag von camaleonica »

Ein frohes, neues, erfolgreiches und gesundes Jahr an alle fleißigen Bienchen hier im Forum, die diesen Thread so toll mit kreativen und sehr hilfreichen Kommentaren füllen! :mrgreen:

Alle den Jahreswechsel gut überstanden?
Sehr gut, dann kann ich ja wieder auf hohem Niveau jammern ;o)
Hazel-Rah hat geschrieben: Ich kenne sowas nur aus meinen prekären Beschäftigungsverhältnissen bis 2008. Ansonsten die klare Direktive: Mitarbeiter in Krankheit oder Urlaub werden nicht belästigt! - Wirklich ein Saftladen!
Sag' ich doch!! Man hat hier auch schon gelästert, ich sei "zu lange krank für die Art / den Umfang des Unfalls". Da bekomme ich gleich wieder Plaque! Aber ich reg' mich nicht auf, denn ich will KEINE grauen Haare mehr!!
Hazel-Rah hat geschrieben: Das tut mir leid. Kennst du ja schon: Meistens dauert es halt ein bisschen, bis man wieder was findet. Ich war jetzt sechs Monate auf Stellensuche. Aus der Arbeitslosigkeit heraus. Und deinen Frust kann ich nachvollziehen
Hazel-Rah hat geschrieben:Ich würde eher langsam, sorgfältig und strukturiert machen. Angst, Ärger und Druck sind keine guten Ratgeber. Nicht, dass sich der schnelle Wechsel dann wieder als unbefriedigend herausstellt.
Danke, das ist nett. Da ich aktuell so sauer & frustriert bin, habe ich wieder diese Einstellung "Egal wohin, hauptsache weg"! Ich weiß, dass es das nicht besser macht und ich in's nächste Unglück renne. Aber ich ertrag' das alles hier einfach nicht mehr! Und irgendwie geben mir die Worte von Max-Xaver doch zu denken. Bin ich vielleicht doch zu alt? Aber zu alt für was? Mit 20 ist man zu "unerfahren" und mit 50 ist man zu "unflexibel & steif". Es ist doch zum Mäuse melken... Ich denke oft daran was wäre, wenn ich hier noch XX Jahre sitzen müsse und ich könnte sofort losheulen, im Strahl - wie eine Manga-Figur! :|
Hazel-Rah hat geschrieben: Da sehe ich den eigentlichen Knackpunkt.
Was war den das Tolle in dem längsten Job? Das würde ich analysieren und ähnliche Profile suchen.
Das mache ich aktuell intensiv. Ich weiß genau, was mir an meinem alten Job als Fremdsprachensekretärin / Projektsekretärin so Spaß gemacht hat: ALLES. Von der Angebots- und Rechnungserstellung, hin zu telefonischen Kontakt zu Kunden, Speditionen unseren Monteuren, Hotels, Ferienwohnungen, Ämter usw., über zur Materialplanung, Erstellung von Frachtlisten usw. Das ist meine Welt. Ich habe mich bei diesem Unternehmen übrigens DREI MAL beworben bis sie mich dann endlich genommen haben :o)))

Tja, und seit meinem Umzug nach FFM bin ich nur noch unglücklich. Sei es mit der Stadt, meinem Job, der Wohnung. Ich bereue diesen Umzug sehr! Aber das Jammern macht es auch nicht besser. Es müssen Veränderungen her, sonst werde ich hier wahnsinnig.
FRAGEN hat geschrieben: Auch ein GANZ wichtiger Punkt, den ich hier ganz oft denke... und als Nicht-Frau üblicherweise aus Gründen der guten Forenstimmung lieber für mich behalte. Aber wenn ich es schon einmal sage, würde ich es auch gleich ein bisschen deutlicher sagen: Die (in der Regel männlichen) Chefs wollen in ihrer Eigenschaft als hauptamtliche Alphatiere EXAKT DIE Frauen in ihren Vorzimmern sitzen haben, die möglichst viele andere Männer gern möglichst schnell als Mütter ihrer Kinder hätten! Das ist durchaus ein (mehr oder minder) unterschwelliger Weg, den alphakollegialen "Geschäftsfreunden" zu zeigen, mit was für einem Hecht sie es zu tun haben. Und das Aller-Allerletzte, was sie zu diesem Zweck gebrauchen könnten, wären Männer...
Na, dann habe ich ja noch einen Funken Hoffnung. :cry:



Dann hab‘ ich noch eine Frage zu meiner Bewerbung: [/ würdet ihr einen Umzug in der Bewerbung erwähnen? Ich dachte daran, den Umzug zu erwähnen weil mein Freund hier einen besseren Job gefunden hat, ich meinen tollen Job deswegen aufgeben musste, aber wieder in so einem Job arbeiten möchte!? Irgendwie muss ich ja begründen, warum ich den Job aufgegeben habe, aber wieder rein möchte.
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Wenn ich als Neufori hier meinen Senf dazu geben darf:

Ob Du den Umzug in der Bewerbung thematisieren solltest, hängt von Deiner Formulierung ab. Kannst Du es schlüssig so schreiben, dass es jedem sofort nachvollziehbar wird? Schreib doch mal ein Beispiel hier 'rein :wink:
camaleonica
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Beitrag von camaleonica »

katerfreitag hat geschrieben:Wenn ich als Neufori hier meinen Senf dazu geben darf:

Ob Du den Umzug in der Bewerbung thematisieren solltest, hängt von Deiner Formulierung ab. Kannst Du es schlüssig so schreiben, dass es jedem sofort nachvollziehbar wird? Schreib doch mal ein Beispiel hier 'rein :wink:
Wenn das so einfach wäre.... ich habe gerade einen mega Durchhänger und bekomme keinen einen Satz zustande. Alles fühlt sich falsch an!

Hier mal die magere Stellenbeschreibung:
Unsere vielfältigen Aufgaben für Sie:
allgemeiner Schriftverkehr und Organisationsaufgaben
Unterstützung bei der Zusammenstellung der Projektdokumentation

Ihr individuelles Profil:
idealerweise abgeschlossene kaufm. Ausbildung
gute Anwenderkenntnisse in MS Office
Zuverlässigkeit, Engagement, Teamfähigkeit, organisatorisches Geschick und selbstständige Arbeitsweise
Oder interpretiere ich zu viel in diese Stellenanzeige? Nach 10x lesen liest sich die Anzeige immer schlechter :roll:
camaleonica
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Beitrag von camaleonica »

Ich versuche es weiterhin (als Fremdsprachensekretärin) im Bereich Sport / Fußball.

Hier die Stellenausschreibung:
Assistentin/Assistenten des Direktors.

Ihre Aufgaben
•Administrative und organisatorische Unterstützung des Direktors (Terminplanung, Reisedispositionen, Organisation von Meetings etc.),
•Vor- und Nachbereitung von Terminen, Sitzungen, Vorträgen etc. inklusive der Erstellung von Protokollen,
•Aufbereitung und Bearbeitung von schriftlicher und fernmündlicher Korrespondenz sowie Mailing
•Sicherstellung des direktionsinternen Kommunikationsflusses,
•Erstellung von Präsentationen und Konzepten,
•Betreuung sach- und projektbezogener Sonderaufgaben.

Ihr Profil
Sie verfügen über
•eine abgeschlossene Ausbildung als Bürokaufmann/-frau, Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation, Fremdsprachensekretär/in oder ein Hochschulstudium, das Sie mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen haben,
•Berufserfahrung als Assistent/in der Geschäftsführung,
•professionelle Anwenderkenntnisse der MS-Office-Programme, insbesondere von Excel und Powerpoint sowie Einblicke in Social Media,
•eine sehr gute Ausdrucksweise in Wort und Schrift,
•sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache,
•Erfahrungen in der Projektarbeit.
[...]

Leute, was ÜBERSEHE ich???? Irgendetwas stört mich? Ich glaube, mein roter Faden hat entweder Risse oder einen Knoten...
Zuletzt geändert von camaleonica am 05.01.2016, 07:35, insgesamt 2-mal geändert.
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Mir gefällt dieser Teil nicht sooo ganz gut, kann aber auch nur einzelne Kritikpunkte nennen.
camaleonica hat geschrieben:
Durch meine Tätigkeit als Projektsekretärin bei MR-XXX GmbH hatte ich immer Anschluss an ein internationales akademisches Umfeld. Jetzt nicht mehr? Neben der Vor- und Nachbereitung von Meetings und Konferenzen und entprechender Protokollführung, gehörten auch die Reiseplanung und die Bearbeitung der anfallenden Korrespondenz zu meinem täglichen Repertoire weckt bei mir Gedanken ans Showbusiness. Mit meiner freundlichen Art und Servicegedanke evtl. mentalität? hatte ich stets ein offenes Ohr für unsere Kunden. Ich musste klingt negativ verschiedene Anforderungen unter einen Hut bringen und diese priorisieren. Absolute Sorgfalt und Flexibilität, sowie eine gewisse da würde ich keine Einschränkung hinschreiben, egal, wie ehrlich das gemeint ist!Stressresistenz sind für mich unabdingbar.
unabdingbar ist leider auch wieder ein 'Un'-Wort...

Ich fühle mich ganz schlecht, das ist Meckern auf allerhöchstem Niveau... :oops:
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

camaleonica hat geschrieben: Neben der Vor- und Nachbereitung von Meetings und Konferenzen und entprechender Protokollführung, gehörten auch die Reiseplanung ...
Komma weg!
hatte ich stets ein offenes Ohr für unsere Kunden.
Wieso hatte?
camaleonica
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Beitrag von camaleonica »

Danke für eure Antworten und Korrekturen! :)

Ich habe jetzt alles in der Vergangenheitsform geschrieben, was meine Tätigkeiten angeht, da der Beruf schon 2 Jahre her. Aktuell bin ich Sekretärin in der Administration, was mir ja keinen Spaß macht. Nichts von dem was ich hier mache, würde auf das Stellenprofil passen.

Als Projektsekretärin habe ich jedoch ungefähr das gemacht, was gesucht wird.

Wenn ich nach meiner aktuellen Stellenbeschreibung gehen müsste, würde ich nur Tätigkeiten auflisten, die sicher nicht interessant wären (Material bestellen, Teilnehmer in Seminare einbuchen, Zertifikate ausstellen) usw. Keine eine Fremdsprache wende ich hier an...
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

camaleonica hat geschrieben:Leute, was ÜBERSEHE ich???? Irgendetwas stört mich? Ich glaube, mein roter Faden hat entweder Risse oder einen Knoten...
Hmmmm... ich weiss natürlich nicht, was DICH stört, camaleonica... aber Deine Zustandsbeschreibung des roten Fadens finde ich gar nicht so schlecht. Um das noch etwas weiter zu spinnen (was ja gut zu Fäden passt): Für mich hat er so gar ganz viele Knoten - und zwar immer da, wo Du Stücke von verschiedenen Deiner Lieblingsgarne einfach zusammengeknotet hast... so wie sie halt im Strickkorb lagen... ;-)

Zunächst einmal finde ich, dass Du Deine Sprachkenntnisse (für diese Anzeige) deutlich überbetonst. Das, was Deine zukünftiger Chef sucht, wäre eine super Organisatorin (sicher gerne fussballbegeistert), die alles, was sich auf Deutsch kann, auch auf Englisch kann. Das wäre natürlich ein Punkt, den Du extrem locker weit übererfüllst... und wenn Du das so deutlich machst (d. h. in mehreren Sätzen darlegst, dass Du neben der einen gewünschten noch drei andere Sprachen auf hohem Niveau sprichst)... fragt sich der Leser m. E. unwillkürlich, ob er für Deine besonderen Fähigkeiten in dieser Richtung wohl das passende Futter liefern kann...

Das "Gesamtpaket aus Fach- und Terminologiewissen" (was in Hazels Bewerbung seinen Sinn hatte, weil es dort bei einer Unternehmensberatung tatsächlich fast so etwas wie ein eigene Sprache unter den Experten gibt) wirkt in Deinem Fall ungewollt komisch auf mich... so als würdest Du entweder von "Sekretariats"- oder "Fussball-Terminologie" reden. In beiden Fällen hat das Wort etwas Übertriebenes an sich.
camaleonica hat geschrieben:Durch meine Tätigkeit als Projektsekretärin bei MR-XXX GmbH hatte ich immer Anschluss an ein internationales akademisches Umfeld.
Ähnliches Thema. Wie kommst Du darauf, dass letzteres hier zählen könnte? Ich meine... selbst akademische Fussballfans schätzen am Fussball ja gerade explizit das "Unakademische". Und was für ein Mensch Dein Chef da wäre, weisst Du ja nicht. Stell Dir mal vor, Du kommst da so einem "Calli"-Typ mit "akademischem Umfeld"... ;-)
camaleonica hat geschrieben:Mit meinem Umzug nach Frankfurt letzten Jahres möchte ich beruflich meine persönlichen 3 Punkte holen.
Hmmmm... das Thema "Fussballmetapher" finde ich in diesem Fall eigentlich gut... aber die Ausführung geht sicher noch besser. Zunächst einmal finde ich die Wortfolge "beruflich meine persönlichen" nicht glücklich... da die Worte "beruflich" und "persönlich" von Vielen intuitiv als Gegensatz empfunden werden. Und die Punkte holst Du im Grunde ja nicht mit der Fahrt zum Spiel, sondern mit dem Spiel selbst. Ich muss gestehen, dass ich da aus dem Stand auch keine tolle Lösung habe... aber es geht ganz bestimmt besser... ;-)
camaleonica hat geschrieben:Gerne will ich meine bisher erlernten Erfahrungen erweitern, in einem Bereich, der mir am Herzen liegt und Spaß macht. Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch, um Sie von meinen Stärken zu überzeugen.
Nach der vollen Fussball-Packung davor wirken diese vergleichsweise "normalen" Bewerbungs-Sätze auf mich wie eine kalte Dusche... als wäre da plötzlich wieder die (eigentliche) Schema-F-Sekretärin hinter der Tür hervor gekommen. Das klingt jetzt supergemein... aber was ich damit sagen will, ist eigentlich nur: Das Fussball-Ding muss wirklich der krönende Abschluss sein! Danach darfst Du auf keinen Fall zur Normalität zurück!
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Zur Fußballmetapher hätte ich alternativ: "Mit meiner Bewerbung bei Ihnen möchte ich jetzt auch im Beruf meine 3 Punkte holen: anregendes Um-Feld, gutes Training und ein fester Platz im Fan-Block bei (watt-weiß-ich-wie-der-Verein-heißt). :wink:
camaleonica
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Beitrag von camaleonica »

Danke für eure (Korrektur-) Vorschläge,

ich setze mich gleich an die Bewerbung und überarbeite sie noch einmal.

Wow katerfreitag, das ist ja mal stark *thumbs up*
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Gerne :D Aber so 100% fit in Fussball-Sprech bin ich leider nicht.

Außerdem hat Deine Bewerbung mich inspiriert... Ohne Deine Vorlage hätte ich nie ne Torchance gehabt :lol:
camaleonica
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Beitrag von camaleonica »

Hallo ihr Lieben,

ich komme einfach nicht weiter & das nervt mich tierisch. Alles klingt langweilig oder ich drücke mich bescheiden aus.

Mein aktuelles Muster:
Bewerbung um die Stelle als Assistentin im Bereich Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Sehr geehrte Frau XYZ,

wenn sich wildfremde Menschen in den Armen liegen und ein ganzes Land im Freudentaumel ist, wenn die Spannung zum Greifen nahe ist, oder wenn ein einziger Schuss alles entscheidet - dann steht für einen kurzen Moment die Welt still und die Gänsehaut ist vorprogrammiert. Aus diesem und vielen anderen Gründen liebe ich Fußball!

Nach mehrjähriger Berufserfahrung als kaufmännische Assistentin für das Fremdsprachensekretariat biete ich Ihnen neben sehr guten Englischkenntnissen, auch ein umfangreiches Gesamtpaket aus administrativem und organisatorischem Wissen. Einen sicheren Umgang mit EDV-Programmen können Sie bei mir ebenfalls Voraussetzen. (Naürlich kann ich MS Office / Notes usw. Ich arbeite seit 10 Jahren in Büros, das ist somit eine absolute Voraussetzung!!!?!?!?! Erwähnen oder nicht?)

In meiner Abwehrposition als Projektsekretärin bei MR-Schutztechnik GmbH hielt ich meinem Chef mit einem Lächeln und einem kühlem Kopf stets den Rücken frei. Neben der Erledigung anfallender Korrespondenz auf deutscher und englischer Sprache und dem Bedienen der Telefonzentrale, gehörte auch das Travelmanagement zu meinen täglichen Hauptaufgaben. Ich war außerdem Zuständig für die Vor- und Nachbereitung von Geschäftsführungs- und Gesellschafterversammlungen, die Gestaltung von Präsentationen und die Pflege von Statistiken.

(Ich will sagen, dass ich schon Erfahrungen in der "Abwehr" / also im Back-Office habe & für mich das Organisatorische kein Problem ist. Hier in dem Absatz klingt das aber für mich so, als würde ich mich weniger gut verkaufen. Oder? Ist dieser Absatz hier überhaupt relevant / an der richtigen Stelle?? Er überzeugt mich auf jeden Fall nicht.)

Mit meiner Bewerbung bei Ihnen möchte ich jetzt auch im Beruf meine 3 Punkte holen: anregendes Um-Feld, gutes Training und ein fester Platz im Fan-Block.

In einem persönlichen Gespräch überzeuge ich Sie gerne davon, dass Frauen keine Klischees erfüllen und ich auf jeden Fall in Ihre Startelf gehöre. (Klingt doch blöd, oder? Aber FRAGEN meinte, alles andere wäre wieder 0815 Sekretärinnen-Deutsch)

MFG
Nach gefühlten 1.000 Korrekturen bin ich nun echt am Ende! (Und sauer auf mich selbst :evil: )
Zuletzt geändert von camaleonica am 05.01.2016, 10:25, insgesamt 1-mal geändert.
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

In Anbetracht dessen, dass Du Dich bei einer Frau XYZ bewirbst, würde ich den Schluss noch mal umformulieren. FRAGEN hat zwar Recht mit dem Schema F, aber ich - als Frau - finde, dass der Schluss arrogant rüberkommt, und zwar gegenüber allen anderen Frauen. Und da Frau XYZ sich vermutlich in einer männerdominierten Arbeitsumgebung bewegt, würde ich eher versuchen, mit Ihr auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen... Weißt?
camaleonica
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Beitrag von camaleonica »

katerfreitag hat geschrieben:In Anbetracht dessen, dass Du Dich bei einer Frau XYZ bewirbst, würde ich den Schluss noch mal umformulieren. FRAGEN hat zwar Recht mit dem Schema F, aber ich - als Frau - finde, dass der Schluss arrogant rüberkommt, und zwar gegenüber allen anderen Frauen. Und da Frau XYZ sich vermutlich in einer männerdominierten Arbeitsumgebung bewegt, würde ich eher versuchen, mit Ihr auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen... Weißt?
Ja, verstehe absolut!
War mir jetzt so gar nicht bewusst. :shock:

In einem persönlichen Gespräch überzeuge ich Sie gerne davon, dass ich auf jeden Fall in Ihre Startelf gehöre.
Klingt das zu "verspielt"?

Am liebsten würde ich ja sowas formulieren wie "Nehmen sie mich, ich wäre gerne beim Trikot-Tausch von Roman Bürki dabei" :lol: :roll:

Kleiner Spaß am Rande..............die Büroluft steigt mir zu Kopf!
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Wie wär's, wenn Du irgendwie Frauenfußball einbringst? ;)

Startelf... irgendwie arbeitest Du dort dann ja mehr im Hintergrund, als auf dem Platz - so to say - Trainer, Betreuer, Mannschaftsarzt...

;) Spar Dir den Trikottausch für Pause oder Feierabend auf - als Gedankensspiel... ;)
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Ich wollte sicher nicht sagen, dass Du Dich gewaltsam auf Kosten anderer Frauen (schlimmstenfalls zukünftiger Kolleginnen) profilieren sollst, camaleonica! Ich fand es nur schade, mit dem letzten Satz quasi wieder einen rhetorischen Rückschritt zu machen. Deinen "verspielten" Vorschlag (die "kleine Lösung" mit der Startelf) finde ich dagegegen nett - genauso fussballbezogen wie vorher... und trotzdem nicht gegen die etwas weniger fussballbegeisterten Damen...

Die Sache mit dem "Abwehr"-Backoffice gefällt mir eigentlich auch gut. Mich stört es nur ein bisschen, dass es wie das Motto eines ganzen Absatzes wirkt, in dem noch viele andere Dinge kommen... die dadurch in der Wirkung vielleicht ein geringeres Gewicht erhalten, als sie sollten. Vielleicht lässt sich dieser "Mannschafts"- bzw. "Positions"-Gedanke noch weiter spinnen? So von wegen Kommunikation im "Mittelfeld" und Unterstützung der "Stürmer" bei diesem oder jenem?

Nicht ärgern. Vielleicht mal eine kurze Laufeinheit zwischendurch... und dann frisch weiter... ;-)
camaleonica
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Beitrag von camaleonica »

FRAGEN, ich hoffe die "kleine Laufeinheit" und die frische Luft konnten mich etwas kreativer machen.

Sehr geehrte Frau XYZ,

wenn sich wildfremde Menschen in den Armen liegen und ein ganzes Land im Freudentaumel ist, wenn die Spannung zum Greifen nahe ist, oder wenn ein einziger Schuss alles entscheidet - dann steht für einen kurzen Moment die Welt still und die Gänsehaut ist vorprogrammiert. Aus diesem und vielen anderen Gründen liebe ich Fußball!

Nach mehrjähriger Berufserfahrung als kaufmännische Assistentin für das Fremdsprachensekretariat biete ich Ihnen neben fundierten Sprachkentnnissen, auch ein umfangreiches Gesamtpaket aus administrativen und organisatorischen Wissen. Einen sicheren Umgang mit EDV-Programmen können Sie bei mir ebenfalls voraussetzen.

In meiner Abwehrposition als Projektsekretärin bei MR-GmbH hielt ich meinem Chef mit einem Lächeln und einem kühlem Kopf stets den Rücken frei. Ich war zuständig für die Vor- und Nachbereitung von Geschäftsführungs- und Gesellschafterversammlungen, die Gestaltung von Präsentationen sowie für die Pflege von Statistiken.

Aber auch im Sturm machte ich eine gute Figur und so gelang es mir mit meinem Englisch auch bei internationalen Geschäftskunden und Partnern in Führung zu gelangen. Neben der Erledigung anfallender Korrespondenz auf deutscher und englischer Sprache und dem Bedienen der Telefonzentrale, gehörte auch das Travelmanagement zu meinen täglichen Hauptaufgaben.

Mit meiner Bewerbung bei Ihnen möchte ich jetzt auch im Beruf meine 3 Punkte holen: anregendes Um-Feld, gutes Training und ein fester Platz im Fan-Block.

Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch, indem ich Sie von meiner Strategie überzeugen werde.
Ich benutze 2x "neben ... [der Erledigung]", mir fällt kein Synonym für "neben" ein. Kann mir jemand eine Idee geben?

So viel Müh' für eine eventuelle Absage... :(
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