Unzulässige Fragen im Vorstellungsgespräch?

Fragen zum Bewerbungsgespräch und zum Interview: Welche Kleidung ist am besten? Welche Vorbereitung ist nötig? Welche Fangfragen werden gestellt? Wie bekomme ich meine Aufregung in Griff?
Eauvive
Bewerbungshelfer
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Registriert: 06.08.2007, 15:01

Beitrag von Eauvive »

Jetzt hat es mich interessiert und ich habe doch noch einmal nachgeforscht. Meine vorherige Aussage ziehe ich zurück und korrigiere wie folgt:

Verschwiegenheitsklausel bez. Gehalt unwirksam
P
Beiträge: 70
Registriert: 19.08.2008, 11:09

Beitrag von P »

Danke. Habe auch noch mal selbst recherchiert und bin auf folgendes
gestoßen, vielleicht interessiert's auch den einen oder anderen ande -
ren. :wink:

http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/892/339738/text/ (ca. mittig)
Eleas
Beiträge: 2
Registriert: 16.06.2012, 14:14

Unzulässige Fragen zu gesundheitlichen Themen?

Beitrag von Eleas »

Hallo,

bei einem Vorstellungsgespräch (Schule), wurde mir die Frage nach gesundheitlichen Einschränkungen und Kontakt mit Drogen gestellt. Besonders was letzteres Thema angeht, hatte der Fragesteller keinen zwingenden Grund, darauf einzugehen. Es lag bspw. keine Trunkenheit o.Ä. vor und auch keine sonstigen Anzeichen, die einen solchen Verdacht begründen würden.

Daher die Frage, inwieweit und in welchem Rahmen solche persönlichen Themen angesprochen werden können & dürfen; insbesondere ohne begründeten Anlass.
Rhodus
Bewerbungshelfer
Beiträge: 4165
Registriert: 01.07.2011, 16:10

Beitrag von Rhodus »

Hallo Eleas,

es wäre zunächst interessant zu erfahren, um welche Position es bei der Schule ging.

Ob die Frage nach Drogenkonsum pauschal zulässig oder unzulässig ist, lässt sich nicht ohne Weiteres beantworten. Spontan würde ich sagen, gerade bei der Lehrerposition ist es durchaus von Interesse, ob ein Lehrer, der ja auf junge Menschen "losgelassen" werden soll, Kontakt mit Drogen hat.
Zumal, was könnte passieren, wenn ein drogenbhängiger Schüler durch Zufall den Lehrer beim gemeinsamen Dealer trifft?

Viele Grüße aus Duisburg
Eleas
Beiträge: 2
Registriert: 16.06.2012, 14:14

Beitrag von Eleas »

Es handelte sich nicht um ein Vortellungsgespräch im klassischen Sinne, da es nicht um eine Stelle als Mitarbeiter der Schule ging, sondern um die Aufnahme als Schüler. "Informationsgespräch" trifft es besser. Entsprechend war es auch nicht nötig, jemanden von mir als Person zu überzeugen; zumindest nicht in dem Maß, wie es ggf. bei der Bewerbung um eine Festanstellung üblich ist.

Dass es Situationen gibt, in denen solche Fragen angebracht sein können, kann ich nachvollziehen. Aus genannten Gründen sehe ich das in diesem Fall aber nicht als gegeben an. Denn diese Frage wurde erst gestellt, nachdem man sich über (nahezu) alles Nötige ausgetauscht hatte, gehörte also offenbar nicht zu dem "Katalog der Standardfragen". Nach meinem persönlichem Empfinden schien das Gegenüber zu vermuten/unterstellen, Drogenkonsum könne eine Rolle spielen oder gespielt haben. Zuvor hatte ich (leider) selbst gesundheitliche Einschränkungen angesprochen, da sie allgemeine Angabe nötig ist, ob man gesundheitlich in der Lage ist, am Unterricht teilzunehmen. Vergleichsweise geringfügige Einschränkungen spielen eine Rolle. Daher war ich unschlüssig, welche Angaben in solch einem Fall notwendig sind; ich wollte mich entsprechend absichern. Daraufhin wurde ich gefragt, um welche gesundh. Probleme genau es sich dabei handelt. Zu meinem Bedauern bin ich konkreter darauf eingegangen, was ich grundsätzlich vorhatte zu vermeiden. Hätte ich diese Frage schlicht und ergreifend damit beantworten können, dass keine Einschränkungen vorliegen, welche die Teilnahme am Unterricht verhindern? Denn schließlich handelt es sich um persönliche Informationen, die ich auch in dem Fragebogen zur Aufnahme nicht näher hätte erläutern müssen.

Direkt im Anschluss wurde ich zum Thema Drogenkonsum befragt, was für mich, weder im Voraus noch aufgrund der Situation, absehbar war. Leider bin ich auch darauf eingegangen, obwohl es mir indiskret erschien, aufgrund der genannten Gründe.
Rhodus
Bewerbungshelfer
Beiträge: 4165
Registriert: 01.07.2011, 16:10

Beitrag von Rhodus »

Hallo Eleas,

also ich kann nachvollziehen, dass sich eine Schule bei der Aufnahme von Schülern nach einer Drogenproblematik standardmäßig erkundigt.

Ein Drogenkonsum hat nun einmal weitreichendere Auswirkungen, denn ein Zigarettenkonsum; abgesehen davon, dass sich der Drogenkonsument ja bereits in einem strafbaren Raum bewegt.
Und da junge Menschen sicherlich leichter beeinflussbar sind, besteht die Möglichkeit, dass Mitschüler über den Drogenkonsumenten ebenfalls mit Drogen in Kontakt kommen.
Ich glaube, kein Schuldirektor möchte sich von betroffenen Eltern dann Fragen zu dieser problematik gefallen lassen.

Mir persönlich ist es vollkommen gleich, ob eine Frage des Gegenüber rechtlich zulässig ist oder nicht. Für mich ist alleine entscheidend, möchte ich eine Frage beantworten oder nicht. Möchte ich es nicht und akzeptiert es der gegenüber nicht, zeigt es mir, dass er mich als Menschen nicht akzeptiert und damit ist für mich das Gespräch beendet. Ich teile dem gegenüber mit, dass ich der Auffassung sei, dass wir menschlich nicht zusammenpassen und das weitere Gespräch damit keinen sinn mache. Ich wünsche ihm Glück bei der Suche nach einem passenden Mitarbeiter/-schüler und gehe.

Viele Grüße aus Duisbirg
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