Fachkräftemangel: Wahrheit oder Mär? Diskussionsblock
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Fachkräftemangel - was haltet ihr davon?
Derzeit geistert ja wieder durch die Medien, dass es einen Fachkräftemangel geben soll. Glaubt ihr daran, und wenn ja, wer trägt die Schuld für diesen Fachkräftemangel? Oder haltet ihr den Fachkräftemangel für Hysterie und realitätsfremd?
Kommt auf die Definition von Fachkräften an. Die Wirtschaft meint damit fast ausschließich nur Hochschulabsolventen und die dann absolut haargenau auf ihre Stellenbeschreibung passen sollen. Wenn man dann nicht alle Anforderungen 100% erfüllt oder vor einigen Jahren das "falsche" studiert hat, wird man auch gleich wieder aussortiert. Der Fächkräftemangel besteht auch wiederum nur in bestimmten Bereichen wie Maschinebau, Elektrotechnik und paar anderen Sachen.
Ich denke schon, daß die Wirtschaft da eine Mitschuld trägt, da sie auch selbst mehr ausbilden sollten und dann in den Bereichen, die sie mal später benötigen. Zu was werden in den Führungsetagen strategische Entscheidungen getroffen wenn dann auf einmal auffällt, das Fachkräfte fehlen. Meist hat man das Gefühl, daß in den Geschäftsführungen nur nach Umsatzrendite entschieden wird.
Ein Fachkräftemangel besteht bei Führungskräften schon, aber die Firmen wollen am liebsten jemand mit Höchstalter 25 Jahren und abgeschlossenem Studium und zusätzlich noch 10 Jahre Berufserfahrung in Führungspostionen und am besten arbeitet die Person dann noch umsonst. Man hört recht viel in den Medien, daß qualifizierte achkräfte abwandern ins Ausland da die Bedingungen hier nicht sonderlich gut sind.
Ich verstehe als Fachkräfte auch normale Berufsausbildungen aber die werden leider nicht so benötigt. Das ist mal meine Meinung dazu.
Ich denke schon, daß die Wirtschaft da eine Mitschuld trägt, da sie auch selbst mehr ausbilden sollten und dann in den Bereichen, die sie mal später benötigen. Zu was werden in den Führungsetagen strategische Entscheidungen getroffen wenn dann auf einmal auffällt, das Fachkräfte fehlen. Meist hat man das Gefühl, daß in den Geschäftsführungen nur nach Umsatzrendite entschieden wird.
Ein Fachkräftemangel besteht bei Führungskräften schon, aber die Firmen wollen am liebsten jemand mit Höchstalter 25 Jahren und abgeschlossenem Studium und zusätzlich noch 10 Jahre Berufserfahrung in Führungspostionen und am besten arbeitet die Person dann noch umsonst. Man hört recht viel in den Medien, daß qualifizierte achkräfte abwandern ins Ausland da die Bedingungen hier nicht sonderlich gut sind.
Ich verstehe als Fachkräfte auch normale Berufsausbildungen aber die werden leider nicht so benötigt. Das ist mal meine Meinung dazu.
Ich bin der Überzeugung, daß wir keinen wirklichen Fachkräftemangel in Deutschland haben.
Das Problem wird eher darin liegen, daß die Fachkräfte in und aus Deutschland einfach zu teuer sind.
In der Zeit des Sparens in den Unternehmen ist es eben günstiger oder eher billiger sich einen Inder oder andere ausländische Fachkräfte kommen zu lassen, als einen Deutschen einzustellen.
Als zweites fehlt es an der entsprechenden Ausbildung der Fachkräfte.
Arbeitnehmen versauern zunehmend mehr auf ihren Posten und es gibt kein vor und kein zurück.
Gruß
Ken
Das Problem wird eher darin liegen, daß die Fachkräfte in und aus Deutschland einfach zu teuer sind.
In der Zeit des Sparens in den Unternehmen ist es eben günstiger oder eher billiger sich einen Inder oder andere ausländische Fachkräfte kommen zu lassen, als einen Deutschen einzustellen.
Als zweites fehlt es an der entsprechenden Ausbildung der Fachkräfte.
Arbeitnehmen versauern zunehmend mehr auf ihren Posten und es gibt kein vor und kein zurück.
Gruß
Ken
Ich denke, das ist es! Diejenigen, die von Mangel an "Fachkräften" reden, meinen damit schlicht und einfach "billiges + williges Frischfleisch", d. h. Leute gerade am Ende einer erstklassigen Ausbildung, die (noch) alles für irgend eine Arbeit tun. Bei voller Einrechnung des Potentials von Frauen, Ü-40-jährigen und denen, die schon länger als ein Jahr keine Arbeit haben (sog. "Langzeitarbeitslose") wäre m. E. auf Jahrzehnte kein Mangel in Sicht. Wenn er denn käme, dann erst, wenn sich infolge des Bevölkerungsrückgangs auch die Bedarfslage schon geändert hat...
Fachkräftemangel in einer Branche oder in einem Unternehmen könnte ja auch zusätzlich bedeuten, dass es nicht nur einen Mangel an Fachkräften gibt, sondern auch einen Mangel an Innovation, Kreativität, guter Mitarbeiterführung, guten Produkten und so weiter. Also wenn die Branche oder das Unternehmen nicht attraktiv genug sind.
Es gibt in einigen Bereichen einen Fachkräftemangel in Deutschland.Der Standort Deutschland ist zurzeit für viele Unternehmen wenig attraktiv.Da stehen Kostenrechnungen dahinter.Dazu kommt eine völlig verfehlte und dümmliche Personalpolitik der Unternehmen.
Dazu kommt noch, dass weniger Mitarbeiter eingestellt wurden, ausscheidende Mitarbeiter nicht ersetzt wurden und deutlich weniger ausgebildet wurde.Viele Firmen haben extrem rationalisiert, dass rächt sich jetzt.
Bei den Langzeitarbeitslosen sieht es so aus, dass es dort zwar viele Fachkräfte gibt, aber ein Ingenieur, der fünf Jahre arbeitslos ist, ist auf dem Arbeitsmarkt nur sehr schwer oder gar nicht zu vermitteln.Freie Stellen kann man mit denen nicht mehr besetzen.Wenns anders wäre, würde man nicht nach ausländischen Fachkräften schreien.
Ein Fachkräftemangel z.B. im Maschinenbau wird zwangsläufig auch auf andere Bereiche Einfluss nehmen. Ein Unternehmen , welches keine Ingenieure und Techniker mehr findet, wird auch weniger neue Maschinen usw. herstellen, eben weil Fachkräfte fehlen, die diese Maschinen konstruieren und somit werden auch einfache Arbeiter nicht mehr gebraucht, die diese Maschinen sonst zusammengesetzt hätten.Wenns keinen Ingenieur gibt, dann fällt auch der Monteur weg.
Aufgrund einer schlechten Arbeitsmarktpolitik und der verkommen Moral der Arbeitgeber, wandern in Schleswig-Holstein junge Fachkräfte und auch Langzeitarbeitslose in Massen nach Skandinavien ab, weil sie in Deutschland keine Perspektiven mehr sehen.Die Jungen sind weg und Arbeitslose, die man noch qualifizieren könnte sind auch weg.
Ärzte, besonders der Nachwuchs, gehen in die Schweiz, weil sie in D nur miserable Bedingungen vorfinden. Mit jeder Gesundheitsreform werden es mehr.
Wenn man in D nicht bald umdenkt und neue Anreize schafft, wird man bald in noch viel mehr Bereichen einen Mangel an Fachkräften haben.Langzeitarbeitslose merken vom derzeitigen Aufschwung gar nichts.
Jetzt nach ausländischen Fachkräften schreien, ist nicht die Lösung, dies würde nur kurzfristig die Symptome bekämpfen.
Früher wurde schnell und zu kümmerlichen Einstiegslöhnen eingestellt, das ist wohl wahr. Da waren viele Unternehmen gnadenlos und viele junge qualifizierte Arbeitnehmer hatte keine andere Wahl, als sich unter Wert zu verkaufen.Stellenanzeigen in denen steht "gerne Berufsanfänger" sind immer kritisch zu betrachten.Diejenigen, die von Mangel an "Fachkräften" reden, meinen damit schlicht und einfach "billiges + williges Frischfleisch", d. h. Leute gerade am Ende einer erstklassigen Ausbildung, die (noch) alles für irgend eine Arbeit tun.
Dazu kommt noch, dass weniger Mitarbeiter eingestellt wurden, ausscheidende Mitarbeiter nicht ersetzt wurden und deutlich weniger ausgebildet wurde.Viele Firmen haben extrem rationalisiert, dass rächt sich jetzt.
Bei den Langzeitarbeitslosen sieht es so aus, dass es dort zwar viele Fachkräfte gibt, aber ein Ingenieur, der fünf Jahre arbeitslos ist, ist auf dem Arbeitsmarkt nur sehr schwer oder gar nicht zu vermitteln.Freie Stellen kann man mit denen nicht mehr besetzen.Wenns anders wäre, würde man nicht nach ausländischen Fachkräften schreien.
Das hast du gut geschrieben !In den Bereichen Innovation und Kreativität braucht man gut ausgebildete Fachkräfte, sonst ist da tote Hose. Das ist ein ganzer Kreislauf, der da dran hängt.Manchmal ist es gar nicht verkehrt, wenn in der Chefetage Köpfe rollen.Fachkräftemangel in einer Branche oder in einem Unternehmen könnte ja auch zusätzlich bedeuten, dass es nicht nur einen Mangel an Fachkräften gibt, sondern auch einen Mangel an Innovation, Kreativität, guter Mitarbeiterführung, guten Produkten und so weiter. Also wenn die Branche oder das Unternehmen nicht attraktiv genug sind.
In einigen Bereichen ist das so, da sind ausländische Kräfte günstiger, ohne das die Qualität leidet.In anderen Bereichen ist eine deutsche Fachkraft ihr Geld wert und unverzichtbar, weil gleichwertiger ausländischer Ersatz nicht vorhanden ist. Deutschland war immer ein Land mit wenig Rohstoffen, aber mit erstklassigem Humankapital, leider lässt man dieses jetzt verkümmern.Das Problem wird eher darin liegen, daß die Fachkräfte in und aus Deutschland einfach zu teuer sind.
Ein Inder, der in der IT-Branche arbeiten soll, wird dies nicht fürn Appel und nen Ei machen und ist nicht zwangsläufig sooo günstiger, aber hast nicht ganz unrecht.In der Zeit des Sparens in den Unternehmen ist es eben günstiger oder eher billiger sich einen Inder oder andere ausländische Fachkräfte kommen zu lassen, als einen Deutschen einzustellen.
Da sind wir wieder bei der Mitarbeiterführung. Liegt nicht nur an der Ausbildung, sondern auch an der Weiterbildung. Nicht nur der Arbeitnehmer muss sich in Eigenregie fortbilden, auch die Firmen müssen investieren und ihre Mitarbeiter regelmäßig weiterbilden und Perspektiven bieten.Mitarbeiter, die sich mit dem Unternehmen nicht mehr identifizieren und nur bei der Stange gehalten werden, tun auch nur noch das nötigste. Mit schlecht motivierten Mitarbeitern kann man nichts bewegen.Als zweites fehlt es an der entsprechenden Ausbildung der Fachkräfte.
Arbeitnehmen versauern zunehmend mehr auf ihren Posten und es gibt kein vor und kein zurück.
Ein Fachkräftemangel z.B. im Maschinenbau wird zwangsläufig auch auf andere Bereiche Einfluss nehmen. Ein Unternehmen , welches keine Ingenieure und Techniker mehr findet, wird auch weniger neue Maschinen usw. herstellen, eben weil Fachkräfte fehlen, die diese Maschinen konstruieren und somit werden auch einfache Arbeiter nicht mehr gebraucht, die diese Maschinen sonst zusammengesetzt hätten.Wenns keinen Ingenieur gibt, dann fällt auch der Monteur weg.
Aufgrund einer schlechten Arbeitsmarktpolitik und der verkommen Moral der Arbeitgeber, wandern in Schleswig-Holstein junge Fachkräfte und auch Langzeitarbeitslose in Massen nach Skandinavien ab, weil sie in Deutschland keine Perspektiven mehr sehen.Die Jungen sind weg und Arbeitslose, die man noch qualifizieren könnte sind auch weg.
Ärzte, besonders der Nachwuchs, gehen in die Schweiz, weil sie in D nur miserable Bedingungen vorfinden. Mit jeder Gesundheitsreform werden es mehr.
Wenn man in D nicht bald umdenkt und neue Anreize schafft, wird man bald in noch viel mehr Bereichen einen Mangel an Fachkräften haben.Langzeitarbeitslose merken vom derzeitigen Aufschwung gar nichts.
Jetzt nach ausländischen Fachkräften schreien, ist nicht die Lösung, dies würde nur kurzfristig die Symptome bekämpfen.
Guten Tag zusammen.
Nachdem ich aus gegebenem Anlaß direkt auf diese Diskussion hingewiesen wurde, beteilige ich mich gerne. Das Thema ist ja durchaus eines, das mir täglich begegnet.
Fachkräftemangel - jein.
Meines Erachtens wird dieser Begriff undeutlich verwendet. Zum einen ist der "Mangel an Kräften in einem spezialisierten Bereich" ein Karussell, das sich seit Jahrzehnten immer weiter dreht. Es waren einmal die Betriebswirtschaftler - davon haben wir jetzt zuviele. Nun sind es die Ingenieure - vermutlich werden wir von denen in einigen Jahren auch zuviele haben und die nächste Branche klagt über unzureichenden Nachwuchs.
Dazu kommt, dass das Ausland den deutschen Spezialisten für sich entdeckt hat. Immerhin sind die Ausbildungswege hier noch deutlich strukturierter als in anderen Ländern. Fazit: Qualifizierteres Personal. Und dafür zahlen ausländische Unternehmen dann auch gerne.
Auf der anderen Seite, lässt sich nicht einfach sagen, deutsche Unternehmen würden sich durch ausländische Fachkräfte ihren Stab vervollständigen - das geht nur begrenzt. Denn wie erwähnt - die Ausbildungsqualität unterscheidet sich u.U. doch maßgeblich.
Und natürlich ist ein Ingenieur, der seit 5 Jahren arbeitslos ist, nicht mehr vermittelbar. Warum? Weil bei der aktuellen Marktlage davon ausgegangen werden muss, dass, sollte er nicht einen triftigen Grund vorzuweisen haben, es da einen gewaltigen Haken geben muss an diesem Bewerber, sonst wäre er längst wieder in Festanstellung.
Meiner Erfahrung nach fehlt es aktuell an den typischen Spezialisten - auch im Ingenieursbereich - deren Gefragtheit nicht eindeutig abzusehen war. Beispiel erneuerbare Energien. Natürlich war das absehbar - für die, die sich mit der Wirtschaft beschäftigen. Viele Schulabgänger liefen ja in den letzten Jahren immernoch in den BWL-Bereich, obwohl schon klar war, dass der Ofen aus ist. Das ist einfach kurzsichtiges Handeln.
Sicherlich auch ein maßgeblicher Grund - heute sucht sich ein Schulabgänger sein Studienfach nicht mehr nach persönlichen Interessen aus, sondern danach, womit er vermutlich den besten, sichersten Job bekommen wird. Und dahingehend gibt es natürlich Tendenzen.
Zudem noch - das wurde angesprochen - ist die deutsche Wirtschaft nach wie vor reichlich verschnupft im Vergleich zum nahen Ausland. Quereinstiege sind hier zwar möglich, in der Regel aber mit ungleichen Karrierechancen o.ä. verbunden. Das Ausland hat teils den Wert eines engagierten Machers einfach erkannt und darauf reagiert. Und der deutsche Markt hängt hinterher.
Ich glaube außerdem nicht, dass sich der sog. "Mangel" auf Hochschulabsolventen beschränkt. Natürlich sind die Schreie nach diesen Spezialisten am lautesten, weil sie von den größten Unternehmen kommen. Aber grade deutsche Handwerker haben im Ausland inzwischen einen sehr guten Stand, kommen mitunter ohne Weiteres in beliebte Auswanderungsländer, in denen ein BWL-er nicht uneingeschränkt willkommen wäre.
Gleich wie - es ist Bewegung am Markt. International. Und der deutsche Markt wird irgendwann aufwachen müssen, wenn er nicht den Anschluss zu seinen internationalen Konkurrenten verlieren will.
Gruß
Eauvive
Nachdem ich aus gegebenem Anlaß direkt auf diese Diskussion hingewiesen wurde, beteilige ich mich gerne. Das Thema ist ja durchaus eines, das mir täglich begegnet.
Fachkräftemangel - jein.
Meines Erachtens wird dieser Begriff undeutlich verwendet. Zum einen ist der "Mangel an Kräften in einem spezialisierten Bereich" ein Karussell, das sich seit Jahrzehnten immer weiter dreht. Es waren einmal die Betriebswirtschaftler - davon haben wir jetzt zuviele. Nun sind es die Ingenieure - vermutlich werden wir von denen in einigen Jahren auch zuviele haben und die nächste Branche klagt über unzureichenden Nachwuchs.
Dazu kommt, dass das Ausland den deutschen Spezialisten für sich entdeckt hat. Immerhin sind die Ausbildungswege hier noch deutlich strukturierter als in anderen Ländern. Fazit: Qualifizierteres Personal. Und dafür zahlen ausländische Unternehmen dann auch gerne.
Auf der anderen Seite, lässt sich nicht einfach sagen, deutsche Unternehmen würden sich durch ausländische Fachkräfte ihren Stab vervollständigen - das geht nur begrenzt. Denn wie erwähnt - die Ausbildungsqualität unterscheidet sich u.U. doch maßgeblich.
Und natürlich ist ein Ingenieur, der seit 5 Jahren arbeitslos ist, nicht mehr vermittelbar. Warum? Weil bei der aktuellen Marktlage davon ausgegangen werden muss, dass, sollte er nicht einen triftigen Grund vorzuweisen haben, es da einen gewaltigen Haken geben muss an diesem Bewerber, sonst wäre er längst wieder in Festanstellung.
Meiner Erfahrung nach fehlt es aktuell an den typischen Spezialisten - auch im Ingenieursbereich - deren Gefragtheit nicht eindeutig abzusehen war. Beispiel erneuerbare Energien. Natürlich war das absehbar - für die, die sich mit der Wirtschaft beschäftigen. Viele Schulabgänger liefen ja in den letzten Jahren immernoch in den BWL-Bereich, obwohl schon klar war, dass der Ofen aus ist. Das ist einfach kurzsichtiges Handeln.
Sicherlich auch ein maßgeblicher Grund - heute sucht sich ein Schulabgänger sein Studienfach nicht mehr nach persönlichen Interessen aus, sondern danach, womit er vermutlich den besten, sichersten Job bekommen wird. Und dahingehend gibt es natürlich Tendenzen.
Zudem noch - das wurde angesprochen - ist die deutsche Wirtschaft nach wie vor reichlich verschnupft im Vergleich zum nahen Ausland. Quereinstiege sind hier zwar möglich, in der Regel aber mit ungleichen Karrierechancen o.ä. verbunden. Das Ausland hat teils den Wert eines engagierten Machers einfach erkannt und darauf reagiert. Und der deutsche Markt hängt hinterher.
Ich glaube außerdem nicht, dass sich der sog. "Mangel" auf Hochschulabsolventen beschränkt. Natürlich sind die Schreie nach diesen Spezialisten am lautesten, weil sie von den größten Unternehmen kommen. Aber grade deutsche Handwerker haben im Ausland inzwischen einen sehr guten Stand, kommen mitunter ohne Weiteres in beliebte Auswanderungsländer, in denen ein BWL-er nicht uneingeschränkt willkommen wäre.
Gleich wie - es ist Bewegung am Markt. International. Und der deutsche Markt wird irgendwann aufwachen müssen, wenn er nicht den Anschluss zu seinen internationalen Konkurrenten verlieren will.
Gruß
Eauvive
Den Eindruck dass BWL-ler nicht mehr gesucht werden, den habe ich gerade ganz und gar nicht.
Wenn ich in Monster.de gehe oder auf Arbeitsamt.de, überall wird für jeden Blödsinn ein BWL-Studium vorausgesetzt. Bei ENBW kriegt man außer eine Ausbildung (die gibts schon mit gutem Abitur) nichts mehr ohne Studium und in den Stellenanzeigen steht überall "BWL" drin.
Ich habe den Eindruck dass das die größten Luschen sind die in ihrem Leben noch nichts gearbeitet haben und dann mit einem BWL-studium einen Job ergattern, den der "unstudierte" auch nach 10 Jahren Berufserfahrung im gleichen Fach nicht bekommen würde.
Mittlerweile ärgere ich mich ehrlich gesagt dass ich nicht studiert habe,
gerade BWL. Leider ist es auch nicht mehr so einfach das nachzuholen wenn man erst einmal im Beruf drinsteckt und aufgrund von Arbeitszeiten keine Abendschule besuchen kann...
Aber deswegen bin ich ja hier: Ich suche einen anderen Arbeitsplatz mit "besseren" arbeitszeiten um eine Abendschule zu besuchen und dann gehts in richtung BWL!
Wenn ich in Monster.de gehe oder auf Arbeitsamt.de, überall wird für jeden Blödsinn ein BWL-Studium vorausgesetzt. Bei ENBW kriegt man außer eine Ausbildung (die gibts schon mit gutem Abitur) nichts mehr ohne Studium und in den Stellenanzeigen steht überall "BWL" drin.
Ich habe den Eindruck dass das die größten Luschen sind die in ihrem Leben noch nichts gearbeitet haben und dann mit einem BWL-studium einen Job ergattern, den der "unstudierte" auch nach 10 Jahren Berufserfahrung im gleichen Fach nicht bekommen würde.
Mittlerweile ärgere ich mich ehrlich gesagt dass ich nicht studiert habe,
gerade BWL. Leider ist es auch nicht mehr so einfach das nachzuholen wenn man erst einmal im Beruf drinsteckt und aufgrund von Arbeitszeiten keine Abendschule besuchen kann...
Aber deswegen bin ich ja hier: Ich suche einen anderen Arbeitsplatz mit "besseren" arbeitszeiten um eine Abendschule zu besuchen und dann gehts in richtung BWL!
Fachkräfte Mangel!!! ich halte das für einen Witz. Mein Chef sucht 5 bis 6 Leute. Betonbauer und Mauer. Er sagt die findet er nicht.
Wenn man sich aber mal anschaut was er denn da genau Sucht, kann man verstehen das er keinen findet.
Die Müssen unter 30 sein. Wenn es geht schon länger Arbeitslos sein (gibt Geld vom Amt) und für wenig Lohn möglichst viel Arbeiten.
Nun zu mir. Ich bin Meister in meinem Handwerk. will meinen Arbeitgeber wechseln.
Also ein Fachmann auf meinem Gebiet. Wenn ich mir so die Stellenanzeigen anschaue habe ich nicht denn Eindruck als wenn mich keiner Sucht. Wenn dann Suchen die Studierte/Theoretiker ohne Handwerkliche Erfahrung.
Wenn man sich aber mal anschaut was er denn da genau Sucht, kann man verstehen das er keinen findet.
Die Müssen unter 30 sein. Wenn es geht schon länger Arbeitslos sein (gibt Geld vom Amt) und für wenig Lohn möglichst viel Arbeiten.
Nun zu mir. Ich bin Meister in meinem Handwerk. will meinen Arbeitgeber wechseln.
Also ein Fachmann auf meinem Gebiet. Wenn ich mir so die Stellenanzeigen anschaue habe ich nicht denn Eindruck als wenn mich keiner Sucht. Wenn dann Suchen die Studierte/Theoretiker ohne Handwerkliche Erfahrung.
Sehr interessanter Aspekt: Der Einfluss der Stellenanzeige auf das Besetzungsverfahren. M. E. ein Punkt, der (von Arbeitgeberseite) ganz gewaltig unterschätzt wird! Mir scheint, dass viele denken, dass es am effektivsten sei, einfach "alles" zu verlangen... weil es dann so einfach scheint, den Rahm abzuschöpfen, d. h. die Leute einzuladen, die dem Phantasie-"Profil" noch am nächsten kommen...BlueTon hat geschrieben:Wenn man sich aber mal anschaut was er denn da genau Sucht, kann man verstehen das er keinen findet.
Ich meine, mehrfach das Gegenteil mitbekommen zu haben: Dass ein Chef, der "in echt" eine(n) ganz normale(n) Bearbeiter(in) einer ganz normalen Aufgabe sucht, die entsprechende Stelle derart hochtrabend umschrieben hat, dass die Idealbesetzungen für die tatsächliche Aufgabe gar nicht erst gemeldet haben. Für die offiziell gesuchten "eierlegenden Wollmilchsäue" war das Unternehmen als Karrieresprungbrett wiederum nicht spannend genug. Was blieb: Leute, denen die schon alle Hoffnung aufgegeben haben und sich für das Arbeitsamt auf alles bewarben...
Ich könnte mir vorstellen, dass das öfters vorkommt...
Wir merken bei uns schon den Fachkräftemangel, es werden mind 4 Leute gesucht die nicht unbedingt ein Diplom haben müssen, sondern nur Kenntnisse im Programmieren oder Kenntnisse aus der KFZ-Technik haben. Alter ist egal ebenso wie die länge der Arbeitslosigkeit. Leider bekamen wir aus der Zeitungswerbung keine Resonanz und Arbeitsamt vermittelte immer Leute, die die Berufsbezeichnung 'Technischer Redakteur' im Journalismusbereich angesiedelt haben, und nicht KFZ-Bereich
ich sehe es hier auch bei uns im zentrum, es sind qualifizierte leute die sich einfach nicht mehr trauen, sich auf eine hochwertige stelle zu bewerben, weil sie gleich wieder eine absage bekommen. denen dann mut zuzusprechen es nochmal zu versuchen ist hart.
fachkräftemangel wird uns irgendwann bevorstehen. aber noch sehe ich es nicht!
fachkräftemangel wird uns irgendwann bevorstehen. aber noch sehe ich es nicht!
Fachkräftemangel Erzieher
Meine Schwester ist selbständig mit einem privaten Kindergarten. Derzeit sind wir auf der Suche nach einer Erzieherin. Und es ist tatsächlich unheimlich schwer passendes Personal zu finden. Entweder kommen die Leute direkt von der "Schule" und sind nicht wirklich bereit auch Verantwortung mit zu übernehmen, oder sie sind Branchenfremd. Derzeit sind wir wieder in der Bewerbungsphase, und sind echt mal gespannt wie es sich entwickelt.
In diesem Bereich gibt es scheinbar wirklich Fachkräftemangel.
In diesem Bereich gibt es scheinbar wirklich Fachkräftemangel.
hallo,
ja bei uns werden auch ganz dringend erzieher/innen gesucht. ich glaub das ist mittlerweile ein bundesweites problem und die lage wird eher noch schwieriger in nächster zeit. dieses thema wird momentan auch immer wieder in den medien geschildert. gut für die erzieher/innen die sind sehr gefragt, das sah von ein paar jahren noch ganz anders aus.
gruß
claudi
ja bei uns werden auch ganz dringend erzieher/innen gesucht. ich glaub das ist mittlerweile ein bundesweites problem und die lage wird eher noch schwieriger in nächster zeit. dieses thema wird momentan auch immer wieder in den medien geschildert. gut für die erzieher/innen die sind sehr gefragt, das sah von ein paar jahren noch ganz anders aus.
gruß
claudi
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- Beiträge: 97
- Registriert: 21.06.2011, 13:29
Gegenbeispiel: ein Bekannter von mir hat Erzieher gelernt. Da denkt man ja schon, dass man sich um ihn reißt, gerade als Mann etc. Aber nix war.
letztendlich ist er kurze Zeit später in die Schweiz ausgewandert, weil er da sofort was gefunden hat.
Grundsätzlich glaube ich aber, dass es sich eher so darstellt, wie du das geschildert hast. Es ist schwer, man muss aber auch die regionalen Gegebenheiten beachten. Wenn die Kita schon immer mittags zumacht, dann dürfen nicht nur die Eltern einen Halbtagsjob haben, sondern dann auch die Erzieher - davon zu leben ist allerdings auch kaum möglich. Ist also nicht besonders attraktiv für viele.
letztendlich ist er kurze Zeit später in die Schweiz ausgewandert, weil er da sofort was gefunden hat.
Grundsätzlich glaube ich aber, dass es sich eher so darstellt, wie du das geschildert hast. Es ist schwer, man muss aber auch die regionalen Gegebenheiten beachten. Wenn die Kita schon immer mittags zumacht, dann dürfen nicht nur die Eltern einen Halbtagsjob haben, sondern dann auch die Erzieher - davon zu leben ist allerdings auch kaum möglich. Ist also nicht besonders attraktiv für viele.
hallo,
also wie gesagt bei uns in der gemeinde und auch in der umgebung wird gesucht und gesucht und gesucht. teilweise helfen eltern bei engpässen aus. natürlich legt man auch wert auf qualifizierte mitarbeiter und nimmt nicht jeden/jede aber die chancen einen guten vollzeitarbeitsplatz ohne befristung zu bekommen sind sehr gut. ich lebe zwar etwas ländlich aber auch bei uns gibt es eine mittags- und ferienbetreuung.
kann jetzt natürlich nicht die situation in ganz deutschland schildern aber so sieht es gerade bei uns im raum stuttgart aus.
gruß
claudi
also wie gesagt bei uns in der gemeinde und auch in der umgebung wird gesucht und gesucht und gesucht. teilweise helfen eltern bei engpässen aus. natürlich legt man auch wert auf qualifizierte mitarbeiter und nimmt nicht jeden/jede aber die chancen einen guten vollzeitarbeitsplatz ohne befristung zu bekommen sind sehr gut. ich lebe zwar etwas ländlich aber auch bei uns gibt es eine mittags- und ferienbetreuung.
kann jetzt natürlich nicht die situation in ganz deutschland schildern aber so sieht es gerade bei uns im raum stuttgart aus.
gruß
claudi
Das finde ich echt interessant. Denn gerade Männer sind heutzutage doch eigentlich gerne gesehen als Erzieher.schallundrauch hat geschrieben:Gegenbeispiel: ein Bekannter von mir hat Erzieher gelernt. Da denkt man ja schon, dass man sich um ihn reißt, gerade als Mann etc. Aber nix war.
letztendlich ist er kurze Zeit später in die Schweiz ausgewandert, weil er da sofort was gefunden hat.
.
Nächste Woche laufen ein paar Gespräche. Mal sehen was bei rum ´kommt.
Ja, es ist richtig.
Es gibt gerade einen enormen Engpass, der aber auch räumlich ganz unterschiedlich aussieht.
Für den Großraum Stuttgart kann ich dies bestätigen.
Insgesamt ist es aber wirklich recht gut. Ich verfolge den Arbeitsmarkt hier in der Region seit einigen Jahren mit. Vor vier, fünf Jahren sah das noch arg eng aus - inzwischen kann man sich die Stellen aussuchen, wenn man einigermassen motiviert ist.
Dies hat mehrere Gründe:
1. der massive Ausbau der U3-Einrichtungen (Krippe)
gerade in Großstädten ein echtes Problem.
2. der Ausbau von Halbtagseinrichtungen in Ganztageseinrichtungen
3. viele Erzieher bekommen mit der Ausbildung (in Zusatzunterricht) inzwischen die FHR mit und studieren weiter statt in den Beruf zu gehen, gerade die guten.
4. ein in den letzten Jahren eher "schlechter" Berufsmarkt, dazu das niedrige Gehalt, ein schlechtes Ansehen, vermehrt "schwierige" Situationen, keine/kaum Aufstiegschancen (und wenn dann welche mit mehr Verantwortung, aber genausowenig Geld) --> macht den Beruf nicht wirklich attraktiv
5. Ehemalige Kinderpflegerstellen (Hauptschulabschluss-Ausbildung, 2-3 Jahre) werden aus Qualitätsgründen (zu recht!) vermehrt mit Erziehern (Realschulabschluss-Ausbildung, 4-5 Jahre) besetzt und die Kinderpfleger haben keine Chance mehr.
Wenn Stellen frei werden, sind diese tatsächlich recht schwer adäquat zu besetzen. Die Qualität der Bewerbungen, die reinflattert, ist tw. haarsträubend oder die Leute sind so frei zu sagen, dass sie sich nur beworben haben, damit sie dem Arbeitsamt einen Zettel vorweisen können. Zum Arbeiten haben sie natürlich keinen Bock.
Einiges scheitert auch an "schlechten" Arbeitszeiten. Wenn immer mehr Ganztageseinrichtungen öffnen oder generell die Betreuungszeiten ausdehnen, wird vermehrt Schichtdienst gefordert. Das ist für Eltern (Berufsrückkehrerinnen!) nicht machbar und somit von vorneherein ausgeschlossen.
Inzwischen gibt es, um den Bedarf, der auch in den nächsten Jahren sicher da ist, zu decken, sehr viele "Sonderklassen", die z.B. Spezialkurse für Quereinsteiger anbieten, zusätzlich werden viele Klassen/Schulen erweitert (wobei es da auch tw. an Lehrpersonal fehlt), dann gibt es inzwischen auch einige Studiengänge an FHs/PHs, auch nebenberufliche - die Akademisierung in diesem Bereich schreitet also auch voran.
Es gibt gerade einen enormen Engpass, der aber auch räumlich ganz unterschiedlich aussieht.
Für den Großraum Stuttgart kann ich dies bestätigen.
Insgesamt ist es aber wirklich recht gut. Ich verfolge den Arbeitsmarkt hier in der Region seit einigen Jahren mit. Vor vier, fünf Jahren sah das noch arg eng aus - inzwischen kann man sich die Stellen aussuchen, wenn man einigermassen motiviert ist.
Dies hat mehrere Gründe:
1. der massive Ausbau der U3-Einrichtungen (Krippe)
gerade in Großstädten ein echtes Problem.
2. der Ausbau von Halbtagseinrichtungen in Ganztageseinrichtungen
3. viele Erzieher bekommen mit der Ausbildung (in Zusatzunterricht) inzwischen die FHR mit und studieren weiter statt in den Beruf zu gehen, gerade die guten.
4. ein in den letzten Jahren eher "schlechter" Berufsmarkt, dazu das niedrige Gehalt, ein schlechtes Ansehen, vermehrt "schwierige" Situationen, keine/kaum Aufstiegschancen (und wenn dann welche mit mehr Verantwortung, aber genausowenig Geld) --> macht den Beruf nicht wirklich attraktiv
5. Ehemalige Kinderpflegerstellen (Hauptschulabschluss-Ausbildung, 2-3 Jahre) werden aus Qualitätsgründen (zu recht!) vermehrt mit Erziehern (Realschulabschluss-Ausbildung, 4-5 Jahre) besetzt und die Kinderpfleger haben keine Chance mehr.
Wenn Stellen frei werden, sind diese tatsächlich recht schwer adäquat zu besetzen. Die Qualität der Bewerbungen, die reinflattert, ist tw. haarsträubend oder die Leute sind so frei zu sagen, dass sie sich nur beworben haben, damit sie dem Arbeitsamt einen Zettel vorweisen können. Zum Arbeiten haben sie natürlich keinen Bock.
Einiges scheitert auch an "schlechten" Arbeitszeiten. Wenn immer mehr Ganztageseinrichtungen öffnen oder generell die Betreuungszeiten ausdehnen, wird vermehrt Schichtdienst gefordert. Das ist für Eltern (Berufsrückkehrerinnen!) nicht machbar und somit von vorneherein ausgeschlossen.
Inzwischen gibt es, um den Bedarf, der auch in den nächsten Jahren sicher da ist, zu decken, sehr viele "Sonderklassen", die z.B. Spezialkurse für Quereinsteiger anbieten, zusätzlich werden viele Klassen/Schulen erweitert (wobei es da auch tw. an Lehrpersonal fehlt), dann gibt es inzwischen auch einige Studiengänge an FHs/PHs, auch nebenberufliche - die Akademisierung in diesem Bereich schreitet also auch voran.
Ich denke in dem Beruf haben es beide Seiten schwer.
Es gibt sehr viele Halbtagsstellen, die von einer ausgebildeten Erzieherin meist nicht angestrebt werden. Außerdem ist die Bezahlung in diesem Bereich meiner Meinung nach grundsätzlich zu niedrig, für das, was geleistet wird.
Durch die geringe Bezahlung sinkt der Wettbewerb und die Qualität der Arbeiter.
Es gibt sehr viele Halbtagsstellen, die von einer ausgebildeten Erzieherin meist nicht angestrebt werden. Außerdem ist die Bezahlung in diesem Bereich meiner Meinung nach grundsätzlich zu niedrig, für das, was geleistet wird.
Durch die geringe Bezahlung sinkt der Wettbewerb und die Qualität der Arbeiter.
Stimmt so nicht ganz.Ruth31 hat geschrieben: Es gibt sehr viele Halbtagsstellen, die von einer ausgebildeten Erzieherin meist nicht angestrebt werden. Außerdem ist die Bezahlung in diesem Bereich meiner Meinung nach grundsätzlich zu niedrig, für das, was geleistet wird.
Es ist richtig, dass es viele Teilzeitstellen gibt. Diese sind aber auch gefragt, da es doch viele Frauen betrifft, die nach der Elterzeit als Berufsrückkehrerinnen TZ arbeiten gehen möchten.
Nur passen die Zeiten oft nicht.
Eine Berufsrückkehrerin ist auf Vormittagsstellen angewiesen - diese gibt es nicht mehr so oft, da die Einrichtungen vermehrt Ganztags offen haben und Leute für den (oft auch noch wechselnden) Schichtbetrieb(!) einstellen.
Der Verdienst ist allerdings zu niedrig - zumindest für die Ausbildung, deren Dauer und die Verantwortung, die man trägt.
Ebenfalls nicht ganz richtig, es ist ja kein Wirtschaftsbetrieb mit marktwirtschaftlichem Wettbewerb.Ruth31 hat geschrieben: Durch die geringe Bezahlung sinkt der Wettbewerb und die Qualität der Arbeiter.
Der Verdienst ist an vielen Stellen oft gleich bis ähnlich.
Die "Qualität" sinkt eher dadurch, dass viele Erzieherinnen die FH-Reife mitmachen und gerade die guten ins Studium abwandern und dass es - durch Ausbau der Betreuung - gerade viele offene Stellen gibt.
Fachkräftemangel: Wahrheit oder Mär? Diskussionsblock
Hallo,
in meinen ersten Max-Xaver-Diskussionsblock möchte ich mich dem Phänomenen des 'Fachkräftemangels' nähern. Dieser ist in vieler Munde - insbesondere bei den Wirtschaftsvertretern und unseren Politikern, vor allem aus dem 'Ministerium für Bildung und Arbeit'. Fast jeder der sich hier im Forum befindet, wird sich sicherlich als schon eine eigene Meinung dazu gebildet haben. Neben ein paar verlaufene Personaler, dürften die meisten sicherlich selber Fachkraft und auf der Suche nach einen (neuen) Job sein.
Aber was ist zunächst eine Fachkraft? Wiki interpretiert eine Fachkraft so: "Eine Fachkraft ist allgemein eine Person, die eine gewerbliche, kaufmännische oder sonstige Berufsausbildung erfolgreich absolviert hat."
Gut - mit dieser Definition ist nahezu jeder eine Fachkraft der mindestens einen Berufsabschluss hat.
Ich persönlich würde den Begriff Fachkraft strenger definieren: Eine Fachkraft ist eine Person die eine Berufsausbildung absolviert und in dem Bereich erfolgreich tätig ist, als auch eine gesellschaftlich oder wirtschaftlich wertvolle Tätigkeit. Eine Mutter kann also durchaus eine Fachkraft im Familienmanagement und --organisation sein, da Kindererziehung gesellschaftlich wertvoll ist, während sie im ursprünglichen Beruf auf Grund der jahrelangen Auszeit keine Fachkraft mehr ist. Eine durchaus diskussionsfähige These!
Aber zurück zum Fachkräftemangel. Laut Wiki ist ein "...Fachkräftemangel meist das unerwünschte Fehlen von Facharbeitern, Gesellen, Meistern, Technikern und Akademikern bestimmter Fachrichtungen..."
Aha - demnach müssten diese Leute ja gesucht werden, da laut propagierter Meinung ein Mangel vorliegt. Aber wann liegt denn genau ein Fachkräftemangel vor? Dann wenn der AG-Präsident ein Mikrofon vor das Gesicht gehalten bekommt? Wenn Politiker einen massiven Fachkräftemangel propagieren? (Die sie vielleicht im eigenen Hause spüren).
Die Arbeitsagentur hat sogar mal das Vorliegen eines Fachkräftemangel definiert: Lauf BfA liegt dann ein Fachkräftemangel vor, wenn sich auf 100 offene Stellen sich weniger als 150 passende! Bewerber bewerben. Aha - äquivalent übersetzt spricht man also von einem Lebensmittelmangel wenn von 100 verlangten nur 150 passende Produkte im Regal stehen. Ja, es kommen harte Zeiten auf uns zu. Heute morgen habe ich die letzten beiden Pakete Milch meiner G&G-Lieblingssorte ergattert. Die andern waren mir einfach zu teuer. Werde ich morgen noch günstige Milch bekommen?
Ja gut, jetzt gibt es laut Beobachtung durchaus Bereiche, wo ein bundesweit flächendeckender Fachkräftemangel vorherrscht. Ich denke hier an den Pflege- und Elementarbereich (Erzieher). Letzteres auch verursacht, dass man plötzlich und völlig unerwartet Personal für die frühkindliche Betreuung benötigte. Gut dies dürfte sich auf Grund der weiter zurückgehenden Kinderzahlen irgendwann von selbst erledigen.
Und Pflegebereich? Nun ja, das Kontingent an Personen die ihre Berufung als Dienst an alten (manchmal schwierigen) Menschen sehen dürfte ausgeschöpft sein. Zumal die Entlohnung für diese körperlich und seelische belastende Arbeit mit familienunfreundlichen Arbeitszeiten in den "Sterbehäusern" alles andere als fürstlich ist. Einer höheren fairen Entlohnung steht nun mal die systematische Deckelung des Gesamtvolumens entgegen.
Und sonst Fachkräftemangel in der Industrie? Abgesehen von Industriebereichen die unter Clusterbildung leiden und den regionalen Arbeitsmarkt abgegrast haben, wie weit ist es her mit dem Fachkräftemangel?
"Laut dem 'Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung' (DIW) sind für einen aktuellen Fachkräftemangel in Deutschland kaum Anzeichen zu erkennen. Dies gilt sowohl hinsichtlich der aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt als auch bei der gesamten Ausbildung. Ein Indikator für Knappheiten auf dem Markt wäre bei Fachkräften ein steigender Lohn, dieser sei in den letzten Jahren aber kaum gestiegen. Auch in den nächsten Jahren wäre in dem MINT-Berufen nicht mit ein stärkeren Engpass beim Arbeitskräfteangebot zu rechnen."
Welches sind eure Erfahrungen mit dem Fachkräftemangel? Muss der Begriff Fachkraft noch enger gefasst werden, um den akuten Fachkräftemangel näher zu kommen? Z.B. wie: Eine Fachkraft ist eine Person, die eine Berufsausbildung von wirtschaftlicher Bedeutung mit anschließender min. fünfjähriger Tätigkeit erfolgreich absolviert und dabei das 45. Lebensjahr nicht überschritten hat."
Max-Xaver
in meinen ersten Max-Xaver-Diskussionsblock möchte ich mich dem Phänomenen des 'Fachkräftemangels' nähern. Dieser ist in vieler Munde - insbesondere bei den Wirtschaftsvertretern und unseren Politikern, vor allem aus dem 'Ministerium für Bildung und Arbeit'. Fast jeder der sich hier im Forum befindet, wird sich sicherlich als schon eine eigene Meinung dazu gebildet haben. Neben ein paar verlaufene Personaler, dürften die meisten sicherlich selber Fachkraft und auf der Suche nach einen (neuen) Job sein.
Aber was ist zunächst eine Fachkraft? Wiki interpretiert eine Fachkraft so: "Eine Fachkraft ist allgemein eine Person, die eine gewerbliche, kaufmännische oder sonstige Berufsausbildung erfolgreich absolviert hat."
Gut - mit dieser Definition ist nahezu jeder eine Fachkraft der mindestens einen Berufsabschluss hat.
Ich persönlich würde den Begriff Fachkraft strenger definieren: Eine Fachkraft ist eine Person die eine Berufsausbildung absolviert und in dem Bereich erfolgreich tätig ist, als auch eine gesellschaftlich oder wirtschaftlich wertvolle Tätigkeit. Eine Mutter kann also durchaus eine Fachkraft im Familienmanagement und --organisation sein, da Kindererziehung gesellschaftlich wertvoll ist, während sie im ursprünglichen Beruf auf Grund der jahrelangen Auszeit keine Fachkraft mehr ist. Eine durchaus diskussionsfähige These!
Aber zurück zum Fachkräftemangel. Laut Wiki ist ein "...Fachkräftemangel meist das unerwünschte Fehlen von Facharbeitern, Gesellen, Meistern, Technikern und Akademikern bestimmter Fachrichtungen..."
Aha - demnach müssten diese Leute ja gesucht werden, da laut propagierter Meinung ein Mangel vorliegt. Aber wann liegt denn genau ein Fachkräftemangel vor? Dann wenn der AG-Präsident ein Mikrofon vor das Gesicht gehalten bekommt? Wenn Politiker einen massiven Fachkräftemangel propagieren? (Die sie vielleicht im eigenen Hause spüren).
Die Arbeitsagentur hat sogar mal das Vorliegen eines Fachkräftemangel definiert: Lauf BfA liegt dann ein Fachkräftemangel vor, wenn sich auf 100 offene Stellen sich weniger als 150 passende! Bewerber bewerben. Aha - äquivalent übersetzt spricht man also von einem Lebensmittelmangel wenn von 100 verlangten nur 150 passende Produkte im Regal stehen. Ja, es kommen harte Zeiten auf uns zu. Heute morgen habe ich die letzten beiden Pakete Milch meiner G&G-Lieblingssorte ergattert. Die andern waren mir einfach zu teuer. Werde ich morgen noch günstige Milch bekommen?
Ja gut, jetzt gibt es laut Beobachtung durchaus Bereiche, wo ein bundesweit flächendeckender Fachkräftemangel vorherrscht. Ich denke hier an den Pflege- und Elementarbereich (Erzieher). Letzteres auch verursacht, dass man plötzlich und völlig unerwartet Personal für die frühkindliche Betreuung benötigte. Gut dies dürfte sich auf Grund der weiter zurückgehenden Kinderzahlen irgendwann von selbst erledigen.
Und Pflegebereich? Nun ja, das Kontingent an Personen die ihre Berufung als Dienst an alten (manchmal schwierigen) Menschen sehen dürfte ausgeschöpft sein. Zumal die Entlohnung für diese körperlich und seelische belastende Arbeit mit familienunfreundlichen Arbeitszeiten in den "Sterbehäusern" alles andere als fürstlich ist. Einer höheren fairen Entlohnung steht nun mal die systematische Deckelung des Gesamtvolumens entgegen.
Und sonst Fachkräftemangel in der Industrie? Abgesehen von Industriebereichen die unter Clusterbildung leiden und den regionalen Arbeitsmarkt abgegrast haben, wie weit ist es her mit dem Fachkräftemangel?
"Laut dem 'Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung' (DIW) sind für einen aktuellen Fachkräftemangel in Deutschland kaum Anzeichen zu erkennen. Dies gilt sowohl hinsichtlich der aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt als auch bei der gesamten Ausbildung. Ein Indikator für Knappheiten auf dem Markt wäre bei Fachkräften ein steigender Lohn, dieser sei in den letzten Jahren aber kaum gestiegen. Auch in den nächsten Jahren wäre in dem MINT-Berufen nicht mit ein stärkeren Engpass beim Arbeitskräfteangebot zu rechnen."
Welches sind eure Erfahrungen mit dem Fachkräftemangel? Muss der Begriff Fachkraft noch enger gefasst werden, um den akuten Fachkräftemangel näher zu kommen? Z.B. wie: Eine Fachkraft ist eine Person, die eine Berufsausbildung von wirtschaftlicher Bedeutung mit anschließender min. fünfjähriger Tätigkeit erfolgreich absolviert und dabei das 45. Lebensjahr nicht überschritten hat."
Max-Xaver