Nach deiner Bewerbung mit Studienabbruch wartest du sehnsüchtig auf eine positive Antwort des Arbeitgebers. Wenn die Einladung eingetroffen ist, dann stehst du vor der Frage: Wie den Studienabbruch im Vorstellungsgespräch gut begründen?
So viel ist klar:
Du brauchst eine authentische und nachvollziehbare Begründung für dein abgebrochenes Studium. Deine Vorbereitung aufs Vorstellungsgespräch sollte sich aber nicht nur um deinen Studienabbruch drehen.
3 Tipps für Begründung des Studienabbruchs im Vorstellungsgespräch
Du musst nicht auf jede Einzelheit deines Studienabbruchs eingehen, wenn du ihn begründest. Biete ausreichend Transparenz, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Eine zukunftsorientierte Perspektive ist enorm wichtig.
Orientiere dich bei deiner Antwort an den wahren Gründen.
War vielleicht ein Neigungswandel der Grund? Oder hast du Prüfungen nicht bestanden? Oder war der Lernstoff zu komplex? Oder hattest du finanzielle Probleme? Oder gab es persönliche Gründe?
Das ist alles kein Beinbruch.
Kurz nennen.
Und gut.
Beachte auch deine Denkweise, wie du mit deinem Studienabbruch umgehst. Die folgenden Ideen helfen dir dabei, die Situation im Interview für dich produktiver zu gestalten.
➤ #1 Betrachte Studienabbruch als Gewinn
Zugegeben. Das ist oftmals nicht leicht, wenn du nicht freiwillig dein Studium abgebrochen hast. Aber die Studienzeit gehört zu deinem Leben dazu, die dich auch bereichert hat.
Du bist mit einer zusätzlichen Perspektive ausgestattet, die viele andere Bewerber nicht vorweisen können. Du hast vielleicht (notgedrungen) erkannt, dass ein akademischer Werdegang nicht zu dir passt. Dann bist du nach einem Studienabbruch befreiter.
Du hast das Recht auf ein Berufsleben nach einem Studienabbruch. Im Vorstellungsgespräch richtest du daher eher den Blick nach vorne.
➤ #2 Hebe spezifische Fähigkeiten und erworbenes Fachwissen hervor
Trotz Abbruchs hast du während des Studiums Fachwissen und spezifische Fähigkeiten erworben. Letzteres können Zeitmanagement, Selbstdisziplin oder der Umgang mit Unsicherheiten sein.
Wenn dein abgebrochenes Studium noch nicht so lange her ist, dann gehe auf die Stärken und das Fachwissen ein. Aber natürlich nur dann, falls es relevant für die Anforderungen der Stelle ist.
➤ #3 Antizipiere kritische Rückfragen
Manchmal wollen dich Personaler etwas stressen, indem sie kritische Rückfragen stellen. Lasse dich davon nicht aus der Bahn werfen.
Beachte die womöglich negative Formulierung nicht. Konzentriere dich auf den Kern der Frage: Begründung des Studienabbruchs.
Richte den Blick bei deiner Antwort nach vorne und auf deine langfristigen beruflichen Ziele. Du kannst dabei immer anmerken, wie der Studienabbruch deine jetzige berufliche Laufbahn positiv beeinflusst (hat).
Begründung für Studienabbruch hängt vom Einzelfall ab
Wie du dein Studienabbruch im Vorstellungsgespräch darstellen kannst, hängt von vielen individuellen Aspekten ab:
- Wie lange hast du studiert?
- Wie oft hast du abgebrochen?
- Weshalb hast du abgebrochen?
- Wie lange ist dein Studienabbruch her?
- Wofür bewirbst du dich jetzt?
- Welche fachlichen Gemeinsamkeiten gibt es zwischen deinem Studium und deinen Berufszielen?
Ergo: Es gibt nicht die EINE ultimative Antwort für alle Bewerber.
Zum guten Schluss: Studienabbruch begründen im Vorstellungsgespräch
Niemand möchte gerne als Versager oder zielloser Mensch dastehen. Aber schon alleine die Befürchtung ist unbegründet.
Nur weil etwas nicht geklappt hat, musst du dein Licht nicht unter den Scheffel stellen.
Reite nicht so sehr auf den Studienabbruch herum, sondern stelle deine Motivation für die neue Stelle bzw. Ausbildung heraus. Das interessiert die Personaler.
Personaler sind keine Unmenschen. Ihnen ist auch bewusst, dass die Anforderungen an einer Hochschule besonders hoch sind. Ein Scheitern ist nicht mit der grundsätzlichen Nicht-Eignung für eine Fachrichtung gleichzusetzen.
Personaler suchen daher nach Gründen für die Eignung. Diese musst du auf dem Silbertablett servieren.
Wenn einen Großteil des Silbertabletts aber schon dein Studienabbruch einnimmt, dann wird es mit einer argumentativ überzeugenden Präsentation schon schwieriger.
Daher:
- Stellen deinen Studienabbruch im Bewerbungsgespräch dar. Du solltest kurz erläutern, was du daraus gelernt hast. Gehe auf eventuelle Fehler von dir ein, ohne dich selbst anzuklagen.
- Nimm darauf Bezug, was du trotzdem im Studium gelernt hast und welche Vorteile du damit gegenüber anderen Bewerbern hast.
- Formuliere deine beruflichen Wünsche positiv.