Welche Unterlagen in eine Bewerbung gehören, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Dazu zählen:
- Deine individuelle Bewerbungssituation
- Die Art der Stelle
- Die Anforderungen der Arbeitgeber
So erfordert eine Initiativbewerbung andere Bewerbungsdokumente als bei angeforderten vollständigen Bewerbungsunterlagen.
Eine Schülerpraktikumsbewerbung unterscheidet sich von einer Manager-Bewerbung.
Ein Berufsanfänger kann einer Bewerbung weniger Arbeitszeugnisse und sonstige Anlagen als ein Berufserfahrener beilegen.
Auf die Frage, “Was gehört in eine Bewerbung?”, gibt es daher keine pauschale Antwort. Dieser Ratgeber hilft dir dabei, alle wichtigen Bewerbungsunterlagen mitzuschicken.
Was gehört alles in eine Bewerbung? => Tabelle als Überblick
Die folgenden Angaben beziehen sich auf eine Standardbewerbung mit vollständigen Bewerbungsunterlagen.
Was alles in die Bewerbung gehört, ist also von Fall zu Fall sehr unterschiedlich.
Was gehört in Bewerbung: Auswahl der Bewerbungsunterlagen
Wenn du vor der Entscheidung stehst, was in eine Bewerbung gehört, verschaffe dir erst mal einen Überblick über die verschiedenen möglichen Bewerbungsunterlagen.
➤ Anschreiben
Ein Anschreiben gehört in jede Bewerbung, sei es eine
Dein Anschreiben enthält die Argumentation hinsichtlich deiner Eignung für die potenzielle Stelle, deine Motivation, deine Erfolge und deine Ziele. Manchmal schreibst du in deinem Anschreiben auch über Umwege und Lücken deines Werdegangs.
Im Anschreiben gibst du aber nicht noch einmal deinen Lebenslauf ausführlich wieder.
Dein Anschreiben legst du lose auf die Bewerbungsmappe und sortierst es dann mit der Bewerbungsmappe zusammen in einen Versandumschlag ein.
Bei einer Bewerbung per Mail schickst du das Anschreiben als separate PDF-Datei im Anhang mit.
Gehört ein Anschreiben immer in eine Bewerbung? Ja, wenn der Arbeitgeber dich nicht explizit auffordert, kein Anschreiben zuzuschicken. Denn das gibt es in Ausnahmefällen auch.
➤ Deckblatt
Das Deckblatt ist ein optionales Bewerbungsdokument und gehört nicht in jede Bewerbung. Wenn du ein Deckblatt verwendest, dann sortierst du es nach dem Anschreiben in die Bewerbungsunterlagen ein.
Mit einem Deckblatt leitest du deine weiteren Bewerbungsdokumente quasi ein und hebst wichtige Informationen hervor. Du kannst auf dem Deckblatt ein Bewerbungsfotoin einer Größe platzieren, die größer als auf einem Lebenslauf ist.
Das Deckblatt sollte inhaltlich ansprechend gestaltet sein und Lust auf deine Bewerbungsunterlagen machen.
➤ Lebenslauf
Genauso wie das Anschreiben gehört auch der Lebenslauf in jede Bewerbung. Nur wenn der Arbeitgeber ausdrücklich keinen Lebenslauf wünscht, gehört der Lebenslauf nicht zur Bewerbungsmappe.
Im Lebenslauf gehst du auf deinen schulischen und beruflichen Werdegang sowie auf deine Qualifikationen und Erfolge ein.
Den Lebenslauf kannst du tabellarisch oder ausführlich gestalten. Den ausführlichen Lebenslauf verschickst du ebenfalls nur bei Anforderung durch den Arbeitgeber oder durch die Institution.
Was in einen tabellarischen Lebenslauf einer Bewerbung gehört, liest du im verlinkten Artikel.
Und hier findest du Tipps zum ausführlichen Lebenslauf.
Den Lebenslauf sortierst du hinter das Anschreiben und hinter ein eventuelles Deckblatt ein. Wenn du eine Bewerbungsmappe verwendest, dann sollte der Lebenslauf nach dem Aufklappen leicht zugänglich sein.
➤ Bewerbungsfoto
Ein Bewerbungsfoto gehört nicht zur Bewerbung. Es ist also keine Pflicht. Du kannst aber freiwillig ein Bewerbungsfoto auf dem Deckblatt oder Lebenslauf mitschicken.
➤ Motivationsschreiben, Dritte Seite, Leistungsbilanz
Diese Bewerbungsdokumente kannst du optional in eine Bewerbung aufnehmen. Sie sind aber nur in den seltensten Fällen wirklich sinnvoll.
Solche Bewerbungsunterlagen solltest du nicht dazu verwenden, wichtige Fakten “auszulagern”, die eigentlich ins Anschreiben oder in den Lebenslauf gehören.
Bei Studien- und Stipendienbewerbungen ersetzt das Motivationsschreiben häufig das Anschreiben an sich.
➤ Referenzen
In Einzelfällen kannst du in einer Bewerbung auch Referenzen angeben.
Besonders bei Bewerbungen von Führungskräften oder um Jobs in sicherheitstechnisch sensiblen oder auch politischen Bereichen ist dies durchaus gängige Praxis.
➤ Anlagenverzeichnis
Das Anlagenverzeichnis ist ein optionales Bewerbungsdokument.
Wenn du aber in deiner Bewerbung sehr viele Zeugnisse, Zertifikate und Nachweise beilegen willst, dann gehört ein separates Anlagenverzeichnis in deine Bewerbung.
Mit diesem Anlagenverzeichnis gibst du dem Leser deiner Bewerbungsunterlagen eine Übersicht über deine mitgesendeten Anlagen.
Wenn du kein Anlagenverzeichnis verwendest, dann kommt der kurze oder lange Anlagenvermerk entweder auf das Anschreiben oder auf das Deckblatt.
➤ Arbeitszeugnisse
Die Arbeitszeugnisse stellen detailliert deine Berufserfahrungen, deine Leistungsbereitschaft, deine Leistungsfähigkeit und ebenso dein Sozialverhalten dar.
Arbeitszeugnisse gehören, sofern vorhanden, in jede Bewerbung. Dazu gehören ebenfalls Praktikumszeugnisse und Arbeitszeugnisse für Nebenjobs oder Teilzeitjobs.
Du kannst deine Arbeitszeugnisse chronologisch, umgekehrt chronologisch oder thematisch sortieren.
Letzteres ist sinnvoll, wenn du zum Beispiel Um- oder Wiedereinsteiger bist oder wenn du viele kurze Beschäftigungsverhältnisse in der Vergangenheit hattest.
Je länger ein Beschäftigungsverhältnis zurückliegt, desto unwichtiger wird das zugehörige Arbeitszeugnis im Allgemeinen. Arbeitszeugnisse von vor zehn oder fünfzehn Jahren gehören nicht mehr in eine Bewerbung.
➤ Weitere Zeugnisse
Außerdem gehören Zeugnisse, Zertifikate und Nachweise zu deiner Bewerbung, die einen Überblick über möglichst berufsrelevante zusätzliche Qualifikationen und persönliche Fähigkeiten geben. Das sind vor allem Nachweise über Weiterbildungen, Kurse und Seminare.
Als berufserfahrener Bewerber sortierst du diese weiteren Zeugnisse direkt nach den Arbeitszeugnissen in die Bewerbungsunterlagen ein. Bei Berufsanfängern gehören die weiteren Zeugnisse hinter die Bildungszeugnisse.
➤ Bildungszeugnisse
In eine Bewerbung gehören je nach Bewerbungssituation auch Schul-, Ausbildungs- und Hochschulzeugnisse.
Wenn du mehrere Bildungszeugnisse zusendest, dann gehört das Bildungszeugnis mit dem höchsten Abschluss nach vorne.
Je mehr Berufserfahrung du vorweisen kannst, desto weniger Bildungszeugnisse sendest du mit. Nach drei bis fünf Jahren Berufspraxis reicht auch das Mitsenden des Zeugnisses mit dem höchsten Bildungsabschluss.
Wenn du dich sich um ein Schülerpraktikum oder um eine Ausbildung bewirbst, dann werden von Arbeitgebern häufig die letzten drei Schulzeugnisse verlangt.
➤ Arbeitsproben
In einigen Berufen ist Kreativität besonders gefragt, sodass dann auch Arbeitsproben in die Bewerbung aufnehmen kannst.
Da Arbeitsproben durchaus unterschiedliche Formate und Materialien haben können, ist es nicht immer so leicht, sie in eine “normale” Bewerbungsmappe einzusortieren.
Dann sind spezielle Präsentations- oder Portfoliomappen unter Umständen eine gute Alternative für die Präsentation der Arbeitsproben.
Zum guten Schluss: Was gehört in eine Bewerbung?
Was konkret in eine Bewerbung gehört, ist von Einzelfall zu Einzelfall unterschiedlich. Lies dir die Anforderungen der Stelle genau durch. Dort steht in der Regel, welche Bewerbungsunterlagen gefordert.
Aber berücksichtige auch immer deine Bewerbungssituation: Wie alt bist du und wo stehst du hinsichtlich deines Berufsweges?
Ein weiterer Faktor ist die Bewerbungsart und die Stellenart. Es gibt schließlich Unterschiede zwischen einem Schülerpraktikum und einem Job für eine Führungskraft.
Für eine Initiativbewerbung oder Kurzbewerbung benötigst du wiederum andere Unterlagen als für eine Bewerbung mit vollständigen Unterlagen.
In der Regel gehören Anschreiben und Lebenslauf immer zu einer Bewerbung. Daher müssen diese Bewerbungsunterlagen überzeugend und individuell sein.