Während eines Beschäftigungsverhältnisses gibt es immer auch Vorgänge, die das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer beeinflussen. Oftmals führen diese Vorgänge sogar zur Trennung. Ob diese Vorfälle dann in ein Arbeitszeugnis aufgenommen werden müssen oder dürfen, ist eine häufige Streitfrage. Ganz grundsätzlich kann festgehalten werden, dass Vorgänge nur dann in ein Arbeitszeugnis aufgenommen werden dürfen, wenn die Vorgänge die Arbeitsleistung über einen längeren Zeitraum negativ beeinflussen oder die Arbeitsleistung gar nicht mehr objektiv bewertbar ist.
➤ Dürfen Abmahnungen im Arbeitszeugnis stehen?
Auch berechtigte Abmahnungen dürfen im Arbeitszeugnis nicht erwähnt werden.
➤ Darf Alkoholkonsum im Arbeitszeugnis stehen?
Solange der Alkoholkonsum keine konkreten beruflichen (negativen) Auswirkungen über einen längeren Zeitraum hat, darf dieser nicht erwähnt werden.
➤ Darf die Betriebsratstätigkeit im Arbeitszeugnis stehen?
Eine Betriebsratstätigkeit darf nicht im Arbeitszeugnis genannt werden. Bei einer langen Freistellung für eine Betriebsratstätigkeit darf diese erwähnt werden, wenn der Arbeitgeber dadurch nicht mehr in der Lage ist, die Leistung und das Verhalten zu beurteilen.
➤ Darf die Elternzeit im Arbeitszeugnis stehen?
Die Elternzeit darf nicht im Arbeitszeugnis stehen. Ausnahme: Die Dauer der Elternzeit steht in einem Missverhältnis zur gesamten Dauer des Beschäftigungsverhältnisses.
➤ Dürfen Erkrankung im Arbeitszeugnis stehen?
Eine Krankheit darf im Arbeitszeugnis nicht genannt werden; schon gar nicht als Kündigungsgrund. Wenn die krankheitsbedingten Fehlzeiten über die Hälfte der gesamten Beschäftigungsdauer ausmachen, dürfen die krankheitsbedingten Fehlzeiten allerdings erwähnt werden.
➤ Dürfen Kündigungsgründe im Arbeitszeugnis stehen?
Die Gründe für die Beendigung eines Beschäftigungsverhältnisses sind nur auf ausdrücklichen Wunsch des Arbeitnehmers in das Arbeitszeugnis aufzunehmen. Das gilt auch bei berechtigten außerordentlichen Kündigungen durch den Arbeitgeber.
➤ Darf die Parteizugehörigkeit im Arbeitszeugnis stehen?
Auch diese private Angelegenheit darf nicht im Arbeitszeugnis stehen.
➤ Dürfen Straftaten im Arbeitszeugnis stehen?
Eine Straftat ist nur dann in das Arbeitszeugnis aufzunehmen, wenn es dazu ein rechtskräftiges Urteil gibt und sie zur Kündigung geführt hat, weil die Pflichten aus dem Beschäftigungsverhältnis verletzt wurden.