Quereinsteiger Bewerbung: Profitipps aus Praxis für Berufswechsel

Quereinsteiger ist nicht gleich Quereinsteiger – die Pfade in einen neuen Beruf sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Deshalb gibt es bei einer Quereinsteiger-Bewerbung auch keinen Standard.

Ob gesundheitliche Gründe, Branchenkrisen, der Wunsch nach einer 2. Ausbildung oder der unerfüllte Lebenstraum mit 50: Jeder berufliche Neuanfang hat seine eigene Geschichte.

In diesem Artikel zeigen wir dir, worauf du bei deiner Bewerbung als Quereinsteiger achten solltest – mit praxisnahen Profitipps, Denkanstößen und kreativen Strategien. Lass dich inspirieren!

Egal, ob du dich notgedrungen beruflich neu orientieren musst oder endlich den Mut für deine eigentliche Berufung findest: Beim Quereinstieg gibt es keine Patentlösungen. Es gibt aber viele Möglichkeiten, die du selbst aktiv gestalten kannst!

Schlüsselfakten zur Bewerbung als Quereinsteiger
  • Gehe positiv an deine Quereinsteiger-Bewerbung ran. Du kannst was! Du schaffst das!
  • Formuliere im Anschreiben eine klare Hin-zu-Motivation, warum du den neuen Job willst.
  • Stelle relevante Kenntnisse und Fähigkeiten an konkreten Beispielen dar.
  • Zeige deinen Mehrwert als Quereinsteigerin, indem du spezifische Vorteile für den Arbeitgeber nennst.
  • Begründe den Berufswechsel nur bei starken, positiven Argumenten – sonst lasse es weg.
  • Betone nur eine oder zwei soziale Stärken, die dich besonders auszeichnen und zum Job passen.
  • Erwähne Praxiserfahrungen im neuen Arbeitsbereich (zum Beispiel Praktika, Nebenjobs, Ehrenamt, Hobbys).
  • Hebe im Quereinsteiger-Anschreiben relevante Weiterbildungen hervor, die den neuen Job unterstützen.
  • Biete ein Praktikum oder einen Probearbeitstag vor dem Quereinstieg an, um die Einstiegshürden zu senken.
  • Nutze eine selbstbewusste Sprache, vermeide Formulierungen wie „trotz fehlender Erfahrung“.
  • Füge Arbeitszeugnisse der letzten drei Jobs oder fünf Jahre hinzu, auch wenn sie nicht direkt passen.
  • Schicke Nachweise relevanter Weiterbildungen mit, die den neuen Job unterstützen.
  • Reiche eine Kopie deines höchsten Bildungsabschlusses und bei Bedarf Zusatznachweise ein.
  • Verbessere deine Bewerbung als Quereinsteigerin Schritt für Schritt und nutze Hilfen.

Inhaltsverzeichnis Bewerbung als Quereinsteiger

Kompetenzen als Basis für Bewerbung als Quereinsteiger

In diesem Artikel geht es um die Quereinsteiger-Bewerbung. Er handelt nicht davon, wie du eine neue berufliche Aufgabe findest.

Du willst einen Seiteneinstieg wagen. Du hast schon Berufsfelder und Jobs im Blick, die deine berufliche Zukunft sein sollen.

Viele Ratgeber raten beruflichen Umsteigern in dieser Situation dann dazu, die Stellenausschreibungen zu analysieren. Daraus sollen die Umsteiger gefragte Fähigkeiten und Eigenschaften für das gewünschte Berufsfeld herausarbeiten.

Aber:

Das ist nicht die richtige Vorgehensweise.

Denn:

Dieser Ratschlag läuft darauf hinaus, dass du in deinem Anschreiben als Seiteneinsteigern einfach nur die genannten Fähigkeiten und Eigenschaften wiederholst.

Obwohl du gar nicht über sie verfügst.

Unserer Erfahrung nach werden Quereinsteiger im neuen Job nicht glücklich, wenn sie in ihrer Bewerbung nur Eigenschaften und Fähigkeiten aus der Stellenanzeige nachplappern.

Besser:

Du willst als Umsteigerin ja gerade mit deinen vorhandenen Fähigkeiten und Eigenschaften einen passenden Job finden. Nicht jeder Arbeitgeber benötigt so eine Arbeitskraft wie dich!

Aber du schreibst dein Quereinsteigerin-Bewerbungsschreiben gerade für diejenigen Arbeitgeber, die dich händeringend benötigen. Und dafür musst du authentisch sein.

Denn es geht nicht um irgendein Jobangebot. Stattdessen geht es um einen Job, der dich langanhaltend glücklich und zufrieden macht.

Natürlich kannst du immer recherchieren, worauf es in einem Job ankommt. Stellenanzeigen, Personaler, Arbeitnehmer im gewünschten Beruf, Suchmaschinen oder KI-Chatbots sind relevante Anlaufstellen für deine Recherche

Realtalk: Diese Recherche solltest du aber schon längst bei deiner beruflichen Umorientierung durchgeführt haben.

Bei deinem Bewerbungsschreiben als Quereinsteiger konzentrierst du dich auf dein Leistungsprofil mit deinen Kenntnissen, Berufserfahrungen, Erfolgen und Fähigkeiten.

Du hast nämlich auch als Quereinsteigerin viel zu bieten. Dazu gehören vor allem die folgenden Bausteine:

Kenntnisse und Erfahrungen aus früherem Job

Auch wenn du deinen alten Job nicht mehr ausüben willst: Du hast in der Vergangenheit etwas geleistet.

Viele deiner Kenntnisse und Fähigkeiten sind für einen neuen Job ebenso relevant. Darauf kannst du bei einem Quereinstieg aufbauen.

Liste daher 1. alle bisherigen beruflichen Kenntnisse und Erfahrungen auf.

In einem 2. Schritt findest du konkrete Beispiele für die Anwendung von Kenntnissen und die Gewinnung von speziellen Erfahrungen.

Im 3. Schritt überlegst du, ob und wie dir diese Erfahrungen und Kenntnisse im gewünschten Job helfen werden und welchen Nutzen du für den Arbeitgeber erzielen wirst.

Weiterbildungen

Du hast dich sicherlich schon länger mit deiner beruflichen Neuorientierung beschäftigt.

Vielleicht hast du schon Kurse, Seminare und Weiterbildungen besucht, um dich auf deinen beruflichen Neustart vorzubereiten.

Aber auch Weiterbildungen für deinen alten Job können für den gewünschten neuen Job fachlich und persönlich relevant sein. Das gilt vor allem für Softwarekenntnisse und Seminare zu Arbeitsmethoden oder zum Selbstmanagement.

Daher bewerte deine Weiterbildungen. Je aktueller, relevanter und umfangreicher sie waren, desto eher listest du sie im Lebenslauf auf.

Bei sehr spezifischen Weiterbildungen, die du für den neuen Job absolviert hast, kannst du darauf ebenso im Bewerbungsanschreiben als Quereinsteigerin eingehen.

Soziale Kompetenzen

Du hast Stärken, die überfachlich und unabhängig von bestimmten Jobs sind.

Welche besondere Stärke oder soziale Kompetenz macht dich aus? Welche Beispiele gibt es dazu in deinem bisherigen Berufsleben?

Wichtig fürs Anschreiben als Quereinsteiger: Zähle nicht sechs, sieben, acht oder noch mehr Stärken einfach nur auf. Damit gewinnst du nichts.

Stattdessen konzentrierst du dich auf diese EINE Stärke, die dich auszeichnet und die den Unterschied zu anderen Bewerbern macht.

Deine besondere Stärke sollte dir auch im neuen Job sehr gut helfen, Aufgaben zu lösen.

Okay!

Im Ausnahmefall kannst du noch mit einer zweiten Stärke im Anschreiben für den Quereinstieg argumentieren. Mit mehr Stärken dagegen wirkt dein Anschreiben austauschbar.

Praxiserfahrungen im neuen Arbeitsgebiet

Es ist für eine Quereinsteiger-Bewerbung hilfreich, wenn du schon erste Praxiserfahrungen im neuen Tätigkeitsbereich gesammelt hast.

Das kann Probearbeiten, ein Praktikum oder ein Nebenjob sein. So kannst du idealerweise im Bewerbungsanschreiben auf diese ersten praktischen Erfahrungen zurückgreifen.

Falls du noch keine Praxiserfahrungen hast, gibt es zwei Strategien:

1. Du fängst erst mal klein an und bewirbst dich um ein Praktikum oder einen Minijob. Daraus kann sich durchaus schnell mehr ergeben.

2. Du gibst im Anschreiben um eine reguläre Beschäftigung an, dass du vorher gerne fürs Probearbeiten oder für ein Praktikum zur Verfügung stehst. So senkst du die Hürden für Arbeitgeber, dich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen.

Praxiserfahrungen im Privatleben

Eine Bewerbung als Seiteneinsteigerin kann im Vergleich zu „normalen“ Bewerbungen durchaus unkonventionell sein. Auch Kleinigkeiten zählen.

Daher kannst du ebenso auf relevante Praxiserfahrungen aus deinem Privatleben zurückgreifen. Vielleicht ist die Motivation für einen Berufswechsel ein Hobby von dir.

Oder du hast durch ein ehrenamtliches Engagement einen Einblick in das gewünschte Berufsfeld erhalten.

Dann kannst du das durchaus im Bewerbungsschreiben thematisieren – auch wenn es sich nur um Kleinigkeiten handelt.

Anschreiben für Quereinsteiger-Bewerbung: spezifische Tipps

Auf bewerbung-forum.de findest du schon sehr viele Tipps rund ums Anschreiben. Diese Tipps gelten grundsätzlich für alle Bewerbungssituationen, Bewerbertypen und Jobs.

Lies zum Beispiel auch die folgenden Artikel zu wichtigen Inhalten im Anschreiben:

In diesem Kapitel bieten wir dir darüberhinausgehend sehr spezifische Profitipps für eine Bewerbung als Quereinsteigerin. Let’s go!

#1 Gründe für Quereinstieg nennen oder nicht?

Einige Personalverantwortliche möchten anhand deines Bewerbungsanschreibens verstehen, warum du den Quereinstieg anstrebst.

Eine vage Begründung wie „Ich suche eine neue berufliche Herausforderung“ reicht dann nicht aus.

Aber wie kannst du eine Begründung formulieren?

Du solltest starke Argumente liefern, die deine Entscheidung für eine berufliche Neuorientierung nachvollziehbar machen.

Je nach Bewerbungssituation können das auch Kleinigkeiten sein. Denn bei einem Seiteneinstieg kannst du ja gerade noch nicht die notwendigen fachlichen Kompetenzen vorweisen.

Beispiele für typische positive Gründe:

  • Du hast bereits in Hobbys, Projekten oder Ehrenämtern Kenntnisse und Erfahrungen gesammelt, die zu den neuen Jobanforderungen und zur neuen Branche passen.
  • Dein bisheriger Job hat dir spezielle Stärken und Fähigkeiten vermittelt, die du nun gezielt in einem anderen Job und einer anderen Branche einbringen möchtest.
  • Die neue Branche bietet dir langfristige Entwicklungsmöglichkeiten, die zu deinen aktuellen Werten und Interessen sowie beruflichen Zielen passen.
  • Du hattest in deinem bisherigen Berufsleben schon Kontakte mit der gewünschten Branche und dem potenziellen Berufsfeld.

Besonders wichtig bei einer Begründung im Anschreiben:

Vermeide es, deine vorherigen Jobs schlechtzureden. Konzentriere dich auf das Positive.

Darüber hinaus solltest du auch keine negativen Gründe nennen, die dich von deinem bisherigen Berufspfad wegziehen.

Also nicht auf gesundheitliche Aspekte, Wirtschaftskrise, Entlassungen usw. im Bewerbungsanschreiben eingehen.

Eine Begründung des Seiteneinstiegs im Anschreiben ist sowieso kein MUSS!

Denn NICHT jede Personalverantwortliche will eine Begründung für deinen Jobwechsel und deine Bewerbung als Quereinsteiger haben.

Wenn du einen perfekten Aufhänger hast, der positiv ist: Dann ist das gut.

Aber du musst dir auch nichts aus den Rippen schneiden.

Deine Entscheidung steht: Du willst einen Quereinstieg wagen. Du musst nun dem Arbeitgeber nicht lang und breit im Anschreiben erklären, warum und wieso.

Der Arbeitgeber muss entscheiden, ob dein Leistungsprofil zu den Anforderungen der Stelle passt. Das ist die Aufgabe der Personalentscheider.

Unsere Erfahrung ist:

Arbeitgeber, die auf eine langatmige Begründung des Quereinstiegs bestehen, die überzeugst du als Quereinsteiger selbst nicht mit den besten fachlichen und persönlichen Argumenten.

Solche Arbeitgeber suchen nicht nach Fachkräften, sondern nach dem Haar in der Suppe. Für diese Arbeitgeber schreibst du nicht deine Bewerbung.

Beachte daher auch den nächsten Tipp, der mehr die Zukunft im Blick hat.

Karrierewechsel gelingt oft problemlos

Der Quereinstieg in Deutschland gewinnt an Bedeutung: Laut einer Stepstone-Studie haben sich entsprechende Stellenanzeigen in fünf Jahren vervierfacht. 48 % der 6.300 Befragten sind Quereinsteiger, wobei 74 % zufrieden mit ihrem neuen Job sind.

Zwar hatten einige anfangs Zweifel oder benötigten Weiterbildungen, aber 38 % berichteten von keinen Schwierigkeiten.

#2 Hin-zu-Motivation: Warum dein „Warum“ beim Quereinstieg entscheidet

„Ich will etwas Neues lernen“ ist im Quereinsteiger-Anschreiben zu vage.

Stattdessen:

„Ich will nachhaltige und innovative Architekturprojekte mitgestalten, die soziale und ökologische Verantwortung verbinden.“

Das ist eine Hin-zu-Motivation, die überzeugt. Dein Antrieb muss deutlich machen, dass du nicht vor etwas fliehst, sondern gezielt eine Mission verfolgst.

Okay.

Nicht jede Seiteneinsteigerin will gleich eine Mission erfüllen. Aber in jeder Bewerbungssituation findest du starke Gründe FÜR einen Job und FÜR einen Arbeitgeber, die andere Jobs und Arbeitgeber nicht bieten.

Aufgabe 1: Denke einfach mal darüber nach, falls du bisher grundlos bist!!!

Denn ohne Gründe und Argumente wirst du auch bei einem beruflichen Umstieg im neuen Job nicht glücklich.

Was passiert, wenn du dich einfach nur grundlos und blind bewirbst?

Dann verheddern sich viele Quereinsteiger in Erklärungen, warum ihr alter Job nicht mehr passt. Das weckt Zweifel: „Wird die Kandidatin bei uns auch schnell unzufrieden?“

Eine HR-Managerin aus der Automobilbranche brachte es in einem Gespräch mal auf den Punkt: „Wir suchen Mitarbeiter, die zu uns passen – nicht solche, die einfach nur weg wollen.“

Aufgabe 2: Welche konkrete Lösung bringst du für den Job mit? Welchen Nutzen stiftest du dem Arbeitgeber mit deinem beruflichen Background? Wie passt du zum Arbeitgeber? Wie sieht der Cultural Fit aus?

Um den Nutzen für den Arbeitgeber geht es im nächsten Tipp für Späteinsteiger noch detaillierter.

Bewerbung Quereinsteiger Tipps fürs Anschreiben
Bewerbung Quereinsteiger Tipps fürs Anschreiben

#3 Mehrwert-Magnet: Wie du dich unvergesslich machst

Eine Bewerbung als Quereinsteiger ist kein normaler Bewerbungsprozess. Denn du trittst gegen andere Bewerber an, die bereits Erfahrung im Job und in der Branche haben.

Mit deinem Anschreiben willst du Personalverantwortliche überzeugen, dass du trotz fehlender direkter Qualifikation die richtige Wahl bist.

Viele Quereinsteiger scheitern allerdings, weil sie ihre Bewerbung wie eine Standardbewerbung behandeln. Doch es gibt klare Strategien, um das zu vermeiden.

Als beruflicher Umsteiger musst du dich vor allem nicht für deinen bisherigen Berufsweg rechtfertigen.

Oftmals bleibt der Lebenslauf unverändert und das Anschreiben ist eine Nacherzählung des bisherigen Berufswegs. Dabei bleibt die eigentliche Botschaft auf der Strecke:

Warum bist genau DU für diesen neuen Job die beste Wahl?

Arbeitgeber suchen nicht nach einer „perfekten Kandidatin“, sondern nach einer Mitarbeiterin, die fachlich und mit Fleiß Lücken schließt oder Probleme löst.

Dein Anschreiben für einen Seiteneinstieg muss diese Lücken identifizieren und deine Lösung präsentieren.

Welchen Mehrwert bietest du dem Arbeitgeber?

Wie wird er ganz konkret von deiner Expertise, deinen Erfahrungen und deinen Stärken profitieren?

Welche individuellen Vorteile ergeben sich durch deine Mitarbeit für den Arbeitgeber?

Denke darüber intensiv nach! Denn so generierst du Ideen für wirklich passgenaue Argumente in deiner Bewerbung als Queraufsteigerin.

Quereinstieg als wichtig Option für Arbeitskräfte

Der XING-Arbeitsmarktreport 2024 zeigt, dass schon 26 % der österreichischen Arbeitnehmer tatsächlich die Branche gewechselt haben. Die Hauptgründe für einen Quereinstieg waren bessere Bezahlung (50 %) und eine sinnvollere Tätigkeit (37 %).

Von denen, die nicht wechselten, nannten 41 % schlechtere Bezahlung und 37 % geringere Jobsicherheit als Hinderungsgründe. Die Studie basiert auf einer Umfrage unter 1.000 Arbeitnehmern.

#4 Aktive, selbstbewusste Sprache nutzen

Ein häufiger Fehler in der Quereinsteiger-Bewerbung ist eine defensive Grundhaltung.

Formulierungen wie „Obwohl ich keine formale Ausbildung habe …“ oder „Trotz fehlender Erfahrung …“ lenken die Aufmerksamkeit genau auf deine Defizite.

Denke mal um:

Viele Arbeitgeber suchen gezielt nach Quereinsteigern, um verkrustete Denkmuster aufzubrechen. Diesen Vorteil solltest du im Bewerbungsanschreiben aktiv kommunizieren.

Du bist nicht „trotz“, sondern „wegen“ deines unkonventionellen Werdegangs interessant.

Mache dich nicht unnötig klein.

Streiche auch den Konjunktiv („Ich würde mich freuen, wenn Sie mir eine Chance geben“) und ersetze ihn durch klare Aussagen („Ich freue mich darauf, mein Engagement in Ihrem Unternehmen einzubringen“).

Wir von bewerbung-forum.de raten dir, eine lebendige, aktive und selbstbewusste Ausdrucksweise zu wählen. Beginne Sätze variantenreich und lösche Wiederholungen in der Satzstruktur.

Nutze als Quereinsteigerin möglichst viele aktive Verben.

Statt umständlicher Umschreibungen wähle konkrete Worte, die deine Handlungskraft betonen. Das geht in jedem Berufsfeld. Das kannst du auch, wenn dir das Schreiben (angeblich) nicht so liegt.

Eine direkte Sprache vermittelt nicht nur Überzeugungskraft, sondern auch Klarheit in deinen Aussagen.

Deine Aufgabe:

Checke jetzt mal dein Anschreiben! Welches Wort, welche Wortgruppe oder welchen Satz kannst du sofort verbessern?

Okay.

Du konntest etwas verbessern? Perfekt!

#5 Arbeitgeberspezifische Anpassung des Anschreibens

Ein Standardanschreiben mit allgemeinem Text fällt sofort negativ auf. Arbeitgeber möchten oft sehen, dass du dich mit dem Arbeitgeber und der Position auseinandergesetzt hast.

So passt du dein Anschreiben individuell an:

  • Recherchiere Werte, Philosophie und Mission des Arbeitgebers – wie passt deine Motivation dazu?
  • Gehe konkret auf Aufgaben in der Stellenausschreibung ein und erkläre, warum du dafür geeignet bist.
  • Verwende zudem passende Begriffe aus der neuen Branche

Im folgenden Artikel erhältst du noch mehr Tipps: Warum gerade dieses Unternehmen?

Bedenke allerdings:

Du MUSST nicht für jeden Job unbedingt konkret auf den Arbeitgeber eingehen. Oftmals sind die Arbeitgeber auch zu klein und unbekannt, als dass du wertvolle Informationen finden könntest.

Und selbst wenn du diese wertvollen Informationen findest, musst du sie auch noch gut in deine Argumentation einbauen.

Wenn du schon genug Argumente hast, dann musst du diese zusätzlichen Informationen nicht noch in dein Anschreiben für einen Quereinstieg pressen.

Wenn es sinnvoll ist, KANNST du eine arbeitgeberspezifische Anpassung des Anschreibens natürlich vornehmen.

KI-Chatbots können dich bei den passenden Formulierungen unterstützen. In diesem Artikel zum Schreiben von Bewerbungen mit KI erfährst du mehr darüber.

#6 Der perfekte Schluss: Klare Handlungsaufforderung statt Floskeln

Der letzte Absatz sollte die Anschreibenleser zu einer Handlung motivieren.

Daher verzichte am besten auf vage Aussagen wie „Ich hoffe auf Ihre Rückmeldung“ und setze stattdessen auf einen selbstbewussten Abschluss.

Eine überzeugende Abschlussformulierung könnte so lauten:

„Ich freue mich darauf, meine Stärken in Ihrem Unternehmen einzubringen. Gerne stelle ich mich in einem persönlichen Gespräch vor.“

Viele weitere Tipps haben wir dir im Artikel zur Formulierung eines Schlusssatzes im Anschreiben zusammengefasst.

Probearbeiten anbieten

Ein Angebot wie „Gerne stelle ich mich bei einem Probetag vor“ kann deine Geheimwaffe im Quereinsteiger-Anschreiben sein.

Bei vielen Jobs ist es sinnvoll, aktiv einen Probearbeitstag oder ein Praktikum anzubieten. Das signalisiert Selbstvertrauen und minimiert das Risiko für den Arbeitgeber.

Anschreiben für Quereinsteiger als individuelles Meisterstück

Ein gelungenes Anschreiben als Quereinsteiger ist mehr als ein Text – es ist deine Visitenkarte, dein Statement, dein Versprechen.

Wir sind überzeugt, dass du mit einer praxisorientierten Vorgehensweise dein Anschreiben als Quereinsteigerin auf ein neues Niveau hebst.

Die klare, strukturierte Darstellung deiner Motivation und deiner Kompetenzen macht es dem Personaler leicht, deinen Beitrag für den Arbeitgeber zu erkennen.

Investiere ausreichend Zeit in den Prozess. Überarbeite dein Anschreiben mehrfach und hole dir externe Rückmeldungen ein.

So stellst du sicher, dass dein Anschreiben für einen beruflichen Neustart formal sowie inhaltlich überzeugt.

Arbeitgeber offen für Quereinsteiger

Die deutsche Arbeitswelt wird flexibler, wie eine Randstad-ifo-Studie zeigt: Jedes vierte Unternehmen akzeptiert Bewerbungen von Kandidaten, deren Profile nicht perfekt zum Job passen.

Besonders der Handel (50 %) und der Dienstleistungssektor (45 %) erleichtern Quereinsteigern den Zugang, während 75 % der Unternehmen ihre Bewerbungsprozesse anpassen, um mehr Talente zu gewinnen.

Die Studie basiert auf Befragungen von über 500 Personalverantwortlichen und unterstreicht den Wandel hin zu offeneren Einstiegschancen in Zeiten des Fachkräftemangels.

Zeugnisse für Quereinsteiger-Bewerbung

Als Quereinsteigerin kannst du in der Regel hinsichtlich der fachlichen Aufgaben keine 100 % passenden Arbeitszeugnisse mitsenden.

Aber Arbeitszeugnisse beinhalten auch Aussagen über deine Leistungsbereitschaft, deine Leistungsfähigkeit und dein Verhalten. Insofern sind sie für viele Arbeitgeber durchaus interessant.

Daher gilt:

Auch wenn du jetzt einen Quereinstieg anstrebst, schickst du Arbeitszeugnisse aus den letzten Jahren mit. Das gilt allerdings nicht für Kurzbewerbungen oder Initiativbewerbungen.

Wie lange du zurückgehst, hängt von der Anzahl der Jobs und der jeweiligen Beschäftigungsdauer ab.

Eine Faustregel für Quereinsteiger lautet:

Du schickst höchstens deine letzten drei Arbeitszeugnisse oder weniger Arbeitszeugnisse mit, die die letzten fünf Jahre umfassen.

Wenn du beispielsweise in den letzten fünf Jahren bei sechs unterschiedlichen Arbeitgebern gearbeitet hast, dann brauchst du nicht zwangsläufig alle sechs Arbeitszeugnisse mitschicken.

Denn diese hohe Anzahl ist nicht aussagekräftiger als eine geringere Anzahl.

Ein weiterer Tipp lautet allerdings:

Du hast eine länger zurückliegende Tätigkeit ausgeübt, die sehr relevant für den neuen Job ist? Dann kannst du das zugehörige Arbeitszeugnis zusätzlich ebenfalls mitsenden – auch wenn es schon zehn, 15 oder 20 Jahre her ist.

Aber:

Je länger es zurückliegt, desto relevanter, aussagekräftiger und umfangreicher muss es für den neuen Job sein. Aufgrund des fachlichen Wechsels ist das eher selten der Fall.

Eine weitere Ausnahme gibt es als Quereinsteiger oder Späteinsteigerin noch:

Wenn du schon ein Praktikum oder ähnliches im neuen Berufsbereich absolviert hast, dann hast du vielleicht auch einen Nachweis erhalten. Diesen kannst du ebenfalls in den Anlagen deiner Bewerbung mitzuschicken.

Hinsichtlich Bildungszeugnis: Schicke höchstens eine Kopie deines höchsten Bildungsabschlusses mit den Bewerbungsunterlagen mit.

Dann kommen natürlich auch noch relevante Nachweise von Weiterbildungen und Kursen in deine Bewerbungsunterlagen.

Falls noch andere relevante Nachweise sinnvoll sind, dann schickst du sie mit. Dazu gehören beispielsweise Sprachzertifikate, Arbeitsproben oder Empfehlungsschreiben. Für die meisten Jobs ist das aber nicht notwendig.

Du siehst:

Auch bei einer Queraufsteiger-Bewerbung musst du eine Auswahl an geeigneten Anlagen treffen. Die Auswahl ist je nach Bewerbungssituation und Job verschieden.

Mythen rund ums Anschreiben als Quereinsteigerin

Wenn du dich über die Bewerbung als Quereinsteigerin informierst, erhältst du von den gängigen Ratgeberseiten viele gutgemeinte Tipps.

Einerseits sind sie oftmals wenig praxisrelevant. Andererseits sind sie häufig zu pauschal und nur für einen Teil der Quereinsteiger sinnvoll.

Besonders in den Karriereratgebern von Stellenbörsen fällt das auf. Die dortigen Tipps richten sich oftmals an Akademiker, die schon mit 30 Jahren den Job wechseln wollen.

Es ist logisch, dass Tipps zur Quereinsteiger-Bewerbung dann sehr oberflächlich und pauschal bleiben müssen.

Daher informiere dich immer möglichst vielfältig und hinterfrage die Tipps hinsichtlich deiner Bewerbungssituation.

Unsere Profitipps aus der Praxis stammen aus über 20 Jahren Erfahrung im Recruiting und in der Karriereberatung.

Dabei begegneten wir den folgenden vier Mythen zur Quereinsteiger-Bewerbung immer wieder:

#1 Berufswechsel begründen

Vielfach liest du den Hinweis auf Ratgeberseiten, dass du als Quereinsteiger im Anschreiben deinen Berufswechsel immer begründen musst.

Aber:

Das MUSST du nicht. Du KANNST das machen. Eine Pflicht dazu gibt es nicht.

Denn so eine Begründung nimmt entweder sehr viel Platz im Anschreiben weg. Oder sie ist zu kurz, sodass eine fremde Person ohne Vorwissen deine Begründung gar nicht nachvollziehen kann.

Du musst dich im Anschreiben aber nicht für deinen beruflichen Werdegang oder deine beruflichen Entscheidungen rechtfertigen.

Audio-Sendung: Warum nehmen Quereinstiege zu?

Immer mehr Menschen wechseln den Beruf – sei es aus Sinnsuche, Fachkräftemangel oder persönlicher Neuorientierung. Ein SWR-Podcast beleuchtet diese Trendwende, etwa durch Beispiele wie einen IT-Quereinstieg mit 40 oder den Wechsel von praktischer Arbeit ins Büro.

Er geht der Frage nach, warum Quereinstiege zunehmen und was für einen erfolgreichen Branchenwechsel wichtig ist.

#2 Berufliche Pläne nennen

Außerdem erhältst du als Seiteneinsteigerin häufig den Tipp, dass du deine Pläne für die berufliche Zukunft im Anschreiben angeben sollst. Aber auch das ist so pauschal nicht richtig.

Denn es geht mit deiner Quereinsteiger-Bewerbung erst mal um den aktuellen Job.

Irgendwelche Pläne haben keine Aussagekraft, wie du aktuell den gewünschten Job ausführen wirst. Deine aktuelle fachliche und persönliche Passung ist den Arbeitgebern am wichtigsten.

Über berufliche Pläne sprichst du am besten ausführlicher in einem Vorstellungsgespräch.

Den meisten Seiteneinsteigern ist es aber erst mal wichtig, dass sie überhaupt einen beruflichen Neustart schaffen.

Daher mache nicht den dritten vor dem ersten Schritt.

#3 Willen zur Lernbereitschaft zeigen

Na, klar. Bei einem unbekannten Tätigkeitsbereich musst du lernbereit und motiviert sein. Das ist eine Binsenweisheit.

Es ist aber kein starkes Argument, wenn du im Anschreiben einfach nur behauptest, dass du den Willen zur Lernbereitschaft mitbringst.

So eine Behauptung kann schließlich jede Bewerberin aufstellen.

Wenn du im Anschreiben deine Lernbereitschaft zeigen willst, dann zeige, wie du in der Vergangenheit lernbereit gewesen bist.

Gib daher Weiterbildungen und Kurse an, die dir im neuen Job helfen werden. Wenn du diesbezüglich noch nichts vorzuweisen hast, dann gib „Lernbereitschaft“ nicht im Anschreiben an.

Auch ohne Angabe von Kursen und Weiterbildungen kannst du ein überzeugendes Bewerbungsanschreiben erstellen.

#4 „Quereinsteigerin“ nicht nennen

Immer wieder liest du in Ratgebern auch die Anweisung, dass du das Wort „Quereinsteigern“ unter keinen Umständen im Bewerbungsanschreiben nennen darfst.

Warum?

Laut den Ratgebern würdest du damit den Fokus auf die fehlenden Qualifikationen und Erfahrungen lenken.

Aber wie praxisnah ist das?

Wenn die Arbeitgeber deinen Lebenslauf lesen, dann erkennen sie doch sowieso, dass du Seiteneinsteiger bist.

Verstecken kannst du dich so oder so nicht. Und das sollst du auch nicht!

Entweder ein Arbeitgeber ist Quereinsteigern gegenüber positiv eingestellt oder nicht. Du schreibst deine Bewerbung für die modernen und aufgeschlossenen Arbeitgeber.

Wenn du eine geeignete Formulierung hast, dann kannst du im Anschreiben auch das Wort „Quereinsteigerin“ oder ähnliche Wörter verwenden.

Das ist keine Pflicht. Aber ein pauschales Verbot dieser Wortwahl ist wenig sinnvoll.

Insgesamt: Lasse dich durch pauschale Ratschläge nicht verunsichern. Viele Wege führen nach Rom!

Bewerbung für Quereinstieg: keine Grenzen, sondern ein Startpunkt

Du bist mehr als deine bisherige Jobbezeichnung. Als Quereinsteigerin trägst du etwas in dir, das kein linearer Lebenslauf je ersetzen kann: die Fähigkeit, Brücken zu bauen.

Deine Bewerbung als Quereinsteiger ist die Einladung an Arbeitgeber, diese Brücken gemeinsam zu betreten.

Dein Anschreiben sollte kein Bittgesuch sein, sondern ein Angebotsschreiben. Zeig konkret: „Das kann ich für euch lösen, das bringe ich mit, das macht mich unersetzlich.“

Eine Personalerin sagte uns einmal: „Die beste Kandidatin ist nicht die mit den meisten Skills, sondern diejenige, die weiß, wie man Brücken schlägt.“ Du hast genau das gelernt – in jedem Job, jeder Herausforderung, jeder Pause.

Der Arbeitsmarkt sucht nicht nach Perfektion, sondern nach Passion. Also: Geh nicht auf die Suche nach einer Stelle. Sondern danach, wo deine Brücke gebraucht wird.

Viel Erfolg bei deiner Bewerbung für den Quereinstieg.

Bei Fragen bitte kommentieren!

bewerbung-forum.de

Profitiere von unserer Expertise aus über zwei Jahrzehnten: Bewerbungstipps, Jobsuche und Berufsleben. Mit uns findest du nicht irgendeinen Job, sondern deinen Traumjob, der optimal zu deinen Qualifikationen, deinen Bedürfnissen und deiner Persönlichkeit passt. Wenn du noch Fragen hast, dann hinterlasse gerne einen Kommentar. Viel Erfolg beim Bewerben!

Schreibe einen Kommentar