Persönliche Daten im Lebenslauf: Was muss rein?

In einem modernen und diskriminierungsfreien Lebenslauf musst du nicht mehr viele persönliche Angaben machen.

Das Wichtigste in Kürze
  • Muss-Angaben: Vorname, Nachname, Adresse und Kontaktdaten
  • Muss-Angaben zur einfachen Kontaktaufnahme
  • Kann-Angaben: Geburtsdatum, Geburtsort, Familienstand, Kinder, Staatsangehörigkeit, Religion
  • Kann-Angaben sagen nichts über deine Jobeignung aus
  • Wir empfehlen: Kann-Angaben nur in absoluten Ausnahmefällen erwähnen

Inhaltsverzeichnis “Persönliche Daten”

Persönliche Angaben im Lebenslauf sind vor allem Kontaktdaten

Ein althergebrachter Lebenslauf beginnt üblicherweise mit der Kategorie “Persönliche Daten. Andere Bezeichnungen für diese Rubrik sind zum Beispiel:

  • “Zur Person”,
  • “Persönliches” oder
  • “Persönliche Angaben”.

Bei der Auswahl der Informationen für diese Lebenslaufrubrik musst du dich von zwei Fragen leiten lassen:

  • Welche Informationen sind üblich und notwendig?
  • Welche Informationen sind einstellungsrelevant?

Du wirst schnell zu dem Schluss kommen, dass eine sehr reduzierte Angabe von persönlichen Informationen eigentlich naheliegend und zweckmäßig ist.

Wir empfehlen sogar:

Als persönliche Daten reichen im Lebenslauf ausschließlich dein Vorname, dein Nachname, deine Adresse und deine Kontaktdaten. Alles andere ist in einem modernen und diskriminierungsfreien Lebenslauf überflüssig.

So gewinnst du auf der ersten Lebenslaufseite auch mehr Platz für deine Qualifikationen, deine Berufserfahrung und dein Fachwissen. Damit willst du vor allem überzeugen!

Der Arbeitgeber möchte natürlich mit dir Kontakt aufnehmen.

Daher sind Vorname, Zuname, Adressangaben und Kontaktinformationen (Telefonnummer, E-Mail-Adresse) Muss-Angaben der “Persönlichen Daten” im Lebenslauf.

Alle anderen Angaben sind Kann-Angaben, weil sie zu persönlich sind und keine Relevanz für deine Eignung haben.

Leider ist es sogar so, dass persönliche Angaben wie Alter, Familienstand, Kinderanzahl, Staatsangehörigkeit oder Konfession zu Ablehnungen beitragen, obwohl dies durch rechtliche Vorgaben wie das Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz eigentlich verhindert werden sollen.

Die Pflichtangaben kannst du auch in einer Kopfzeile im Lebenslauf angeben, sodass jede Lebenslaufseite (und auch das Anschreiben) diese Kopfzeile enthält.

Dann brauchst du diese Muss-Angaben nicht noch ein zweites Mal im Lebenslauf erwähnen. So kann die separate Rubrik mit der Bezeichnung “Persönliche Daten” sogar komplett entfallen.

Persönliche Daten Lebenslauf
Persönliche Daten Lebenslauf

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Unnötige persönliche Daten im Lebenslauf

Selbstverständlich können Arbeitgeber auch Angaben zum Geburtsdatum, zum Geburtsort, zum Familienstand, zur Staatsangehörigkeit oder zur Religion als wichtig erachten.

Aber:

Sie sagen überhaupt nichts über deine Qualifikationen, deine Berufserfahrungen oder dein Fachwissen aus.

Willst du bei einem Arbeitgeber arbeiten, der solche persönlichen Angaben als wichtiger als deine Kompetenzen betrachtet?

So ein Arbeitgeber wird im beruflichen Alltag erfahrungsgemäß auch viel Wert auf Nebensächlichkeiten legen und sich von sachfremden Erwägungen leiten lassen.

Aber wenn du auf der sicheren Seite sein willst und keinen Mut zu einem individuellen Lebenslauf hast, dann kannst du natürlich auch diese Kann-Angaben erwähnen.

Beachte:

Der Trend, gerade bei Großunternehmen, geht teilweise in Richtung anonymisierte Bewerbungsverfahren (PDF-Dokument).

Arbeitgeber erwarten und fordern dann persönliche Daten, die sich eben zur nicht-fachlichen Diskriminierung von Bewerbern eignen, erst gar nicht.

“Anonymisierte Bewerbungsverfahren sind potenziell geeignet, Einstellungshindernisse aufgrund von Diskriminierung einzelner Arbeitsmarktgruppen abzubauen.”

Quelle: Rinne, U. Anonyme Bewerbungen und Diskriminierung. IZA World of Labor 2018: 48 doi: 10.15185/izawol.48.v2

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Familienstand im Lebenslauf angeben oder nicht?

Der Familienstand ist die ausschließlich private Sache von dir als Bewerber und hat in einem modernen Lebenslauf nichts mehr zu suchen.

Denn:

Was sagt es für den Job aus, dass du ledig, verheiratet, geschieden, verlobt oder verwitwet bist? Diese Informationen sind nicht einstellungsrelevant.

Deswegen eine ganz radikale Lösung:

Lasse deinen Familienstand unter der Hauptrubrik Persönliche Datenim Lebenslauf weg.

Bei näherer Betrachtung ist ein solches Vorgehen aber gar nicht mehr so radikal.

Denn könntest du dir vorstellen, dass ein Arbeitgeber einen eigentlich qualifizierten Bewerber nur deswegen nicht einstellt, weil dieser über den “falschen” Familienstand verfügt oder darüber im Lebenslauf keine weiteren Angaben gemacht hat?

Ja, das könntest du dir vorstellen?

Aber könntest du dir dann auch vorstellen, bei einem solchen Arbeitgeber gerne arbeiten zu wollen?

Wohl eher weniger!

Ein Arbeitgeber sollte sich doch grundsätzlich darauf beschränken, die für die Stelle fachlich besten Mitarbeiter zu finden und keine Vorurteile bezüglich des Privatlebens der Bewerber zu hegen, oder?

Ob du einen Mann oder mehrere Frauen liebst, ob du fünfmal geschieden bist oder seit 20 Jahren in “wilder Ehe” lebst, ob du verwitwet bist oder verheiratet bist, aber trotzdem getrennt lebst, geht im beruflichen Kontext niemanden etwas an.

Und deswegen lässt du diese Angabe in einem modernen Lebenslauf unserer Meinung auch am besten weg. Dein Familienstand hat einen Arbeitgeber schlicht nicht zu interessieren.

Bisher übliche Darstellung des Familienstands im Lebenslauf

Wenn du dennoch gerne deinen Familienstand im Lebenslauf angeben willst, um dem Anspruch der Vollständigkeit des Lebenslaufs zu genügen, dann erfolgt die Angabe in der Kategorie “Persönliche Daten”.


Persönliche Daten


Dabei kannst du die Zeilentitel wie “Vor- und Zuname” oder “Familienstand” auch weggelassen werden, weil die Zeileninhalte selbsterklärend sind:


Persönliche Daten


Eine Ergänzung des Familienstands kann dann die nachfolgende Angabe der Anzahl und des jeweiligen Alters der Kinder sein.

So kannst du beispielsweise ausdrücken, dass deine Familienplanung abgeschlossen ist oder deine Kinder schon im schulpflichtigen Alter sind.

Du nimmst damit eventuelle Fragen danach vorweg, wobei die Organisation deines Privatlebens eigentlich nicht einstellungsrelevant sein sollte.

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Kinder im Lebenslauf angeben oder nicht?

Es besteht im Lebenslauf auch keine Pflicht, deine Kinder im Lebenslauf anzugeben. Du kannst dies aber freiwillig tun.

Bei einer freiwilligen Angabe reicht es, wenn du die Kinderanzahl bzw. das Geschlecht der Kinder und das Alter der Kinder angibst. Die Namen der Kinder spielen im Lebenslauf normalerweise keine Rolle.

Entweder machst du die Kinderangabe unter einem eigenen Zeilentitel “Kinder” oder ergänzt den Zeilentitel “Familienstand” mit diesen Informationen.

Entweder ein Arbeitgeber hat Vorurteile gegenüber Beschäftigten mit Kindern oder nicht; ob begründet oder nicht spielt keine Rolle. An dieser Einstellung kannst du erst mal gar nichts ändern.

Denn:

Neben den familienfreundlichen Arbeitgebern gibt es auch die familienunfreundlichen Arbeitgeber, die ihre Philosophie aber natürlich nicht marketingtechnisch nutzen.

Daher solltest du dich auch nicht danach richten, was ein x-beliebiger Arbeitgeber will.

Du schreibst deine Bewerbungen gerade für diejenigen Arbeitgeber, die am besten zu dir passen und die dich aufgrund deiner Qualifikationen, Berufserfahrungen sowie Fähigkeiten und Kenntnissen als Mitarbeiter auswählen.

Für die Angabe der Kinder in deiner Bewerbung bedeutet das ganz einfach, dass du höchstens über den Fakt an sich informierst, aber keine weitläufigen Erklärungen abgibst.

Was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie angeht, wird ein verständiger Arbeitgeber dir schon zutrauen, dass du dies privat geregelt bekommst.

Für konkrete Nachfragen bietet das Vorstellungsgespräch genügend Raum. Also halte dich knapp bzw. verzichte auch auf diese Kann-Angabe.

Bisher übliche Darstellung der Kinder im Lebenslauf beim Familienstand

Die Anzahl und das Alter deiner Kinder schreibst du am besten beim Familienstand, falls du diesen angibst. So hat der Leser alles Persönliche auf einen Blick.


Persönliche Daten


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Weitere unnötige persönliche Angaben im Lebenslauf

Es gibt noch weitere persönliche Daten im Lebenslauf, die du nur in absoluten Ausnahmefällen erwähnen kannst.

#1 Geburtsdatum + Geburtsort im Lebenslauf

Dein Geburtsdatum und dein Geburtsort spielen für eine Einschätzung deiner Jobeignung keine Rolle. Denn dein ungefähres Alter lässt sich anhand deiner zeitlichen Angaben im Bildungsweg sowieso abschätzen.

Dein Geburtsdatum und dein Geburtsort spielen erst beim Formulieren des Arbeitsvertrags und der Anfertigung der Personalakte eine Rolle. Und dann kann der Arbeitgeber immer noch nachfragen.

#2 Staatsangehörigkeit im Lebenslauf

Du willst dich in Deutschland um einen Job bewerben? Dann kann der Arbeitgeber davon ausgehen, dass du auch über den entsprechenden Aufenthaltstitel und die Berechtigung zum Arbeitsmarktzugang verfügst.

Andernfalls würdest du dich schließlich nicht bewerben. Daher ist die Angabe der Staatsangehörigkeit im Lebenslauf überflüssig.

Du hast einen ausländisch klingenden Namen? Und möchtest du mit der Angabe “deutsch” beweisen, dass du über die deutsche Staatsangehörigkeit verfügst?

Dann stelle dir die folgende Frage: Möchtest du wirklich bei einem Arbeitgeber arbeiten, der diesen Beweis benötigt, um deine Bewerbungsunterlagen vorurteilsfrei zu bewerten?

Daher: Wenn du die deutsche Staatsangehörigkeit hast, dann musst du diese nicht im Lebenslauf extra angeben.

Die Angabe der Staatsangehörigkeit ist nur sinnvoll, wenn du die Staatsangehörigkeit eines Landes außerhalb der EU, des sogenannten Europäischen Wirtschaftsraumes und der Schweiz besitzt.

Denn dann gelten besondere Regeln für den Arbeitsmarktzugang, die du aber sowieso als Ausländerin schon berücksichtigt hast. Denn andernfalls würdest du dich nicht bewerben.

#3 Konfession im Lebenslauf

Die Angabe deiner Religionszugehörigkeit ist nur bei konfessionell gebundenen Arbeitgebern, Moscheen, Kirchen und weiteren religiösen Einrichtungen sinnvoll.

Weitere Tipps dazu erhältst du in diesem Artikel: Konfession im Lebenslauf angeben.

#4 Eltern im Lebenslauf

Deine Eltern erwähnst du im Lebenslauf nur in absoluten Ausnahmefällen, wenn du noch Schülerin oder Auszubildender bist.

Welche Ausnahmen das sind, liest du im Artikel zur Angabe der Eltern im Lebenslauf.

#5 Geschwister im Lebenslauf

Auch deine Geschwister erwähnst du als junge Bewerberin nur in absoluten Ausnahmefällen. Mehr Informationen erhältst du im Artikel zur Angabe der Geschwister im Lebenslauf.

Für berufserfahrene Bewerber hat die Erwähnung von Schwestern und Brüdern im Lebenslauf keinerlei Relevanz.

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Zum guten Schluss: Persönliche Daten im Lebenslauf

In einem modernen und diskriminierungsfreien Lebenslauf kannst du viele persönliche Angaben weglassen. Unserer Meinung nach benötigst du keine extra Rubrik “Persönliche Daten” im Lebenslauf.

Folgende persönliche Daten reichen:

  • Vorname
  • Nachname
  • Adresse
  • Kontaktdaten (E-Mail-Adresse + Telefonnummern)

Denn der Arbeitgeber soll dich schnell und einfach kontaktieren können.

Spezielle persönliche Daten zur Einschätzung deiner persönlichen und fachlichen Eignung benötigt der Arbeitgeber dagegen nicht.

Bei Fragen bitte kommentieren!

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