Nebenjobs im Lebenslauf angeben: Nebentätigkeiten optimal darstellen

Du kannst selbstverständlich vergangene und aktuelle Nebenjobs im Lebenslauf angeben. Ob das sinnvoll ist, hängt immer vom Einzelfall ab.

Du bist allerdings nicht in jedem Fall dazu verpflichtet: Du kannst Nebentätigkeiten im Lebenslauf also auch weglassen.

Faustregel: Nebenjobs im Lebenslauf angeben

Du kannst deine Nebenjobs im Lebenslauf je eher weglassen:

  • desto mehr einschlägige Berufserfahrung du vorweisen kannst,
  • desto länger die Nebenjobs zurückliegen,
  • desto kürzer die Nebenjobs waren,
  • desto weniger relevant sie für dein Berufsziel sind.

Was sind Nebenjobs im Lebenslauf?

Nebenjobs sind solche Jobs und Tätigkeiten, die du neben deiner hauptsächlichen Tätigkeit ausgeübt hast oder ausübst.

Die hauptsächliche Tätigkeit kann ein Vollzeit- oder Teilzeitjob sein. Es kann sich aber auch um eine selbstständige oder freiberufliche Tätigkeit handeln.

Darüber hinaus kann die hauptsächliche Tätigkeit ein Schulbesuch oder eine Ausbildung oder ein Studium sein. Ein Nebenjob ist zusätzlich und nebenbei. Dein Hauptfokus liegt oder lag auf dem jeweiligen Bildungsgang.

Es besteht keine Pflicht dazu, dass du deine Nebenjobs im Lebenslauf erwähnen musst. Das gilt vor allem dann nicht, wenn es sich um viele oder kurzzeitige Nebenjobs handelt.

Mit der Angabe von Nebentätigkeiten im Lebenslauf kannst du allerdings ein vollständigeres Leistungsprofil von dir zeichnen.

Das kann vorteilhaft sein, wenn du noch wenig oder keine einschlägige Berufserfahrung vorzuweisen hast. Aber auch bei einer beruflichen Neuorientierung oder einer Bewerbung aus einer Auszeit kann die Angabe von Nebenjobs deine Argumentation stärken.

Nebenjobs selbst können beispielsweise sein:

  • Minijobs,
  • Midijobs,
  • selbstständige Tätigkeiten,
  • ehrenamtliche Nebentätigkeiten,
  • Schülerjobs,
  • Studentenjobs,
  • Mitarbeit im Familienbetrieb

Wann Nebenjobs im Lebenslauf erwähnen?

Wie schon geschrieben:

Du MUSST NICHT deine Nebenjobs im Lebenslauf angeben. Du KANNST es aber.

Orientiere dich an den folgenden Punkten, um über die Angabe deiner Nebenjobs im Lebenslauf zu entscheiden.

#1 Relevanz

Ein Nebenjob muss nicht fachlich zur angestrebten Stelle passen. Aber Relevanz erleichtert die Entscheidung über eine Nebenjob-Angabe.

Oftmals dienen Nebenjobs nur dazu, den Lebensunterhalt zu sichern oder zusätzlich finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben.

Es ist realitätsfern, dass Beschäftigte sich Nebenjobs fachlich ausschließlich nach ihren beruflichen Hauptzielen in ein paar Jahren aussuchen.

Deswegen muss es auch nicht unbedingt einen thematisch-fachlichen Zusammenhang vom Aufgabengebiet der Nebenjobs zu den Aufgaben der angestrebten Stelle geben.

Aber:

Wenn der Nebenjob fachlich relevant für dein Berufsziel ist, dann zeigst du mit der Nebenjob-Angabe natürlich teilweise dein fachliches Know-how.

#2 Zeitraum

Eine Handvoll von Nebentätigkeiten sagt nicht so viel aus, wenn sie jeweils nur ein paar Wochen dauerten. Eine Ausnahme besteht nur, wenn der jeweilige Nebenjob fachlich sehr relevant ist.

Je länger du einen Nebenjob ausgeübt hast, desto eher kannst du ihn auch im Lebenslauf erwähnen.

Als Alternative kannst du kurzzeitige Nebenjobs im Lebenslauf zeitlich zusammenfassen.

#3 Zeitpunkt

Ein Nebenjob, der schon zehn Jahre her ist, ist nicht so aussagekräftig wie ein Nebenjob im letzten Jahr.

Bei älteren Nebenjobs solltest du daher ganz genau überlegen, ob eine Erwähnung des Nebenjobs im Lebenslauf sinnvoll ist.

Wenn du dich aus einer beruflichen Auszeit heraus bewerben willst, dann kann auch die Darstellung älterer Nebenjobs sinnvoll sein.

#4 Berufserfahrungen

Je mehr einschlägige Berufserfahrungen du vorweisen kannst, desto weniger relevant sind Nebenjobs. Denn deine fachliche Eignung leiten die Personaler aus deinen Hauptjobs ab.

Du brauchst also keine Nebenjobs aus der Schul- oder Studienzeit angeben, wenn du beispielsweise schon ein paar Jahre Praxiserfahrung vorweisen kannst.

Anders sieht es aus, wenn du dich beruflich umorientieren willst. Dann kann es sinnvoll sein, auch länger zurückliegende Nebenjobs im Lebenslauf anzugeben, wenn sie fachlich etwas mit dem neuen Berufsziel zu tun haben.

Wie Nebenjob im Lebenslauf darstellen?

Einen Nebenjob brauchst du natürlich nicht so ausführlich wie einschlägige Berufserfahrung oder Bildungsangaben darzustellen.

Aber natürlich machst du konkrete Angaben, damit ein Lebenslaufleser sich unter einem Nebenjob auch etwas vorstellen kann:

  • Job- bzw. Tätigkeitsbezeichnung
  • gegebenenfalls Angabe von “Nebenjob” oder “Ehrenamt”, wenn es aus Jobbezeichnung oder Rubrikbezeichnung nicht hervorgeht
  • Arbeitgeber, Verband, Verein oder Institution
  • Tätigkeitsbeschreibung
  • Zeitraum des Nebenjobs

Es sollte immer klar aus deinen Angaben hervorgehen, dass es sich um Nebenjobs (Minijobs) oder ehrenamtliche Nebentätigkeiten handelt.

Wo Nebenjobs im Lebenslauf angeben?

In der Regel gibt es eine zeitliche Überschneidung zwischen Nebenjobs und hauptsächlichen Tätigkeiten.

Wie du mit der zeitlichen Überlappung umgehen gehst, hängt von der Art der hauptsächlichen Tätigkeiten ab.

#1 Bildung als hauptsächliche Tätigkeit

Wenn die hauptsächliche Tätigkeit ein Schulbesuch, eine Ausbildung oder ein Studium ist, dann ist die zeitliche Überschneidung kein großes Problem.

Denn dann ordnest du deine Bildungsangaben in eine eigene Lebenslauf-Kategorie, während du die Nebenjobs in einer Rubrik “Praktische Erfahrungen” oder “Nebenjobs” angibst.

Falls du noch Praktika absolviert hast, dann musst du nur entscheiden, ob du Nebenjobs und Praktika in eine einzige Hauptrubrik einordnest oder du zwei Unterkategorien erstellst.

Die zweite Variante ist empfehlenswert, wenn du viele Nebenjobs sowie Praktika angeben willst und es zwischen einzelnen Nebenjobs und Praktika zeitliche Überschneidungen gibt.

#2 Hauptjob als hauptsächliche Tätigkeit

Wenn die hauptsächliche Tätigkeit dagegen ein Hauptjob ist, dann ist eine Zweiteilung der Hauptrubrik in der Regel als Standard empfehlenswert.

Du gibst dann deine einschlägigen Berufserfahrungen in einer Rubrik “Berufserfahrungen” oder “Berufspraxis” an. Die Nebenjobs ordnest du dagegen in eine Rubrik “Weitere Berufserfahrungen” oder “Nebentätigkeiten” ein.

Dabei nennst du die Rubrik mit deinen einschlägigen Berufserfahrungen natürlich zuerst.

Beispiel für Nebenjob-Angabe im Lebenslauf in separater Rubrik:


Berufspraxis

Nebentätigkeiten


Alternativ kannst du Hauptjobs und Nebenjobs in einer Rubrik chronologisch geordnet angeben. Achte dabei aber immer auf Übersichtlichkeit und Klarheit.

Du solltest auf keinen Fall deine einschlägigen Berufserfahrungen mit ehrenamtlichen Tätigkeiten in einer Rubrik vermischen.

Für ehrenamtliche Tätigkeiten kannst du auch eine Rubrik “Ehrenamt” im Lebenslauf einfügen, die du hinter Berufserfahrungen, Bildungsangaben und besondere Kenntnisse einordnest.

Wie laufenden Nebenjob angeben?

Es gibt manchmal die Bewerbungssituation, dass du deinen Hauptjob wechseln willst und du noch einen Nebenjob hast. Nicht jeder Arbeitgeber ist glücklich darüber, wenn du neben deinem Hauptjob noch in einem Nebenjob arbeitest.

Wenn du deinen Nebenjob zukünftig aufgeben willst, dann gib beim Zeitraum für diesen Nebenjob am besten den aktuellen Monat als Enddatum an.

Wenn du deinen Nebenjob noch fortführen willst, dann gibst du im Lebenslauf erst mal kein Enddatum an. Stattdessen gibst du den Zeitraum mit “bis heute” an.

Du kannst dann im Vorstellungsgespräch oder in einem weiteren Gespräch um Erlaubnis bitten, diesen Nebenjob fortzuführen. Oder du gibst eben an, dass du diesen Nebenjob bei einer Zusage für einen Hauptjob beenden wirst.

Nicht jeder Arbeitgeber wird der Nebentätigkeit zustimmen. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben: Konkurrenz, Arbeitszeit oder sozialversicherungsrechtliche Regelungen.

Bei einer Ablehnung der Nebentätigkeit kannst du immer noch selbst entscheiden, ob du einen angebotenen Hauptjob annimmst oder ablehnst.

Wie Nebenjobs zusammenfassen im Lebenslauf?

Du kannst Nebenjobs auch zusammenfassen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn sie länger zurückliegen, nur kurzzeitig dauerten und/ oder fachfremd gewesen sind.

Du gibst dann einen einheitlichen Zeitraum an, in denen die Nebenjobs lagen. In diesem Fall kannst du die Jobbezeichnungen der Nebenjobs und gegebenenfalls allgemeine Aufgaben angeben, die die Nebenjobs verbinden.

Wenn du sehr viele unterschiedliche Nebenjobs ausgeführt hast, die fachlich unterschiedlich waren, dann lasse die Tätigkeitsbeschreibungen eher weg.

Außerdem kannst du ebenfalls einen Zweck der Nebenjobs angeben, zum Beispiel “Nebenjobs zur Studienfinanzierung”.

Insgesamt sendest du mit der Angabe der Nebenjobs das Signal aus, dass du kontinuierlich über einen längeren Zeitraum gearbeitet hast.

Beispiel für Zusammenfassung von Nebenjobs im Lebenslauf:


Nebenjobs


Zum guten Schluss: Nebenjobs im Lebenslauf angeben

Die Angabe von deinen Nebenjobs im Lebenslauf ist besonders dann sinnvoll, wenn du noch über keine oder wenig Berufserfahrung verfügst.

Aber auch bei einer beruflichen Neuorientierung oder einer Bewerbung aus einer Auszeit kannst du mit Nebenjobs im Lebenslauf punkten.

Am wichtigsten ist aber immer die Darstellung deines Werdegangs mit deinen hauptsächlichen Tätigkeiten: sei es deinen Hauptjobs oder deinen Bildungsgängen.

Hast du noch Fragen zur Darstellung von Nebenjobs im Lebenslauf? Dann schreibe gerne einen Kommentar.

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