Maskenbildner ist ein klassischer Berufszweig mit einer reichen Tradition, die sich durch die lange Geschichte des Theaters und der Oper erklärt. Heutzutage sind die Einsatzgebiete der Maskenbildner darüber hinaus Film- und Fernsehproduktionen. In allen drei Tätigkeitsfeldern sind Maskenbildner für die maskenbildnerische Umsetzung der Figuren zuständig, die durch Drehbuch und Regie vorgegeben sind. Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre.
Die Arbeitsplätze der Maskenbildner sind, allgemein gesprochen, entweder das Theater (einschließlich von Opernhäusern, Ballett- und Musicalspielstätten), die Filmstudios (ob diese nun für Film- oder Fernsehproduktionen genutzt werden) sowie die Fernsehstudios. Auch bei Einzelveranstaltungen wie Galas, Konzerten oder anderen Vorführungen können Maskenbildner zum Einsatz kommen; häufig werden hier aber auch Visagisten herangezogen, wobei die Grenzen zwischen diesen beiden Berufen fließend sein können. Dabei kann ein Maskenbildner fest angestellt sein oder freiberuflich arbeiten. Im letzteren Fall wird er meist projektbezogen für die Dauer einer Produktion gebucht.
Schwerpunkte bei der Arbeit als Maskenbildner bzw. Maskenbildnerin
Maskenbildner arbeiten in enger Kooperation einerseits mit der Regie und andererseits mit den anderen für die visuellen Effekte einer Produktion Verantwortlichen zusammen: den Kostüm- und Bühnenbildnern sowie der Kameraführung. Im modernen Film kommt zusätzlich noch eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Spezialeffekte-Team und der Maske hinzu.
Maskenbildner erstellen die maskenbildnerischen Konzepte einer Produktion und führen sie dann aus; letzteres zumeist im Team. Im Einzelnen sind sie sowohl für das Make-up als auch für die Frisuren der Schauspieler zuständig, sowohl in Vorbereitung zum Dreh oder der Vorstellung als auch in der Nachbesserung der Maske in den Spiel- oder Drehpausen.
Die Aufgaben des Maskenbildners gehen über das reine Schminken und Frisieren weit hinaus. Tatsächlich ist eine homogene, aussagekräftige Maske für viele Schauspieler ein notwendiges Hilfsmittel, um ganz mit ihrem Charakter zu verschmelzen. Oft sind es auch maskenbildnerische Raffinessen, die erst für den Widererkennungseffekt der Figur sorgen – man denke etwa an Cyrano de Bergerac oder Pinocchio. Der Maskenbildner setzt sich deshalb vor der Konzipierung der Maske mit dem Drehbuch und der Rolle, die der zu schminkende Charakter spielt, intensiv auseinander. Er muss daher eine hohe Affinität zum Dramaturgischen mitbringen und sehr kommunikativ sein. Eine überzeugende Maske und damit Figur kann immer nur im konstanten Dialog mit Regisseur, Schauspieler und Bühnenbildner entstehen.
Für den Maskenbildner sind Make-up und Frisur gleichermaßen bedeutende Ausdrucksmittel. Deshalb gehören zum stilistischen Repertoire auch etliche Hilfsmittel, die der Maskenbildner selbst anfertigen können muss. Hierzu zählen vor allem diverse Haarteile wie Bärte oder Perücken und Masken. Auch radikale Veränderungen der menschlichen Haut, wie Wulste, Narben, jegliche Verletzungen wie Schnitte und Wunden sowie phantastische Deformationen, müssen vom Maskenbildner plastisch nachbildbar sein. Sehr wichtig ist auch die Fähigkeit, durch die Maske das Alter der Darsteller zu verändern, ob zum jüngeren oder älteren, und zwar homogen und glaubwürdig durch eine dramaturgische Entwicklung hindurch. Übrigens ist der Maskenbildner auch für das fachgerechte und hautschonende Abschminken der Darsteller verantwortlich sowie für die fachgerechte Archivierung von Drittmitteln wie Haarteilen, die oft aufwendig und teuer in der Herstellung sind.
Im chronologischen Ablauf eines maskenbildnerischen Konzepts erfolgt zunächst die Besprechung mit dem Regisseur, der seine visuelle Vorstellung der Produktion formuliert. Diese wird dann unter den Masken-, Kostüm- und Bühnenbildnern diskutiert, welche ihren jeweiligen Beitrag zur Produktion in Skizzen vorschlagen. Eine Ausnahme kann sich ergeben, wenn es sich um eine Filmproduktion handelt, die bereits im frühen Stadium mit digitalen Effekten arbeitet; dann können diese Entwürfe auch mit Hilfe von Softwareprogrammen entwickelt werden. Diese Fälle werden häufiger; was auch bedeutet, dass der Maskenbildner zunehmend über Kenntnisse in den gängigen Softwareprogrammen verfügen muss, wenn er für große Filmproduktionen arbeiten möchte. Wenn es sich andererseits um eine historische Produktion handelt, muss der Maskenbildner zunächst selbstständig recherchieren, wie die Menschen in der entsprechenden Epoche ausgesehen haben. Ein gewisses geschichtliches Interesse und Lust an ein wenig Detektivarbeit gehören also auch zum Berufsbild dazu.
Wenn die Vorarbeit geleistet ist, müssen die Entwürfe an die tatsächlichen Schauspieler angeglichen werden. Hierfür gibt es diverse Maskenproben, die lange vor dem eigentlichen Dreh- oder Spieltermin liegen müssen. Um Perücken zum Beispiel passgenau und damit lebensecht aussehen zu lassen, muss der Maskenbildner Gipsabdrücke von den Köpfen der Darsteller nehmen. Daraus werden Gipsköpfe hergestellt, auf die das filigrane Netz gelegt wird, in welches der Maskenbildner später sorgfältig die Echthaarbüschel knüpft. Dafür braucht der Maskenbildner Geduld und einen langen Atem, denn gerade im Film sieht man bei Nahaufnahmen jeden Knüpffehler. Schließlich ist dann die Generalprobe mit Maske angesetzt, die nun auch dem hinterher verwendeten Licht ausgesetzt ist. Danach können noch Nachbesserungen angebracht werden. Vor dem Auftritt oder beim Dreh ist das nicht mehr möglich. Dort kann nur noch improvisiert werden.
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Allgemeines Anforderungsprofil als Maskenbildner bzw. Maskenbildnerin
Ein Maskenbildner muss eine ruhige Hand haben und auch generell ein ausgeglichener Charakter sein, da er es ständig mit nervösen Darstellern zu tun haben wird. Auch geduldig sollte er sein und einen langen Atem haben: denn die unkonventionellen und ständig wechselnden Arbeitszeiten bei Film und Fernsehen sowie die konstante Nachtarbeit beim Theater bringen große Anforderungen an den Körper mit sich. Hier muss der Maskenbildner extrem flexibel sein und bleiben – sowohl zeitlich als auch die Gegebenheiten der Umgebung betreffend, in der geschminkt und gedreht wird.
Natürlich ist es für diesen Beruf unverzichtbar, über eine künstlerische Ader zu verfügen und diese auch auf vielfältige Art und Weise schon ausgelebt zu haben. So muss man gut zeichnen und modellieren können und handwerklich begabt sein. Daneben sollte man auch Interesse an Theater, Film und Fernsehen sowie an den künstlerischen Werken und Inszenierungen mitbringen.
Weiterbildung als Maskenbildner bzw. Maskenbildnerin
Auch nach der erfolgreich absolvierten Ausbildung zum Maskenbildner bzw. zur Maskenbildnerin kann man sich ständig qualifizieren, um sich neue Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen. Des Weiteren ist es auch möglich, ein Studium aufzunehmen, zum Beispiel im Bereich Masken-, Bühnen- und Kostümbild oder im Bereich Theaterwissenschaften, Design oder Bildende Kunst.
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