Auch wenn die Wehrpflicht 2011 in Deutschland ausgesetzt wurde und der Wehrdienst und der Zivildienst damit der Vergangenheit angehören, wollen viele ehemalige Wehrdienst- und Zivildienstleistende ihre Dienstzeiten im Lebenslauf angeben.
Außerdem gibt es beispielsweise heutzutage den Freiwilligen Wehrdienst, den Bundesfreiwilligendienst und auch andere Freiwilligendienste wie das FSJ und das FÖJ, deren Angabe im Lebenslauf häufig Schwierigkeiten bereitet. In diesem Artikel erhältst du Tipps für die perfekte Angabe im Lebenslauf.
Die richtige Rubrik für Wehrdienst, Zivildienst, FSJ und BFD finden
Die größte Schwierigkeit besteht darin, die geeignete Rubrik für die Angabe des Wehrdienstes und des Zivildienstes zu finden. In der Regel ist ein Lebenslauf in vier Hauptrubriken unterteilt:
- Persönliche Daten
- Bildungsweg
- Berufliche Praxis
- Kenntnisse und Fähigkeiten
Grundsätzlich gehören Wehrdienste und Freiwilligendienste zu den praktischen Tätigkeiten, sodass sie am besten in die Hauptrubrik „Berufliche Praxis“ passen.
Allerdings wollen viele Bewerber diese Dienstzeiten nicht so prominent darstellen, da sie unter Umständen die wirklich wichtigen Berufserfahrungen verdrängen. Daher ist es eine Alternative, die Hauptrubrik „Berufliche Praxis“ in mehrere gleichrangige Unterrubriken zu unterteilen:
- Persönliche Daten
- Bildungsweg
- Berufliche Fachpraxis
- Sonstige berufliche Tätigkeiten
- Kenntnisse und Fähigkeiten
In diesem Fall kannst du in der Unterrubrik„Sonstige berufliche Tätigkeiten“ deinen Zivildienst, deinen Wehrdienst oder deinen Bundesfreiwilligendienst angeben. Wie du diese Rubrik im Detail nennst, ist deine Entscheidung. Die Bezeichnung der Unterrubrik kann auch einfach nur aus dem Namen des jeweiligen Dienstes bestehen.
Innerhalb der jeweiligen Unterrubrik kannst du die chronologische oder umgekehrt chronologische Anordnung der Einträge vornehmen.
Tipps zur Angabe von Wehrdienst, Zivildienst, FSJ und Bundesfreiwilligendienst
Als älterer Bewerber gibst du deinen Wehrdienst, deinen Zivildienst oder sonstige Freiwilligendienste in der Regel weiter hinten im Lebenslauf an.
Wenn du dagegen noch Auszubildender, Student oder Berufsanfänger bist, dann ist die Einordnung von einigen Aspekten abhängig. Dazu zählen beispielsweise, wie wichtig die Dienstzeit hinsichtlich deines Bewerbungszieles ist und welche weiteren praktischen Erfahrungen du noch vorzuweisen hast.
Wenn du beispielsweise einen Zivildienst oder ein FSJ im Altenheim absolviert hast und dich jetzt im Altenheim bewerben willst, dann ist deine Dienstzeit sehr berufsrelevant. Dann kannst du sie in die Hauptrubrik „Berufliche Praxis“ chronologisch oder umgekehrt chronologisch einordnen.
Wenn aber zum Beispiel dein Freiwilliger Wehrdienst oder dein Bundesfreiwilligendienst nicht berufsrelevant ist und du noch weitere berufsrelevante Tätigkeiten vorzuweisen hast, dann erstelle besser mehrere Unterrubriken:
- Persönliche Daten
- Bildungsweg
- Praktika
- Bundesfreiwilligendienst
- Kenntnisse und Fähigkeiten
Mit dieser Variante präsentierst du deine berufsrelevanten Erfahrungen in der Rubrik „Praktika“. Die Angabe zum nicht berufsrelevanten Bundesfreiwilligendienst kommt dann in eine nachfolgende Rubrik.
Beispiel für Darstellung im Lebenslauf
Auch bei der Angabe von Wehrdienst, Zivildienst, FSJ oder BFD im Lebenslauf schreibst du in die linke Spalte den zugehörigen Zeitraum der Ableistung. In der rechten Spalte gibst du zuerst die Bezeichnung der Tätigkeit bzw. des jeweiligen Dienstes an.
Nachfolgend erwähnst du den Arbeitgeber bzw. den Arbeits- oder Einsatzort (Kaserne) und gibst den Ort der Tätigkeit an.
Falls die Dienstzeit noch nicht zu lange zurückliegt und falls die durchgeführten Tätigkeiten berufsrelevant sind, kannst du auch zusätzlich deine hauptsächlichen Tätigkeiten angeben. Dementsprechend kann ein Eintrag folgendermaßen aussehen:
Oder als weiteres Beispiel:
Zeugnisse und Nachweise für Wehrdienst, Zivildienst, FSJ und Bundesfreiwilligendienst beilegen?
Ob du deinen Bewerbungsunterlagen entsprechende Zeugnisse über deine Dienstzeiten beilegst, hängt von deiner Berufserfahrung, den Anforderungen der Stelle, den Bewerbungsumständen und auch von der Berufsrelevanz der Dienstzeiten ab.
Wenn deine Dienstzeit sehr berufsrelevant ist und aus der jüngeren Vergangenheit stammt (bis zu fünf Jahre), dann kannst du die entsprechenden Arbeits- bzw. Dienstzeugnisse als Anlagen mitsenden.
Es ist daher nicht so, dass du für jede Dienstzeit ein Zeugnis als Beweis für die Lückenlosigkeit und Vollständigkeit deines Lebenslaufs mitsenden musst.