Wenn du dich um einen neuen Job bewirbst, dann sind seit deiner letzten Bewerbung in der Regel ein paar Jahre vergangen. Du musst dann zwangsläufig deinen Lebenslauf überarbeiten.
Wie umfangreich die Lebenslauf-Überarbeitung ausfallen sollte, hängt vom Alter deines Lebenslaufs, deinem beruflichen Werdegang und deinen beruflichen Zielen ab.
Wenn du dich beispielsweise beruflich umorientieren willst oder dich nach langer Auszeit bewirbst, dann ist die Überarbeitung umfangreicher.
Auch wenn du Berufsanfänger bist oder deine ersten Berufsjahre absolviert hast, musst du deinen Lebenslauf stärker überarbeiten.
Dein alter Lebenslauf dient bei einer Überarbeitung immer als Vorlage.
Welche Alternative hast du?
Du kannst die Struktur und den Inhalt deines Lebenslaufs auch alternativ von Grund auf neu gestalten. Deinen veralteten Lebenslauf nutzt du dann nicht als Vorlage für die Überarbeitung.
Welche Punkte im Lebenslauf überarbeiten?
Bei einem Lebenslauf geht es nicht nur um Vollständigkeit und Lückenlosigkeit.
Relevanz und Aktualität sind besonders wichtig und sollten bei dir oberste Priorität haben.
In ein paar Berufsjahren erwirbst du weitere Berufserfahrungen, festigst dein Fachwissen und bildest dich weiter. Das muss in einem aktualisierten Lebenslauf erkennbar sein.
Orientiere dich bei deiner Überarbeitung an den folgenden Punkten.
➤ #1 Letzte Position einbauen
Ergänze die Daten zu deiner aktuellen Stelle bzw. deinen letzten Jobs.
Denke dabei daran:
Je relevanter und aktueller eine berufliche Station ist, desto ausführlicher gestaltest du auch den Lebenslaufeintrag. Dazu zählen vor allem die Tätigkeitsschwerpunkte, Erfolge und Verantwortlichkeiten.
Die Ausführlichkeit ist natürlich auch immer von der jeweiligen Dauer des Beschäftigungsverhältnisses abhängig.
In der Regel stellst du aktuellere Jobs auch ausführlicher als ältere Jobs dar.
Falls du dich beruflich umorientieren willst, dann ist die aktuelle bzw. letzte Position allerdings nicht immer so relevant. Dann musst du diesen Job weniger ausführlich darstellen.
➤ #2 Bildungsangaben anpassen
Als junge Bewerberin gibst du in deinem Lebenslauf oft noch ausführlich deinen Bildungsweg an.
Nach dem erfolgten Berufseinstieg kannst du die Kategorie “Bildung” im Lebenslauf dann bei einer Bewerbung stark überarbeiten.
So interessieren sich Personalverantwortliche nicht für deine Grundschulzeit oder Schulwechsel. Relevant sind in erster Linie deine höchsten Abschlüsse in Schule, in der Ausbildung und im Studium.
Weitere Tipps zur Angabe von Schulbildung in Lebenslauf und Ausbildung im Lebenslauf erhältst du in den verlinkten Artikeln.
➤ #3 Lebenslauf kürzen
Wenn du deinen aktuellen bzw. letzten Job ausführlicher gestaltest, dann bedeutet das auch, dass du bei den weit zurückliegenden Jobs weniger Angaben machen musst.
Du musst auch nicht alle Arbeitgeber aus 35, 40 oder 45 Jahren auflisten. Beschränke dich auf etwa 15 Jahre. Weiter zurückliegende Zeiträume kannst du weglassen oder stark zusammenfassen.
Weitere Tipps dazu findest du im Artikel: “Lebenslauf: Wie weit zurück?”
Passe daher vergangene berufliche Stationen inhaltlich an.
➤ #4 Berufspraktische Erfahrungen entfernen
Als Auszubildende oder Berufsanfängerin hast du in deinem Lebenslauf vielleicht noch Praktika, Nebenjobs oder Werkstudentenjobs angegeben.
Überprüfe daher bei der Überarbeitung deines Lebenslaufs, ob die Angabe dieser berufspraktischen Erfahrungen noch sinnvoll ist und zu deinen Berufszielen passen.
Je weiter diese berufspraktischen Erfahrungen zurückliegen, je kürzer sie waren und je mehr einschlägige Berufserfahrung du vorweisen kannst, desto eher kannst du sie weglassen.
➤ #5 Reihenfolge des Lebenslaufs anpassen
Viele Berufsanfänger oder Auszubildende verwenden eine chronologische Reihenfolge in ihrem Lebenslauf. Das heißt, dass in den Rubriken “Berufspraxis” und “Bildung” die ältesten Stationen zuerst erscheinen.
Mit ein paar Jahren Berufserfahrung solltest du dann bei der Lebenslauf-Überarbeitung die Reihenfolge anpassen.
Als berufserfahrene Bewerberin verwendest du in der Regel einen Lebenslauf, der chronologisch absteigend geordnet ist. Das heißt, dass du erstens die Kategorie “Berufliche Praxis” vor der Kategorie “Bildung” angibst.
Zweitens heißt eine umgekehrt chronologische Reihenfolge, dass du in diesen Lebenslauf-Kategorien die aktuellsten Stationen zuerst nennst.
Wenn dein veralteter Lebenslauf schon diese Struktur hatte, dann brauchst du in der Regel nichts ändern.
Es gibt aber Ausnahmen:
Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn du dich jetzt beruflich umorientieren oder dich aus einer längeren Auszeit heraus bewerben willst. Dann ist eine thematische Anordnung deiner Lebenslaufdaten eine gute Alternative.
➤ #6 Persönliche Daten überarbeiten
Von deinen privaten Daten musst du im Lebenslauf praktisch nur deinen Namen, deine Adresse und deine Kontaktinformationen angeben.
Alle weiteren Daten sind Kann-Angaben. Dazu zählen beispielsweise Familienstand, Kinderstand, Religionszugehörigkeit oder Geburtsdatum.
Solche Kann-Angaben sind schon längst kein Standard im Lebenslauf mehr. Überprüfe daher die Notwendigkeit dieser Kann-Angaben, wenn du deinen Lebenslauf überarbeitest.
➤ #7 Weiterbildungen aktualisieren
Zur Lebenslauf-Überarbeitung gehört es auch, deine Weiterbildungen zu aktualisieren.
Wenn du seit der letzten Lebenslauf-Erstellung weitere relevante Weiterbildungen absolviert hast, dann gib sie zusätzlich im Lebenslauf an.
Mit den neuen Weiterbildungen verlieren ältere Weiterbildungen unter Umständen ihren Wert. Daher überlege, welche Weiterbildungen du aus deinem Lebenslauf entfernen kannst.
Weiterbildungen, die nicht relevant für den gewünschten Job sind, kannst du weglassen.
➤ #8 Kenntnisse und Fähigkeiten anpassen
Auch die Angaben von besonderen Kenntnissen und Fähigkeiten solltest du an die ausgeschriebene Stelle anpassen.
So sind IT-Kenntnisse oder Sprachkenntnisse nicht für jeden Job relevant. Außerdem musst du immer überlegen, ob dein Kenntnisstand auch wirklich noch aktuell ist.
➤ #9 Hobbyangabe überarbeiten
Als Schüler oder Studentin hast du deinem Lebenslauf vielleicht noch ein paar Hobbys zugefügt, damit dein Lebenslauf nicht so “leer” aussieht.
Aber auch als berufserfahrene Bewerberin können Hobbys das Bild über dich vervollständigen und etwas über deine Persönlichkeit aussagen.
Deine Hobbys können sich im Laufe der Jahre allerdings wandeln. Oder du willst in deinem Lebenslauf den Fokus komplett auf die beruflich-professionelle Seite legen.
Dann passe deine Hobby-Liste an oder entferne deine Hobbys gänzlich.
Weitere Tipps zur Angabe von Hobbys im Lebenslauf erhältst du im verlinkten Artikel.
➤ #10 Kontaktdaten auf den neuesten Stand bringen
Im Laufe der Jahre haben sich unter Umständen deine Adresse, deine Telefonnummer oder deine E-Mail-Adresse geändert.
Vergiss daher nicht, diese Kontaktdaten im Lebenslauf bei Bedarf zu aktualisieren.
➤ #11 Formatierungen integrieren
Bei der Lebenslauf-Überarbeitung solltest du wichtige Informationen dezent hervorheben, zum Beispiel deine Jobbezeichnungen und deine Bildungsabschlüsse.
Das machst du am besten mit Fettschrift oder Kursivschrift. Entscheide dich für eine Formatierungsart.
Darüber hinaus hebst du die Kategorien-Überschriften durch eine größere Schriftgröße und eventuell durch Farbigkeit optisch hervor.
➤ #12 Datum im Lebenslauf aktualisieren
Vergiss am Ende deiner Überarbeitung nicht, das Datum im Lebenslauf zu aktualisieren.
Mit Bedacht Lebenslauf überarbeiten
Beachte bei deiner Lebenslauf-Überarbeitung immer, dass nicht zu viele wichtige Informationen verloren gehen.
Denn:
Wenn wichtige Informationen fehlen oder falsch gewichtet werden, dann verschlechterst du die Entscheidungsgrundlage der HR-Mitarbeiter.
Falls du einen sehr alten Lebenslauf hast, dann erstelle alternativ deinen Lebenslauf von Grund auf neu.