Kündigungsfrist in Bewerbung angeben: Formulierungen + Tipps

Die Angabe der Kündigungsfrist in der Bewerbung wird oftmals von Arbeitgebern gefordert. In anderen Fällen wiederum ist die Angabe freiwillig. Wie du optimal die Kündigungsfrist in deiner Bewerbung angeben kannst, erfährst du in diesem Ratgeber.

Schlüsselfakten zur Kündigungsfrist in Bewerbung
  • Formuliere einen Satz mit deiner Kündigungsfrist, wenn der Arbeitgeber die Angabe eines Eintrittstermins fordert.
  • Gib die Kündigungsfrist vor dem aktivierenden Schlussabsatz oder Schlusssatz an.
  • Vermeide passive Formulierungen wie “zur Verfügung stehen”.
  • Lasse dich von Mythen zur Kündigungsfrist nicht verunsichern. Sie ist nur ein Detail.

Faustregel: Je komplexer und spezifischer das Aufgabengebiet und je mehr Erfahrungen für einen Job notwendig sind, desto eher akzeptieren Arbeitgeber eine lange Kündigungsfrist. Je “einfacher” ein Job ist und je mehr Konkurrenten es gibt, desto wichtiger ist eher eine zeitnahe Verfügbarkeit der Bewerber.

Formulierungen Bewerbung Kündigungsfrist

Es gibt nicht die außergewöhnlichen Formulierungen für die Angabe der Kündigungsfrist, mit der du deine Bewerbung auf ein anderes Level heben kannst. Das ist dir sicherlich auch klar.

Es gibt hinsichtlich der Formulierungen keine Geheimnisse und keine Tricks. Nenne sachlich die Fakten. Wie alle anderen organisatorischen Sachverhalte (Sperrvermerk, Gehaltsvorstellungen) schreibst du die Kündigungsfrist-Angabe vor dem eigentlichen aktivierenden Schlusssatz bzw. Schlussabsatz.

Verzichte am besten auf die Formulierung “zur Verfügung stehen”. Denn sie drückt eher Passivität aus. Wenn du eine Alternative dafür findest, dann bist du auf dem richtigen Weg. Auch eine Formulierung wie “den Job kann ich antreten” solltest du verbessern.

Orientiere dich an folgenden Beispielen für Formulierungen im Bewerbungsschreiben:

“Meine Kündigungsfrist beträgt drei Monate zum Quartalsende. Danach bringe ich gerne meine Expertise beim Projekt [Bezeichnung] bei Ihnen ein.”

“Gerne beginne ich bei Ihnen ab dem 15.02. dieses Jahres als [Jobtitel]. Nach Absprache ist auch ein früherer Eintrittstermin möglich.”

“Bei einer Einstellung Ihrerseits muss ich eine Kündigungsfrist von sechs Monaten zum Monatsende bei meinem Arbeitgeber einhalten.”

“Da sich meine Kündigungsfrist auf vier Wochen zum Monatsende beläuft, freue ich mich auf einen Arbeitsbeginn ab dem 01.12. bei Ihnen.”

“Ich kann mit meiner Arbeit für Ihr Unternehmen am 01.08.2024 beginnen, da meine Kündigungsfrist acht Monate beträgt. Allerdings gehe ich davon aus, dass durch einen Aufhebungsvertrag auch ein früherer Arbeitsbeginn möglich ist.”

“Mein Arbeitsvertrag mit meinem derzeitigen Arbeitgeber endet am [Datum 1]. Daher bringe ich meine Expertise gerne ab dem [Datum 2] bei Ihnen ein.”

“Ich verfüge zwar über eine Kündigungsfrist von sechs Monaten, aber ich gehe davon aus, dass ich meine Arbeit bei Ihnen durch einen Aufhebungsvertrag wesentlich früher beginnen kann.”

“Aufgrund meiner herausragenden Leistungen unterstützt mein derzeitiger Arbeitgeber meine beruflichen Pläne. Daher könnte ich bei Ihnen nach Absprache auch kurzfristig mit der Arbeit beginnen.”

“Die vertraglich vereinbarte Kündigungsfrist ermöglicht mir eine Arbeitsaufnahme zum 1. Oktober. In Absprache mit meinem derzeitigen Arbeitgeber ist bei Bedarf ein früherer Arbeitsantritt möglich.”

“Gerne beginne ich sofort mit der Durchführung der Aufgaben, da ich mein aktuelles Arbeitsverhältnis in Absprache kurzfristig beenden kann.”

“Ich beende meine Weiterbildung zur [Bezeichnung] am 31.01. Mit meinem Fachwissen trage ich danach gerne zum weiteren Erfolg Ihres Unternehmens bei.”

“Da ich mein Studium am 31.10. dieses Jahres erfolgreich abschließen werde, stehe ich Ihnen anschließend mit großer Freude zur Verfügung.”

“Mein ideales Eintrittsdatum ist der 01.04.2024; in Absprache aber auch gerne früher.”

“Ich bewerbe mich aus ungekündigter Stellung. Deshalb kann ich mit meiner dreimonatigen Kündigungsfrist frühestens zum 1. Juli 2024 bei Ihnen beginnen.”

Grafik mit Formulierungen für Angabe der Kündigungsfrist im Bewerbungsschreiben
Kündigungsfrist in Bewerbung angeben Formulierungen + Tipps

Mythen rund um Kündigungsfrist im Anschreiben

Es kursieren leider viele Mythen, die Bewerber nur unnötig verunsichern. Folgen Mythen zur Kündigungsfrist im Bewerbungsschreiben sind weitverbreitet.

Mythos 1: Eine schnelle Verfügbarkeit erhöht die Jobchancen.

Natürlich ist eine schnelle Verfügbarkeit durchaus vorteilhaft. Aber ein vernünftiger Arbeitgeber wird immer hauptsächlich auf die Qualifikationen, Erfahrungen und Kenntnisse achten.

Das heißt also, dass eine kurze Kündigungsfrist oder eine sofortige Verfügbarkeit nicht per se deine Jobchancen erhöhen. Das ist ein weitverbreiteter Mythos.

Mythos 2: Eine Stellenanzeige bedeutet, dass der Arbeitgeber so schnell wie möglich eine Stelle besetzen will.

Das ist ein Mythos. Die Existenz einer Stellenausschreibung bedeutet nicht, dass ein Arbeitgeber so schnell wie möglich die Stelle besetzen will. Denn Arbeitgeber planen von sich aus eine monatelange Bewerbungs- und Einstellungsphase ein.

Du hast also auch mit einer längeren Kündigungsfrist immer eine gute Chance auf Berücksichtigung deiner Bewerbung.

Mythos 3: Lange Kündigungsfrist nicht angeben.

Diese Aussage stimmt auch nicht pauschal. Ein Arbeitgeber entscheidet nicht einzig und allein anhand der Kündigungsfrist. Wenn ein Arbeitgeber mit seinem Stellenangebot Fachkräfte anspricht, dann weiß er, dass diese mehrheitlich nicht sofort verfügbar sind. Das planen die Arbeitgeber ein.

Mythos 4: Nicht geforderte Angabe der Kündigungsfrist führt zur Aussortierung.

Manchmal wird behauptet, dass eine nicht geforderte Angabe der Kündigungsfrist zur sofortigen Aussortierung der Bewerbung führen würde. Das stimmt natürlich so nicht.

Auch wenn die Information vielleicht überflüssig ist, sortiert kein vernünftiger Arbeitgeber auf der Suche nach Fachkräften dann gleich so eine Bewerbung aus. Und wenn doch? Dann ist das kein vernünftiger Arbeitgeber mit einem wertschätzenden Arbeitsklima.

Mythos 5: Eine sofortige Verfügbarkeit wirkt verzweifelt.

Auch diese Aussage ist ein Mythos. Die Gründe für die sofortige Verfügbarkeit können vielfältig sein. Du bewirbst dich beispielsweise aus einer Probezeit, Elternzeit, Pflegezeit oder Weiterbildung heraus um einen neuen Job.

Vielleicht wurdest du gekündigt oder hast du gekündigt? Dann ist es völlig normal, dass du nicht immer sofort einen neuen Job findest.

Aus Sicht von vernünftigen Personalern wirkt eine sofortige Verfügbarkeit nicht verzweifelt. Solche Behauptungen dienen oftmals nur der Verunsicherung von Bewerbern.

Mythos 6: Anrufen, ob bei schneller Besetzung doch späterer Eintrittstermin möglich ist.

Hast du eine lange Kündigungsfrist? Und gehst du davon aus, dass der Job schnell besetzt werden soll? Dann rufe vorher nicht umständlich an, sondern bewirb dich einfach.

Vielleicht ist deine Vermutung über die schnelle Besetzung falsch. Und oftmals verzögern sich Einstellungsverfahren deutlich, ohne dass der Arbeitgeber das von vornherein plant. Wenn du dich bewirbst, dann hast du schon mal ein Bein in der Tür. Ein Anruf nur deswegen ist unnötig.

Wann Kündigungsfrist in Bewerbung angeben?

Arbeitgeber wollen ihre Stellen unterschiedlich schnell besetzen. Oftmals wirst du in der Stellenausschreibung aufgefordert, in deiner Bewerbung einen frühestmöglichen Eintrittstermin anzugeben. Wenn du dich aus einer Beschäftigung heraus bewirbst, dann hast du immer eine Kündigungsfrist.

Bei einer Aufforderung zu einer Angabe des frühestmöglichen Eintrittstermins solltest du dieser Aufforderung nachkommen. In anderen Fällen veröffentlicht der Arbeitgeber den gewünschten Einstellungstermin. Auch in diesen Fällen solltest du deine Kündigungsfrist im Anschreiben angeben.

Bei einer Initiativbewerbung, einer fehlenden Aufforderung oder einem fehlenden Wunschtermin kannst du deine Kündigungsfrist freiwillig im Anschreiben formulieren.

Grafik mit Formulierungen für Angabe der Kündigungsfrist und des Eintrittstermins in Bewerbung
Bewerbung Kündigungsfrist Eintrittstermin

Zu lange Kündigungsfrist für Bewerbung?

Bewerbungsverfahren und Einstellungsverfahren ziehen sich bei Arbeitgebern häufig in die Länge. Das hast du sicherlich schon mal am eigenen Leib erfahren.

Auch wenn deine Kündigungsfrist nicht 100 % zu den zeitlichen Wünschen des Arbeitgebers passt, solltest du dich daher bewerben. Denn am wichtigsten ist die Schnittmenge zwischen den Anforderungen und deiner Leistungsbilanz, deinen Erfahrungen und deinen Qualifikationen.

Kein vernünftiger Arbeitgeber wird deine Bewerbung nur aufgrund einer zu langen oder zu kurzen Kündigungsfrist aussortieren. Lasse dich daher nicht verunsichern, dass du mit einer “falschen” Kündigungsfrist deine Jobchancen reduzierst.

Eine Ausnahme gibt es nur dann, wenn es sich um einen eher “einfachen” Job handelt, wofür keine Ausbildung oder wenig Berufserfahrung notwendig ist. Ein Arbeitgeber wird für einen Nebenjob oder Studentenjob nicht sechs Monate auf eine Bewerberin warten. Solche Stellen werden in der Regel schneller besetzt.

Mache dir nicht unnötig Gedanken darüber, ob dein frühester Eintrittstermin für den potenziellen Arbeitgeber nicht zu spät wäre. Das könntest du sowieso nicht ändern. Viele Tipps zum gesetzlichen Kündigungsschutz und Kündigungsfristen erhältst du auch bei der Gewerkschaft ver.di.

Aufhebungsvertrag bei langer Kündigungsfrist

Manchmal hast du bei deinem aktuellen Arbeitgeber eine sehr lange Kündigungsfrist. Oftmals kannst du mit dem aktuellen Arbeitgeber bei einer Kündigung einen Aufhebungsvertrag vereinbaren. Dann bist du für den potenziellen Arbeitgeber früher verfügbar. Allerdings hat ein Aufhebungsvertrag auch Nachteile für dich. Darüber musst du dich vorher ausgiebig informieren.

Warum Kündigungsfrist statt Eintrittstermin angeben?

Da du in der Regel den genauen Zeitpunkt für den Abschluss eines neuen Arbeitsvertrags noch nicht kennst, kannst du oft keinen genauen frühesten Eintrittstermin angeben. Daher gibst du stattdessen die Fristen deiner Kündigungsvereinbarung mit dem aktuellen Arbeitgeber an. Jeder potenzielle Arbeitgeber kann das dann richtig einordnen.

Wenn du dagegen deinen Job schon gekündigt hast oder derzeit beschäftigungslos bist, dann kannst du auch deinen frühsten Eintrittstermin angeben. Eine schnelle Arbeitsaufnahme kann manchmal vorteilhaft sein, aber muss es nicht.

Mit der Angabe einer Kündigungsfrist kann der Arbeitgeber besser planen. Es ergeben sich dadurch aber nicht per se bessere Jobchancen für dich. Denn Einstellungsverfahren verzögern sich bei Arbeitgebern aus den verschiedensten Gründen oftmals.

Zum guten Schluss: Kündigungsfrist in Bewerbung

Nicht immer ist es notwendig, deine Kündigungsfrist im Anschreiben anzugeben. Wenn du dazu aber in der Stellenanzeige aufgefordert wirst, dann gibt sie am Ende des Anschreibens vor dem Schlussabsatz an.

Darüber hinaus kommunizieren Arbeitgeber in ihren Stellenanzeigen häufig, ab wann eine Stelle zu besetzen ist. Entweder geben sie ein konkretes Einstellungsdatum an oder wählen eine Formulierung wie “zum frühestmöglichen Zeitpunkt”.

In diesen Fällen schreibst du auch etwas zum Eintrittstermin bzw. zu deiner Kündigungsfrist ins Bewerbungsanschreiben. Andernfalls ist die Angabe freiwillig.

Wie so oft bei Detailfragen im Bewerbungsprozess: Mache es nicht zu kompliziert und lasse dich nicht verunsichern. An so einem Detail wie der Angabe der Kündigungsfrist entscheidet sich nicht der Erfolg oder Misserfolg deiner Bewerbung.

Du solltest dich grundsätzlich immer bewerben, wenn es ein Match zwischen den Anforderungen und deinem Leistungsprofil und deinen beruflichen Wünschen gibt. Dann spielt für die Bewerbung die Kündigungsfrist keine große Rolle. Viel Erfolg.

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