Die Formulierung “Hiermit bewerbe ich mich um die Stelle” ist eine sehr schlechte Einleitung für eine Bewerbung. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Reaktivbewerbung, Initiativbewerbung, Kurzbewerbung oder E-Mail-Bewerbung handelt.
Warum ist die Formulierung “Hiermit bewerbe ich mich um die Stelle” nicht sinnvoll?
Der Empfänger der Bewerbungsunterlagen weiß dann schon auf den ersten Blick, dass du dir nicht viele Gedanken über eine aussagekräftige Bewerbung gemacht hast. Du vergibst somit die große Chance, gleich zu Beginn des Anschreibens Aufmerksamkeit beim Leser zu erzeugen.
Im folgenden Ratgeber erhältst du direkt Beispiele für Einleitungssätze.
Alternativ lies diesen Artikel weiter.
Schlechte Bewerbungseinleitungen unbedingt vermeiden
“Hiermit bewerbe ich mich” gehört zu den Flop 7 der schlechten Einleitungssätze:
“Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen und bewerbe mich um …”
“Bezug nehmend auf Ihr Stellenangebot erhalten Sie meine Bewerbungsunterlagen.”
“Hiermit bewerbe ich mich um die Stelle …”
“Da ich auf der Suche nach einer neuen Herausforderung bin, bewerbe ich mich …”
“Ich würde mich gerne bewerben.”
“Bei einer persönlichen Internetrecherche …”
“Ich sende Ihnen meine Bewerbungsunterlagen, weil mich Ihr Internetauftritt sehr begeistert hat.”
Wenn du bisher eine dieser Bewerbungseinleitungen verwendest, dann streiche sie. Jetzt!
Es gibt noch viele weitere schlechte Einleitungen fürs Anschreiben, die du vermeiden musst.
Bedenke immer dabei, dass eine Einleitung eigentlich auf ein Thema hinführen soll. In einem Anschreiben hast du aber in der Regel nicht viel Platz, um deine Qualifikationen, dein Fachwissen, deine Stärken und deine Berufserfahrungen optimal darzustellen.
Deshalb ist es ein großer Fehler, das Anschreiben mit einer Floskel wie “Hiermit möchte ich mich bewerben” zu beginnen. Vermeide solche Floskeln unbedingt.
Denn:
Dass du dich bewirbst, geht aus den Bewerbungsunterlagen hervor, die der Empfänger ja gerade beim Lesen deiner Einleitung vor sich hat. Deswegen ist so eine Formulierung überflüssig.
So vermeidest du eine schlechte Einleitung deines Bewerbungsschreibens:
- Verzichte auf alle Floskeln und auf Allgemeinheiten.
- Der Fundort der Stelle kommt immer in den Betreff und nicht in die Einleitung.
- Wiederhole in der Einleitung nicht noch einmal stichpunktartig die Anforderungen aus der Stellenanzeige.
- Stelle keine rhetorischen Fragen (“Suchen Sie eine …?”) und sei nicht übertrieben selbstbewusst (“Ich bin die Richtige für Sie!”).
- Gehe nicht darauf ein, aufgrund welcher beruflichen oder privaten Situation (zum Beispiel Kündigung, Umzug, Unterforderung) du eine Stelle suchst.
- Am besten vermeide in der Einleitung und in der gesamten Einleitung auch stets zu viele Ich-Sätze.
Hier geht es direkt zu Beispielen für Einleitungssätze im Einleitungs-Ratgeber.
So schreibst du eine gute Bewerbungseinleitung
Eine Einleitung wie “Hiermit möchte ich mich bewerben” oder “Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen” kannst du leicht vermeiden. Daher beachte folgende Tipps bei der Formulierung der Einleitung fürs Bewerbungsschreiben:
➤ #1 Wichtige Anforderungen aufgreifen
Zeige, dass du die fachlichen Anforderungen der Stelle verstanden und eingeordnet hast. Was dem Arbeitgeber am wichtigsten ist, solltest du am besten auch zuerst aufgreifen. Du kannst eine Verknüpfung mit deinem Fachwissen, deinen Qualifikationen und deiner Berufserfahrung herstellen.
➤ #2 Beste Argumente zuerst nennen
Nenne daher auch immer deine besten Argumente zuerst. Wenn du beispielsweise einen bestimmten Schul-, Ausbildungs- oder Studienabschluss hast, dann brauchst du nicht langatmig die Zeiträume deines Bildungswegs in der Einleitung anzugeben.
Stattdessen nenne einfach die Fakten: “mit meinen sehr guten Abiturleistungen” oder “als BWL-Absolvent mit ausgezeichneten Kenntnissen in …”
➤ #3 Nutzen für Arbeitgeber darstellen
Darüber hinaus solltest du auch immer einen Nutzen für den Arbeitgeber darstellen. Überlege, welche Probleme und Aufgaben des Arbeitgebers du aufgrund welcher Kenntnisse und Fähigkeiten besonders gut lösen kannst.
Ein Arbeitgeber benötigt schließlich Problemlöser und keine Phrasendrescher. Versetze dich daher auch immer in die Lage der Arbeitgeber.
➤ #4 Unterschiede zu Mitbewerbern herausarbeiten
Auch wenn du die anderen Bewerber nicht kennst: Bedenke stets, was dich im Vergleich mit den anderen Mitbewerbern unterscheidet.
Sind es hervorragende Schul-, Ausbildungs- oder Studiennoten, gute Praktikazeugnisse, interessante Fächerkombinationen, Weiterbildungszertifikate oder aussagekräftige Arbeitszeugnisse?
Diese herausragenden Merkmale greife direkt in der Einleitung deiner Bewerbung auf.
- Abschlusssatz der Bewerbung schreiben: Beispiele für Formulierungen des letzten Satzes
- Bewerbung: Blocksatz oder linksbündig im Anschreiben?
- Online Bewerbung schreiben: E-Mail, Formular, Social Media, Business-Netzwerke & Co.
- Frühestmöglicher Eintrittstermin in Bewerbung: Formulierungen + Tipps für Angabe
Zum guten Schluss: Hiermit bewerbe ich mich
Spare dir also die Floskeln und beginne dein Anschreiben damit, was dich fachlich und persönlich auszeichnet.
Dein Ziel sollte es sein, von Anfang bis Ende eine individuelle und aussagekräftige Bewerbung zu schreiben. Du setzt im gesamten Bewerbungsanschreiben deine fachlichen Kenntnisse und persönlichen Fähigkeiten in Bezug zu den Anforderungen und Aufgaben.
Vermeide dabei Floskeln und Formulierungen aus dem Internet, aus Büchern und von damit trainierten KI-Sprachmodellen. Dann brauchst du dich auch gar nicht “zu verkaufen”.
So machst du den Floskeln wie “Hiermit bewerbe ich mich um eine Stelle” endgültig den Garaus. Beispiele für Einleitungen findest du im verlinkten Artikel.