Zweite Ausbildung mit 32 Jahren beginnen?

Fragen zu Ausbildungs- und Studiengängen, Praktikumsmöglichkeiten, Lerninhalten, Lerntipps etc.
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wurzel
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Neue Ausbildung mit 30 ... Bammel

Beitrag von wurzel »

Hallo liebes Forum!

Ich möchte gerne wissen, worauf ich achten muss, wenn ich mich nun nach sieben Jahren Berufstätigkeit auf einen Ausbildungsplatz bewerben möchte.
Generell hab ich, neben meiner Freude, endlich zu wissen, was ich will, ziemliche Angst vor dem nächsten Schritt.

Aber erst was zu mir:

Ich bin Mediengestalterin für Digital- und Printmedien, vier Jahre nun schon selbständig in diesem Bereich.
Mich macht meine Arbeit allerdings überhaupt nicht glücklich, und habe meinen Job hinsichtlich der Elemnte, die mir Spaß machen, solche, die mir keinen Spaß machen und eben dessen, was mir dabei fehlt, untersucht.
Desweiteren habe ich überlegt, in welcher Arbeitsumgebung und mit welchen Materialien ich eigentlich arbeiten möchte.

Mein Ergebnis lautet wie folgt: Spaß macht mir das Gestalten, Form- und Farbgebung finden, dem Kunden Ausdruck verleihen, Typografie, Ausgestaltung von Details (um nicht zu sagen, ich verliere mich hier schon mal ...).
Keinen Spaß macht mir Werbung an sich, Websites programmieren, stundenlang am PC sitzen, die "ungreifbaren" Ergebnisse weil digital, außer ich bekomme bei Printmedien ein Exemplar für mein Archiv.
Was mir fehlt ist handwerkliches Arbeiten, mein Arbeitsmaterial wirklich anzufassen.
Die Arbeitsumgebung sollte möglichst kein Büro sein.
Und mein Lieblingsmaterial ist definitiv Papier und Karton.

Mit diesen Eckdaten habe ich recherchiert nach passenden Berufsbildern und bin auf den Buchbinder für Einzel- und Sonderanfertigungen gestoßen.
Ich bin überzeugt, dass dieses Berufsbild genau meinen Neigungen und Fähigkeiten entspricht.
Bin ein recht pragmatischer Typ, habe demnach keine Angst vor technischen Anlagen. Mit meinem Pc und dem Drucker hab ich mich auch stets selbst auseinandergesetzt, wenn mal was nicht funktioniert.

Meiner künstlerisch-gestalterischen Fähigkeit habe ich ja schon mit der Berufswahl des Mediengestalters Ausdruck verliehen bzw versucht ...
Und innerhalb meiner Selbständigkeit habe ich eigeninitiatives Arbeiten und Verantwortung für meine Erzeugnisse übernehmen gelernt.
Kundenorientierung war in den letzten 7 Jahren eh unabdingbar, und meine Kunden waren stets zufrieden mit meinen "Werken". Eben gerade die Fähigkeit, dem Wesen des Kunden den richtigen Ausdruck zu verleihen, scheint mir gegeben.

Das Archivwesen, um das es bei meinem Traumausbildungsplatz geht, finde ich ungeheuer spannend. Kunst und Kultur und die Bewahrung selbigens entsprechen viel mehr meinen Werten als das Bewerben von Konsumgütern. Und Bücher ... ich liebe Bücher, auch Kladden und Heftchen ... habe schon oft Kalenderbücher selbst gestaltet, Kladden liebevoll verziert (auch wenn ich sie anschließend doch nicht als Tagebuch benutzt habe ...)

Allerdings habe ich jetzt ziemlichen Bammel, mich in meiner Bewerbung nicht angemessen zu beschreiben, generell weiß ich gar nicht, wie ich überhaupt anfangen soll.
Wie überzeuge ich mit meinen 30 Jahren den Ausbildungsbetrieb, dass ich die Richtige bin?
Der Betrieb ist in einem Ort 300km weit weg von meinem Wohnort ansässig, zufällig habe ich aber genau dort ein Viertel meiner Sippe sitzen. Meine Oma kommt nämlich daher. Und ich mag diese Stadt sehr gern.
Soll ich das erwähnen?

Ich danke euch für jeden Tipp!

Grüße, Wurzel
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Hallo Wurzel!

Mir hat das Lesen Spass gemacht. Es gibt nicht viele Leute hier, die das, was sie bewegt, so gut in Worte fassen wollen + können. Von daher habe ich gar keinen Zweifel, dass Dir eine überzeugende Bewerbung gelingen wird [Tip am Rande: Mit Deiner Vorbildung wirst Du auch mit Sicherheit für ein haptisch-sinnliches Lese-Erlebnis sorgen können!].

Beim Verfassen des Anschreibens musst Du nur aufpassen, dass Du Dich zwischen all den (nachvollziehbaren + schön authentischen) Punkten nicht verhedderst. Mein persönliches Vorgehen wäre jetzt folgendes:

Ich würde alle meine Argumente auf jeweils ein Wort bringen, diese Wörter zu Gruppen zusammenfassen, für diese Gruppen wiedrum nach einem Oberbegriff suchen... und dann erst einmal nur diese Oberbegriffe sortieren... solange bis ein klar argumentive Reihenfolge da steht. Dann kannst Du die Oberbegriffe gewissermassen wieder "entzippen"... zunächst wieder nur auf die genannten Schlüsselwörter... und die dann wiederum solange schieben, bis es "passt". Wenn sich dabei herausstellt, dass das ein oder andere doch nicht so stark wirkt wie die anderen, kannst Du es heraus nehmen... ;-)

Und dann: Formulieren... ,-)
wurzel
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Guter Plan!

Beitrag von wurzel »

Hallo Fragen!
Erst mal danke für die Blumen. :)

Und dann WOW, eine sehr gute Strategie, die ich befolgen werde.
So krieg ich erst mal Ordnung in meinen Gedankenwust.

Vielen Dank dafür!
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Hallo Wurzel, was macht der Wust?
wurzel
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Beitrag von wurzel »

Hallo Fragen,
einen kleinen Moment noch ... ;)
xamibor
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Registriert: 12.05.2011, 09:43

Zweite Ausbildung als Erwachsener (33J)

Beitrag von xamibor »

Hallo zusammen,

Ich 33 Jahre habe in 2000 meine Berufsausbildung zum Einzelhandelskaufmann abgeschlossen und danach nicht mehr in dem bereich gearbeitet. Seitdem habe ich in der IT Branche als Programmierer, Supporter und Projektleiter gearbeitet.

Jetzt steht leider zum 30.06 eine Arbeitslosigkeit in Aussicht und ich bin irgend wie etwas sehr unschlüssig.

Ein Gedanke ist, sollte ich evtl. ein Ausbildung im Bereich der Informatik machen? Bisher haben meine Arbeitsstellen immer auf einem gefährlichen Halbwissen basiert.

Egal in welcher Branche auch immer ich eine Ausbildung machen möchte würde ich gerne von euch ein paar dinge wissen bzw. welche Erfahrung habt ihr gemacht?

1) Als Familienvater ist bei einer Ausbildung das Thema Finanzen eine wichtige Sache. Frage: welche Unterstützung bietet der Staat einem bei einer zweiten Ausbildung bzw. welche Erfahrung habt ihr gemacht?

2) Ob nun IT oder einer anderen Branche, was für eine art Ausbildung gibt es denn? Ich kennen die Klassische Ausbildung ... 2,5 bis 3 Jahre Betrieb / Berufsschule. Ich habe davon gehört das es auch Kombinationen mit z.B. einem Studium gibt.

3) Wo genau kann man sich die meisten Information holen? habt ihr Tipps / Links? Sicher werde ich Google bemühen, bin jedoch über Erfahrungsberichte dankbar.

4) wie kommt es bei Betrieben an, wenn mann sich als 33 Jähriger um einen Ausbildungsplatz bewirbt?

Vielen Dank für eure Antworten

Andreas
Romanum
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Beiträge: 8983
Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

Für eine zweite Ausbildung wird es keine finanzielle Unterstützung geben.

Ein duales Studium wäre eine Möglichkeit, wobei das mehr für 20er gedacht ist. Aber Anfragen kostest nichts. Beispiel: http://www.bundesbank.de/personal/perso ... echnik.php

Oder du suchst dir eine Stelle und bildest dich nebenbei weiter, es gibt dieverse Programmierer-Weiterbildungen oder bis zu einem Informatik-(Fern-)Studium
berlin199
Beiträge: 3
Registriert: 26.03.2012, 10:25

Zweite Ausbildung mit 32 Jahren beginnen?

Beitrag von berlin199 »

Hallo,

ich trage mich mit dem Gedanken, erneut eine Ausbildung zu beginnen.

Damit man versteht, wie ich auf diese Idee komme, schilder ich erstmal kurz meinen Lebenslauf:

Vor mittlerweile 12 Jahren habe ich eine Ausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation gemacht. Während dieser Ausbildung war ich fast nur im Verkauf und Versand tätig, das Büro habe ich höchst selten von innen gesehen. Trotzdem habe ich die Abschlussprüfung bestanden.
(Ich frage mich bis heute, wie ich die Abschlussprüfung bestehen konnte :?:. Der Prüfer hatte sich damals mein Berichtsheft angeschaut, mich gefragt, was ich denn eigentlich gelernt hätte, denn da stand jeden Tag Telefon, Verkauf, Postein und ausgang drin, und dann hat er mich nach ganz einfachen Dingen aus der Registratur gefragt. Ich kann mich nur noch an die Frage erinnern, was den ein Karteikartenreiter sei. )
Danach habe ich noch ein Jahr in meinem Ausbildungsbetrieb gearbeitet.

Nach kurzer Arbeitslosigkeit habe ich eine ABM „Wellness for Beauty“ gemacht, in dessen Rahmen ich in einem Fitnessstudio gearbeitet und parallel dazu eine theoretische Ausbildung im Fitnessbereich gemacht habe. In diesem Fitnessstudio habe ich dann im Anschluss an die ABM für knapp zwei Jahre gearbeitet. Im Büro war ich nicht tätig, ausschließlich im Servicebereich. Ich wurde dann Mutter von zwei Kindern. Da mich mein Chef nach der Elternzeit leider nicht weiterbeschäftigen konnte, begann ich 2008 mein Abitur am Kolleg nachzuholen. Leider musste ich das aus gesundheitlichen Gründen 2010 abbrechen. Für die Fachhochschulreife fehlten mir leider wenige Monate Schulbesuch. :(

Von Juni 2011 bis Januar 2012 besuchte ich dann eine Anpassungsqualifizierung im kaufmännischen Bereich. Ich habe in diesen sechs Monaten mehr gelernt, als während meiner ganzen Ausbildung.

Jetzt komme ich zu meinem Problem: Ich bin seit Januar 2012 auf Jobsuche. Bisher erfolglos. Mein Problem ist es, dass ich keinerlei Berufserfahrung im Bürobereich habe. Ich traue mich auch nicht, mich richtig zu bewerben. In sehr vielen Stellen wird Berufserfahrung verlangt. Davon mal abgesehen, dass ich bereits 8 Jahre nicht mehr erwerbstätig war, habe ich einfach keine Ahnung von meinem erlernten Beruf.

Während meiner Anpassungsqualifizierung habe ich gemerkt, wie viel Freude mir der Bürobereich macht. Besonders die Ausbildung in der Buchhaltung hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich kann mir sehr gut vorstellen, in diesem Bereich zu arbeiten. Die Ausbildung Buchhalter gibt es so ja nicht. Meines Wissens nach, muss man einige Jahre Berufserfahrung haben, um dann über die IHK einen Abschluss als Buchhalter machen zu können.

Also habe ich mir jetzt überlegt, ob ich nicht noch einmal eine Ausbildung als Industriekauffrau mache. Ich frage mich nur ernsthaft, ob ich da überhaupt eine Chance habe? Immerhin bin ich schon 32 Jahre alt und habe zwei Kinder von 6 und 8 Jahren.

Und wie soll ich das Anschreiben formulieren? Ich würd ja auch einfach mal so eine Bewerbung rausschicken, doch ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was ich schreiben soll. Wie bekomme ich eine Firma dazu, dass sie sich auf so einen "alten" Azubi einlässt?

Für ein paar Tipps und Meinungen wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüße
berlin199
Rhodus
Bewerbungshelfer
Beiträge: 4165
Registriert: 01.07.2011, 16:10

Beitrag von Rhodus »

Hallo berlin199,

zunächst einmal finde ich, sind Deine Sorgen unbegründet. Zum einen bist Du ja nicht seit acht Jahren aus dem Berufsleben heraus; zum anderen hat sich die Bürowelt seit dem nicht radikal verändert.
Verfügst du über eine schnelle Auffassungsgabe? Kannst Du Dich schnell in etwas Neues einarbeiten? Falls du diese beiden Fragen mit ja beantworten kannst, wirst du mit einer Top-Bewerbung immer eine Chance bekommen, in Deinem ausgebildeten Beruf "einzusteigen" und von anfang an "vernünftiges" Geld zu verdienen.

Sofern allerdings die industriekauffrau nicht nur eione "Notlösung" ist, sondern Deinem innigsten wunsch entspricht, so gilt zunächst einmal: man ist nie zu alt. Erkundige dich am besten einmal im Kursnet der Arbeitsagentur. Dort gibt es eventuell die Möglichkeit zu einer verkürzten geförderten Ausbildung. Anderenfalls müsste eine entsprechende Bewerbung auf eine "normale" Ausbildung absolut Top sein; d.h. man muss vor allem deine Motivation regelrecht zwischen den Zeilen auf jeder Seite spüren können. Gerne unterstütze ich Dich bei der Erstellung einer solchen Bewerbung.

Viele Grüße aus Duisburg
KillrAngel

Beitrag von KillrAngel »

Alternativ gibt es einige Weiterbildungen zu diesem Thema auf berufenet.
Bsp: Assistent/in/Fachkraft - Rechnungswesen, Betriebswirt/in (Fachschule) - Rechnungswesen, Bilanzbuchhalter/in, Fachagrarwirt/in - Rechnungswesen oder Finanzbuchhalter/in.

Ansonsten musst du wie gesagt, deine Motivation und Eignung schildern, dann klappt das schon.
berlin199
Beiträge: 3
Registriert: 26.03.2012, 10:25

Beitrag von berlin199 »

Nach Weiterbildungen hab ich schon geschaut. Die Schulen die das anbieten, sind nicht in meiner Nähe. Davon mal abgesehen glaube ich auch nicht, dass ich sobald noch eine Qualifizierung bezahlt bekomme. Die Arbeitsagentur hat mir ja gerade erst eine bezahlt.

Thema Selbstbewusstsein: Ich habe so gut wie nie im Büro gearbeitet. Ich war fast nur im Verkauf und im Versand. Ich habe wirklich keine Ahnung. Da kann ich noch soviel Selbstbewusstsein haben. Meine Ausbildung war sch...e und daran kann ich nichts ändern.

Ich hab mich im Berufenet schlau gemacht und Industriekauffrau ist auf jeden Fall ein Beruf, den ich mir sehr gut vorstellen kann. Ich hab mir auch schon ein paar Stellen rausgesucht und mich mal an einem Bewerbungstext probiert. Was haltet ihr davon?

Sehr geehrte Damen und Herren,

Warum ich Industriekauffrau werden will?
Ich will die gesamte Büroorganisation, die betrieblichen Abläufe und das ganze Knowhow einer Industriekauffrau von der Pike auf lernen. Ich möchte alles verstehen und anwenden können. Ich möchte lernen, wie man Verkaufsverhandlungen führt und Produktionsprozesse plant, steuert und überwacht. Besonders großes Interesse habe ich an der Finanz- und Geschäftsbuchführung, da ich im Rahmen einer Qualifizierungsmaßnahme erste Einblicke in diesen Bereich bekommen konnte und sehr viel Spaß daran hatte.

Warum ich mich bei Ihnen bewerbe?
Sie sind das führende Chemieunternehmen weltweit. Ich sehe bei Ihnen die Möglichkeit, meine Karriereträume in die Tat umzusetzen. Ich bin auf der Suche nach einem Arbeitgeber, bei dem ich die Möglichkeit des beruflichen Aufstiegs habe. Ein Unternehmen für das Weiterbildung kein Fremdwort, sondern Teil der Firmenphilosophie ist. Denn ich möchte mich weiterbilden und Verantwortung übernehmen. Ich möchte Teil eines großen Ganzen werden.

Wer bin ich?
Ich bin eine junge engagierte Mutter, die vor vielen Jahren den Beruf der Kauffrau für Bürokommunikation erlernt hat. Seit Beginn meiner Ausbildung war ich mit sehr viel Freude und Engagement im Kundenservice und Verkauf tätig. Der kaufmännisch-organisatorische Bereich machte nur einen sehr geringen Teil meiner Arbeit aus.

Nach mehrjähriger beruflicher Pause absolvierte ich eine Anpassungsqualifizierung im kaufmännischen-organisatorischen Bereich. Diese Qualifizierung hat mich in meinem Wunsch bestärkt, mein Wissen zu erweitern. Deshalb möchte ich jetzt mit einer Ausbildung zur Industriekauffrau neu durchstarten.

ODER

Wer bin ich?
Ich bin ausgebildete Kauffrau für Bürokommunikation. Seit Beginn meiner Ausbildung war ich mit sehr viel Freude und Engagement im Kundenservice tätig. Der kaufmännisch-organisatorische Bereich machte nur einen sehr geringen Teil meiner Arbeit aus.

Nach mehrjähriger beruflicher Pause absolvierte ich eine Anpassungsqualifizierung im kaufmännischen Bereich in dessen Rahmen ich auch die Grundlagen der Buchführung kennenlernen durfte. Das hat mir so viel Spaß bereitet, dass ich in diesem Bereich meine berufliche Zukunft sehe. Meine bisherige berufliche Qualifikation reicht dafür leider nicht aus. Deshalb möchte ich jetzt noch einmal mit einer Ausbildung zur Industriekauffrau neu durchstarten.

Auch wenn ich mit 32 Jahren kein junger Azubi mehr bin, hoffe ich doch sehr, dass Sie mir die Chance auf ein Vorstellungsgespräch geben. Ich weiß was ich will und bin hoch motiviert.

Mit freundlichen Grüßen

Ich hoffe, ihr könnt mir schnell helfen, denn Bewerbungsschluss ist am 30.03.2012.
Rhodus
Bewerbungshelfer
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Registriert: 01.07.2011, 16:10

Beitrag von Rhodus »

Hallo berlin199,

sehr viele Arbeiten, die wir im Büro ausüben, fallen auch zu hause an. Wir bekommen Post von Versicherungen, dem Finanzamt, der Krankenkasse, von Behörden, bearbeiten sie, fertigen Schreiben und heften anschließend die Postein- und -ausgänge ab; führen Telefonate. Insofern verfügst du sehr wohl über einige praktische Erfahrung, mit der Du in Deinem ausgeübten Beruf sofort einsteigen könntest.

Wäre nicht eine Alternative, in dem unternehmen nach einem Praktikantenstelle nachzufragen, die es Dir erlaubt, so Dich langsam in den Beruf wiedereinzufinden. Der Wiedereinstieg als praktikant dürfte wirtschaftlich allemal interessanter sein, da Du so nach maximal sechs Monaten in der Lage wärst, als Vollkraft zu arbeiten und so deutlich mehr zu verdienen, denn als Azubine.

Wenn Du Dir den Einstieg gleichwohl nicht zutrauen, solltest du die erste Variante wählen. Die Nennung Deines Alters dürfte bei einigeen Personalverantwortlichen direkt zu einer Absage führen.

Viele Grüße aus Duisburg
berlin199
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Registriert: 26.03.2012, 10:25

Beitrag von berlin199 »

Mir fällt gerade noch eine Frage ein.

Sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass ich mit dem Abi angefangen habe? Ich musste das aber aufgrund privater Probleme in der 12. Klasse abbrechen.

Ich und mein Mann haben uns eine Schrottimmobilie andrehen lassen. Die Finanzierung ist zusammengebrochen, wir mussten in Privatinsolvenz unsere Ehe drohte zu scheitern und dann habe ich durch diesen Stress Depressionen bekommen. Jetzt geht es meiner Ehe wieder gut, meine Depressionen sind therapiert und hoffentlich für immer verschwunden und die Privatinsolvenz läuft still im Hintergrund und bereitet keinerlei Probleme. Finanziell stehen wir sogar viel besser da als vorher.

Aber zu meiner eigentlichen Frage zurück. Ich war wirklich gut in der Schule. So ein richtiger Streber und sogar Mathe habe ich verstanden. Der Matheunterricht hat mir sogar Spaß gemacht. Erhöhe ich meine Chancen, wenn ich da noch drauf hinweise?
Rhodus
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Beitrag von Rhodus »

Hallo berlin199,

inwieweit wäre das ein Argument, dass für dich als Bewerberin spricht? Denn nur das sollte man in einem Anschreiben erwähnen.

Viele Grüße aus Duisburg
KillrAngel

Beitrag von KillrAngel »

Dazu muss ich jetzt auch sagen, dass Büroarbeit eigentlich relativ anspruchslos ist. Hab ja selbst in dem Bereich gelernt und die meisten Sachen waren nur schwierig, weil man die vielen Kunden, Lieferanten usw. nicht kannte. Der Rest war ziemlich einfach. Briefe schreiben, Telefonieren usw. Da steckt wirklich nichts dahinter. Nach ein paar Monaten war ich eigentlich eine volle Arbeitskraft und hab mich so gelangweilt, dass ich mich zum Verkürzen der Ausbildung entschieden habe. Du magst vielleicht nicht genau wissen, wie alles heißt, aber wozu es da ist, erklärt sich von selbst.

Zu deinem Schreiben: Sag nicht, was du nicht kannst, sondern besser was du besonders kannst! Also sagst du zu deiner Ausbildung, dass diese besonders den Schwerpunkt Verkauf und Versand hatte und du demensprechend bereits Erfahrungen hast. Deshalb wirkt auch der Teil mit dem Warum etwas komisch. Er wirkt als hättest du keine Ahnung, (auch wenn du sehr motiviert wirkst), aber du hast ja bereits Ahnung. Du musst ja nicht ALLES lernen, sondern nur noch ein paar Dinge.
Johnywalker
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Beitrag von Johnywalker »

nur Mut! Aus meiner Sicht solltes du es dennoch ausprobieren. Denn wenn es dir spaß gemacht hat, sollte das keinen Grund zu verzweifeln und, ohne den Beruf abwerten zu wollen, dass was du lernen musst wirst du sicherlich schnell verstehen, wenn du denn einen netten Chef/nette Mitarbeiter hast die dir zur Seite stehen. Ich denke das A und O ist erstmal Selbstvertrauen zu fassen. Schick doch einfach mal n paar bewerbungen raus und guck wie die Resonanz so ist. Ich würde in keinem Fall schreiben, dass ich während meiner tätigkeit immer nur dieselben Aufagebn erledigt habe und daher wenig bis kaum Ahnung davon habe, was man als Bürokaufmann eigentlich machen muss. Wenn du nen guten Eindruck machst dann wird man dich trotzdem nehmen. wichtig ist vor allem ne gute Bewerbung. Wie du die verfasst kanns du hier im Forum nachlesen und die dann gerne hochladen, ich denke der ein oder andere ist dir gerne bereit da nochmals drüber zu lesen und zu sagen, ob diese gut klingt oder nicht! LG
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