Wie schlechtes Abitur im Vorstellungsgespräch erklären?

Fragen zum Bewerbungsgespräch und zum Interview: Welche Kleidung ist am besten? Welche Vorbereitung ist nötig? Welche Fangfragen werden gestellt? Wie bekomme ich meine Aufregung in Griff?
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letsrock
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Wie schlechtes Abitur im Vorstellungsgespräch erklären?

Beitrag von letsrock »

Leider habe ich kein gutes Abschlusszeugnis (Matura/Abitur), wie sollte man damit am besten umgehen?

1. Keine vollständige Bewerbung schicken, also Zeugnis weglassen. Oder hat man dann überhaupt keine Chance auf den Job.

2. Nur das Blatt mit er Bestätigung (also Vorderseite) einscannen, wo keine Noten stehen.

3. Augen zu und durch. Das Zeugnis einfach auch an die Bewerbung dranhängen.

4. Eine bessere Lösung von euch

Und wie sollte man dann beim Bewerbungsgespräch damit umgehen, wenn man darauf angesprochen wird?

Ein guter Grund fällt mir leider selbst nicht ein ... Hättet ihr gute Vorschläge wie man damit umgeht?
Knightley
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Beitrag von Knightley »

Wenn du dein Abschlusszeugnis nicht mitsenden würdest, dann würde deine Bewerbung wohl als unvollständig angesehen werden.

Was sind denn die Ursachen für dein "nicht gutes" Abschlusszeugnis?
letsrock
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Beitrag von letsrock »

Ich denke mal es war mein mangelndes Interesse an dem ständigen Kauen und Wiedergeben. (Also überwiegend Bücher einfach auswendig lernen und dann in der angepassten/erwünschten Version "vortragen" in Form von Prüfungen. Und die Abwechslung und das Fordern von eigene Ideen war auch eher der Ausnahmefall an unseren Schule ... Außerdem war der Stoff teilweise überhaupt nicht praxisnah, was mich ebenfalls gestört hat.)

Und trotzdem wollte ich meinen Abschluss durchziehen und nicht aufhören. Schließlich waren in den ersten Jahre mein Interesse groß und die Noten entsprechend gut. Aber dann ist mir alles zu viel geworden (unter anderem, weil das Interesse gegen Ende gefehlt hat).

Und der Praxis existiert leider viel zu oft die Regel:

Schlechte Noten = unfähig --> bekommt keine Chance

Entschuldigung für die Wortwahl:

Lieber wäre ich einen Kameradenschwein gewesen, hätte alles nur auf meinen "Egotrip" durchgezogen und hätte gute Noten eingesteckt. Auf dem Zeugnis steht ja nicht, dass jemand gut mit Leuten umgehen kann und ob jemand in der Gruppe brauchbar ist. Ideen sind ja höchstens drei Mal im Schuljahr etwas Wert. Sonst natürlich nie. Sozusagen schöne Copy & Paste Welt.
Knightley
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Beitrag von Knightley »

Nun, es gab hier auch schon Bewerber, die berichtet haben, dass Arbeitgeber nicht so sehr an den Noten interessiert waren, sondern den Bewerber persönlich kennen lernen wollten. Das hängt natürlich auch immer vom jeweiligen Berufswunsch ab und in welchen Unternehmenstypen man arbeiten will. Aber die Personaler oder Arbeitgeber hatten auch nicht alle nur sehr gute Zeugnisse. :wink:

Du könntest ja auch eine kurze Erklärung zu den Noten schreiben, so wie im ersten Absatz in deinem vorherigen Beitrag, und diese dann mit deiner Motivation für den gewünschten Beruf verbinden.
letsrock
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Beitrag von letsrock »

Meint dann der potenzieller Arbeitgeber nicht, ich würde bald wieder kündigen, da auch dort bald das Interesse verliere?

Davor habe ich nämlich ein bisschen "Angst". :oops:
Knightley
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Beitrag von Knightley »

Das ist von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterschiedlich. Du kannst es nicht jedem Recht machen. Du willst doch gerade so einen Arbeitgeber finden, der ähnlich wie du tickt, also sind die andere Arbeitgeber doch egal. Es ist halt entscheidend, wie reflektiert du mit deinen schlechten Noten umgehst. Wenn du natürlich sagst, dass daran nur andere Schuld hätten, dann stehen deine Karten natürlich insgesamt schlecht.
Schlumpf666
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Beitrag von Schlumpf666 »

Bewirbst du dich denn auf eine Ausbildung? Viele Arbeitgeber laden erstmal ein, egal welche Noten im Abizeugnis stehen (war zumindest bei Freunden von mir so, die auch ein ziemlich schlechtes Abi (3,7 und 3,8 ) hatten). Zumindest dann, wenn die Bewerbung sonst gut ist. Und beide haben auch einen Ausbildungsplatz bekommen.

Wenn du dich auf schon auf richtige Arbeit bewirbst und schon eine Ausbildung hast, interessiert das Abizeugnis meistens eh keinen mehr ;)

Ich war letztens bei einem Gespräch, da hat der Personaler zu mir gesagt (trotz meiner sehr guten Zeugnisse, auch Abschlusszeugnis der Ausbildung mit 1-2), dass ihn Noten nicht interessieren, er selbst hatte damals auch schlechte Noten, weil er noch gar nicht wusste, was er damals wollte und sich da nicht so reingehängt hat und aus ihm ist schließlich auch was geworden ;)

Also Noten sind nicht alles :)
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

letsrock hat geschrieben:Außerdem war der Stoff teilweise überhaupt nicht praxisnah
letsrock hat geschrieben:Auf dem Zeugnis steht ja nicht, dass jemand gut mit Leuten umgehen kann
Nagut... das heisst ja - umgekehrt betrachtet - dass die Chancen bei einer extrem praktisch angesiedelten Tätigkeit, die wesentlich auf dem persönlichen Umgang mit anderen Menschen basiert, nicht schlecht sein müssen. In der entsprechenden Bewerbung würde ich dann exakt diese Punkte hervorheben... und zum Thema "Schule" ansonsten gar nichts sagen.

Und auf das Matura-Zeugnis unter keinen Umständen verzichten! Die Frage nach dem Grund dafür wird den Leser derart anspringen, dass er sehr wahrscheinlich ein NOCH schlechteres Zeugnis vermuten wird, als in der Wirklichkeit vorhanden ist... und der Täuschungsversuch kommt dann noch dazu. Umgekehrt: Wenn die Qualität der Bewerbung deutlich höher ist als die des Zeugnisses, macht das viele Entscheider neugierig!
Christo82
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schlechtes Abitur im Vorstellungsgespräch erklären

Beitrag von Christo82 »

Hallo

Habe mich auf eine Trainee Stelle beworben. Wurde zum ersten Gespräch eingeladen und es lief sehr gut.
Bisher hatte ich immer nur mein Praktikumszeugnis, Diplomzeugnisse und Tüv Zertifikate der Bewerbungsmappe beigelegt. Habe mein Studium im Oktober 2009 abgeschlossen.

Im ersten Gespräch wurde ich darauf angesprochen, weshalb ich meine Abi Zeugnis nicht mitgeschickt habe. Wurde gefragt ob das einen Grund hat. Ich verneinte das. Beim Bewerbungstraining wurde mir gesagt das alle Sachen die länger als 5 Jahre her sind nicht mitgeschickt werden sollten.

Sie möchten jetzt das Zeugnis vorab noch zugeschickt bekommen, vor dem 2. Gespräch. Leider habe ich beim Fach Abi einen sehr schlechten Abschluss 3,7 (mangelnde Motivation damals, wusste nicht was ich machen sollte). Das sieht natürlich nun ein wenig blöd aus. Wie gehe ich am besten nun mit der Situation um. Am Telefon wurde mir vermittelt es sind noch zwei Bewerber (inkl. mir) im engeren Kreis und ich werde favorisiert.

Was soll ich nun darauf sagen, wenn Sie mich darauf ansprechen. Könnte das der entscheidende Faktor sein, dass Sie mich doch nicht nehmen?

Ich danke für Antwort

Mit freundlichen Grüßen
arrrbeit
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Beitrag von arrrbeit »

Ich schätze mal, dass du ne Ausladung zum 2.Gespräch bekommst, wenn die das Zeugnis sehen. Aber mehr als es hinzuschicken, wird dir eh nicht übrig bleiben.
**mizi**
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Beitrag von **mizi** »

das wäre aber ein merkwürdiges Unternehmen, wenn die dich deswegen ausladen. das ist äußerst unhöflich.

Vielleicht sollte man ganz offen damit umgehen und noch einen netten Satz dazuschreiben, anscheinend hast du dich ja doch ziemlich gesteigert.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Der Grund eines eventuellen Nicht-Nehmens in diesem Zusammenhang wäre wohl nicht das Zeugnis als solches, sondern die Tatsache, dass die Verneinung des Grundes sich angesichts des Notenschnitts rückwirkend wie eine Lüge anhört... was für den Gesamteindruck natürlich wesentlich ernster wäre...

Dass sie den Gesprächstermin deshalb absagen, glaube ich auch nicht... könnte mir aber sehr gut vorstellen, dass sie auf dieses Thema noch einmal eingehen... und ggf. auch vollkommen andere Fragen stellen, um Deine Ehrlichkeit im Allgemeinen zu überprüfen. Da würde ich dann wirklich EXTREM darauf achten, jeden Eindruck von Ausreden u. ä. zu vermeiden... bzw. auch "unaufgefordert" eine ganz besondere Offenheit an den Tag legen, um gewissermassen ein atmosphärisches Gegengewicht zum Ersteindruck zu schaffen. So Dinger wie die "Schokolade" auf die Frage nach "Schwächen" dürften Dir wohl endgültig das Genick brechen... ;-)
arrrbeit
Beiträge: 46
Registriert: 02.08.2010, 12:45

Beitrag von arrrbeit »

Nunja, da es sich um eine Trainee-Stelle handelt, gehe ich mal stark davon aus, dass es sich bei dem Unternehmen um einen Konzern handelt. Würde mich ehrlich gesagt schwer wundern, wenn er da mit nem 3.7 Abi eine reelle Chance hat. Dazu kommt die offensichtliche Notlüge und 3 andere Kanditaten, die so schlecht nicth sein können, wenn Sie schon im 2. VG sind. Wenn Du allerdings schon Berufserfahrung mit diversen Erfolgen vorzuweisen hast, ist das natürlich wieder eine andere Geschichte.
Christo82
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Registriert: 02.09.2010, 18:22

Beitrag von Christo82 »

Danke für die Antworten, ich kann mir beim besten Fall nicht vorstellen, dass ich deshalb ausgeladen werde.

Es ist eher ein wenig ungeschickt gewesen von mir, da nicht gleich mehr im ersten Gespräch zu sagen. Das es deshalb auf keinen Fall klappt mit der Stelle glaube ich eher weniger. Nun gut, da kann ich nichts mehr tun und muss mich der Situation im zweiten Gespräch stellen und versuchen glaubwürdige sowie ehrlich zu sein.

Zum Thema Abi mitschicken: Meine Erfahrung ist so, dass die Unternehmen nie das Abi sehen wollten. War schon bei einigen Gesprächen, die haben nie danach gefragt. Ich denke das viele das einfach nach dem Studium nicht mehr wirklich interessiert. Es waren auch größere Unternehmen dabei, allerdings waren es keien Trainee Stellen, sondern Stellen wo ich Direkt eingestiegen wäre. Es waren zusätzlich eher spezielle Stellen die zu meinem Schwerpunkt passen und auf die sich nicht 2000 Absolventen bewerben, wie bei größeren Konzernen. Vielleicht hängt das damit zusammen,keine Ahnung.


Beste Grüße
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FRAGEN
Bewerbungshelfer
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Beitrag von FRAGEN »

Das ist mit Sicherheit so... dass die Vorselektierung umso schematischer abläuft a) je begehrter das Unternehmen als Arbeitgeber und b) je weniger spezialisiert die Stelle ist. Das geht bei Online-Bewerbungen über die Eingabemasken in Teilen ja bereits vollautomatisch. Indirekt steckt in diesem Umstand natürlich auch schon ein Fingerzeig für eine erfolgversprechende Bewerbungsstrategie im Anschluss an die "Trainee"-Phase...
arrrbeit
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Registriert: 02.08.2010, 12:45

Beitrag von arrrbeit »

Also ein Ausladen läuft dann eher indirekt ab - den Job gibts plötzlich aus den unterschiedlichsten Gründen nichtmehr oder man hat sich für einen anderen Kandidat entschieden. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich von so einem Fall höre, und die Personaler wissen auch, dass ein fehlendes Abiturzeugnis eigentlich nur heißen kann, dass es schlecht ist. Zumindest wird es so ausgelegt.

Vorallem bei Berufsanfängern wird es schon erwartet, dass es dazu gelegt wird, dass ist zumidnest meine Erfahrung. Es kommt natürlich auch stark darauf an, bei wem man sich bewirbt und um was es für eine Tätigkeit geht. Im kaufmännischen oder gestalterischen Bereich, schaut man über ein schlechtes Abizeugnis noch eher weg.

Aber gerade bei Traineestellen bei Großunternehmen, wo die Personaler möglichst gute "Rohlinge" verwenden wollen, kann ich mir eine Einstellung mit 3.7 Abi nur sehr schwer vorstellen. Mit Vitamin B oder Diplom mit Auszeichnung evtl noch denkbar aber selbst da, die Ansprüche der Großunternehmen sind sehr hoch was die Noten angeht, da sie in der Regel einen hohen Anlauf an Bewerbern haben. Bei Schering hat ein Vorstand mal gesagt, dass sie immer nur die oberen 5% der Jahrgangsbesten nehmen, das heißt ohne Auszeichnung brauch man da als Berufsanfänger eigentlich garnicht erst anzutanzen. Und ein schlechtes Abi sollte ein KO-Kriterium sein, ich lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren.
User81
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Beitrag von User81 »

Ganz ehrlich, solch ein Unternehmen könnte mich mal kreuzweise. Das Studium wurde erfolgreich abgeschlossen, was interessiert da dann noch das uralte Abi-Zeugnis?
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