Wie schlechte Note im Vorstellungsgespräch erklären?

Fragen zum Bewerbungsgespräch und zum Interview: Welche Kleidung ist am besten? Welche Vorbereitung ist nötig? Welche Fangfragen werden gestellt? Wie bekomme ich meine Aufregung in Griff?
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Fabrice
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Wie schlechte Note im Vorstellungsgespräch erklären?

Beitrag von Fabrice »

Hallo zusammen,

ich bin 19 Jahre alt und habe mich um eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin beworben und habe heute eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen. Ich mache momentan Fachabitur bin in der 12 Klasse. Ich hab mein Halbjahreszeugnis der 12 Klasse bekommen und das ist so schlecht das ich es so verdrängt hab und es nicht mitgeschickt hab bei der Bewerbung. Es wär mir auch sehr peinlich,das Zeugnis ist so schlecht weil ich das Halbjahr so viel Stress hatte privat,ich hab zwar immer gelernt aber trotzdem kamen schlechte Noten bei raus.

Naja in der Einladung stand ich soll alle meine Zeugnise mitnehmen falls ich die unbegläubig zugesendet hab, auch aktuellere Zeugnise also das vom ersten Halbjahr der 12 und ich hab so angst das die mich dann nicht nehmen deswegen. Ich bin auf dem Weg der Besserung nur ich hab jetzt wieder so Angst..Was soll ich denn dann sagen? Wie soll ich meine schlechten Leistungen denn argumentieren? Soll ich das Zeugnis einfach nicht mitnehmen?
Wenn ich denen die Wahrheit sage,was ich eigentlich vor hatte
denken die doch bestimmt ich pack die Schule da nicht :cry:
Kroschka
~
Beiträge: 1607
Registriert: 09.10.2009, 11:34

Beitrag von Kroschka »

Hallo liebe Fabrice,
erst mal herzlichen Glückwunsch zum Vorstellungsgespräch :wink:

Vor ca.vier Jahren habe ich hier im Forum zu lesen bekommen:" es ist besser ein schlechtes Zeugnis zu haben als gar keins" und es stimmt.

Ein nicht so gutes Zeugnis kannst du immer noch erklären, bzw wie es dazu kam (ohne zu lügen) als wieso du kein dabei hast. Du sollst schon die Wahrheit erzählen weil da bist du auf die sichere Seite, Fabrice. Und erwähne bitte dabei dass dir so viel daran liegt und wie sehr du dir diese Ausbildungsplatz wünschst.

Ich wünsche dir viel Erfolg, liebe Fabrice
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FRAGEN
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12148
Registriert: 22.07.2006, 18:18

Beitrag von FRAGEN »

Kroschka hat geschrieben:Vor ca.vier Jahren habe ich hier im Forum zu lesen bekommen:" es ist besser ein schlechtes Zeugnis zu haben als gar keins" und es stimmt.
Das sehe ich genauso, Fabrice! Wenn es einmal wirklich kaltblütig betrachtet, ist ein aktuelles Zeugnis ja zunächst einmal der Beweis, dass Du nicht schon längst von der Schule geflogen bist... oder aus freien Stücken die Segel gestrichen hast. Das könnte man nämlich annehmen, wenn die Dokumentation vor längerer Zeit abgerissen zu sein scheint. So zeigst Du immerhin, dass Du schultechnisch noch am Ball bist... und überhaupt auf dem Weg zum Fachabitur zu sein, heisst ja schon einmal nicht nichts! Ein gutes würde zwar selbstverständlich mehr Eindruck machen... aber "geschafft" wäre ja erst einmal "geschafft"... ;-)

Mitnehmen würde ich es also auf jeden Fall. Zweiter wichtiger Punkt: Ich würde mich NICHT herauszureden versuchen... sondern einfach akzeptieren, dass Dein Gesprächspartner beim Punkt "Schulleistungen" ein dickes fettes "Minus" auf seinem Block notieren wird. Das ist ein Schlag, den Du kassierst - aber noch lange nicht der ganze Kampf! Von daher kannst Du m. E. nichts Klügeres machen, als möglichst schnell zu einem anderen Thema zu kommen - und das wiederum wird Dir am ehesten und besten gelingen, wenn Du keine grosse Diskussion um Deine Noten anzettelst. Es wird nämlich ganz bestimmt NICHT so sein, dass Deine Argumente ("Privatstress" oder was auch immer) das letzte Wort sind! Sie werden im besten Fall weitere Fragen auslösen... und wenn Du Pech hast, redet Ihr die ganze Zeit über nichts anderes mehr. Gewinnen kannst Du damit nichts. Das "Minus" als Fazit in dieser Rubrik bleibt unter allen Umständen... selbst, wenn es vielleicht ein bisschen kleiner wird.

Ich denke Du solltest versuchen, diesem "Minus" möglichst viele "Pluspunkte" als Ausgleich gegenüber zu stellen. Das hiesse, auf Rechtfertigungen für die Schule zu verzichten und die verbleibende Zeit stattdessen für die Dinge zu nutzen, die für Dich sprechen. Was könnte das sein? Darüber würde ich jetzt nachdenken: Über die Eigenschaften, Erfahrungen etc., aus denen man schliessen könnte, dass Du Dich im Krankenhaus nützlich machen würdest! Darauf solltest Du Dich konzentrieren! Man braucht im Krankenhaus (wie überall) nur wenige Häuptlinge... und viele Indianer. Nur eine Stationsleitung... und viele, die die Betten machen etc. Das geht notfalls auch mit schwachem Fachabitur, wenn die Einstellung stimmt... ;-)

Wenn Du sehr gut vorbereitet bist und ein bisschen Glück hast, könnt Ihr das Gespräch vielleicht sogar mit Deiner Motivation und Deinem Wissen über die Krankenhausarbeit beginnen! Vielleicht wird das so spannend für Deine Gesprächspartner, dass niemand Lust hat, sich durch irgendwelche trockenen Unterlagen wie Zeugnisse zu wühlen, anstatt Auge in Auge mit der hochsympathischen Bewerberin zu reden... ;-)

Ich bin übrigens ganz ehrlich davon überzeugt, dass eine positive menschliche Ausstrahlung so ein Pluspunkt sein könnte, der dem Minus "Schule" ganz erheblich entgegen wirkt! Jeder Arzt weiss, wie wichtig die Psychologie für den Heilungsprozess ist - und Personal, in dessen Nähe sich Patienten wohl fühlen, ist schon sehr viel wert!
Dax
Beiträge: 64
Registriert: 10.05.2014, 23:14

Schlechte Noten erklären in Bewerbung

Beitrag von Dax »

Hallo

Ich habe nächste Woche ein Vorstellungsgespräch und da kommt sicher auch die Frage nach den Noten. Ich weiß, dass man ehrlich antworten, nicht rumjammern oder die Schuld auf andere schieben soll. Jetzt weiß ich nicht genau, wie ich die drei vieren am besten formulieren soll, ohne irgendwie negativ zu wirken.

Ich habe eine Ausbildung als Biologisch-Technische Assistentin absolviert und leider eine 4 in Mathe, Genetik und der praktischen Prüfung.

Mathe war schon immer einer meiner schwächen gewesen. Doch im letzten Semester hatte ich das Gefühl gehabt, wenigstens eine drei zu schaffen, aber leider hatte ich bei der letzten Arbeit eine 4 bekommen. Wie soll man das am besten formulieren?

"Mit der Note bin ich auch nicht zufrieden gewesen. Mathe gehörte schon immer zu meinen schwächeren Fächern..." joa, weiter weiß ich auch nicht, wie man das gut verpacken könnte.

Genetik war ätzend gewesen. Wir hatten das nur ein Semester gehabt. Haben immer nur praktisch im Labor gearbeitet und wir waren meistens auf uns allein gestellt gewesen. Irgendwann hatten wir eine Unterrichtseinheit gehabt und anschließend gab es die mündliche Prüfung und beim Klassenschnitt hat man gemerkt, dass die Lehrerin uns einfach keine guten Noten geben wollte. In der Klasse waren wirklich gute Schüler gewesen, die jede Frage beantworten konnten, aber selbst sie haben keine 1 bekommen. Es gab immer eine Ausreden hierfür. Wie kann man diese Note erklären?

"Genetik hatten wir nur ein Semester lang gehabt und nur praktisch im Labor gearbeitet und kaum Theorie gehabt, deshalb lief die mündliche Prüfung nicht so ab, wie ich sie mir vorgestellt habe."

Bei der Praktischen Prüfung lief die Arbeit im Labor gut ab, allerdings war mein Protokoll wohl nicht so berauschend gewesen. Da habe ich zum Beispiel auch keine gute Idee. Ist die Ehrlichkeit gut, wenn ich sagen würde, dass mir die Arbeit im Labor eher lag als am Ende das protokollieren und Auswerten meiner Arbeit oder könnte man da auch was negatives sehen.
Romanum
Bewerbungshelfer
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Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

Hallo Dax,

du hast dir sehr viele Gedanken gemacht, die für mich alle nachvollziehbar sind.

Meiner Meinung nach kannst du alles so sagen, auch negative Umstände. Man muss nicht alles totschweigen. Dabei aber nicht verbittert oder böse über die Umstände sprechen, sondern eben auch deine Leistungsbereitschaft und deine Motivation zeigen, und vor allem auch immer zu deinen guten Noten überleiten.

Ein guter Personaler wird das schon realistisch einschätzen können.
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