Hallo liebe Community,
mir fällt es nicht gerade leicht diesen Beitrag zu eröffnen.
Doch ich weiß echt nicht weiter und bin so ratlos..
Zu meiner Situation (ist mir sehr unangenehm und auch peinlich):
Also, ich bin 21 Jahre alt und habe noch nie wirklich etwas erreicht in meinem Leben. Ich habe NUR einen Hauptschulabschluss (2,6).
Bis zur 8. Klasse war ich auf der Realschule, dann musste ich auf die Hauptschule wechseln (aufgrund psychischer Probleme und der darauffolgende Klinikaufenthalt)
2009 habe ich dann die Hauptschule abgeschlossen. Dann wollte ich meinen Realschulabschluss nachholen. Dazu habe ich ein Jahr Fernschule gemacht, die ich dann jedoch nach einem Jahr abbrach, da es vom Lernstoff und den Anforderungen einfach zu hoch war und ich dem nicht gewachsen war.
Oktober 2010 Fernschule Ende- dann nichts mehr! Und genau da fängst das Problem an. Habe noch 2 Praktikums vorzuweisen, die jeweils nur von kurzer Dauer waren (Kinderkrankenhaus eine Woche und Altenheim eine Woche). Vom Altenheim habe ich keine Bescheinigung, vom Kh schon was aber auch nicht viel bring. Denn da steht: "Frau... hat auf eigenen Wunsch das Praktikum abgebrochen. (ganz tolles Bild!)
Ich war in verschieden Einrichtungen zur Reha und zur Stabilisierung die letzten Jahre. Seit 2011 bin ich wieder zu Hause, und genau ab da fängt die rießen Lücke an. Bis heute nichts was ich vorweisen kann. Ich war mal 2 Monate noch in einer Maßnahme vom Arbeitsamt, die ich aber "schleifen" ließ, oft einfach nicht hin bin. Es hat einfach nicht gepasst, allein schon von den Berufsfeldern her. Dann kam ich wieder in eine Klinik und irgendwann hieß es dann: Sie sind (noch) nicht Ausbildungsfähig. Daraufhin wurde die Maßnahme beendet.
Nun ist es soweit das meine Beraterin von der Agentur der Meinung ist das ich nicht Ausbildungsfähig bin und das auch bleibe! Das ich keine Chance mehr habe auf dem 1. Arbeitsmarkt.
Das Ende vom Lied: Ich sitze jetzt in so einer Maßnahme fest, die das unterste ist, also kleiner geht es schon gar nicht mehr. Es ist mir sehr peinlich, nun ja hier bin ich ja anonym:
Seit einem halben Jahr bin ich in einer Werkstatt für behinderte Menschen beschäftigt!
Das war niee mein Ziel, da wollte ich nie hin und ich habe Angst da nie mehr rauszukommen! Weil aus der Schublade komme ich nicht mehr raus (so mein Gefühl) und den Stempel "unfähig" bekomme ich nicht mehr los.
Ich habe mich dazu mehr oder weniger überreden lassen.
Auch deshalb weil ich einsah das es so nicht weitergehen kann, das ich eben wieder eine Aufgabe und vor allem Tagesstruktur brauche.
Jetzt zu meinem aktuellem Problem:
Ich habe mich soweit stabilisiert und möchte nun gerne ein Fsj machen.
Im März habe ich mich für eine Berufsschule für Kinderpflege beworben. Ich wurde auch eingeladen zum Vorstellungsgespräch, doch meine Ehrlichkeit hat wahrscheinlich zu der Absage geführt.
Ich war eben total offen, wollte mich nicht in Lügen verstricken (die später dann vielleicht eh ans Licht kommen) außerdem wusste ich nicht was ich anstatt der Wahrheit sagen soll. Sie haben natürlich nach der Lücke im Lebenslauf gefragt (die ich offen gelassen habe).
Dann kam jedoch die Frage vor der ich mich noch mehr fürchtete (was ich momentan mache), obwohl es mir mehr als peinlich war, entschied ich mich für die Wahrheit.
Die Reaktion müsste euch ja klar sein.
Sie waren natürlich total "überrascht" und auch "geschockt" bzw. sind zurückgeschreckt. Sie meinten sie würden mich grundsätzlich schon nehmen, doch der Schritt von Werkstatt zu Ausbildung wäre zu groß und ich solle doch erst mal ein FSJ machen.
Das will ich nun. Ich habe es mir auch schon davor des öfteren überlegt und ich denke ich würde das auch schaffen und es wäre einfach ein wichtiger Schritt und endlich mal etwas das mir auch anerkannt wird. Die Bewerbung habe ich geschrieben, jedoch noch nicht abgeschickt.
Ich habe Angst, Angst das ich wieder weggeschickt werde, sobald ich das mit der blöden Werkstatt erwähne.
Nun meine Frage an euch:
Wisst ihr eine Möglichkeit wie ich das umgehen kann, sodass ich die Werkstatt nicht erwähnen muss?
Und: Wie kann ich die Lücke im Lebenslauf erklären (2011 bis heute)?
Ich glaube wenn ich die Werkstatt wieder im nächsten Vorstellungsgespräch nennen würde, ergeht es mir genauso, also das ich nur darauf "abgewertet" werde.
Und würdet ihr die Lücke im Lebenslauf in der schriftlichen Form mal offen lassen und dann später erst im möglichem Vorstellungsgespräch erklären?
Grundsätzlich denke ich das man mit Ehrlichkeit am weitesten kommt, also denke ich werde ich im Gespräch dann schon wie im letzten sagen wie es war. D.h. aufgrund längerer Krankheit zu Hause oder so ähnlich halt, Reha und nun aber soweit stabil...
Ich hoffe das war nun nicht zu lange...
Ich wäre um jede Hilfe Dankbar und würde mich freuen wenn ihr mir Tipps oder so geben könnt.
Danke fürs lesen
Liebe Grüße
Lost~Hope
Wie mit Einschränkung und mit Lücke im Lebenslauf umgehen
Auch wenn ich Deine Enttäuschung in dem Moment gut verstehen kann: Ich finde diese Reaktion der Schule alles in allem relativ fair. Das mag auf Dich als Betroffene natürlich anders wirken - aber Du musst schon sehen, dass die Schule ihrerseits in verschiedene Richtungen Verantwortung trägt. Ihre Schülerinnen (in dem Fall: Du) sind ja nur eine dieser Richtungen. Die allerwichtigste sind m. E. allerdings die Kinder, die im Endeffekt von diesen Schülerinnen betreut werden sollen. Stell Dir mal vor, was los ist, wenn irgendeinem Kind irgendetwas passiert... und jeder hat nachweislich gewusst, dass die "Betreuerin" mit sich selbst schon mehr als genug beschäftigt war!Lost~Hope hat geschrieben:Sie waren natürlich total "überrascht" und auch "geschockt" bzw. sind zurückgeschreckt. Sie meinten sie würden mich grundsätzlich schon nehmen, doch der Schritt von Werkstatt zu Ausbildung wäre zu groß und ich solle doch erst mal ein FSJ machen.
Ich finde es angesichts Deines Lebenslaufs eigentlich sehr positiv, dass sie Dir eine Perspektive zeigen, sobald Du einen Nachweis Deiner Verlässlichkeit liefern kannst! Insofern halte ich das FSJ für genau die richtige Idee - und auch Deinen Ansatz der Ehrlichkeit für den Richtigen!
Solch eine "Abwertung" wäre aber nur die Folge einer falschen "Aufwertung" zuvor. Für mein Gefühl hast Du eine sehr plausible Geschichte zu erzählen: Angefangen bei der langen Krankheit, über den schwierigen Schritt dieser Werkstatt... und Deinen Zukunftsplan einer sozialen Ausbildung mit dem FSJ als Zwischenschritt. Für mich klingt das - von Deiner Ausgangsituation aus - absolut klar und vernünftig.Lost~Hope hat geschrieben:Ich glaube wenn ich die Werkstatt wieder im nächsten Vorstellungsgespräch nennen würde, ergeht es mir genauso, also das ich nur darauf "abgewertet" werde.
Und Deinen Nick solltest Du dank dieser guten Idee in "New~Hope" ändern...
Danke für deine Antwort.
Ja du hast schon recht, im nachhinein kann ich sie da durchaus verstehen... ist ja auch "normal" denk ich mal wenn man erst mal hellhörig und skeptisch wird wenn man hört, ein Bewerber war lange Zeit krank und ist derzeit in einer Werkstatt beschäftigt.
Die haben mir ja auch gesagt, grundsätzlich würden sie mich schon nehmen, aber würden mir eben nicht wünschen das ich die Ausbildung nicht durchhalte, weil es eben komplett etwas anderes ist, schon alleine von den Anforderungen her. (daher ja den Rat des Fsj)
Ja ich denke einfach das man mit Ehrlichkeit am weitesten kommt.
Nur ich habe jetzt Angst wenn ich das im nächsten Gespräch so wie beim letzten erkläre, das ich von vorneherein keine Chance bekomme.
Habt ihr mir da vielleicht Tipps wie ich das am besten sage, damit aber auch klar ist das ich stabil genug bin für ein Fsj.
Na gut soweit ist es ja noch nicht, erst mal wäre wichtig das ich mich überhaupt überwinden kann die Bewerbung loszuschicken
Was schreibe ich denn am besten im Lebenslauf hin oder meint ihr ich soll die Lücke einfach wieder offen lassen und dann erst später im Gespräch erklären (was ich ja sowieso muss)?
Mit dem Anschreiben habe ich auch noch bedenken
Kann ich das hier mal posten? Würde gern wissen ob man das so stehen lassen kann oder ob ihr noch Verbesserungsvorschläge habt.
Hm vielleicht sollte ich mir einfach nicht soo viele Gedanken und Sorgen machen, ich mache mich da gern mal ein wenig verrückt...
Doch die Vergangenheit hat mir halt öfters schon gezeigt das man schnell mal in einer "Schublade" landet, Stempel drauf und Tschüss.
Davor hab ich eben Angst. Das man meine Vergangenheit sieht und auch das mit der Werkstatt und dann gleich die Reaktion kommt: "Bei uns nicht"
Die Werkstatt erschwert glaube ich so einiges.
Aber würde ich gar nichts machen gäbe das ja auch kein besseres Bild. Oder?
Ich hoffe ich bekomme eine Chance
Ja du hast schon recht, im nachhinein kann ich sie da durchaus verstehen... ist ja auch "normal" denk ich mal wenn man erst mal hellhörig und skeptisch wird wenn man hört, ein Bewerber war lange Zeit krank und ist derzeit in einer Werkstatt beschäftigt.
Die haben mir ja auch gesagt, grundsätzlich würden sie mich schon nehmen, aber würden mir eben nicht wünschen das ich die Ausbildung nicht durchhalte, weil es eben komplett etwas anderes ist, schon alleine von den Anforderungen her. (daher ja den Rat des Fsj)
Ja ich denke einfach das man mit Ehrlichkeit am weitesten kommt.
Nur ich habe jetzt Angst wenn ich das im nächsten Gespräch so wie beim letzten erkläre, das ich von vorneherein keine Chance bekomme.
Habt ihr mir da vielleicht Tipps wie ich das am besten sage, damit aber auch klar ist das ich stabil genug bin für ein Fsj.
Na gut soweit ist es ja noch nicht, erst mal wäre wichtig das ich mich überhaupt überwinden kann die Bewerbung loszuschicken
Was schreibe ich denn am besten im Lebenslauf hin oder meint ihr ich soll die Lücke einfach wieder offen lassen und dann erst später im Gespräch erklären (was ich ja sowieso muss)?
Mit dem Anschreiben habe ich auch noch bedenken
Kann ich das hier mal posten? Würde gern wissen ob man das so stehen lassen kann oder ob ihr noch Verbesserungsvorschläge habt.
Hm vielleicht sollte ich mir einfach nicht soo viele Gedanken und Sorgen machen, ich mache mich da gern mal ein wenig verrückt...
Doch die Vergangenheit hat mir halt öfters schon gezeigt das man schnell mal in einer "Schublade" landet, Stempel drauf und Tschüss.
Davor hab ich eben Angst. Das man meine Vergangenheit sieht und auch das mit der Werkstatt und dann gleich die Reaktion kommt: "Bei uns nicht"
Die Werkstatt erschwert glaube ich so einiges.
Aber würde ich gar nichts machen gäbe das ja auch kein besseres Bild. Oder?
Ich hoffe ich bekomme eine Chance
Was heißt denn Werkstatt genau, wie ist die genaue Bezeichnung? Gibt es in diesem Gebäude noch andere Klassen, die was anderes machen? Für mich ist das einfach Berufsorientierung. So würde ich es jedenfalls in den Lebenslauf reinschreiben. Wenn du jetzt mit Menschen arbeiten möchtest, dann könntest du dieses Werkstattbesuch doch sogar als Begründung für deine Berufswahl nehmen, weil dir dadurch etwas klar geworden ist, was pädagogisch, sozial oder organisatorisch notwendig ist, um Hilfsbedürftige zu unterstützen und zu integrieren.
Zum nichts im Leben erreicht: das kann ja so nicht stimmen. Du solltest auch realistisch sein: du hast einen Schulabschluss, warst motiviert, einen höheren Schulabschluss anzustreben, die Lage analysiert und dich dann zum Schulabbruch entschlossen (das kann auch nicht jeder), Praktika gemacht, dich meistens alleine durch die Erkrankung gekämpft, du hast Entscheidungen getroffen, wie dein weiteres berufliches Leben aussehen soll ... Das ist schon eine Menge. Beim Blick auf die eigenen Leistungen sind die Menschen meistens zu kritisch, während die Leistungen anderer überhöht werden.
Zum nichts im Leben erreicht: das kann ja so nicht stimmen. Du solltest auch realistisch sein: du hast einen Schulabschluss, warst motiviert, einen höheren Schulabschluss anzustreben, die Lage analysiert und dich dann zum Schulabbruch entschlossen (das kann auch nicht jeder), Praktika gemacht, dich meistens alleine durch die Erkrankung gekämpft, du hast Entscheidungen getroffen, wie dein weiteres berufliches Leben aussehen soll ... Das ist schon eine Menge. Beim Blick auf die eigenen Leistungen sind die Menschen meistens zu kritisch, während die Leistungen anderer überhöht werden.