Wechselwunsch nach nur 1,5 Jahren im Job -> Begründung?

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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R.R.R
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Wechselwunsch nach nur 1,5 Jahren im Job -> Begründung?

Beitrag von R.R.R »

Ich habe aktuell ein Problem mit meinem derzeitigen Job. Die Chemie im Unternehmen stimmt nicht und mein Chef hat mir bereits gedroht, dass meine Zukunft beim Unternehmen gefährdet ist. Ich merke zunehmend selbst, dass ich mir hier die falsche Firma ausgesucht habe und mich nicht wohlfühle. Dabei fing Anfangs eigentlich alles so gut an. Ich habe bei einer anderen Firma (großer Dienstleister) gearbeitet und dann von meinem aktuellen Arbeitgeber abgeworben. Der Job macht mir auch nach wie vor extrem Spaß, aber die Kultur der Firma und ich passen einfach nicht zusammen.

Bevor ich mir daher etwas anders suchen muss, habe ich mich entschieden selbst auf die Suche zu gehen. Nur wie begründe ich diesen Wunsch nach einem Wechsel im Anschreiben? Kann ich einfach offen damit umgehen?
Ich habe mal etwas formuliert, dass sich wie folgt liest (ist als Initiativbewerbung gedacht an ein Unternehmen in dem ich meine Ausbildung vor dem Studium sowie meine Bachelorarbeit geschrieben habe):



"[...] Inzwischen musste ich jedoch feststellen, dass ich mit der Kultur der Firma XXX und der damit geforderten Arbeitsweise nicht wie erwartet zurechtkomme. Daher bin ich aktuell auf der Suche nach einer beruflichen
Veränderung. Ich möchte zukünftig wieder in einer Firma tätig sein, in welcher auf die Eigeninitiative der Mitarbeiter sowie auf eine strukturierte und selbstständige Arbeitsweise Wert gelegt wird. XXX habe ich als
eine solche Firma kennengelernt.

Sehr gerne wäre ich weiterhin im "Tätigkeitsbereich 1 oder Tätigkeitsbereich 2"tätig. Auch wäre ich einer Position, bei der ich nebenberuflich meinen Master Abschluss nachholen kann, nicht abgeneigt. Sollte sich eine entsprechende Möglichkeit der erneuten Zusammenarbeit aufzeigen, so freut es mich von Ihnen zu hören um die Details in einem persönlichen Gespräch zu klären."
dicker Zeh
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Beitrag von dicker Zeh »

nee, das geht so nicht.

erster grundsatz: niemals schlecht über deinen arbeitgeber reden.
dass ich mit der Kultur der Firma XXX und der damit geforderten Arbeitsweise nicht wie erwartet zurechtkomme.
und dann schießt du dir noch zusätzlich ins knie indem du schreibst das DU nicht zurechtkommst. hier kann ich rauslesen das DU überfordert bist.

und dann stellst du eine Forderung an deinen neuen arbeitgeber
welcher auf die Eigeninitiative der Mitarbeiter sowie auf eine strukturierte und selbstständige Arbeitsweise Wert gelegt wird.
im zweiten absatz:

...wäre ich nicht abgeneigt ... hmmm, wie wirkt das auf den Leser ????

Sollte sich eine entsprechende Möglichkeit der erneuten Zusammenarbeit aufzeigen
sollte ??? na ja, wenn nicht ist auch egal !!!

sorry wenn ich deine idee hier so zerpflücke, aber das mußt du ganz anders angehen.

erkläre doch das du nach deiner ausbildung erst mal berufserfahrung sammeln wolltest und auch über den Tellerrand geblickt hast.
da du dich aber immer in der firma wohl gefühlt hast strebst du nun den wechsel an.

also, du musst so tun als ob du das alles planst sonst kommt der eindruck
"wenns nicht so läuft wie er will haut der ab"
gerade weil du praktika dort geleistet hast, hast du doch einen top aufhänger

schreib mal um (wenn du magst)
:D :D :D
R.R.R
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Beitrag von R.R.R »

Grundsätzlich liest du schon das richtige raus. Einzig, dass sich die Überforderung tatsächlich auf die Kultur (fehlende Hierarchie) bezieht.
Aber ok, ich gebe dir recht, dass ich mich hier anders verkaufen muss. Evtl. kann ich es auch besser bezogen auf das Projekt begründen für das ich tätig war (ich wollte hier komplett vom Anfang bis zum Ende dabei sein und habe deshalb gewechselt).


"Nach dem Studium war ich in der glücklichen Lage, ein "großes Projekt" über alle Planungs- und Realisierungsphasen hinweg zu begleiten worin sich mein erster Berufswechsel begründet. Da dieses Projekt nun kurz vor dem erfolgreichen Abschluss steht und ich noch weitere Erfahrungen sammeln möchte bin ich auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Aufgrund der Erfahrungen während meiner Ausbildung und meiner Praktika bin ich sicher, diese in Ihrem Unternehmen zu finden." (großes Projekt wird noch umformuliert).
dicker Zeh
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Beitrag von dicker Zeh »

jo, jetzt bist du auf der richtigen spur :D

nur die formulierung hinkt noch. "glückliche lage" klingt nicht so toll


Nach dem Studium bot sich mir die Möglichkeit an dem Projekt xy von der planung bis zur realisierung mitzuwirken.
hier konnte ich viele wertvolle erfahrungen vor alllem im Bereich der ...hier kommt was rein was auch in der neuen firma gebraucht wird...

Das projekt steht nun kurz vor dem abschluss und ich möchte mich beruflich neu orientieren.
ihr unternehmen ist mir von meinen praktika sehr gut bekannt. daher möchte ich nun .... blal bla
R.R.R
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Beitrag von R.R.R »

Den ersten Jobwechsel würde ich somit im Anschreiben kaschieren - ist das in Ordnung? Im Lebenslauf kann ich ja immer noch angeben "Jobwechsel um bei der Realisierung des Projektes mitwirken zu können".

Dennoch werden sich manche Personaler fragen, warum ich nach 1,5 Jahren schon wieder wechseln will!?
dicker Zeh
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Beitrag von dicker Zeh »

ich steh grad auf dem schlauch ?

irgendwie versteh ich deine frage gar nicht.
wo war denn der erste jobwechsel.

ich hab das so verstanden:

praktikum Fa A
Studium ende
job Fa B

du warst bei Fa. B , hast projekt betreut, und willst jetzt wieder zu Fa. A
das erklärst du mit der betreuung projekt, welches jetzt ausläuft
R.R.R
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Beitrag von R.R.R »

Ne, das ganze sieht wie folgt aus:

1. Ausbildung bei Firma A (bei der ich mich wieder bewerben will)
2. Fachabitur nachgeholt / Studium durchgezogen
3. Abschlussarbeit bei Firma A
4. Job begonnen bei Firma B, großes Projekt in der ich als Dienstleister für Firma C tätig war
5. Wechsel zur Firma C (wurde abgeworben)

-> Firma C stellt sich allerdings gerade aus Reinfall raus, weshalb ich einen neuen Wechsel anstrebe.
dicker Zeh
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Beitrag von dicker Zeh »

ok, danke für die aufklärung :D

damit ist aber doch dein problem gelöst.

Fa. A Ausbildung
Fa. B erste Berufserfahrung, mit dem Projekt zu Firma C

neue Bewerbung bei A weil Projekt ausgelaufen

ich seh da eine logische und nachvollziehbare struktur.
Den ersten Jobwechsel würde ich somit im Anschreiben kaschieren - ist das in Ordnung? Im Lebenslauf kann ich ja immer noch angeben "Jobwechsel um bei der Realisierung des Projektes mitwirken zu können".

Dennoch werden sich manche Personaler fragen, warum ich nach 1,5 Jahren schon wieder wechseln will!?
den ersten wechsel kannst du so erklären !
warum wechsel nach 1,5 jahren, erklärst du doch auch :
weil ablauf projekt
ich würd das genau so machen

:D :D :D
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Sehe ich genauso... und würde diese ganze Wechsel-Sache in diesem Fall auch formulierungstechnisch viel tiefer hängen. Du warst ja sogar schon 2 x mit Abstand bei Firma A - erst für die Ausbildung, dann später noch einmal für die Abschlussarbeit des Studiums. Das ist dann doch wirklich wie ein Treffen zwischen guten alten Bekannten:

"Hallo, wie geht's, da bin ich wieder..."
"Ja Servus, lange nicht gesehen. Was hast Du zwischendurch denn so gemacht?"
"Och, so'n kleines Projekt für ne Dingens-Firma. Läuft aber gerade aus..."... ;-)
dicker Zeh
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Beitrag von dicker Zeh »

@ fragen

ich hätt´s nicht besser formulieren können :wink: :wink: :wink:
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