Hallo,
es ist mir zwar sehr unangenehm, aber ich muss es hier einfach mal loswerden und vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps für mich.
Also ich bin seit März auf Jobsuche und habe eine recht gute Quote an Einladungen zu Gesprächen. Hatte mittlerweile fast 15 Gespräche (von gut 30 Bewerbungen) und bin auch in die zweite und dritte Runde gekommen. Einige Unternehmen haben mich auch ein zweites Mal angerufen und mir ein Gespräch für eine andere Stelle im Unternehmen angeboten. Das hört sich so erstmal alles sehr positiv an. Das Problem ist aber leider, dass ich bis heute kein Angebot bekommen habe. Nicht von den Traumstellen und auch nicht von den anderen
Ok, bei einigen Gesprächen habe ich während dessen schon festgestellt, dass es nicht passt, sodass die Absage dann ok war. Was mich nur wundert, und ich nicht verstehe, ist die Tatsache, dass ich in die nächsten Runden komme und dann doch nicht die erste Wahl bin. Und das nagt doch schon sehr am Selbstbewusstsein...
So wie es mir möglich ist Frage ich auch nach, was der Grund war und es gibt einige Personaler, die sich wirklich Zeit nehmen und versuchen ihre Entscheidung für mich greifbar zu machen. Es lag bisher nicht an meinen fachlichen Qualifikationen. Was ja schonmal ganz gut ist Leider weiß ich aber auch nicht was ich bei der Ausstrahlung bzw. im persönlichen Kontext falsch mache, da sich die Aussagen der Personaler nicht gleichen oder wiederholen.
Es geht da von "wir haben jemand internen genommen", über "jemand aus der Region, mit nem BSc/MSc" (ich selber habe promoviert) bis hin zu "sie hätten mehr um die Stelle kämpfen müssen" und "wir glauben nicht, dass Sie das Engagement bringen, was wir erwarten" (was auch immer das heißen mag und woran Personaler das auch immer festmachen). Ich weiß, dass ich eher eine ruhige Person bin, was aber nichts mit meiner Initiative im Berufsleben zu tun hat.
Vielleicht haben manche auch nur Angst, dass sie mich einarbeiten und ich mir dann was anderes suche oder schwanger werde (bin 33).
Ich habe keine Ahnung was ich noch tun soll und langsam habe ich auch keine Lust mehr Bewerbungen zu schreiben oder zu Gesprächen zu fahren, wenn das eh immer so endet
Hoffe Ihr könnt mir ein paar Tipps geben oder Eure Erfahrung mit mir teilen.
Danke!
Vorstellungsgespräche, aber keine Zusage
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ähnliche Situation
Hallo afrahde,
bin selbst in einer ähnlichen Situation. Bin älter und meine Einladungsquote ist geringer, etwa bei 25 %. Nach bisher 19 Vorstellungsgesprächen und öfter mal einer "Endrunde" gab es nur ein einziges Angebot. Und das war so dubios, dass ich es nicht angenommen habe. (Da war ich auch noch am Anfang meiner Suche und gerade voller Hoffnung auf eine wesentlich interessantere Stelle.)
Kar, manchmal passt es ganz offensichtlich nicht. Oft aber gehe ich mit einem guten Gefühl aus dem Gespräch raus - und bekomme dann doch wieder eine Absage. Begründungen gibt es nur selten, den "internen Bewerber" kenne ich aber auch...
Vielleicht hilft dir meine Selbst-Analyse: Ich denke, dass meine schriftlichen Bewerbungen oft begeisterter klingen, als ich dann im Gespräch rüberkomme. Daran möchte ich arbeiten, und auf die Frage "Warum wollen Sie diesen Job?" nicht nur Argumente, sondern auch eine enthusiastische kleine Rede parat haben.
Liebe Grüße und bleib dran!
bin selbst in einer ähnlichen Situation. Bin älter und meine Einladungsquote ist geringer, etwa bei 25 %. Nach bisher 19 Vorstellungsgesprächen und öfter mal einer "Endrunde" gab es nur ein einziges Angebot. Und das war so dubios, dass ich es nicht angenommen habe. (Da war ich auch noch am Anfang meiner Suche und gerade voller Hoffnung auf eine wesentlich interessantere Stelle.)
Kar, manchmal passt es ganz offensichtlich nicht. Oft aber gehe ich mit einem guten Gefühl aus dem Gespräch raus - und bekomme dann doch wieder eine Absage. Begründungen gibt es nur selten, den "internen Bewerber" kenne ich aber auch...
Vielleicht hilft dir meine Selbst-Analyse: Ich denke, dass meine schriftlichen Bewerbungen oft begeisterter klingen, als ich dann im Gespräch rüberkomme. Daran möchte ich arbeiten, und auf die Frage "Warum wollen Sie diesen Job?" nicht nur Argumente, sondern auch eine enthusiastische kleine Rede parat haben.
Liebe Grüße und bleib dran!
Hallo Sportlerin,
ja, das habe ich auch schon gedacht, dass es eventuell eine Diskrepanz zwischen den Unterlagen und meinem Auftreten gibt bzw. dass das Unternehmen eine andere Vorstellung von mir hat. Aber die Unterlagen sind halt bis aufs kleinste geschliffen und angepasst auf die Stelle.
Was wahrscheinlich auch erschwerend hinzu kommt ist, dass ich schon vorher denke, die wollen mich eh nicht und meine Motivation dann schon im Keller ist. Ist zwar nicht hilfreich so ein Angebot zu bekommen, aber nach so vielen Absagen... Ein Teufelskreis
Da hilft wahrscheinlich nur weiter analysieren und dran bleiben...
Oder das mit der Gelassenheit meiner Freunde sehen "dann war es nicht das Richtige. Wenns das Richtige wäre, dann hätte es auch geklappt!". Naja, meine positive Grundeinstellung wankt zwar, aber vielleicht haben sie ja recht
ja, das habe ich auch schon gedacht, dass es eventuell eine Diskrepanz zwischen den Unterlagen und meinem Auftreten gibt bzw. dass das Unternehmen eine andere Vorstellung von mir hat. Aber die Unterlagen sind halt bis aufs kleinste geschliffen und angepasst auf die Stelle.
Was wahrscheinlich auch erschwerend hinzu kommt ist, dass ich schon vorher denke, die wollen mich eh nicht und meine Motivation dann schon im Keller ist. Ist zwar nicht hilfreich so ein Angebot zu bekommen, aber nach so vielen Absagen... Ein Teufelskreis
Da hilft wahrscheinlich nur weiter analysieren und dran bleiben...
Oder das mit der Gelassenheit meiner Freunde sehen "dann war es nicht das Richtige. Wenns das Richtige wäre, dann hätte es auch geklappt!". Naja, meine positive Grundeinstellung wankt zwar, aber vielleicht haben sie ja recht
Mein spontaner Eindruck ging in dieselbe Richtung... wobei die Frage wäre, ob Dein Auftreten im Gespräch wirklich repräsentativer für Dein "wahres Selbst" ist. Ich hätte jetzt vermutet: Nein. Das, was Du ruhig bei Dir zuhause schleifst, bis es funkelt, kommt Deinem "Ich" vermutlich näher. Das Problem ist halt, "die PS auf die Strasse zu bringen"... wie man in der Formel 1 so sagt...afrahde hat geschrieben:ja, das habe ich auch schon gedacht, dass es eventuell eine Diskrepanz zwischen den Unterlagen und meinem Auftreten gibt bzw. dass das Unternehmen eine andere Vorstellung von mir hat.
Vermutlich steht Dir da der Dir eigene Perfektionismus im Weg: Du willst etwas sagen, merkst schon im Ansatz, dass die Formulierung, die gerade auf dem Weg ist, noch nicht die Bestmögliche ist... verlierst die Lust (bzw. würdest gern zurück, traust Dich aber nicht bzw. ahnst, dass die potentielle Verbesserung niemanden interessiert)... und diese im weitesten Sinne unzufriedene Gemütslage kommt auf irgendeinem Weg bei Deinem Gegenüber an... und wird dort allerhöchstwahrscheinlich falsch interpretiert... im Sinne von "doch kein Bock"... oder so. Der Mensch tendiert halt immer zum einfachsten und direktesten Schluss, der sich aus den unmittelbaren Beobachtungen ziehen lässt.
Wenn dem so wäre, hiesse die Medizin "Mut zur Lücke"... was sicher sehr viel leichter gesagt als getan ist. Aber wo wir schon beim leichten Reden sind: Ich würde stark vermuten, dass Dir alles hilft, was Dich zum schnellen Entscheiden und Improvisieren zwingt... jede Tätigkeit, die Deiner Natur des "Ruhig-für-sich-Optimierens" entgegen läuft. Ob das jetzt Sport, Theater, ein Verkaufsjob oder was auch immer sein kann, weiss ich nicht. Das Ganze nicht im Kampf gegen Dich selbst... sondern einfach als die Ergänzung um eine weitere Facette, die in manchen Fällen ihren Nutzen hat... insbesondere halt im Umgang mit andersartigen Menschen...
Das klingt zwar tröstlich.. trifft die Sache m. E. aber nicht ganz. Vermutlich war es eher so, dass manche Deiner Anläufe durchaus etwas "Richtiges" hätten sein (und auch "klappen") können... wenn Du es in der Gesprächssitutation halt mit Dir selbst hättest vereinbaren können, mal für einen Moment die berühmten "Fünf gerade" sein zu lassen. Wahrscheinlich hätte niemand den Unterschied zwischen der "okayen" (und gekommenen) und der "perfekten (nicht gekommenen) Antwort bemerkt...afrahde hat geschrieben:Oder das mit der Gelassenheit meiner Freunde sehen "dann war es nicht das Richtige. Wenns das Richtige wäre, dann hätte es auch geklappt!".
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Ich befürchte, dass Diskriminierung hier auch eine Rolle spielt. Eine Bekannte (ca. 27 Jahre alt) wurde in mehr als der Hälfte der Gespräche auf ihre Schwangerschaftswahrscheinlichkeit "angesprochen" ("Sie wohnen in einem kinderreichen Viertel" oder "Sie sind verheiratet, wo sehen Sie sich in den nächsten drei Jahren").
Das gleiche gilt bei Sprachproblemen. In der Schule wird Kindern, die Sprachprobleme haben, fälschlicherweise weniger Intelligenz zugeschrieben. Dies könnte bei Erwachsenen genauso sein. Abgesehen davon haben viele selbsternannte Experten häufig selbst keine Expertenkenntnisse; hat man also wirklich Ahnung vom Fach und fachsimpelt, dann versteht einen sein Gesprächspartner womöglich gar nicht (obwohl er das eigentlich sollte). Ob er dann Angst hat, dass dies durch den besseren Kandidaten auffliegt oder er unreflektiert denkt, dass der Bewerber keine Ahnung hat, ist für das Ergebnis (=Ablehnung der Bewerbung) dann irrelevant.
In vielen Bundesländern gibt es daher anonymisierte Bewerbungsverfahren, zwei Jobbörsen bieten derzeit Stellenausschreibungen mit anonymer Bewerbung an (allerdings noch im Beta Stadium), diese sind BIAMU.de und ogolu. Insgesamt findet langsam ein Umdenken bezüglich der Diskriminierung von Älteren, Menschen mit Migrationshintergrund u.a. statt, aber dies geschieht leider nur langsam.
Ich würde es an eurer Stelle einfach weiter probieren, irgendwann trifft man auf das Unternehmen, dass einen haben will so wie man ist. Aus dem Grund würde ich in Vorstellungsgesprächen versuchen, möglichst natürlich zu wirken, nicht aufgesetzt zu sein. Unbewusst merken das viele Entscheider und fühlen sich dann doch nicht wohl bei einem Kandidaten. Eine Begeisterung/ein Interesse für das Unternehmen und die Tätigkeit sollte aber auch von schwer zu begeisternden Menschen im Vorstellungsgespräch vermittelt werden. Nichts übertreiben, aber wenn euer Gegenüber im Vorstellungsgespräch das Gefühl bekommt, dass euch die offene Stelle nicht so wichtig ist, dann könnte er befürchten, dass ihr das Unternehmen schnell wieder verlassen könntet.[/url]
Das gleiche gilt bei Sprachproblemen. In der Schule wird Kindern, die Sprachprobleme haben, fälschlicherweise weniger Intelligenz zugeschrieben. Dies könnte bei Erwachsenen genauso sein. Abgesehen davon haben viele selbsternannte Experten häufig selbst keine Expertenkenntnisse; hat man also wirklich Ahnung vom Fach und fachsimpelt, dann versteht einen sein Gesprächspartner womöglich gar nicht (obwohl er das eigentlich sollte). Ob er dann Angst hat, dass dies durch den besseren Kandidaten auffliegt oder er unreflektiert denkt, dass der Bewerber keine Ahnung hat, ist für das Ergebnis (=Ablehnung der Bewerbung) dann irrelevant.
In vielen Bundesländern gibt es daher anonymisierte Bewerbungsverfahren, zwei Jobbörsen bieten derzeit Stellenausschreibungen mit anonymer Bewerbung an (allerdings noch im Beta Stadium), diese sind BIAMU.de und ogolu. Insgesamt findet langsam ein Umdenken bezüglich der Diskriminierung von Älteren, Menschen mit Migrationshintergrund u.a. statt, aber dies geschieht leider nur langsam.
Ich würde es an eurer Stelle einfach weiter probieren, irgendwann trifft man auf das Unternehmen, dass einen haben will so wie man ist. Aus dem Grund würde ich in Vorstellungsgesprächen versuchen, möglichst natürlich zu wirken, nicht aufgesetzt zu sein. Unbewusst merken das viele Entscheider und fühlen sich dann doch nicht wohl bei einem Kandidaten. Eine Begeisterung/ein Interesse für das Unternehmen und die Tätigkeit sollte aber auch von schwer zu begeisternden Menschen im Vorstellungsgespräch vermittelt werden. Nichts übertreiben, aber wenn euer Gegenüber im Vorstellungsgespräch das Gefühl bekommt, dass euch die offene Stelle nicht so wichtig ist, dann könnte er befürchten, dass ihr das Unternehmen schnell wieder verlassen könntet.[/url]
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- Registriert: 23.08.2009, 10:31
Ich "selber" finde die Sprechstörung nicht so problematisch. Gibt auch Andere, die gleicher Meinung sind. Aber es gibt Einige (darunter vorallem Personaler), die ein Problem sehen.
Wenn ich mit z.B. der Logopädin unterhalte, kann ich ganz "normal" reden. Sie weiß/ahnt was ich sagen will und kann kleine Lücken "schließen". Sie hat auch einiges an Hintergrundwissen (z.B. Wirtschaft/Politik). Da sie weiß, worauf ich hinaus will, hilft sie mir bei kleinen Lücken.
Wenn ich aber mit jmd. spreche, dem ich jedes Detail erst erklären muß (bei Adam und Eva), bei denen kleine Lücken von mir, zu einem großen Problem der Person gegenüber werden, dann wird es bei mir immer schlimmer.
Was habe ich als SB (beim vorletzten AG) mit Anderen (Ansprechpartner) geredet, die Ausländer, Stotterer usw. waren? Diese hatten teils sogar schwere Sprachstörungen, als ich.
Es kommt auf das sonstiges Können an.
Wenn ich mit z.B. der Logopädin unterhalte, kann ich ganz "normal" reden. Sie weiß/ahnt was ich sagen will und kann kleine Lücken "schließen". Sie hat auch einiges an Hintergrundwissen (z.B. Wirtschaft/Politik). Da sie weiß, worauf ich hinaus will, hilft sie mir bei kleinen Lücken.
Wenn ich aber mit jmd. spreche, dem ich jedes Detail erst erklären muß (bei Adam und Eva), bei denen kleine Lücken von mir, zu einem großen Problem der Person gegenüber werden, dann wird es bei mir immer schlimmer.
Was habe ich als SB (beim vorletzten AG) mit Anderen (Ansprechpartner) geredet, die Ausländer, Stotterer usw. waren? Diese hatten teils sogar schwere Sprachstörungen, als ich.
Es kommt auf das sonstiges Können an.