Vorstellungsgespräch nach Fristloser Kündigung

Fragen zum Bewerbungsgespräch und zum Interview: Welche Kleidung ist am besten? Welche Vorbereitung ist nötig? Welche Fangfragen werden gestellt? Wie bekomme ich meine Aufregung in Griff?
heiden0815
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Beitrag von heiden0815 »

das ich sowas mit dem personal reduzieren nicht erwähnen würde ist ja nun logisch .. das ist zwar die wahrheit, klingt aber nach ausrede .. deswegen würde ich sowas für mich behalten und natürlich nichts sagen wie "wenn der vollidi von arbeitskollege spaß verstehen würde" oder irgendwas gegen die firma .. hab ja auch nun schon viel nachgelesen

zwecks zugeben... ich würde ja sagen "ja .. ich hab blau gemacht .. tut mir leid" aber so ist es ja nicht. ich habe nicht blau gemacht .. aber das weiß der neue arbeitgeber ja nicht. und genau da steh ich vor meinem problem .. soll ich was zugeben was nciht stimmt und mich damit in ein schlechtes licht stellen? oder soll ich das versuchen runter zu spielen? weil dann klingt das wieder nur nach ausreden und runter spielen und das ist, auch wenns die wahrheit ist, auch nicht förderlich.
In dem Fall würde ich ganz offen - und sachlich! - sagen, wie die Situation war.
wie würdest du das sagen wenn du ich wärst? also nochmal kurz: ich krank, schreibe einem das ich blau mach als scherz, der gibt den chat ab, ich bin raus

wie könnte ich das sachlich erklären ohne irgendwie andere "verantwortlich" zu machen oder zu versuchen was runter zu spielen?
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Ohne jemand anderem die Verantwortung zuzuschustern musst Du halt betonen, dass Du den Fehler gemacht hast, falsch zu kommunizieren und den Leidensdruck
des Kollegen

(der ja nicht nur Deine, sondern die Arbeit des zweiten kranken Kollegen auch noch mit machen musste)
völlig unterschätzt hast. Und dass Dir das nicht wieder passiert. Du bist ein sehr solidarischer Kollege und Freund (das weiß auch der Fußbballclub Dingens oder der Taubenzüchterverein Bummens, wo Du seit Jahren aktiv bist, die alte Nachbarin, die Du immer zum Arzt fährst oder zum Einkaufen...) und hast einfach eine Situation völlig falsch eingeschätzt.

Nimm den Fokus vom Blaumachen... Sprich über die Zukunft, wie Du sowas ab sofort handhaben wirst. Was Du daraus gelernt hast.
heiden0815
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Beitrag von heiden0815 »

hmm naja schon klar .. aber ich mein .. du bist jetzt ich, ich der neue chef und wir sitzen beim gespräch

ich: wieso wurden sie in der letzter stelle gekündigt?

du: ?

ich will mirs ja nicht vorkauen lassen aber ich wüsste keine wirklich antwort die mich nicht sofort ins aus katapultiert
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Ich habe eine Situation falsch eingeschätzt. Ein Kollege und ich waren krankgeschrieben, haben einen blöden Scherz auf WhatsApp gemacht und ein dritter Kollege hat den Scherz als Realität aufgefasst. Und das, was von uns lustig gemeint war, als unkollegial empfunden.

Inzwischen ist mir bewusst, dass ich in Sozialen Netzwerke Ironie deutlich machen muss. Heute würde ich es anders angehen: Ich bin immer ein sehr solidarischer Kollege und ein zuverlässiger Mitarbeiter gewesen - meine Teams und mein Verein XYZ als Referenz können Ihnen das auch bestätigen. So werde ich in Ihrem Betrieb auch sein. Und zukünftig einfach noch mehr darauf achten, dass ich gut zu verstehen bin.

So in etwa.
Romanum
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Beitrag von Romanum »

1. Hättest du dich schon längst anwaltlich beraten lassen sollen und auch dein Arbeitszeugnis überprüfen lassen sollen. Nach deinen bisherigen Angaben ist von AG-Seite nicht alles korrekt gelaufen.

2. AG rufen sehr selten beim vorherigen AG an, um sich über Bewerber zu informieren. Und selbst wenn: was kann dir im schlimmsten Falle passieren? Dass du den Job nicht bekommst. Aber weniger als vorher hast du auch nicht.
heiden0815
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Beitrag von heiden0815 »

ja klar aber wie gesagt .. hatte keine rechtschutz oder gewerkschaft .. von daher hätte ich alles selber bezahlt .. und das nur um noch einen monatslohn zu kriegen mit dem ich das nie abgedeckt hätte .. klar dann hätte ich evtl eine normale kündigung anstatt eine fristlose aber der grund ist der selbe, sodass meine antwort die gleiche wäre die ich dem neuen AG geben müsste

ob das alles rechtens war was die gemacht haben glaube ich nicht, da ein whatsapp chat kein beweis ist .. aber wie gesagt ein rechtsstreit ist quatsch weil ich angst hab was selbst zu zahlen .. und zurück in die firma will ich auch nicht nach so einem vorfall ... von daher is das für mich abeghakt
heiden0815
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Beitrag von heiden0815 »

katerfreitag hat geschrieben:Ich habe eine Situation falsch eingeschätzt. Ein Kollege und ich waren krankgeschrieben, haben einen blöden Scherz auf WhatsApp gemacht und ein dritter Kollege hat den Scherz als Realität aufgefasst. Und das, was von uns lustig gemeint war, als unkollegial empfunden.

Inzwischen ist mir bewusst, dass ich in Sozialen Netzwerke Ironie deutlich machen muss. Heute würde ich es anders angehen: Ich bin immer ein sehr solidarischer Kollege und ein zuverlässiger Mitarbeiter gewesen - meine Teams und mein Verein XYZ als Referenz können Ihnen das auch bestätigen. So werde ich in Ihrem Betrieb auch sein. Und zukünftig einfach noch mehr darauf achten, dass ich gut zu verstehen bin.

So in etwa.
ah ok stimmt so könnte man das formulieren .. siehst und auf sowas wär ich net gekomm .. danke :)
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Ich vermute mal, man könnte den letzten AG darauf hinweisen, dass das ganze Prozedere nicht ganz sauber gelaufen ist und ob sie aus diesem Grund nicht lieber etwas anderes in Dein Zeugnis schreiben möchten...
EDIT: Du brauchst Dich ja nicht direkt zum Anwalt bewegen, es gibt auch Sozialberatungsstellen etc.p.p., die bieten unter Umständen auch ne Beratung zum Thema Arbeitsrecht an. Versuch macht kluch... ;)
BlackDiamond
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Beitrag von BlackDiamond »

Ich verstehe nur nicht, was die Ermutigung zur (gerichtlichen) Auseinandersetzung soll. Ist ja jetzt nicht so, als wäre der TE ungerecht behandelt worden. Es gibt wenig Gründe, mit denen ein Arbeitsverhältnis von Seiten des AG gekündigt werden kann. Blaumachen, mit gelbem Schein oder ohne, und auch noch damit prahlen (auch wenn es vielleicht nur ein Scherz war) ist einer der ganz wenigen Gründe (Betrug) und ich finde die Kündigung auch absolut berechtigt. Tut mir leid für den TE, falls es wirklich nur ein Witz war, aber mal ehrlich, sowas sollte man schon wissen, dass man damit keine Scherze macht. Und eigentlich mit Krankheit sowieso nicht.

Aber jetzt ständig zu sagen, er solle die gerichtliche Auseinandersetzung suchen oder zumindest einen Anwalt aufsuchen, da verstehe ich eure Beweggründe wirklich nicht.

Man macht (dumme) Fehler, man trägt die Konsequenzen. Der TE wird bald einen neuen Job finden, die Aussichten dafür sind so gut wie noch nie in Deutschland, und nach zwei Jahren kräht kein Hahn mehr danach.
heiden0815
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Beitrag von heiden0815 »

alle reden immer vom arbeitszeugnis .. ich habe keins gekriegt .. soll ich mir noch sowas holen? weil bis jetzt wollte noch nie jemand eins
cre
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Beitrag von cre »

BlackDiamond hat geschrieben:Ich verstehe nur nicht, was die Ermutigung zur (gerichtlichen) Auseinandersetzung soll. Ist ja jetzt nicht so, als wäre der TE ungerecht behandelt worden. Es gibt wenig Gründe, mit denen ein Arbeitsverhältnis von Seiten des AG gekündigt werden kann. Blaumachen, mit gelbem Schein oder ohne, und auch noch damit prahlen (auch wenn es vielleicht nur ein Scherz war) ist einer der ganz wenigen Gründe (Betrug) und ich finde die Kündigung auch absolut berechtigt. Tut mir leid für den TE, falls es wirklich nur ein Witz war, aber mal ehrlich, sowas sollte man schon wissen, dass man damit keine Scherze macht. Und eigentlich mit Krankheit sowieso nicht.

Aber jetzt ständig zu sagen, er solle die gerichtliche Auseinandersetzung suchen oder zumindest einen Anwalt aufsuchen, da verstehe ich eure Beweggründe wirklich nicht.

Man macht (dumme) Fehler, man trägt die Konsequenzen. Der TE wird bald einen neuen Job finden, die Aussichten dafür sind so gut wie noch nie in Deutschland, und nach zwei Jahren kräht kein Hahn mehr danach.
Hier muss ich mal einhaken, wenn man eine Krankmeldung hat ist man auch erstmal krank. Ansonsten würde man ja auch den Arzt vorwerfen, er würde seinen JOb nicht richtig machen. Ob man nun simuliert oder nicht steht auf einem anderen Blatt, aber dass muss erstmal nachgewiesen werden (und ist quasi unmöglich)
Zusammen mit dem Punkt, dass die whatsapp-Aussage nur ein Scherz war, hätte jedes Gericht die fristlose Kündigung kassiert. Die Beweislage ist einfach zu dünn. Sicher wäre es am Ende auf einen Vergleich hinaus gelaufen, aber der Abgang wäre sauberer gewesen.

Hiermit will ich nicht sagen, dass der TE keinen Fehler gemacht hat, aber eine fristlose Kündigung ist hier unverhältnissmäßig.

Letzlich ist das natürlich vollkommen egal weil die Frist zum Widerspruch schon vergangen ist.
BlackDiamond
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Beitrag von BlackDiamond »

cre hat geschrieben:
BlackDiamond hat geschrieben:Ich verstehe nur nicht, was die Ermutigung zur (gerichtlichen) Auseinandersetzung soll. Ist ja jetzt nicht so, als wäre der TE ungerecht behandelt worden. Es gibt wenig Gründe, mit denen ein Arbeitsverhältnis von Seiten des AG gekündigt werden kann. Blaumachen, mit gelbem Schein oder ohne, und auch noch damit prahlen (auch wenn es vielleicht nur ein Scherz war) ist einer der ganz wenigen Gründe (Betrug) und ich finde die Kündigung auch absolut berechtigt. Tut mir leid für den TE, falls es wirklich nur ein Witz war, aber mal ehrlich, sowas sollte man schon wissen, dass man damit keine Scherze macht. Und eigentlich mit Krankheit sowieso nicht.

Aber jetzt ständig zu sagen, er solle die gerichtliche Auseinandersetzung suchen oder zumindest einen Anwalt aufsuchen, da verstehe ich eure Beweggründe wirklich nicht.

Man macht (dumme) Fehler, man trägt die Konsequenzen. Der TE wird bald einen neuen Job finden, die Aussichten dafür sind so gut wie noch nie in Deutschland, und nach zwei Jahren kräht kein Hahn mehr danach.
Hier muss ich mal einhaken, wenn man eine Krankmeldung hat ist man auch erstmal krank. Ansonsten würde man ja auch den Arzt vorwerfen, er würde seinen JOb nicht richtig machen. Ob man nun simuliert oder nicht steht auf einem anderen Blatt, aber dass muss erstmal nachgewiesen werden (und ist quasi unmöglich)
Zusammen mit dem Punkt, dass die whatsapp-Aussage nur ein Scherz war, hätte jedes Gericht die fristlose Kündigung kassiert. Die Beweislage ist einfach zu dünn. Sicher wäre es am Ende auf einen Vergleich hinaus gelaufen, aber der Abgang wäre sauberer gewesen.

Hiermit will ich nicht sagen, dass der TE keinen Fehler gemacht hat, aber eine fristlose Kündigung ist hier unverhältnissmäßig.

Letzlich ist das natürlich vollkommen egal weil die Frist zum Widerspruch schon vergangen ist.
Das sehe ich anders, das ist Betrug und der WhatsApp Verlauf ist ja dokumentiert, da ist gar nichts unverhältnismäßig. Wann wäre dann noch eine fristlose Kündigung verhältnismäßig, wenn nicht bei Betrug? Aber das ist ja gar nicht das Thema. Der AG hat ja fristlos gekündigt und dann richtigerweise gleich die fristgerechte nachgeschoben, eine von beiden wäre gültig, selbst wenn man irgendwo noch einen formalen Fehler auf Seiten des AG gefunden hätte.

Wieso wäre, wenn der TE den AG verklagt, obwohl dieser klar davon ausgehen muss, betrogen worden zu sein, dann der Abgang sauberer, das verstehe ich nicht.

An den TE: du hast vorhin wegen des Zeugnisses gefragt. Ich glaube, die meisten hier Anwesenden gehen von kfm. Berufen aus und da ist ein Zeugnis unabdingbar. Du bist Produktionsmitarbeiter, wenn ich das richtig verstanden habe, da spielt ein Arbeitszeugnis wahrscheinlich eine eher untergeordnete Rolle. Du musst selber wissen, ob du noch ein Arbeitszeugnis anfordern willst. Wenn du es eigentlich nicht brauchst, um einen neuen Job zu finden (wovon ich ausgehe) dann passt es doch so.

Viel Erfolg wünsche ich dir.
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Erstens hat heiden0815 schon gesagt, dass er gerichtlich nicht dagegen vorgehen will uns sich nicht zum Anwalt will. Und zweitens ist es vielleicht ja auch ganz einprägsam, wenn man in der Beratung gesagt bekommt: Nicht nur der AG, Du hast auch Scheibe gebaut...
BlackDiamond
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Beitrag von BlackDiamond »

Also nur mal für mich zur Info: wo seht ihr die Scheibe, die der AG gebaut hat? Hab ich was nicht gelesen?
cre
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Beitrag von cre »

Also nur mal für mich zur Info: wo seht ihr die Scheibe, die der AG gebaut hat? Hab ich was nicht gelesen?
Nun es ging hier (sofern der TE uns die Wahrheit sagt natürlich) um einen Scherz der in einem relativ privaten Rahmen gemacht wurde (ist ja nicht so, dass er es auf Facebook mit Partybildern gemacht hat). Das heißt, er hat nicht wirklich blau gemacht. Hier entspricht eine fristlose Kündigung nach einer dreijährigen Betriebszugehörigkeit nicht der Verhältnissmäßigkeit. Hier wäre eine Abmahnung fällig gewesen. Selbst unentschuldigtes Fehlen (was hier ja nicht begeben war) reicht nicht für eine außerordentliche Kündigung. Die ist nämlich nur dann möglich, wenn eine Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses absolut nicht mehr zumutbar für den AG wäre, nicht mal bis zum Ende der Kündigungsfrist.
Und das ist nur im besonders schweren Fall möglich.

Ob man das nun korrekt findet oder meint das der TE das alles durch sein Verhalten selber herausgefordert hat steht auf einem anderen Blatt. So ist nun einmal die Rechtslage.

Selbst wenn der Arbeitgeber der Meinung ist, dass dieses Arbeitsverhältniss nicht fortgesetzt werden kann hätte er es zumindest bei einer ordentlichen Kündigung belassen sollen oder sich auf einen Aufhebungsvertrag einigen.
BlackDiamond
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Beitrag von BlackDiamond »

Gut, das sehe ich anders, wie gesagt. Blaumachen ist, wenn es wie hier bewiesen werden kann, einer der ganz wenigen Gründe für eine fristlose Kündigung, das weiß ich sicher. Aber Danke für deine Meinung.
cre
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Beitrag von cre »

Zunächst sollten wir einmal unterscheiden. Wenn du einen Tag einfach nicht zur Arbeit kommst, ist das noch kein Grund für eine fristlose Kündigung. Hier ist eine Abmahnung und ggf. Lohnabzug für die nicht erbrachte Leistung der korrekte Weg.

Allerdings, und das ist korrekt, wäre es ein Grund wenn du dich krankschreiben lässt und dies nachweislich vorgetäuscht ist. Denn hier haben wir einen Betrug, was eine Straftat ist und tatsächlich zur fristlosen Kündigung führen kann.

Allerdings sehe ich dies hier noch nicht gegeben. Als einziges Indiz dafür haben wir einen whatsapp Chat und das würde niemals ausreichen. Es kann ein Scherz gewesen sein (worauf sich der TE ja auch beruft) oder es kann ja auch sein, dass jemand anderes einfach sein Handy genommen hat und diesen Mist geschrieben.

Anders würde sich der Fall darstellen wenn er ein Selfie von sich gemacht hat, wie er gerade einen Marathon läuft oder wenn er vorher groß in der Firma rumposaunt hätte, dass er nächste Woche einfach mal krank feiert.

Die paar Worten haben also noch nicht genug Beweiskraft, solange hier keine mir nicht bekannten Faktoren mit hinein spielen.

Wäre er gegen die Kündigung vorgegangen hätte es sicher damit geendet das er ordentlich gekündigt wird und ggf. noch eine Abfindung erhält.

Aus BR-Gründen habe ich es schon hin und wieder mal mit Kündigungen zu tun gehabt und ich sage immer folgendes: Selbst wenn man so schuldig ist wie der Fuchs im Hühnerstall, gegen fristlose Kündigungen würde ich immer vorgehen (und jetzt muss mir niemand mit der Moralkeule kommen)

Und mal ganz davon abgesehen, seien wir doch mal alle ganz ehrlich, ich wette die meisten von uns haben sich schonmal irgendwann mal ein oder zwei Tage krank schreiben lassen. Nicht unbedingt weil sie mehr Freizeit wollten, sondern weil sie einfach nicht mehr konnten, und dafür dann Magenschmerzen oder Ähnliches vorgetäuscht.

Und der TE scheint das ja nicht mal gemacht zu haben, er war nur so (entschuldigung) strunzdämlich das im Spaß zu behaupten.
BlackDiamond
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Beitrag von BlackDiamond »

cre hat geschrieben:
Aus BR-Gründen habe ich es schon hin und wieder mal mit Kündigungen zu tun gehabt und ich sage immer folgendes: Selbst wenn man so schuldig ist wie der Fuchs im Hühnerstall, gegen fristlose Kündigungen würde ich immer vorgehen (und jetzt muss mir niemand mit der Moralkeule kommen)
Doch, genau damit komme ich jetzt. Wer Mist baut, muss lernen, dass er auch mit den Konsequenzen leben muss. Wie gesagt, es gibt ganz, ganz wenige Möglichkeiten, jemanden fristlos zu entlassen, Betrug, Diebstahl beispielsweise. Diese Einstellung, dass man in jedem Fall, auch bei eigenem Fehlverhalten, möglichst noch eine Abfindung rausholen sollte, finde ich ganz schlimm. Wir hatten mal einen, der geklaut hat und dann vor Gericht zog und da allen Ernstes argumentierte, man habe ihm das Stehlen ja viel zu leicht gemacht, ihn quasi ermuntert, denn warum wären die Produkte auch so klein und wertvoll. Alle die, die in meinem Berufsleben wegen Diebstahl entlassen wurden, haben ihren plötzlichen Weggang den Kollegen gegenüber mit irgendwelchen an den Haaren herbeigezogenen Stories erklärt, was teilweise zu Unmut innerhalb der Kollegen führte, die denken mussten, dass dem jeweiligen armen Kerl aber von Seiten des AG furchtbar übel mitgespielt worden wäre. Als AG oder dessen Vertreter sagt man natürlich nichts dazu. Erst durch die Gerichtsverhandlungen kamen dann die wahren Gründe raus. Das aber nur nebenbei.

Was ist denn das für ein Lerneffekt, wenn man so schuldig ist wie der Fuchs im Hühnerstall, um bei deiner Metapher zu bleiben, und dann ermutigst du ihn noch, daraus Kapital zu schlagen und den AG weiter mit Anwalts- und Gerichtskosten zu schädigen? Da kenne ich zum Glück auch fairere Betriebsräte. Ich will dich nicht persönlich angreifen, diesen Aspekt finde ich nur einfach schlimm.
Und mal ganz davon abgesehen, seien wir doch mal alle ganz ehrlich, ich wette die meisten von uns haben sich schonmal irgendwann mal ein oder zwei Tage krank schreiben lassen. Nicht unbedingt weil sie mehr Freizeit wollten, sondern weil sie einfach nicht mehr konnten, und dafür dann Magenschmerzen oder Ähnliches vorgetäuscht.
Nee, ich nicht und ich kenne auch genügend andere, die das System nicht ausnutzen und blaumachen. Was du da als Beispiel konstruierst, ist doch keins. Wenn das letzte Wochenende nicht ausreichte, um so eine starke, durch die Arbeit hervorgerufene Erschöpfung auszugleichen, dann nutzen auch zwei Tage blaumachen nichts, dann ist derjenige richtig krank und sollte zum Arzt gehen. Wenn man so erschöpft ist, weil man feiern war, tja, da mussten wir alle schon durch.

Wie gesagt, hat alles nichts mehr mit dem konkreten Fall des TE zu tun, sondern ist allgemein gesprochen.

Aber ich seh schon, wir kommen da nicht auf einen Nenner, muss ja auch nicht sein.
Romanum
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Beitrag von Romanum »

heiden0815 hat geschrieben:hatte keine rechtschutz oder gewerkschaft .. von daher hätte ich alles selber bezahlt .. und das nur um noch einen monatslohn zu kriegen mit dem ich das nie abgedeckt hätte ..

Es ginge auch vor allem um das Arbeitszeugnis, denn oftmals sind Arbeitszeugnisse nach einer fristlosen Kündigung nicht mehr wahrheitsgemäß und wohlwollend - zu Lasten des Arbeitnehmers. Aber wenn du glaubst, du brauchst prinzipiell keine Arbeitszeugnisse, dann ist das deine Sache... Ich kann dir raten: sei vorausschauend. Vielleicht brummt die Wirtschaft in vier Jahren nicht mehr so stark und du willst vielleicht als Team- oder Schichtleiter 200 Euro mehr verdienen, dann sind bei Bewerbungen aussagekräftige und vollständige Arbeitszeugnisse schon wichtig.

Und informiere dich mal, ob eine Rechtsschutzversicherung, die das Berufsleben abdeckt, nicht für dich sinnvoll und finanzierbar ist (Der Tarif sollte immer eine kostenlose Erstberatung beinhalten.)
heiden0815 hat geschrieben:ah ok stimmt so könnte man das formulieren .. siehst und auf sowas wär ich net gekomm .. danke :)

Ganz ehrlich. Bei so einer Geschichte würde ich aber erst recht das Arbeitszeugnis verlangen und/oder darum bitten, bei diesem vorherigen AG anrufen zu dürfen.

Wie viele Krankenzeiten hattest du denn sonst in den drei Jahren?
BlackDiamond hat geschrieben:Aber jetzt ständig zu sagen, er solle die gerichtliche Auseinandersetzung suchen oder zumindest einen Anwalt aufsuchen, da verstehe ich eure Beweggründe wirklich nicht.

Wenn man sich mit einem Themengebiet nun nicht so gut auskennt, dann sollte man sich anderweitig Expertise einholen. Und ein Arbeitsrechtler kennt sich nun mal am besten mit Kündigungen und Arbeitszeugnissen aus. Bei den vielen Gesetzen sieht ein "Normalo" nun mal schlecht durch; gerade wenn man sich null damit beschäftigt wie der TE. So eine anwaltliche Beratung führt doch in den wenigsten Fällen zu einem Gerichtsprozess. Insofern verstehe ich wiederum nicht, was du gegen einen anwaltliche Beratung hast. Denn in der Regel gibt es bei einer fristlosen Kündigung durch den AG auch eine Sperrzeit beim Arbeitslosengeld, was u.U. verhindert hätte werden können.
cre
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Beitrag von cre »

Wie gesagt, hat alles nichts mehr mit dem konkreten Fall des TE zu tun, sondern ist allgemein gesprochen.
Jupp, deshalb führe ich das mal an anderer Stelle fort.

fehlverhalten-und-konsequenzen-t64598.html#272830
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