Unterqualifizierten Job im Bewerbungsschreiben angeben?

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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brainups
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Unterqualifizierten Job im Bewerbungsschreiben angeben?

Beitrag von brainups »

Hallo,

ich war mal selbständig und mußte meinen Laden aus konjunkturellen Gründen schließen. Danach bezog ich drei Monate Sozialhilfe. Um davon nicht länger abhängig zu sein, begann ich als Paketdienstfahrer bei UPS, wo ich viereinhalb Jahren blieb. Jetzt scheint sich diese Tätigkeit für einen Betriebswirt aber als "Stolperstein" zu erweisen.

Daher meine Frage. Sollte ich diesen Umstand im Anschreiben näher erläutern? Es ist ja immerhin ein ziemlich langer Zeitraum.

Bin für jeden Tip dankbar.

gruß brainups
Marlenchen
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Beitrag von Marlenchen »

Paketdienstfahrer ist wirklich etwas außergewöhnlich für einen Betriebswirt. Deshalb solltest du diesen Sachverhalt im Anschreiben kurz erklären.

Es bietet sich für dich an, sich gerade bei Logistik-/Transportunternehmen zu bewerben (ich denke mal jetzt im kaufmännischen Bereich), weil du das Geschäft nun auch schon von der anderen Seite kennen gelernt hast.
brainups
Beiträge: 7
Registriert: 07.08.2006, 14:50

Beitrag von brainups »

Ja, da hast du allerdings recht. Eigentlich wollte ich das ja auch nur übergangsweise machen. Aber irgendwie bin ich dann da hängen geblieben :-(

Was die Logistik angeht: Persönlich wäre ich ja lieber "weg von der Straße" und würde im Bereich Erwachsenenbildung arbeiten wollen.

Hat jemand eine Idee, wie da so ein "alter Kerl" wie ich da noch einsteigen kann?
ksmith
Bewerbungshelfer
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Beitrag von ksmith »

@ brainups,

die Zeit beim Paketzusteller als Ausrutscher anzusehen, wäre nicht gut, sondern deklariere es als Lebenserfahrung oder Auszeit.

Ich habe insgesamt 6 Jahre im Bewachungsgewerbe gearbeitet, bis ich ins richtige Berufsleben zurückgekehrt bin, wobei bei mir die Gründe eher in der beruflichen Unsicherheit gelegen haben. Also das ich selber nicht wußte, was ich beruflich machen wollte. Aber lieber so, als beim Amt Stempeln zu gehen.

Ich weis auch ganz ehrlich gesagt nicht, ob ich im Anschrieben wirklich genauer darauf eingehen würde. Im Lebenslauf steht es ja eh drin und wenn es die Firma, bei der Du dich bewirbst, für die Gründe interessiert, werden Sie Dich danach fragen.
Geh lieber auf Deine Stärken ein.

Hinzu kommt, das es an der Tätigkeit als Paketfahrer nichts verwerfliches ist.
Auch wenn diese Tätigkeit, wie Du schon sagtest, nicht wirklich zu einem Betriebswirt paßt, aber so what?

Also geh lieber auf die positiven Aspekte ein, wie selbstständiges Arbeiten, was Du ja als Selbstständiger Unternehmer wohl können mußt, oder sonstige Stärken, ohne die Zeit als Paketfahrer herunterzuspielen.

Also bau es am Besten mit in Diene Stärken ein, denn auch ein Paketfahrer muß einige stärken haben, die sich auf andere Berufe ausrichten lassen.

Gruss
Ken
brainups
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Beitrag von brainups »

hi ken,

ich finde daran ja auch nichts verwerflich. Vielleicht ist es eher der Ruf der Firma, der die Leute abschreckt ;-)

Das mit den Stärken ist eine gute Idee. Danke dafür.
ksmith
Bewerbungshelfer
Beiträge: 430
Registriert: 27.01.2006, 09:05

Beitrag von ksmith »

Hi,

wenn ich alle meine beruflichen Ausrutscher erwähnen würde, könnte ich mich beerdigen.
Frei nach dem Motto "Ich war Jung und brauchte das Geld" :D

Deshalb würde ich die Tätigkeit als Paketfahrer nicht als Ausrutscher bezeichnen, sondern zeigt eher, dass Du arbeiten willst und ggf. zu dem Zeitpunkt keine andere Möglichkeiten hattest.
Aus diesem Grund würde ich nicht näher darauf eingehen, sondern das ganze als Lebenserfahrung deklarieren.

Gruss
Ken
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

@ brainups

Ich weiss ja nicht, was genau Dir in der Erwachsenenbildung vorschwebt... aber ich könnte mir vorstellen, dass sich dort auf "Publikumsseite" ein hoher Anteil von Menschen findet, die sich in einer Umorientierungsphase befinden. Vielleicht liesse es sich auch als eine Art "soft skill" verkaufen, sich aus eigener Erfahrung heraus gut mit deren Situation, Interessen, Probleme etc indentifizieren und so einen besonders angemessenen Ton finden zu können...
brainups
Beiträge: 7
Registriert: 07.08.2006, 14:50

Beitrag von brainups »

Danke, keine schlechte Idee ! Bevorzugt würde ich ganz gerne im sozialen Bereich arbeiten. Irgendwie liegt mir das Prinzip der Gewinnmaximierung um jeden Preis (z.B. zu Lasten des Arbeitsnehmers) ja überhaupt nicht. Damit meine ich natürlich nicht, daß Unternehmen prinzipiell keine Gewinnerzielungsabsicht haben sollten, doch was heutzutage so in der Wirtschaft abläuft ... :?
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