Hallo ihr!
Ich hoffe, mein Text wird nicht zu lang
Mein Problem ist Folgendes:
Ich bin jetzt fast 31 Jahre und befinde mich in einer Sackgasse. Mein Lebenslauf ist leider alles andere als der rote Faden, weil ich mehrere Lücken und Sprünge drinhabe. Ich finde einfach keinen Job. Es ist zum Verzweifeln.
Nachfolgend mal die Auflistung des LL:
2000 Mittlere Reife
2000-2001 Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau angefangen (diverse Probleme mit Chefs, Nichteinhaltung des Jugendschutzgesetzes)
2001-2004 Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation mit IHK-Abschluss
2004 Au Pair in den USA (nur paar Wochen wegen Heimweh--->steht nicht im LL)
2004-2005 arbeitslos mit diversen Nebenjobs
2005-2006 Kolleg wg. Abiturerwerb (nur 1 Jahr, weil ich es nicht geschafft habe)
2006-2007 FOS mit Abschluss Fachhochschulreife (ich dachte, ein höherer Schulabschluss würde was bringen...so wie es immer heißt)
2007-2008 zwei Einsätze bei einer ZA, dann selbst gekündigt bez. Angebot meines damaligen Ausbilders als Sekretärin unbefristet
2008 drei Monate lang in dem Betrieb gewesen, aber nicht lange (mir gings psysisch nicht gut wegen Ex damals und dann hatte ich auch noch ne Chefin die mich gemobbt hat; versch. MA sind vorher auch wegen ihr gegangen--->das hätte ich vorher wissen sollen)
05/2008-10/2008 in psychiatrischer Behandlung mit schwerer Depression und natürlich auch arbeitslos, im LL steht aktiv arbeitssuchend)--->
10/2009-11/2009 ZA-Einsatz befristet
01/2010-07/2010 1,50-Job in der Verwaltung (ist im LL umschrieben)
10/2010-08/2013 Studium Mehrsprachige Kommunikation FH Köln (Englisch, Französisch) ohne Abschluss (Prüfung 3x nicht bestanden)
Jetzt bin ich also seit September mal wieder arbeitslos. Ihr seht, ich habe mich immer wieder aus der Arbeitslosigkeit herausgearbeitet, weil ich nicht so ein Mensch bin der sich einfach ausruht, aber es wird nicht anerkannt-auf keinste Weise. In der langen AL-Phase um 2009 rum war natürlich auch Krise; da ging einfach nix mehr. Und da ich Englisch über Alles liebe, habe ich mich für das Studium entschieden und nun habe ich keinen Abschluss. Eigentlich wäre ich jetzt in Amerika für ein Praktikum, aber das ging ja nicht mehr. Geht nur als Student oder als Absolvent. Das ist das Schlimmste für mich. Amerika ist ein Traum seit ich Kind war. Damals als Au Pair das ging schief, umso mehr habe ich mich jetzt gefreut. Ich habe mir so den A****aufgerissen das alles selbst zu finden und dann sowas. Im übrigen ist das das 2. Mal. In dem Studiengang ist ein AS obligatorisch und im 5. Semester angesetzt. Letztes WS also hatte ich schonmal ein Praktikum gefunden und die Firma hat mich einfach sitzenlassen und mir die Visadokumente nie geschickt. Die haben sich einfach nicht mehr gemeldet und mich immer mehr nach hinten vertröstet
Englisch war schon immer meine Leidenschaft, ich gehe richtig darin auf. Ich vermisse die Kurse so sehr, darunter leide ich sehr.
Im Büro habe ich keine Chance mehr. Mein LL ist zu zerrissen und die Ausbildung ist einfach zu lange her. Es hagelt Absagen über Absagen. Selbst bei ZAs bekomme ich Absagen und werde nichtmal in den Pool aufgenommen. Es gibt soviele Bewerber-steht ständig in den Mails. Also von weben Fachkräftemangel-im kaufmännischen Sektor sowas von gar nicht!!!
Vom Jobcenter kriege ich dann so unmögliche Angebote wie Callcenter oder Minijiobs, auf die auch niemand reagiert.
Ich habe einfach Angst, das ich wieder so lange arbeitslos bin wie vor dem Studium. Ich habe mich so wohl gefühlt während des Studiums. Aber Französisch hat mich leider reingeritten, obwohl die Sprache wirklich sehr mag.
Ich bin jetzt fast 31 und möchte auch mal irgendwann Kinder haben und das nicht erst mit 40. Ich habe nachgedacht und es bleiben ja eigentlich nur diese Wege:
1. Neue Ausbildung (aber: gibt mir jemand diese Chance? Von wegen: "Sie haben doch schon eine Ausbildung") >:o
2. Neues Studium mit ggf. Anrechnung bestimmter Leistungen (Fernstudium ist verdammt teuer, geht also schonmal nicht) Ich studiere jetzt nebenbei kostenlose Kurse von versch. Unis weltweit via Internet; gibt auch Zertifikate drüber, z.B. bei Coursera. Kennt ihr das?
3. Arbeit im Ausland--->da habe ich auch schon geguckt und da scheint es einfacher zu sein was ich so mitbekommen habe, z.B. Irland oder GB-die schauen z.B. nicht so auf den Abschluss wie die perfekten Deutschen
4. Praktikum In/Ausland
5. Jobs annehmen, die nicht im Geringsten meiner Vorbildung entsprechen: Ich würde mich ja auch an die Kasse setzen, aber nicht auf Dauer-ich habe mich hochgearbeitet mit der Hoffnung es wird besser-dafür habe ich gekämpft, das WILL ich nicht so einfach aufgeben.
Ich weiß nicht was am sinnvollsten ist. Die Dame vom Jobcenter meinte ja auf meine Frage bez. einer Weiterbildung: "Sie sind qualifiziert: Sie haben eine Ausbildung, können gut Englisch, haben Berufserfahrung. Sie müssen sich einfach besser verkaufen und Ihren LL erklären. Eine Weiterbildung gibt es nur für Leute, die sowas unbedingt brauchen." Pah das habe ich vor dem Studium auch schon gehört. Was stellen die sich vor?
Dann will man nebenbei arbeiten gehen und die Firmen sagen, das es sich ja nicht lohnt wegen der Anrechnung. Wie man es macht, es ist immer falsch. Dazu die völlig überzogenen Anforderungen der AGs. Das widerspricht sich in einer Tour. Das beißt sich derart. Als Frau am besten auch noch sterilisiert sein.
Habt ihr einen Tipp für mich? Kann ich mit fast 31 nochmal alles umkrempeln?
Vielen Dank schonmal und sorry für den langen Text
Ungerader Lebenslauf - Neuorientierung - Keine Jobchancen
Re: Ungerader Lebenslauf - Neuorientierung - Keine Jobchance
Grundsätzlich kann das zwar funktionieren... aber ist es wirklich das, was Du willst? Ich habe eigentlich den Eindruck, dass Du an sich nach wie vor richtig wärst in Deinem erlernten Beruf - mit dem Wunsch nach mehr Internationalität als besonderes Extra für die Zukunft. Das Problem besteht aus Deiner Sicht wohl vor allem darum, die Chance zu einem soliden Einstieg zu bekommen... und aus Sicht der Arbeitgeber darin, dass die Zeiträume in Deinem Lebenslauf erst einmal unsolide wirken. Hmmmm. Wenn ich diese beiden Tatsachen zusammennehme, denke ich, dass Zeitarbeit immer noch die richtige Denkrichtung ist... ganz egal, was die Firmen im ersten Augenblick sagen. Selbstverständlich wollen auch die erst einmal die besten... aber sie dürften immer noch sehr viel pragmatischer in ihrer ganzen Sichtweise sein als die "Endverbraucher". Und das müsste Dir m. E. eigentlich entgegen kommen.Dorischen hat geschrieben:Habt ihr einen Tipp für mich? Kann ich mit fast 31 nochmal alles umkrempeln?
Das Schöne an der ZA: Du hast explizite Erfahrung damit, die Du in Anschreiben gut herausarbeiten könntest... und mit Deinem Studium trotz fehlendem Abschluss noch einen kleinen inhaltlichen Bonus. Im kompakten "Flyer"-Umfang müsste sich damit auf jeden Fall die Neugier einer ZA wecken lassen... und wenn die es dann mit Dir versuchen, ist das (für DICH wohl sehr viel schwierigere) Endkundengeschäft deren Sache. Das machen die ohnehin ganz anders als Du es würdest.
Ich glaube, ich würde es so versuchen...