Unentschuldigte Fehltage in Bewerbung erklären?

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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Klopfer
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Fehlzeiten auf dem Zeugnis..

Beitrag von Klopfer »

Huhu,

Ich hab da ein kleines Problem mit meinem letzten Zeugnis, ich habe sehr viele Fehlstunden auf dem Zeugnis (knapp 20 Schutage im 2. Halbjahr) und davon leider auch 10 Tage unentschuldigt, da ich aus persönlichen Gründen die Schule nicht besuchen konnte und bei uns nur atteste vom arzt zählen, der hat mir nartürlich keins ausgestellt :? Und nun sind die 10 Tage unentschuldigt, ist das so schlimm? Mindert das so sehr meine Chancen?

Saskia (klopfer)
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Handelt es sich bei dem letzten Zeugnis um ein Abschlusszeugnis?

Aus persönlichen Gründe kann ja auch vieles bedeuten. Inwiefern hast du das Fernbleiben mutwillig herbeigeführt. Es muss dir doch klar gewesen sein, dass du nicht einfach der Schule fernbleiben kannst, nur in absoluten Notfällen.

Du hättest gleich nach Zeugnisübergabe das Gespräch mit Klassenlehrer/ Vertrauenslehrer und Schulleitung suchen müssen, um deine Problemlage zu schildern.
Rhodus
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Beitrag von Rhodus »

Hallo Klopfer,

sofern das letzte Schuljahr eine Ausnahme ist und bleibt und sich das im laufenden schuljahr nicht fortsetzt, Du eine aussagekräftige Bewerbung abgibst, sollte sich der "Schaden" in Grenzen halten.

Für ein Vorstellungsgespräch solltst Du Dich aber bereits darauf einstellen, auf diesen Punkt angesprochen zu werden. Die Antwort sollte ehrlich sein und erkennen lassen, dass die persönlichen gründe nicht mehr zu einer Wiederholung führen, sprich Du weisst, warum es passiert ist und sich deshalb nicht mehr wiederholen wird.

Viele Grüße aus Duisburg
Klopfer
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Beitrag von Klopfer »

Meine Mutter ist sehr schwer krank geworden und ich musste mich um sie kümmern, dafür gibt mein Arzt mir nartürlich kein Attest, die Schule akzeptiert die Erklärungen meiner Mutter nicht, ich bin eingentlich davon ausgegangen das es reicht wenn sie dahin kommt und das erklärt, ich konnte sie wirklich nicht alleine lassen, aber leider spielt die schule nicht mit und hat mir die volle zeit als unentschuldigt erklärt..

Das wird nicht wieder vorkommen, das kann ich beim Vorstellungsgespräch auch deutlich machen, denn mittlerweile wohnt mein Stiefvater bei uns und kann sich in solchen Fällen um sie kümmern, außerdem ziehe ich ja bei Ausbildungsbeginn aus..

Das Ist das Zeugnis der 10 Klasse, 11 ist Abschlussklasse aber das ist das Bewerbungszeugnis...

LG
Klopfer
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Du hättest formal erst mal Widerspruch gegen das Zeugnis einlegen müssen, um Zeit zu gewinnen und dich zu informieren.

Dann hättest du das Schulamt kontaktieren können, wenn es auf Ebene der Schulleitung keine Einsicht für die Problemlage gibt.
Rhodus
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Beitrag von Rhodus »

Hallo Klopfer,

unter diesen Umständen kannst Du wegen der Fehlzeiten relativ entspannt sein.

Allerdings: was machst Du, sollte Deine Mutter während der Ausbildung wieder schwer erkranken?

Viele Grüße aus Duisburg
Klopfer
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Beitrag von Klopfer »

Naja das ist jetz auch gelaufen ist nur doof das es auf dem Zeugnis steht..

Wie gesagt mein Stiefvater wohnt nun bei meiner Mutter, außerdem ist es nicht zu erwarten das so etwas noch einmal passiert..
Rhodus
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Beitrag von Rhodus »

Hallo Klopfer,

im gegenteil. In einem Vorstellungsgespräch dürfte das sogar Pluspunkte einbringen, weil es Dein Verantwortungsbewusstsein belegt.

Viele Grüße aus Duisburg
celcel
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Unentschuldigte Fehltage in Bewerbung erklären?

Beitrag von celcel »

Hallo,

da ich neu hier bin und dies mein erster Beitrag ist, hoffe ich, dass ich mich für die richtige Kategorie entschieden habe.

Ich bin gerade dabei mich für das kommende Ausbildungsjahr bei diversen Stellen zu bewerben, hier ist für mich jedoch ein Problem entstanden.

Schilderung der vorhergehenden Ereignisse:
Familiäre Probleme (Suchtkranke Eltern) führten bei mir dazu, dass ich erst den Hauptschulabschluss (trotz vorherigen Besuchs der Realschule) nachholen musste, im Anschluss daran wechselte ich auf die Abendschule, die ich jedoch in der Mitte des dritten Semesters abbrechen musste. Grund hierfür waren schon längerfristig Geldprobleme. Die Problematik mit meinen Eltern führte dazu, dass ich ab des zweiten Semesters kein Bafög mehr erhalten habe (von Kindergeld ganz zu schweigen) und ich mich somit lediglich mit einem 400€ Job über Wasser halten musste. Normalerweise gibt es die Option, dass man, bis der Bafög-Antrag durch ist, die Möglichkeit hat Unterstützung vom Amt zu bekommen, was bei mir jedoch verweigert wurde. Ich wurde immer nur weggeschickt, bekam nicht einmal die Chance bei jemandem vorzusprechen. Es hieß am Empfang immer nur "Wir können nichts für Sie tun." oder "Wir sind nicht für Sie zuständig."

(Ich erwähne das mit meinen Eltern deshalb, da es sonst zu Missverständnissen kommen könnte)

Fazit: Während des zweiten Semesters häuften sich bei mir einige Fehltage an, da ich oftmals nicht das Geld hatte, um die Schule zu erreichen. Es sind nicht einfach nur Fehltage, sondern auch noch unentschuldigte (ich fehlte meist 3-4 Tage am Stück, die ich dann nicht mehr entschuldigen konnte/durfte). Es sind 18 Fehltage und nur 3,5 sind entschuldigt.
Meine Noten waren dennoch im Großen und Ganzen recht gut. Der Notendurchschnitt des Zeugnis beträgt 2,8.

Um endlich auf den Punkt zu kommen:
Ich würde dieses Zeugnis gerne mit einreichen, da ich mich für eine Stelle zur Chemikantin bewerben möchte, bin mir aber nicht sicher, ob es den ratsam ist, dank der vielen (unentschuldigten) Fehltage.
Meine Note in Chemie auf dem Zeugnis ist eine 2.

Mal angenommen es ist eine gute Idee, das Zeugnis in der Bewerbung mitzusenden, sollte ich dann im Anschreiben erwähnen, wie es zu den Fehltagen und dem Abbruch kam?
Wenn ja, wie genau soll ich das formulieren?

"....Im Laufe des dritten Semesters musste ich den Besuch der Abendschule zwangsweise unterbrechen, hieran Schuld waren finanzielle Probleme..."


Für jeden konstruktiven Tipp bin ich dankbar!


Liebe Grüße :)
Marcel Förster
Beiträge: 10
Registriert: 18.12.2014, 12:30

Beitrag von Marcel Förster »

Hallo celcel,

anhand der wenigen Antworten siehst du bereits, dass deine Frage nicht so einfach beantwortet werden kann. Meine Idee wäre, es im Anschreiben so zu verkaufen (sinngemäß): "Dank meiner dauerhaften Motivationsfähigkeit schaffte ich trotz einigen Fehltagen auf Grund finanzieller und familiärer Widrigkeiten eine Abschlussnote von 2,8."

Ich denke allerdings, dass du mit persönlichem Kontakt wesentlich größere Chancen haben wirst. Von Angesicht zu Angesicht haben viele Menschen Verständnis, gegenüber einem Papier fällt die Entscheidung meistens härter aus. Daher würde ich dir raten, dich zuerst bei kleinen Unternehmen zu bewerben, in denen es persönlicher zugeht. Noch vor der Bewerbung würde ich versuchen, einen Kontakt zum Ansprechpartner aufzubauen und deinen individuellen Fall zu erläutern: Du hättest auf Grund privater Gründe eine hohe Anzahl von Fehltagen, hättest auf Grund der zeitlichen und psychischen Belastung "nur" eine 2,8 und du würdest dich über eine Brücksichtigung dieser Punkte bei deiner Bewerbung freuen.

Ciele Auszubildende brechen übrigens ihre Ausbildung früh wieder ab, diese Stellen müssen dann kurzfristig gefüllt werden. Eine befreundete Unternehmerin hatte das Problem in ihrem Betrieb, auf ihre Stellenausschreibung haben sich im Oktober/November nur zwei Bewerber gemeldet. In solchen Fällen wären deine Chancen wesentlich größer, einen Ausbildungsplatz zu bekommen! Nach solchen Fällen würde ich auch Ausschau halten.

Viele Grüße

Marcel Förster
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