Überqualifikation in Bewerbungsschreiben begründen
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Überqualifikation in Bewerbungsschreiben begründen
Hallo liebes Forum,
mal wieder oder immer noch sitze ich an Bewerbungen.
Ich habe vor einigen Wochen mein Geisteswissenschaftliches Studium mit dem Master abgeschlossen. Der Master ist eigentlich dafür gemacht, dass man später wissenschaftlich arbeitet. Das wissenschaftliche Arbeiten hat mich während des Studiums aber nervlich kaputt gemacht, deshalb will ich jetzt wieder auf meine Ausbildung zurückgreifen, die ich vor dem Studium in einem Büro abgeschlossen habe.
Die Anforderungen sind neben Flexibilität, PC Kenntnissen usw. eine abgeschlossene Berufsausbildung im Büro. Deswegen habe ich Bedenken, dass sie mich gleich ablehnen, weil sie denken ich würde mich nur bewerben, weil ich nichts besseres finde. Aber wie bereits erwähnt, möchte ich in das kleine Dorf ziehen (in dem die Arbeitsstelle angeboten wird) und mit dem wissenschaftlichen Arbeiten abschließen.
Jetzt meine Frage, wie kann ich denn in der Bewerbung klar machen, dass mir bewusst ist, dass ich für die Stelle überqualifiziert bin, sie aber dennoch gern haben möchte? Oder wäre es eine Möglichkeit, die Karten offen auf den Tisch zu legen und in einer e-Mail (ich schicke die Bewerbung online) meine Gründe für die Bewerbung darzulegen? Oder vielleicht vorher anrufen?
Danke für eure Hilfe!
Beste Grüße
Tami
mal wieder oder immer noch sitze ich an Bewerbungen.
Ich habe vor einigen Wochen mein Geisteswissenschaftliches Studium mit dem Master abgeschlossen. Der Master ist eigentlich dafür gemacht, dass man später wissenschaftlich arbeitet. Das wissenschaftliche Arbeiten hat mich während des Studiums aber nervlich kaputt gemacht, deshalb will ich jetzt wieder auf meine Ausbildung zurückgreifen, die ich vor dem Studium in einem Büro abgeschlossen habe.
Die Anforderungen sind neben Flexibilität, PC Kenntnissen usw. eine abgeschlossene Berufsausbildung im Büro. Deswegen habe ich Bedenken, dass sie mich gleich ablehnen, weil sie denken ich würde mich nur bewerben, weil ich nichts besseres finde. Aber wie bereits erwähnt, möchte ich in das kleine Dorf ziehen (in dem die Arbeitsstelle angeboten wird) und mit dem wissenschaftlichen Arbeiten abschließen.
Jetzt meine Frage, wie kann ich denn in der Bewerbung klar machen, dass mir bewusst ist, dass ich für die Stelle überqualifiziert bin, sie aber dennoch gern haben möchte? Oder wäre es eine Möglichkeit, die Karten offen auf den Tisch zu legen und in einer e-Mail (ich schicke die Bewerbung online) meine Gründe für die Bewerbung darzulegen? Oder vielleicht vorher anrufen?
Danke für eure Hilfe!
Beste Grüße
Tami
Wenn aus deinem Lebenslauf klar hervorgeht, dass du a) einen Bezug zum Dorf hast und b) dein Studium gerade erst beendet, dann wirkt das auch nicht wie ein Notnagel. Vor allem sollte aber aus dem MOTIVATIONsschreiben deiner BeWERBUNG klar hervorgehen, warum du dich auf die Stelle bewirbst. Vom Arbeitgeber aus denken: warum soll der unter allen Bewerbern gerade dich auswählen?
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Hallo TheGuide,
danke für deine schnelle Antwort.
Ich habe keinen Bezug zu dem Dorf, in das ich dann ziehen würde. Es ist mehr eine Art Neuanfang, den ich damit machen möchte.
Und du meinst, ich soll extra noch ein Motivationsschreiben dazu legen? Ich dachte, je mehr geschrieben wird, desto weniger interessiert ist der Personaler, weil er kurz und knapp informiert werden möchte.
Beste Grüße
Tami
danke für deine schnelle Antwort.
Ich habe keinen Bezug zu dem Dorf, in das ich dann ziehen würde. Es ist mehr eine Art Neuanfang, den ich damit machen möchte.
Und du meinst, ich soll extra noch ein Motivationsschreiben dazu legen? Ich dachte, je mehr geschrieben wird, desto weniger interessiert ist der Personaler, weil er kurz und knapp informiert werden möchte.
Beste Grüße
Tami
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Ich würde nicht schreiben worauf ich keine Lust mehr habe, sondern herausstellen, was ich sehr gerne machen würde, nämlich an die frühere Tätigkeit im Büro anzuknüpfen und eben genau das zu machen, was mit dieser Stelle verbunden ist.
Das man zwischenzeitlich ein Studium aufnimmt, dann aber irgendwann merkt, dass man das eigentlich gar nicht machen will und es doch durchzieht, um den Abschluss zu machen und die Zeit sinnvoll eingesetzt zu haben, ist eigentlich gut zu begründen. Das wird dann aber überwiegend im Vorstellungsgespräch stattfinden.
Das man zwischenzeitlich ein Studium aufnimmt, dann aber irgendwann merkt, dass man das eigentlich gar nicht machen will und es doch durchzieht, um den Abschluss zu machen und die Zeit sinnvoll eingesetzt zu haben, ist eigentlich gut zu begründen. Das wird dann aber überwiegend im Vorstellungsgespräch stattfinden.
In die Bewerbung kommt nichts Negatives, auch nicht, dass man etwas nicht mehr machen möchte. Sondern du drückst deine Motivation aus, die Arbeitsstelle, auf die du dich bewirbst zu besetzen. Das machst du mit positiven Dingen. Was spricht dich an der Stelle an und warum bist du aus Arbeitgebersicht dafür die geeignete Wahl.
So dermassen uneingeschränkt gilt diese Betrachtungsweise für mich nur in Fällen, wo die Bewerbung sich in Einklang mit den Fundamentaldaten befindet. Das wäre bei TanjaAmalia dann der Fall, wenn sie sich um eine geisteswissenschaftliche Stelle bewürbe. Da hätte von der Grundrichtung her niemand eine Frage - und man könnte + sollte sich komplett auf die positiven Stellendetails konzentrieren.
Der "Schritt zurück", den sie jetzt vorhat, ist m. E. nicht so selbsterklärend... bzw. man würde ihn nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit für einen relativ kurzen Zwischenschritt halten. Aus Sicht des potentiellen Arbeitgebers somit keine verlässliche Planungsgrundlage. Es sei denn, es würde deutlich, dass es starke Gründe für die langfristige Abkehr vom vermeintlich "höherwertigen" Dasein gibt. Ich an ihrer (oder sage am jetzt mal "Deiner" Stelle, Tami) würde schon deutlich machen, dass dieser Exit zumindest gefühlt mit einiger Sicherheit abgeschnitten ist. Das natürlich ohne jegliche "bad vibrations" im Ton...
Der "Schritt zurück", den sie jetzt vorhat, ist m. E. nicht so selbsterklärend... bzw. man würde ihn nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit für einen relativ kurzen Zwischenschritt halten. Aus Sicht des potentiellen Arbeitgebers somit keine verlässliche Planungsgrundlage. Es sei denn, es würde deutlich, dass es starke Gründe für die langfristige Abkehr vom vermeintlich "höherwertigen" Dasein gibt. Ich an ihrer (oder sage am jetzt mal "Deiner" Stelle, Tami) würde schon deutlich machen, dass dieser Exit zumindest gefühlt mit einiger Sicherheit abgeschnitten ist. Das natürlich ohne jegliche "bad vibrations" im Ton...
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Hallo Fragen,
danke für deine Antwort. Ich dachte an eine Formulierung sinngemäß "entscheide ich mich bewusst gegen das wissenschaftliche Arbeiten und für die Stelle als Mitarbeiter in ... (hier der Firmenname).
An eine deutliche Offenlegung, sinngemäß "das wissenschaftliche Arbeiten belastet mich persönlich zu sehr..." dachte ich mal kurzzeitig, habe ich aber zwischenzeitlich wieder verworfen.
Es ist wirklich ehr ein schon etwas kitschig wirkender Grund, nämlich mich in ein kleines Dorf zurückzuziehen, weit weg vom universitären Leistungsdruck.
danke für deine Antwort. Ich dachte an eine Formulierung sinngemäß "entscheide ich mich bewusst gegen das wissenschaftliche Arbeiten und für die Stelle als Mitarbeiter in ... (hier der Firmenname).
An eine deutliche Offenlegung, sinngemäß "das wissenschaftliche Arbeiten belastet mich persönlich zu sehr..." dachte ich mal kurzzeitig, habe ich aber zwischenzeitlich wieder verworfen.
Es ist wirklich ehr ein schon etwas kitschig wirkender Grund, nämlich mich in ein kleines Dorf zurückzuziehen, weit weg vom universitären Leistungsdruck.
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Am wissenschaftlichen Arbeiten belastet mich der Zeit- und Leistungsdruck. Außerdem muss man ja, um eine erfolgreiche Wissenschaftlerin zu sein, seine Arbeiten veröffentlichen. Die darauf folgenden Kritiken, lösten in mir immer noch mehr Druck aus, fast schon Versagungsängste.
Damals arbeitet ich in Büro, weil ich es einfach interessant fande und eigentlich mit Stress auf Arbeit gut umgehen kann. Ich empfinde den Stress in der Uni als einen anderen als den in einem Büro. Dort herrscht ja auch manchmal Zeitstress. Aber dann erledigt man eben seine Arbeit und geht heim. In der Uni, wenn du an einem Aufsatz o.ä. arbeitest, bist du in der Uni und arbeitest daran, gehst nach Hause und arbeitest dran und gönnst dir überhaupt keine Freizeit mehr. Mir ging es jedenfalls immer so. Ich hatte mein Bücher immer dabei und hatte ständig ein schlechtes Gewissen, wenn ich diese, ohne eine Seite gelesen zu haben, wieder auspackte.
Nach meiner Lehre damals fande ich in meiner Heimatstadt keine Anstellung, war noch nicht so weit in eine andere Stadt zu ziehen und war motiviert zu studieren. Jetzt möchte ich wieder zurück in meinen gelernten Beruf (ich würde auch einen anderen machen, aber ohne wissenschaftliches Arbeiten) und lieber mit dem Streß im Büro leben als dem stndigen Druck in der Uni.
Damals arbeitet ich in Büro, weil ich es einfach interessant fande und eigentlich mit Stress auf Arbeit gut umgehen kann. Ich empfinde den Stress in der Uni als einen anderen als den in einem Büro. Dort herrscht ja auch manchmal Zeitstress. Aber dann erledigt man eben seine Arbeit und geht heim. In der Uni, wenn du an einem Aufsatz o.ä. arbeitest, bist du in der Uni und arbeitest daran, gehst nach Hause und arbeitest dran und gönnst dir überhaupt keine Freizeit mehr. Mir ging es jedenfalls immer so. Ich hatte mein Bücher immer dabei und hatte ständig ein schlechtes Gewissen, wenn ich diese, ohne eine Seite gelesen zu haben, wieder auspackte.
Nach meiner Lehre damals fande ich in meiner Heimatstadt keine Anstellung, war noch nicht so weit in eine andere Stadt zu ziehen und war motiviert zu studieren. Jetzt möchte ich wieder zurück in meinen gelernten Beruf (ich würde auch einen anderen machen, aber ohne wissenschaftliches Arbeiten) und lieber mit dem Streß im Büro leben als dem stndigen Druck in der Uni.
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Hallo,
ich habe jetzt mal versucht eine Einleitung zu fomulieren in der deutlich wird, warum ich mich bewerbe. Wirklich zufrieden bin ich noch nicht mit dem Ergebnis. Ich würde gern noch etwas mit Begeisterung einbringen, weiß aber nicht wie. Vielleicht hat jemand eine Idee?
Sehr gehrte Frau Soundso,
als studierte Geisteswissenschaftlerin und ausgebildete Bürokauffrau kann ich auch bei erhöhtem Arbeitsaufkommen selbstständig und gewissenhaft auf ein Ziel hinarbeiten. Die sorgfältige Erfüllung anfallender Aufgaben sowie der zuvorkommende Umgang mit Menschen bereitet mir große Freude und sollte fester Bestandteil meines Berufes sein. Ich bewerbe mich bei Ihnen, weil ich nach Abschluss meines Studiums mich bewusst dazu entschieden habe, meine berufliche Zukunft nicht in die wissenschaftliche Richtung, sondern auf die Verwaltung auszurichten.
ich habe jetzt mal versucht eine Einleitung zu fomulieren in der deutlich wird, warum ich mich bewerbe. Wirklich zufrieden bin ich noch nicht mit dem Ergebnis. Ich würde gern noch etwas mit Begeisterung einbringen, weiß aber nicht wie. Vielleicht hat jemand eine Idee?
Sehr gehrte Frau Soundso,
als studierte Geisteswissenschaftlerin und ausgebildete Bürokauffrau kann ich auch bei erhöhtem Arbeitsaufkommen selbstständig und gewissenhaft auf ein Ziel hinarbeiten. Die sorgfältige Erfüllung anfallender Aufgaben sowie der zuvorkommende Umgang mit Menschen bereitet mir große Freude und sollte fester Bestandteil meines Berufes sein. Ich bewerbe mich bei Ihnen, weil ich nach Abschluss meines Studiums mich bewusst dazu entschieden habe, meine berufliche Zukunft nicht in die wissenschaftliche Richtung, sondern auf die Verwaltung auszurichten.
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ich hab noch mal ein bisschen dran rumgebastelt, hier nun die neue Fassung:
Sehr geehrte Frau soundso,
als studierte Geisteswissenschaftlerin und ausgebildete Bürokauffrau kann ich auch bei erhöhtem Arbeitsaufkommen selbstständig und gewissenhaft auf ein Ziel hinarbeiten. Die sorgfältige Erfüllung anfallender Verwaltungsaufgaben sowie der zuvorkommende Umgang mit Menschen bereiten mir große Freude und sollten fester Bestandteil meines Berufes sein. Ich bewerbe mich bei Ihnen, weil die Mitarbeit in der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben mir den idealen Berufseinstieg in die Verwaltung ermöglicht, auf die ich mich beruflich orientiere.
Für Verbesserungen bin ich offen
Sehr geehrte Frau soundso,
als studierte Geisteswissenschaftlerin und ausgebildete Bürokauffrau kann ich auch bei erhöhtem Arbeitsaufkommen selbstständig und gewissenhaft auf ein Ziel hinarbeiten. Die sorgfältige Erfüllung anfallender Verwaltungsaufgaben sowie der zuvorkommende Umgang mit Menschen bereiten mir große Freude und sollten fester Bestandteil meines Berufes sein. Ich bewerbe mich bei Ihnen, weil die Mitarbeit in der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben mir den idealen Berufseinstieg in die Verwaltung ermöglicht, auf die ich mich beruflich orientiere.
Für Verbesserungen bin ich offen
Hmmmmm... interessiert Dich eigentlich auch an der Verwaltung selbst irgendetwas (wenn ja, was)? Oder ist neben der geringeren Vereinnahumg durch den Job vor allem der zwischenmenschlich-kommunikative Aspekt, der Dir an der Büroarbeit gefällt? Wie warst Du damals von dort zur Geisteswissenschaft gekommen? Und was für eine überhaupt?
Ich bin da deshalb so penetrant, weil sich das, was Du schreibst, bisher so gar nicht nachvollziehbar anhört... angefangen, bei der lapidaren Behauptung, die Verwaltung zu lieben. So etwas habe ich bisher von keinem realen Menschen auf der Welt gehört. Das soll nicht heissen, dass es nicht stimmen könnte... aber man müsste da auf jeden Fall präziser werden.
Das gleiche gilt für die "Geisteswissenschaft", die ähnlich lapidar daneben steht. Diese beiden Punkte sind ja sowohl inhaltich wie habituell so etwas wie Pole in der Berufswelt. Wenn der Wechsel vom einen zum anderen ohne weitere Begründung mit einem Achselzucken geht, ist bei der betreffenden Person m. E. buchstäblich ALLES möglich. Dann kann sie im nächsten Schritt auch Schauspielerin werden oder ein Tattoo-Studio aufmachen...
Ich bin da deshalb so penetrant, weil sich das, was Du schreibst, bisher so gar nicht nachvollziehbar anhört... angefangen, bei der lapidaren Behauptung, die Verwaltung zu lieben. So etwas habe ich bisher von keinem realen Menschen auf der Welt gehört. Das soll nicht heissen, dass es nicht stimmen könnte... aber man müsste da auf jeden Fall präziser werden.
Das gleiche gilt für die "Geisteswissenschaft", die ähnlich lapidar daneben steht. Diese beiden Punkte sind ja sowohl inhaltich wie habituell so etwas wie Pole in der Berufswelt. Wenn der Wechsel vom einen zum anderen ohne weitere Begründung mit einem Achselzucken geht, ist bei der betreffenden Person m. E. buchstäblich ALLES möglich. Dann kann sie im nächsten Schritt auch Schauspielerin werden oder ein Tattoo-Studio aufmachen...