Übernahme unsicher -> richtige Formulierung in Bewerbung

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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meerschwarz
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Übernahme unsicher -> richtige Formulierung in Bewerbung

Beitrag von meerschwarz »

Also meine Situation ist folgende: Mach grad ein halbes Jahr Trainee (im Produktmanagement), mein Vertrag läuft im Januar ab. Ich kann null abschätzen, ob ich übernommen werd und der schlechte Fall ist natürlich, dass ich ab 01.02.09 keinen Job mehr habe.
Daher habe ich nun vor, mich wieder zu bewerben.

Mein Problem ist, wie ich begründe, dass ich mich aus einem "festen Arbeitsverhältnis" raus bewerbe, denn darauf muss ich ja eingehen im Anschreiben ?!
Einfach formulieren "mein Vertrag läuft zum Ende Januar aus", find ich nicht gerade passend.
Auch finde ich schwierig, mich aus einer Trainee-Position raus zu bewerben, da - nach meinem Verständnis - ein Training-on-the-job beinhaltet, nach einer Probezeit (wenn man sich gut dran stellt) übernommen zu werden.

Also Bewerbungsmotivation ist ehrlicherweise nicht, dass mir der Job nicht gefällt bzw. ich "nicht gut bin"; sondern ich was neues suche, "nur" weil ich mir einer Übernahme nicht sicher bin. Aber das werde ich natürlich tunlichst unterlassen, dem Unternehmen, bei dem ich mich bewerbe, zu kommunizieren.

Würde mich über Meinungen von euch freuen !

Danke im Voraus !
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

Es wird dir nicht gefallen, aber ich muss 1-2 kritische Fragen stellen

1)Warum musst du Angst haben nicht übernommen zu werden, wenn du den Job "gut gemacht hast"?

2)Warum unterschreibst du einen befristeten Trainee-Vertrag über 6 Monate?
Unter einem Trainee-Programm verstehe ich was ganz anderes? Ich habe gelernt, dass es zwei Trainee-Programme gibt. Die Vielversprechenden und die, um welche man einen Bogen machen sollte.
meerschwarz
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Beitrag von meerschwarz »

... stell mir so viele kritische Fragen, wie du willst, so lang es der Sache zuträglich is ;)

Also ich bin mir nicht einer Übernahme sicher, weil es vorkommen soll, dass Leute gut sind/passen, aber dennoch das nötige Geld nicht (mehr) da ist. Ich weiß nicht, wie es da bei meiner Firma aussieht, bin definitiv nicht in der Position, dass ich da Einblicke hab.
Zudem ist bei uns zusätzlich bissl Orga-Chaos, weil wir alles über unsere Zentrale in Amerika geht und nicht mein Chef hier einer Übernahme zustimmen muss, sondern auch "weiter höher" Stehende.
Außerdem sind wir in einer anderen Firma angesiedelt (für die wir das Produktmanagement machen) und wenn da der Geschäftsführer meinem Chef sagt, die beste Freundin meiner Nichte will unbedingt bei dir arbeiten, stell die ein, dann "sollte" mein Chef das auch machen. Und je nach finanzieller Lage müsst ein anderer gehn.

Nach meinem Verständnis gibt es (auch ;) zwei Arten von Training-on-the-jobs: zum einen, um Führungspositionen zu bilden und zweitere, einen "Fachspezialisten" auszubilden. Ich sehe meine als zweitere und da solln 6 Monate auch nicht ungewöhnlich sein.
Meine Kollegin hat nach ihrem Trainee nach 6 Monaten einen unbefristeten Vertrag bekommen. Aber sich damals dessen auch nciht sicher.
Und unterschrieben habe ich natürlich, weil ich das super interessant fand, was angeboten wurd, ich das machen wollt ;)


... und jetzte zu meiner Formulierung im Anschreiben...

Folgende habe ich hier im Forum gefunden, aber ich finde es drückt nicht die nötige Motivation aus, genaus in DEM Unternehmen ganz, ganz unbedingt arbeiten zu wollen ?

"Die Gelegenheit, meine bisher erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten bei meinem jetzigen Arbeitgeber einzusetzen, gibt es aus organisatorischen Gründen leider nicht. Deshalb suche ich nach Möglichkeiten, meinen beruflichen Weg außerhalb der Firma meines jetzigen Arbeitgebers fortzusetzen."
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

zunächst einmal finde ich es richtig, dass du dir diese Gedanken machst. Ich mag es, wenn jemand vorausschaut und Eventualitäten abwägt und stimme dir zu, dass du zwecks Bewerbung nicht erst im Januar aktiv werden solltest.

Die Frage wie sinnvoll ein befristeter halbjährlicher Trainee-Vertrag ist, wenn du schon weißt, dass du mal ein Spezialist und kein Manager sein willst bleibt, ist aber für die Situation jetzt nicht so wichtig.

Den Satz den du gefunden hast finde ich nicht schlecht.
ABER:
Du bewirbst dich de facto schon nach wenigen Monaten aus einem Trainee-Programm heraus. Ich würde das kritisch sehen, weil ...

1)Investiert eine Firma in einen Trainee Geld. Warum lassen Sie dich dann sofort wieder gehen, wenn du doch gut warst? (Und im Vertrag wird doch wohl kaum "auf eigenen Wunsch stehen")
2)Warum wechselst du selbst als Trainee in den gleichen Bereich (wirst du doch wohl machen, wenn das so toll war), wenn du hier so früh aussteigst?

Diese Vermutungen tun dir aber unrecht und daher musst du Ihnen vorab begegnen. Ich bin ein Freund der Taktik. Wenn du etwas zu verstecken hast tu es, wenn nicht, dann sag es.

Anschreiben sind nicht unbedingt meine Stärke und ich will dir auch keine Formulierung vorgeben. Aber ich würde erwähnen. Dass du deinen "liebgewonnen" Fachbereich weiter verfolgen willst und deine Fachkenntnisse einbringen willst. "Organisatorische" Gründe finden ich nicht klar genug (und nochmal, du solltest klar werden).
meerschwarz
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Beitrag von meerschwarz »

Wie geschrieben, ich als Personalleiter würd' einen Bewerber in meiner Situation ebefalls als kritisch sehen, u.a. mit den Bedenken, die du aufführst. Und darum genau suche ich hier um Anregungen, um möglichst trotz Vorbehalte zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Erstmal ja, ich würde gerne weiter in diesem Bereich arbeiten.

Den tatsächlichen (triftigen ??) Grund werde ich - wenn - ja erst im Dez/Januar erfahren, um ihn weitergeben zu können bzw. mich mit dem Arbeitszeugnis zu bewerben.

Den Satz finde ich an sich auch nicht schlecht ("organisatorische Gründe" klingt so herrlich unverfänglich *g), allerdings passt er nicht um zu begründen, warum ich mich JETZT bei einem anderen Unternehmen bewerbe. Denn ich weiß ja noch nicht, ob "organisatorische Gründe" bei mir im Wege stehen werden und mit Konjunktiv brauch ich nicht kommen, weil soll ja auch keinenfalls so rüberkommen, dass ich bei dem neuen Unternehmen nur Interesse habe, wenn ich meine jetzige Stelle nicht mehr wahrnehmen kann.

Mit fehlt einfach was konkretes (dann wieder auf die einzelne Ausschreibung individuell gemünzt), was die/eine neue Stelle an Mehrwert gegenüber meiner jetztigen hat, um das aufzuführen.


Das mit dem "liebgewonnen Fachbereich treu bleiben" ist schonmal ein guter Ansatz, DANKE.
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

meerschwarz hat geschrieben: Den tatsächlichen (triftigen ??) Grund werde ich - wenn - ja erst im Dez/Januar erfahren, um ihn weitergeben zu können bzw. mich mit dem Arbeitszeugnis zu bewerben.
nochmal. Inkompetenz schließen wir aus, da du den Job gerne machen würdest und deinen Job äußerst gut machst. Was bleibt denn noch ...
meerschwarz hat geschrieben: Also ich bin mir nicht einer Übernahme sicher, weil es vorkommen soll, dass Leute gut sind/passen, aber dennoch das nötige Geld nicht (mehr) da ist. Ich weiß nicht, wie es da bei meiner Firma aussieht, bin definitiv nicht in der Position, dass ich da Einblicke hab.
Hier nennst du den Punkt Geld
meerschwarz hat geschrieben: Zudem ist bei uns zusätzlich bissl Orga-Chaos, weil wir alles über unsere Zentrale in Amerika geht und nicht mein Chef hier einer Übernahme zustimmen muss, sondern auch "weiter höher" Stehende.
Hier nennst du den Punkt interne Konkurrenz (warum sollte der Chef in den USA sonst jemanden ablehnen, dem er zuvor schon zugestimmt hat und der seinen Job gut gemacht hat)(das solltest du auch erfragen können) oder in zweiter Instanz auch wieder Geld
meerschwarz hat geschrieben: Außerdem sind wir in einer anderen Firma angesiedelt (für die wir das Produktmanagement machen) und wenn da der Geschäftsführer meinem Chef sagt, die beste Freundin meiner Nichte will unbedingt bei dir arbeiten, stell die ein, dann "sollte" mein Chef das auch machen. Und je nach finanzieller Lage müsst ein anderer gehn.
Naja, wird ja nicht regelmäßig passieren. Ansonsten nennst du wieder den Grund Geld

... ich glaube du siehst worauf ich hinaus will. :-)
Welche Gründe sollte es denn auch sonst geben, die du offen erzählen kannst? Inkompetenz nennen wir nicht, ebenso wie fehlende Voraussicht deinerseits.

Kannst du ernsthaft erwarten, dass es bis Dezember einen weiteren trifftigen Grund als genannte geben könnte?
Auf viele komme ich selbst nicht. Evtl. das Zusammenkommen von Umstrukturierung und deiner fehlenden US-Arbeitserlaubnis, aber lang wird diese Liste wohl nicht werden
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

ach ja, falls ich mich da unklar ausgedrückt habe, hiermit erledigt sich auch die Frage nach dem jetzt. Die Finanziellen Probleme, bzw. die Umstrukturierung ist JETZT eigetreten und nicht vor einem Monat. Alternativ kannst du natürlich sagen, dass du JETZT damit für die Zukunft rechnest
meerschwarz
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Beitrag von meerschwarz »

Ich versteh, worauf du hinaus willst ;)

Und danke, ja, dass ich erwähne, dass ich für die Zukunft rechne ist sehr gut. (vorausschauend als Eigenschaft fänd ihc als Auswahlkriterium wichtig)


Vielen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast !


... und ich hock mich ma hin und versuche mich im Anschreiben-verfassen.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Ich will ja hier gar nicht dazwischen funken... aber m. E. hängst Du das ganze Thema etwas zu hoch. Was ist denn so tragisch an dem Umstand, unmittelbar nach dem Studium einen befristeten Job anzunehmen? Insbesondere dann, wenn er vom inhaltlichen Standpunkt absolut keine Notlösung ist, sondern genau das, was Dich interessiert?

Wenn ich in der Situation wäre, würde ich (verbal) so tun, als wäre der Abschied zum Januar definitiv beschlossene Sache und von Anfang an von beiden Seiten so geplant. Und jetzt suchst Du halt etwas Langfristigeres für den Anschluss...
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

Das würde funktionieren, wenn dir der neue Chef das glaubt.
Aber wie gesagt, es gibt einfach ungereimtheiten, die mich als Chef daran zweifeln lassen würden.

Die Ungereimtheiten, oder zumindest einen Teil habe ich schon genannt.
Dazu kommt halt, dass er auch in diesem Bereich -bleiben will.
Ich würde mir als Chef einfach nicht denken "Oh ja klar, es macht ja von beiden Seiten Sinn nun wieder gleich getrennte Wege zu gehen"

Ich gebe dir recht. Es wäre schlimmer, wenn er einen unbefristeten Trainee-Vertrag hätte und aus diesem sucht. Aber trotzdem hat auch diese Variante seine Haken, denen man begegnen sollte. Es hat ja auch keiner gesagt, dass er ein "Notfall" ist
meerschwarz
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Beitrag von meerschwarz »

Ich habe am Dienstag ein Vorstellungsgespräch. Erste Hürde schonmal genommen :)
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

meerschwarz hat geschrieben:Ich habe am Dienstag ein Vorstellungsgespräch. Erste Hürde schonmal genommen :)
Klasse. Gratuliere dir :!:
meerschwarz
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Beitrag von meerschwarz »

update: hatte gestern erst das gespräch, weil meine interviewpartnerin krank war... und joah, ich denk es lief ganz gut. vielleicht findet 2. gespräch statt, denk chancen stehn nicht schlecht.
nur: ich weiß nicht, ob das das richtige ist, vielleicht bin ich aber auch nur durch meinen momentanen job "negativ-denkend" geworden, dort jednfalls werde ich langfristig nicht happy, das weiß ich.
... ma schaun wo ich meinen platz im berufsleben finde....
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