Schlechtes Arbeitsklima als Begründung im Vorstellungsgespräch?
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Schlechtes Arbeitsklima als Begründung im Vorstellungsgespräch?
Wie ein paar von Euch vom Lesen vielleicht mitgekommen habe, habe ich bis Ende letzten Jahres in einer PR-Agentur gearbeitet und dort selbst gekündigt. Die Tätigkeit als solche war eigentlich in Ordnung, nur das Umfeld nicht, weswegen ich in die Unternehmenskommunikation einsteigen wollte. Hat bisher allerdings nicht geklappt. Daher habe ich meine "Fühler" nun auch wieder in die Richtung Verlage/Agenturen ausgestreckt - vor allem natürlich auch, da mein ALG nicht mehr ewig weiterläuft.
Nun habe ich am Donnerstag ein VG bei einem Mittelding zwischen Agentur und Verlag. Sicherlich werde ich gefragt werden, warum ich denn nicht mehr in der Agentur arbeiten wollte. Nun konnte ich das die ganze Zeit gut damit begründen, dass ich mich dort nicht weiterentwickeln konnte (über das absolut unerträgliche Arbeitsklima, was für mich der Grund war, die Reißleine zu ziehen, erzähle ich in VGs nichts). Die ausgeschriebene Stelle kommt meiner alten Stelle inhaltlich relativ nahe und auch vom Gehalt her wäre der Sprung nicht allzu groß (wenn man denn meine Vorstellung berücksichtigt). Mit "Weiterentwicklung" kann ich das also nicht begründen.
Also, was sage ich da? Die Wahrheit mit dem Arbeitsklima? Dass ich was anderes machen wollte, was nicht geklappt hat, will ich eher nicht erwähnen. Sonst klingt es, als sei die Stelle ein Notnagel für mich - naja das stimmt auch, aber das muss der AG ja nicht wissen
Nun habe ich am Donnerstag ein VG bei einem Mittelding zwischen Agentur und Verlag. Sicherlich werde ich gefragt werden, warum ich denn nicht mehr in der Agentur arbeiten wollte. Nun konnte ich das die ganze Zeit gut damit begründen, dass ich mich dort nicht weiterentwickeln konnte (über das absolut unerträgliche Arbeitsklima, was für mich der Grund war, die Reißleine zu ziehen, erzähle ich in VGs nichts). Die ausgeschriebene Stelle kommt meiner alten Stelle inhaltlich relativ nahe und auch vom Gehalt her wäre der Sprung nicht allzu groß (wenn man denn meine Vorstellung berücksichtigt). Mit "Weiterentwicklung" kann ich das also nicht begründen.
Also, was sage ich da? Die Wahrheit mit dem Arbeitsklima? Dass ich was anderes machen wollte, was nicht geklappt hat, will ich eher nicht erwähnen. Sonst klingt es, als sei die Stelle ein Notnagel für mich - naja das stimmt auch, aber das muss der AG ja nicht wissen
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Das war bisher auch mein Mantra, aber da konnte ich es wie gesagt gut sachlich begründen. Diese Gründe fallen nun alle weg. Meine Überlegung ist, dass ich sage, dass die Firma umstrukturiert wurde und es dann eben nicht mehr gepasst hat. Das ist auch nicht gelogen, nur halt seeeehr euphemistisch. Sicher wird aber dann die Frage kommen, warum ich nicht gewartet habe mit der Kündigung, bis ich einen neuen Job habe....
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Wieso ?TheGuide hat geschrieben:Niemals negativ über Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden sprechen!
Wenn es der Wahrheit entspricht ?
Bei mir ist es derzeit so, das ich einen neuen Vertriebsleiter bekommen habe, der nur noch Führung per Email praktiziert, der vorherige hat öfters mit mir telefoniert und über das Tagesgeschäft gesprochen, das fehlt jetzt völlig.
Letzter negativer Vorfall von mehreren war, das wir Betriebsversammlung hatten und ich nicht informiert wurde (Home Office).....
Wenn das der wahre Grund für den Wechselwunsch ist ???
Das ist egal! Und wenn man hundert gute Gründe hätte: Man spricht nicht negativ über andere, das fällt alles auf einen selbst zurück. Ein Einstellender wird sich sehr genau überlegen, was der Bewerber nach dem nächsten Stellenwechsel wohl über ihn so in die Welt posaunen könnte.theodor111 hat geschrieben:Wieso ?TheGuide hat geschrieben:Niemals negativ über Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden sprechen!
Wenn es der Wahrheit entspricht ?
Dann sag ihm das, via Ich-Botschaft.Bei mir ist es derzeit so, das ich einen neuen Vertriebsleiter bekommen habe, der nur noch Führung per Email praktiziert, der vorherige hat öfters mit mir telefoniert und über das Tagesgeschäft gesprochen, das fehlt jetzt völlig.
Wechselwünsche sollten nach Möglichkeit immer im adressierten Unternehmen liegen (positiv) und nicht im zu verlassenden. Denk mal aus Arbeitgebersicht: Warum soll ich Theodor einstellen, wenn der eigentlich gar nciht zu mir hin sondern nur vom Altarbeitgeber weg will? Welche Motivation hat der, für mich zu arbeiten?Wenn das der wahre Grund für den Wechselwunsch ist ???
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Klar, das ist jetzt für mich selbstverständlich.Dann sag ihm das, via Ich-Botschaft.
Im Gespräch würde ich es so ausdrücken, das mir die persönliche Kommunikation und die Eingebundenheit fehlt.... (z.B.)
Der könnte andernfalls auch denken, das sich, wenn ich irgendwo wieder was interessantes sehe, auch wieder weg bin, obwohl alles passt ??Wechselwünsche sollten nach Möglichkeit immer im adressierten Unternehmen liegen (positiv) und nicht im zu verlassenden. Denk mal aus Arbeitgebersicht: Warum soll ich Theodor einstellen, wenn der eigentlich gar nciht zu mir hin sondern nur vom Altarbeitgeber weg will?
Möglich. Aber stell dir mal vor, eine Frau fragt dich, ob ihr eine Beziehung eingehen wollt, der Edgar wolle nicht. Hast du dann Bock auf die Beziehung, wenn du nur der Notnagel bist, weil Edgar nicht will? Auf dem Arbeitsmarkt ist das im Grunde nicht viel anders.theodor111 hat geschrieben:Der könnte andernfalls auch denken, das sich, wenn ich irgendwo wieder was interessantes sehe, auch wieder weg bin, obwohl alles passt ??
Um auf die Ursprungsfrage zurück zu kommen: Du scheinst mir die Job-Frage gerade ziemlich technisch zu betrachten... im Sinne von Verantwortungsumfang, Gehalt etc. Gerade in Deinem Fall könnte sich m. E. auch die inhaltliche Seite anbieten. Ein Job wie Deiner könnte sich aus meiner Sicht auch bei komplett identischen (oder sogar unvorteilhafteren!) "Geschäftsdaten" viel besser und richtiger anfühlen, wenn er sich auf Themen, Akteure oder sonstige Umfeldaspekte bezieht, die Dir als Person in irgendeiner Weise näher steht?!? Ich weiss nicht, ob es da in deinem Fall irgendetwas gibt... aber nur mal so als Denkrichtung...
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Danke für Eure Antworten. Das Gespräch war sehr aufschlussreich, da ich in den ersten 5 Minuten erfahren haben, dass die Firma mit meinem Ex-Arbeitgeber zusammenarbeitet und zwar sogar meine alte Abteilung. Jedoch nicht mein ehemaliges Team, sondern andere Kollegen. Das war natürlich eine wichtige Info für mich - und auch einer der Hauptgründe, warum ich eingeladen wurde, so der Geschäftsführer. Natürlich kam die Frage, warum ich dort nicht mehr arbeite. Da wie erwähnt die Aufgaben recht ähnlich sind, konnte ich nicht mit Unterforderung/Langeweile kommen. Ich habe von der Umstrukturierung erzählt, dass danach nix mehr so war wie vorher und es auch keine interne Alternative gab (mir wurde zwar damals eine angeboten, die aber nicht in Frage kam) und ich Wert darauf lege, Freude an der Arbeit zu haben, da man dort ja sehr viel seiner Zeit verbringt und auch nur so erfolgreich sein kann. Damit gab man sich zufrieden und es wurde nicht nachgehakt.
Insgesamt wurden 3 Bewerber eingeladen, ich war die dritte und nach dem Gespräch wurde mir auch gesagt, dass es gut aussähe (was ja nichts heißt). Negative Punkte wären, dass das Gehalt sogar schlechter wäre als das war ich vorher hatte und gerade noch so ok - allerdings auch weniger Arbeitsstunden (wobei in meinem alten Vertrag auch nur 40 h fixiert waren). Man hätte 30 Urlaubstage - auch das wäre eine Verbesserung für mich. Die Stelle ist neu im Zuge eines großen Projektes entstanden. Sie wäre auf 2 Jahre befristet. Floppt das Projekt, gibt es die Stelle nach den 2 Jahren nicht mehr. Klare Worte
Insgesamt war mein Eindruck aber gut und es ist ja nun mal leider auch nicht so, dass ich gerade die mega Auswahl habe... Jetzt heißt es also mal wieder warten
Insgesamt wurden 3 Bewerber eingeladen, ich war die dritte und nach dem Gespräch wurde mir auch gesagt, dass es gut aussähe (was ja nichts heißt). Negative Punkte wären, dass das Gehalt sogar schlechter wäre als das war ich vorher hatte und gerade noch so ok - allerdings auch weniger Arbeitsstunden (wobei in meinem alten Vertrag auch nur 40 h fixiert waren). Man hätte 30 Urlaubstage - auch das wäre eine Verbesserung für mich. Die Stelle ist neu im Zuge eines großen Projektes entstanden. Sie wäre auf 2 Jahre befristet. Floppt das Projekt, gibt es die Stelle nach den 2 Jahren nicht mehr. Klare Worte
Insgesamt war mein Eindruck aber gut und es ist ja nun mal leider auch nicht so, dass ich gerade die mega Auswahl habe... Jetzt heißt es also mal wieder warten