schlechte Bezahlung trotz guter Qualifikation

Auch im Berufsleben steht man immer wieder vor Herausforderungen und Problemen. Die könnt ihr hier diskutieren.
Antworten
Root31
Beiträge: 14
Registriert: 03.03.2016, 12:28

schlechte Bezahlung trotz guter Qualifikation

Beitrag von Root31 »

Hey Leute,

nach 3 Monaten Arbeitslos sein und endlosen Bewerbungen schreiben, kann ich jetzt am 01.04.2016 endlich wieder starten.

Ich hatte so ein gutes Gefühl bei dem Vorstellungsgespräch, dass ich auch dachte dass, das Finanzielle soweit auch passt. Mein fehler war wohl das ich bei diesem Punkt nicht nachgefragt hatte.

Dann kam der Vertrag : 1327,20 Brutto für 120 Stunden, das sind 11,06 die stunde. Im Einzelhandel sind aktuell für gelernte Fachkräfte mit 10 Jahren Beruferfahrungen locker 15.50 drin minimum.

also habe ich 1000 euro netto und die fahrtkosten sind nicht miteingerechnet.
Ich verlange nicht viel, aber soviel, dass ich sagen kann, dass sich die ganze weiterbildung zum Handelsfachwirt gelohnt hat. Aber egal was du im Einzelhandel machst du wirst echt nur verarscht.

Und dann sollst du noch top motiviert sein jeden tag, und immer total engagiert bei dem Hungerlohn.

Ich weiss das andere noch weniger bekommen, aber wenn man selbst geld investiert um später mal entsprechend zu verdienen und dann wie ein Berufsanfänger eingestuft wird ist das echt......

Das geilste ist das dieses Unternehmen noch wirbt , dass sie nach tarif zahlen, ja tun sie aber nach haustarif nicht nach dem Einzehandelstarif.

wie gehts euch damit ähnliche erfahrungen??????
Sportlertyp1983
Beiträge: 3
Registriert: 02.04.2016, 00:59

Beitrag von Sportlertyp1983 »

hey.

ziehmlich krass das Gehalt, ist das zufällig in Ostdeutschland?

Du schreibst 120 Stunden, bei 4 Wochen im Monat also ne 30 Std. Woche?
Root31
Beiträge: 14
Registriert: 03.03.2016, 12:28

Beitrag von Root31 »

nee das ist westdeutschland...das ist ja der witz .
ja 30 std. pro woche ..habe das nur angenommen damit mir das amt nicht auf den pinsel geht, da die auch nicht nach qualifikation gucken, sondern hauptsache wieder in arbeit egal welche...

aber motivierend wirkt das gehalt mal garnicht, ich war so naiv zu denken, dass adler mehr bezahlt
Sportlertyp1983
Beiträge: 3
Registriert: 02.04.2016, 00:59

Beitrag von Sportlertyp1983 »

hmm ok ist immerhin deutlich über Mindestlohn. Da bezahlen die Seelenverkäufer (Zeitarbeitsfirmen) wesentlich schlechter. Aber du schreibst ja selber, dass du 10 Jahre Berufserfahrung hast. Da kann ich deinen Frust verstehen.

Ich hab gerade ein Arbeitsangebot vorliegen, öffentlicher Dienst, 2.600 Brutto bei 40/Std. Woche. Hab ne kaufmännische Ausbildung, 2 Jahre Berufserfahrung und 6 Jahre studiert. Für mich ist 2.600 EUR die untere Grenze, obwohl ich manchmal nachdenklich und selbstkritisch werde wenn ich Beiträge wie deinen hier lese.

Andererseits bewegt sich mein Freundeskreis, alle studiert aber KEINE Berufserfahrung, bei 3 tsd. brutto aufwärts. Einer 3.500 Euro Brutto.

Ehrlich gesagt bedaure ich die Beschäftigten im Einzelhandel, ich hab das Gefühl die haben einfach keine Lobby.
Laptoptasche
Beiträge: 48
Registriert: 26.01.2016, 18:53

Beitrag von Laptoptasche »

Hallo Root31,
das ist schon hart. Wenn es sich nicht unbeding um Kassiererin oder Verkäuferin handelt, sondern eher in Richtung Administration (Fachwirt?) geht, sofort anrufen und nachfragen ob man da noch was am Gehalt machen kann. Mehr also "nein" sagen kann ja nicht passieren.

Sportlertyp: Das ist aber eine andere Geschichte bei dir. Du musst dich ja ausdrücklich auf eine nicht-Akademiker Stelle beworben haben und diese Stellen im mittleren Dienst sind eigentlich vergleichsweise sehr gut bezahlt.
Mit 6 Jahren Studium sollte es ja Diplom/Master-Level sein, was ein Einstiegsgehalt (ohne Berufserfahrung) im öffentlichen Dienst von 3500 Euro ist.
Root31
Beiträge: 14
Registriert: 03.03.2016, 12:28

Beitrag von Root31 »

ja über den gesetzlichen Mindestlohn schon, aber dann war es dann auch. Ich will mich nicht als totale arme maus darstellen, es gibt menschen, denen geht es schlechter...ich empfinde meine lage als gewöhnugsbedürftig. Ich bin zunächst erstmal froh wieder in lohn und brot zu stehen, aber es ist schon ungewöhnlich, dass viele große unternehmen , so viel von ihren angestellten abverlangen( Fachberatung, Bestellungen, Warenpräsentation, umlagerungen, personalpläne...bla bla , aber zu minalem Kostenaufwand.
Aber die Großen wirt.funktionäre dürfen sich die taschen voll machen bis zum abwinken und dann ein großteil dann nach panama wegschaffen um den dummen steuerbezahler zu verarschen.
und wenn das schiff untergeht ..pech für die angestellten hauptsache ich habe meine millionen weggeschafft .

Jedenfalls werde ich jetzt nicht mehr so unter druck bewerben müssen...Ich schau weiter

Der Einzelhandel hat wirklich keine lobby, wenn Sie die hätten, dann würden die Kunden/Verbraucher auch mal mehr und öfters geld ausgeben..nee alles billig, schnell , rabatte, und wenn sie die bekommen, wer zahlt den service??..entweder gibt es den dann nicht mehr so ausgeprägt..oder der ist nicht mehr so fachmännisch, da dann nur noch unverbrauchte quereinsteiger genommen werden, die für den stundenlohn die geschäfte weiter erfüllen.
Root31
Beiträge: 14
Registriert: 03.03.2016, 12:28

Beitrag von Root31 »

handelsfachwirt = Meisterausbildung für den Handel

Aber bei vielen Unternehmen schreckt das ab da ich dann zu teuer bin und kein Eigengewächs .

deswegen bieten sie dir dann nur eine verkäufer/Kassier stelle an fertig.

Habe es aber auch schon in Industrie/Großhandel versucht..leider kein erfolg
Sportlertyp1983
Beiträge: 3
Registriert: 02.04.2016, 00:59

Beitrag von Sportlertyp1983 »

Laptoptasche hat geschrieben:Hallo Root31,
Sportlertyp: Das ist aber eine andere Geschichte bei dir. Du musst dich ja ausdrücklich auf eine nicht-Akademiker Stelle beworben haben und diese Stellen im mittleren Dienst sind eigentlich vergleichsweise sehr gut bezahlt.
Mit 6 Jahren Studium sollte es ja Diplom/Master-Level sein, was ein Einstiegsgehalt (ohne Berufserfahrung) im öffentlichen Dienst von 3500 Euro ist.
Haha Lustig, da hat wohl einer nicht den Überblick. Ca. 90 Prozent der ausgeschriebenen Stellen im öffentlichen Dienst sind Lohngruppe 9, also Akademiker Einstieg für Bachelor Studenten. Die Stellen für Master Absolventen gibts fast garnicht und wenn dann konkurriert man mit den promovierten.

Viele Master Absolventen sitzen auf E9 Stellen, also ab 2.600 Brutto aufwärts.

@root31: klingt zwar blöd, aber an deiner Stelle versuchen umzuschulen, nebenberuflich auf Abendschule oder so. Sonst wirst du in Zukunft nicht glücklich, das liest man auch aus deinen Beiträgen heraus. Viel Glück noch.
Root31
Beiträge: 14
Registriert: 03.03.2016, 12:28

Beitrag von Root31 »

morgen Vorstellungsgespräch bei esprit ich erhoffe mir da mehr .
mir geht es auch oder inbesondere um die berufliche perspektive ..also meine strategischen Ziele sehen so aus, dass ich in die Führungsriege wieder hin will..festverankert im Unternehmen arbeiten will und mit dem Team gemeinsam weitere Aufgaben und Ideen verwirklichen will.
LisaMaa
Beiträge: 24
Registriert: 08.04.2016, 10:25

Stelle als Sprungbrett nutzen

Beitrag von LisaMaa »

Du bist jetzt erst einmal auf der sicheren Seite vor dem Arbeitsamt und kannst in Ruhe suchen. Es ist auch heutzutage kein Problem, eine Stelle kurzfristig zu wechseln.

@Alle: Wenn das neue Unternehmen fragt, was die Gründe für einen kurzfristigen Wechsel sind, nennt ihr dann die Unzufriedenheit der Bezahlung beim Namen?

@Root31: In deiner Situation ist das jetzt ein bisschen blöd. Jeder wird sich fragen, warum du das überhaupt angenommen hast.

Generell frage ich mich, wie man das vergessen kann?!?!?!? Du musst dir Fragen zum Unternehmen und zur Stelle im Vorfeld notieren. Die letzte Frage sollte immer, die nach der Bezahlung sein! Gibt es hierzu keine oder ausweichenden Antworten: Nachhaken und sehr, sehr skeptisch werden! Sollte dann immer noch nichts kommen, Zeit sparen und zum nächsten gehen!
Root31
Beiträge: 14
Registriert: 03.03.2016, 12:28

Beitrag von Root31 »

da hast du sicherlich recht..war da zu naiv und habe mich blenden lassen von dem sehr gut geführten system ...Bei hatte ich das gefühl, das passt besonders von der menschlichen seite..klar wollte ich nach der bezahlung fragen, aber ich habe das schlicht wech weggelassen, da ich dachte das passt.

So dann kam der vertrag ..und da hätte ich ja immer noch nein sagen können, aber ich war nach 3 monaten froh erstmal wieder in arbeit zu sein und das nervige amt von dr backe zu haben.

zum Thema wechsel: Haben die bei Esprit locker aufgenommen, da ich denen das gut und ehrlich rüberbringen konnte, das adler eine übergangsstation ist, damit ich mich dann für ein Unternehmen in ruhe bewerben kann, wo ich selbst entscheiden kann wo es mich hinführt und nicht das amt.
das mir die perspektive sehr wichtig ist das alles drumherum passen muss, team, system, schulungen.. es muss klick machen ..und zuletzt natürlich auch das monetäre .. das hat die frau verstanden und das tolle ist, das sie meine Bewerbungen weitergeleitet hat für eine Stelle im Führungsbereich.. besser konnte es nicht laufen..jetzt heisst es abwarten und tee trinken :lol:
Antworten