Sachbearbeiterin bei der Bundeszentralamt für Steuern

Wenn ihr Berufsanfänger oder Berufspraktiker seid, dann könnt ihr eure Bewerbungsbeispiele in dieser Rubrik zur Diskussion stellen und die Musterbewerbungen anderer Bewerber bewerten. Auch für Bewerbungen um eine Neben- oder Teilzeitbeschäftigung.
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Inga-Rufina
Beiträge: 4
Registriert: 11.03.2016, 20:09

Sachbearbeiterin bei der Bundeszentralamt für Steuern

Beitrag von Inga-Rufina »

Hallo Leute,
ich brauche Ihre Hilfe. Könntet jemand schauen, ob mein Bewerbungsanschreiben in Ordnung ist, besonders ob Satzstellung korrekt ist.

Vielen Dank.

Bewerbung als Sachbearbeiterin bei der Bundeszentralamt für Steuern

Sehr geehrte Frau XXX,

die Anforderungen der von Ihnen ausgeschriebenen Stellenanzeige als Sachbearbeiterin für den Einsatz in einem Referat von Bundeszentralamt für Steuern entsprechen meinen persönlichen Fähigkeiten und Neigungen, daher bewerbe ich mich bei Ihnen.

Ende August 2015 absolvierte ich erfolgreich mein Masterstudium mit den Vertiefungsgebieten Wirtschaftsprüfung, Steuern, Finanzen und Recht. Momentan arbeite ich als Buchhaltungskraft bei einem Förderverein für die Freien Christlichen Schulen Bonn/ Rhein-Sieg. Mein Verantwortungsbereich umfasst die laufende Buchführung, die Jahresabschlusserstellung, üblicher Schriftverkehr mit Ämtern, Behörden und Trägern sowie weitere administrative Aufgaben.

Während des Studiums arbeitete ich als Werkstudentin im Steuerbereich bei der Holding METRO AG. Ich nahm an unterschiedlichen Projekten teil, z.B. erstellte und übermittelte eigenverantwortlich e-Bilanzen der Konzernggesellschaften an Finanzamt, unterstützte meine Kollegen bei der Prüfung von Steuerbescheiden, bei Betriebsprüfungen und bereitete Unterlagen zu anrechenbaren ausländischen Quellensteuern und für das Vorsteuer-Vergütungsverfahren deutscher Gesellschaften im Ausland vor.

Meine erste Berufserfahrung habe ich während meines Bachelorstudiums durch ein sechsmonatiges Praktikum bei der Steuerberatungskanzlei HKF gewonnen. Ich war für die laufende Buchführung, die Vorbereitung der erforderlichen Unterlagen für Jahresabschlussprüfung sowie für die Erstellung von Steuererklärungen verantwortlich.

Darüber hinaus war ich mehr als vier Jahre als Juristin in Kasachstan tätig und verfüge über die Berufserfahrung im Bereich Finanzadministration. Ich war für Vertragserstellung, rechtliche Begleitung und administrative Abwicklung von Projekten und rechtliche Beratung zuständig. Aus diesem Grund zeichne ich mich durch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit sowie Teamfähigkeit aus.

Neben einer offenen und direkten Kommunikation mit Kunden und Kollegen bringe ich eine hohe Einsatzbereitschaft mit. Ich lege viel Wert auf sorgfältiges und ergebnisorientiertes Arbeiten und verfüge über gute Englisch- und EDV-Kenntnisse. Mein Wissen sowie meine Erfahrungen aus den Bereichen nationale und internationale Steuern möchte ich gern einsetzen und ausbauen, um Ihr Team zu unterstützen.

Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich sehr und verbleibe


Mit freundlichen Grüßen
Charlie Schmidt
Bewerbungshelfer
Beiträge: 346
Registriert: 25.02.2016, 09:55

Beitrag von Charlie Schmidt »

die Anforderungen der von Ihnen ausgeschriebenen Stellenanzeige als Sachbearbeiterin für den Einsatz in einem Referat von Bundeszentralamt für Steuern entsprechen meinen persönlichen Fähigkeiten und Neigungen, daher bewerbe ich mich bei Ihnen.
Das kannst Du streichen, da es im Betreff steht resp. logisch ist.
Bonn/_Rhein-Sieg
den üblicher
z._B.
Konzernggesellschaften ans
Steuerbescheiden, und bei Betriebsprüfungen.
und (löschen) Außerdem bereitete ich
Meine erste Berufserfahrung habe ich während meines Bachelorstudiums durch ein sechsmonatiges Praktikum bei der Steuerberatungskanzlei HKF gewonnen. Ich war für die laufende Buchführung, die Vorbereitung der erforderlichen Unterlagen für Jahresabschlussprüfung sowie für die Erstellung von Steuererklärungen verantwortlich.
Das kommt mir an dieser Stelle überflüssig vor. Eine Erwähnung im Lebenslauf sollte reichen.
Darüber hinaus war ich mehr als vier Jahre als Juristin ...
Das fällt für mich ein bisschen aus dem Rahmen. Falls es keinen direkten Stellenbezug gibt, würde ich die Info ebenfalls im Lebenslauf belassen.
und verbleibe
Falls Du es so lässt, müsste folgen: mit freundlichen

Meine Sache wäre aber eher ein Punkt hinter sehr.

Insgesamt vermittelt Dein Anschreiben einen sehr kompetenten Eindruck! :)
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Hallo Inga-Rufina!

Dein Deutsch ist im Ganzen hervorragend - und was den allgemeinen Kompetenz-Eindruck angeht, schliesse ich mich meinem Vorredner uneingeschränkt an. Den ersten Satz würde ich ebenfalls streichen... und damit sind wir indirekt auch schon bei meiner einzigen Frage: Wie kommst Du auf die Behörden-Idee? Ich frage deshalb, weil alles, was Du erzählst (und wie Du es erzählst) mir eigentlich auf eine ziemlich aussichtsreiche privatwirtschaftliche Karriere hin zu laufen scheint. Wo kommt der gefühlte "Seitenwechsel" her?

Was Deine Zeit als Juristin in Kasachstan angeht: Der erste Satz dieses Absatzes klingt so, als würde sich auch aus dieser Tätigkeit ein klarerer Finanz-Schwerpunkt ableiten lassen? Wenn dem nicht so sein sollte, würde ich diesen Punkt ebenfalls im LL belassen...
Inga-Rufina
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Beitrag von Inga-Rufina »

Hallo Ihr zusammen!

ich bin Euch sehr dankbar für Ihre schnelle Antwort! Super!

@Fragen: Zu der Frage, warum ich so zu sagen Seite wechsele, kann ich nur sagen, dass ich leider nach dem Studium keinen Job gefunden habe, wo ich mich weiter enwickeln kann. Ich habe mich bereits in unterschiedliche Unternehmen und bei allen möglichen Beratungskanzleien beworben (inkl. Big 4). Bis jetzt hatte ich keinen großen Erfolg.

Ich arbeite momentan als Buchhalter, aber es ist nicht ganz, was ich immer machen wollte. Steuerrecht war und ist meine Leidenschaft. Deswegen habe ich überlegt, mich in eine Steuerbehörde zu bewerben.

Viele Grüße
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FRAGEN
Bewerbungshelfer
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Beitrag von FRAGEN »

Inga-Rufina hat geschrieben:Steuerrecht war und ist meine Leidenschaft.
Ein ungewöhnlicher, aber irgendwie schöner stolzer Satz... ;-)

Ich habe mir die Bewerbung noch einmal durchgelesen... und finde den Abschluss mit Blick auf das Behörden-Ziel nicht mehr so richtig glücklich:
Inga-Rufina hat geschrieben:Neben einer offenen und direkten Kommunikation mit Kunden und Kollegen bringe ich eine hohe Einsatzbereitschaft mit. Ich lege viel Wert auf sorgfältiges und ergebnisorientiertes Arbeiten und verfüge über gute Englisch- und EDV-Kenntnisse. Mein Wissen sowie meine Erfahrungen aus den Bereichen nationale und internationale Steuern möchte ich gern einsetzen und ausbauen, um Ihr Team zu unterstützen.
Für mein Gefühl schlägt hier die "Konzern-Denke" etwas zu stark durch. Ich glaube nicht, dass Deine Vorgesetzten auf dem Amt an "offener und direkter Kommunikation" interessiert sind... und an der "Einsatzbereitschaft" wie "Ergebnisorientierung" auch nur bedingt. Man würde dort BTW auch nicht von einem "Team" reden. Ist das internationale Steuerrecht und die englische Sprache bei dieser Behörede auch ein Thema? Was ich damit sagen will: Der Abschnitt klingt für mich so, als würde er (ungewollt) Deine wahren Wünsche verraten... und dass die halt (wie bei dem Werdegang auch gar nicht zu erwarten) eigentlich woanders liegen.

Das soll Dich jetzt nicht von der Bewerbung abhalten... aber ich würde mich da unverfänglicher ausdrücken und über sämtliche hmmmm... institutionskulturellen... Unterschiede dezent hinweg gehen. Mein Vorschlag zu Bewerbungsende wäre (sinngemäss) einfach der, dass ich mich bei der Finanzbehörde quasi endlich komplett auf meine "steuerrechliche" Leidenschaft konzentrieren könnte...
Inga-Rufina
Beiträge: 4
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Beitrag von Inga-Rufina »

:) Danke für Ihre Kommentare

In der Stellenausschreibung steht:
"1. Ihr zukünftiger Einsatz ist in einem Referat unserer Abteilungen Querschnitt, Steuern I (Umsatzsteuer), Steuern II (Nationaler Bereich) oder Steuern III (Abzugsteuer, Ausland) in Bonn vorgesehen.

2. Englischkenntnisse können von Vorteil sein.

3. Persönlich erwarten wir von Ihnen eine ausgeprägte Kommunikationsstärke gepaart mit Teamfähigkeit und Adressatenorientierung. Daneben werden von Ihnen bei der Aufgabenerledigung ergebnisorientiertes Handeln sowie analytisches Denken gefordert. "

Deswegen gehe ich davon aus, dass das internationale Steuerrecht und die englische Sprache bei dieser Behörede auch ein Thema ist.
Und sie erwarten von mir Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke. :)
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Ich würde aber „Teamfähigkeit“ und „Kommunikationsstärke“ umschreiben, nur für den Fall, dass sie doch jemand beamtigeren wollen.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

katerfreitag hat geschrieben:nur für den Fall, dass sie doch jemand beamtigeren wollen.
Herrlich gesagt... ;-);-);-)

@Inga-Rufina: Ich gebe zu, dass ich nicht gedacht hätte, dass in der Anzeige tatsächlich die genannten Sätze stehen. So gesehen hättest Du mit der Nennung dieser Wörter an und für sich nichts falsch gemacht (wenn man vielleicht einmal davon absieht, dass es immer etwas simpel ist, lediglich die Worte zu wiederholen anstatt sie mit individuellem Leben zu fällen).

Trotzdem... habe ich dabei kein wirklich gutes Gefühl. Ich versuch's mal zu erklären: Zu jeder Berufstätigkeit gehört ja eine bestimmte "Szene", in der jeweils typische Menschenschläge und Verhaltensweisen gehäuft auftreten. Die Leute, die in einer großen privaten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft herum laufen, sind einfach andere als die, die in einer Behörde herum laufen. Sie sehen anders aus, reden anders, verhalten sich anders... und haben insbesondere ein grundlegend anderes Verhältnis zu den Themen "Karriere" und "Arbeit" im Allgemeinen.

In letzter Zeit versuchen Behörden oft, sich einen etwas "privatwirtschaftlicheren" Anstrich zu geben. Das ändert aber nichts daran, dass sich dort wie seit jeher Menschen treffen, deren "Biss" in Arbeitsbelangen aus den verschiedensten Gründen merklich unter dem Durchschnitt liegt. Wenn sich nun Personalentscheider und Bewerber aus dieser Welt treffen, gibt es zwischen ihnen eine unausgesprochene Einigkeit in dieser Hinsicht. Jeder sagt einmal pro forma "Ergebnisorientierung"... und beide wissen, dass das Thema damit ein für allemal vom Tisch ist. Der andere gehört dazu. Auf den kann man sich verlassen. Der wird nicht plötzlich von "Ergebnissen" reden, wenn alle anderen nach Hause wollen. Und dann kommst DU! Auch Du sagst ganz normal "Ergebnisorientierung"... aber irgendetwas ist anders. Irgendwie spürt jeder, dass Du die Eine bist, die das wirklich ERNST meint. Es wird ein paar Grad kälter im Raum... und plötzlich muss jeder ganz dringend mal seine Kaffeetasse auffüllen... ;-)

Weisst, was ich meine?
Inga-Rufina
Beiträge: 4
Registriert: 11.03.2016, 20:09

Beitrag von Inga-Rufina »

:) ich verstehe sehr gut was ihr meint.

Danke schön Euch allen. Ich habe einiges korrigiert und gestern abgeschickt.

Ich werde Euch berichten, wie das sich weiter entwickelt. :) Bin gespant
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