Referenzeinholung (kein Arbeitszeugnis)

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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JimBeam123
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Referenzeinholung (kein Arbeitszeugnis)

Beitrag von JimBeam123 »

Hallo zusammen,

man stelle sich vor, dass man im letzen Unternehmen (Praktikum) einiges drüber und drunter ging und man nicht so den prallen Eindruck hinterlassen hat (persönliche Probleme, dadurch mangelnde Arbeitsleistung). Zeugnis wurde nicht ausgestellt.

Nun will man endlich seine berufliche Chance und Möglichkeit ergreifen und nach dem Studium in den Job in einem anderen Unternehmen starten. Die Einladung zum Vorstellungsgespräch ging aber sofort mit der Frage nach Referenzeinholung beim "alten Arbeitgeber" einher. Im Vorstellungsgespräch ist dann spätestens jemand zu nennen der Auskunft geben kann.
Dass keine lobenden Worte zu erwarten sind ist absehbar.

Wie ist das denn mit Leuten die, sagen wir mal, ihr letzes Unternehmen im Streit verlassen haben (Meinungsverschiedenheiten, dumme Sprüche etc.)? Wie bringt man das im Vorstellungsgespräch zum Ausdruck bzw. wie erklärt man höflich, dass man keine Telefonate hinter dem Rücken des Bewerbers wünscht ohne sich selbst als "nicht belastbar", "nicht teamfähig" etc darzustellen?

Weiß jemand Rat ?
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FRAGEN
Bewerbungshelfer
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Re: Referenzeinholung (kein Arbeitszeugnis)

Beitrag von FRAGEN »

JimBeam123 hat geschrieben:Wie bringt man das im Vorstellungsgespräch zum Ausdruck bzw. wie erklärt man höflich, dass man keine Telefonate hinter dem Rücken des Bewerbers wünscht ohne sich selbst als "nicht belastbar", "nicht teamfähig" etc darzustellen?
M. E. ist das nicht möglich... da jede noch so höfliche Formulierung das Thema unter'm Strich ja erst so richtig interessant macht... vor allem, wenn kein Arbeitszeugnis vorliegt. Ich glaube, ich an Deiner Stelle würde einfach fröhlich den Namen des Vorgesetzten nennen, von dem noch die positivste Auskunft zu erwarten wäre... und dann einfach hoffen, dass die Faulheit meines Gegenübers grösser als seine Gewissenhaftigkeit ist. So unwahrscheinlich ist das gar nicht einmal. Auch Personaler sind in erster Linie mal Menschen... und einen "überflüssigen" (weil voraussichtlich unergiebigen) Arbeitsgang zu vermeiden, wird den meisten in aller Regel als gute Idee erscheinen... ;-)
Rhodus
Bewerbungshelfer
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Beitrag von Rhodus »

Hallo JimBeam123,

am sinnvollsten ist es, im Gespräch dann sofort in die Offensive zu gehen und darauf hinweisen, dass das alte Arbeitsverhältnis nicht unbedingt in Freundschaft beendet wurde.
Da selten Streitigkeiten immer nur von einer Seite aus verschuldet wurden, man sich allenfalls darüber streiten kann, wer mehr Schuld hat, kann man dabei gleichzeitig die dabei erwähnten eigenen Unzulänglichkeiten ansprechen. So signalisiert man Einsichtsfähigkeit.

Kontraproduktiv dürfte es sein, den Arbeitgeber als den Schuldigen anzuprangern. Das kommt selten gut.

Viele Grüße aus Duisburg
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