"Produktfremde" Bewerbung
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"Produktfremde" Bewerbung
Hallo, guten Tag,
angenommen ich habe bisher Ziegelsteine verkauft und möchte in gleicher (selber?) Position Schuhe verkaufen... wie formuliere ich, dass ich
a) zwar "produktfremd" bin
aber
b) auch das neue Produkt gut verkaufen kann?
In der Stellenanzeige steht, dass man idealerweise Erfahrung im Verkauf von Produk X haben sollte.
Idealerweise heisst aber nicht unumgänglich, oder?
Hat man als "Produktfremder" überhaupt Chancen?
angenommen ich habe bisher Ziegelsteine verkauft und möchte in gleicher (selber?) Position Schuhe verkaufen... wie formuliere ich, dass ich
a) zwar "produktfremd" bin
aber
b) auch das neue Produkt gut verkaufen kann?
In der Stellenanzeige steht, dass man idealerweise Erfahrung im Verkauf von Produk X haben sollte.
Idealerweise heisst aber nicht unumgänglich, oder?
Hat man als "Produktfremder" überhaupt Chancen?
Der Wechsel von den Ziegelsteinen zu den Schuhen wäre schon heftig... weil nicht nur das jeweilige Hintergrundwissen, sondern auch das Ambiente und die Kundschaft sich extrem unterscheiden würden. Je mehr "altes" und "neues" Produkt gemeinsam haben, desto leichter wird es natürlich gehen: Von Damen- zu Herrenschuhen... oder von Ziegelsteinen zu Dachpfannen...
Der entscheidende Punkt wäre m. E. aber eigentlich immer, NICHT einen solchen Satz zu bilden... sondern einfach zu erläutern, warum man für den Verkauf des neuen Produktes besonders gut geeignet ist... z. B. auf welchen Wegen man sich darüber informiert hat. Wichtig es es dabei natürlich, an möglichst vielen Stellen, das "neue" Fachvokabular einfließen zu lassen. Gewissermassen so zu reden, als wäre man im Herzen immer Schuhverkäufer gewesen... ohne dabei etwas derartiges zu behaupten...
Der entscheidende Punkt wäre m. E. aber eigentlich immer, NICHT einen solchen Satz zu bilden... sondern einfach zu erläutern, warum man für den Verkauf des neuen Produktes besonders gut geeignet ist... z. B. auf welchen Wegen man sich darüber informiert hat. Wichtig es es dabei natürlich, an möglichst vielen Stellen, das "neue" Fachvokabular einfließen zu lassen. Gewissermassen so zu reden, als wäre man im Herzen immer Schuhverkäufer gewesen... ohne dabei etwas derartiges zu behaupten...
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Das ist, neben der grundsätzlichen Herausforderung die ideale Bewerbung zu schreiben, fast eine Unmöglichkeit (zumindest für mich, die seit Jahren keine Bewerbung mehr geschrieben hat).FRAGEN hat geschrieben: Gewissermassen so zu reden, als wäre man im Herzen immer Schuhverkäufer gewesen... ohne dabei etwas derartiges zu behaupten...
Nun ja...
Danke aber für das "Augenöffnen".
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Naja, der Wunsch nach beruflicher Veränderung.FRAGEN hat geschrieben:Aber irgendetwas bringt Dich doch auf die Idee, oder? Was ist das denn?
Eigentlich geht es nichtg um mich, sondern um meinen Mann...
Der ist in einer Firma tätig, die als Grosshandel sehr spezielle Produkte verkauft.
Einen anderen Job in genau dieser Branche zu finden ist sehr schwierig.
Also müsste er sich zwangsläufig in einem anderen Produktzweig bewerben.
Es macht seine Arbeit wirklich gut, sieht aber in seiner Firma keine Aufstiegsmöglichkeiten mehr (weder finanzieller noch verantwortungstechnischer Art).
Eine andere Frage wäre, wie man einem potentiellen neuen Arbeitgeber verkauft, warum man sich um eine schlechtere Stelle als die jetzige bewirbt.
Hintergrund:
Wenn mein Mann eine (aktuell ausgeschriebene) neue Stelle bei einem anderen Arbeitgeber annehmen möchte, müsste er sich vom "Rang" her verschlechtern. Finanziell wäre er aber besser gestellt, und es bestehen Aufstiegsmöglichkeiten.
Er würde sich als Leiter im Innendienst, zum einfachen Mitarbeiter im Innendienst "verschlechtern".
Dann musst Du nicht uns, sondern IHN nach den entsprechenden Argumenten fragen. Gerade, wenn es um derart spezielle Produkte geht, wird niemand von uns (Dich eingeschlossen) die passenden Argumente samt passendem Profi-Vokabular aus der Luft greifen können. Da muss die fachliche Substanz über das gesamte Schreiben eindeutig von ihm kommen. Du kannst da höchstens in Stilfragen am Rande Verbesserung schaffen.fr.schmidt hat geschrieben:Eigentlich geht es nichtg um mich, sondern um meinen Mann...
Der ist in einer Firma tätig, die als Grosshandel sehr spezielle Produkte verkauft. Einen anderen Job in genau dieser Branche zu finden ist sehr schwierig. Also müsste er sich zwangsläufig in einem anderen Produktzweig bewerben.
Dann wären diese Aufstiegsmöglichkeiten die Motivation, die er - unabhängig vom o. g. fachlichen Teil - im Anschreiben darlegen müsste.fr.schmidt hat geschrieben:Es macht seine Arbeit wirklich gut, sieht aber in seiner Firma keine Aufstiegsmöglichkeiten mehr (weder finanzieller noch verantwortungstechnischer Art).
Verstehe ich das BTW richtig, dass einfache Mitarbeiter in der neuen Firma mehr verdienen als Abteilungsleiter bei der alten? Wenn ja: Wisst Ihr, woran das liegt?
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Ne, gerade nicht....FRAGEN hat geschrieben: Dann musst Du nicht uns, sondern IHN nach den entsprechenden Argumenten fragen. Gerade, wenn es um derart spezielle Produkte geht, wird niemand von uns (Dich eingeschlossen) die passenden Argumente samt passendem Profi-Vokabular aus der Luft greifen können. Da muss die fachliche Substanz über das gesamte Schreiben eindeutig von ihm kommen.
Das Profi-Vokabular könnte von ihm nur kommen, wenn er sich adäquat bewirbt.
Produktfremd nutzt ihm sein Profi-Vokabular rein gar nichts.
Da muss er andere Pluspunkte liefern.
Wir wissen nicht, ob es definitiv Aufstiegsmöglichkeiten gibt. Wir wissen nur, dass es die in seiner jetzigen Firma nicht gibt.FRAGEN hat geschrieben:Dann wären diese Aufstiegsmöglichkeiten die Motivation, die er - unabhängig vom o. g. fachlichen Teil - im Anschreiben darlegen müsste.
Da es sich aber um ein wesentlich grösseres Unternehmen handelt, gehen wir stark davon aus.
Wahrscheinlich an der Firmengrösse und Branche.FRAGEN hat geschrieben:Verstehe ich das BTW richtig, dass einfache Mitarbeiter in der neuen Firma mehr verdienen als Abteilungsleiter bei der alten? Wenn ja: Wisst Ihr, woran das liegt?
Industrie und grosse Unternehmen zahlen ja immer mehr.
Doch, gerade doch! Wenn er es jetzt noch nicht hat, muss er es sich halt aneignen... aber definitiv, BEVOR er sich bewirbt! Das ist ja der entscheidende Witz, auf den ich hinaus will! Er muss wissen, wovon er redet... und in der Bewerbung ZEIGEN, dass er es weiss! DANN könnte er auch ohne praktische Erfahrung eine gewisse Chance haben! Wenn er sich einfach ins Blaue bewirbt (so nach dem Motto "Ist doch egal, ob Ziegelsteine oder Damenschuhe ... Verkaufen ist Verkaufen!") ist es m. E. ziemlich sicher, dass er überhaupt keine Chance hat.fr.schmidt hat geschrieben:Ne, gerade nicht....FRAGEN hat geschrieben: Dann musst Du nicht uns, sondern IHN nach den entsprechenden Argumenten fragen. Gerade, wenn es um derart spezielle Produkte geht, wird niemand von uns (Dich eingeschlossen) die passenden Argumente samt passendem Profi-Vokabular aus der Luft greifen können. Da muss die fachliche Substanz über das gesamte Schreiben eindeutig von ihm kommen.
Diese Vorbereitung muss einfach sein... und sie muss von ihm kommen. Wenn auf dieser Basis dann das Profi-Gerüst der neuen Sparte steht... DANN kannst Du für sprachliche Verfeinerungen ins Spiel kommen...
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Ja, sorry, hast recht.
Habe dich falsch verstanden.
Ich dachte, er müsse in der neuen Firma, mit seinen Fachbegriffen aus der alten Firma glänzen.
Das ergab einfach keinen Sinn.
Naja, wie auch immer....
Es hat sich ja einiges getan ander "Bewerbungfront" in den letzten zehn Jahren.
So ein Bewerbungsschreiben heute gehört ja schon in die Rubrik Sprachwissenschaft.... Semantik.
Gruselig, was man alles beachten muss.
Ich werde morgen mal versuchen ein Anschreiben zu formulieren.
Wahrscheinlich werde ich kläglich scheitern....
Habe dich falsch verstanden.
Ich dachte, er müsse in der neuen Firma, mit seinen Fachbegriffen aus der alten Firma glänzen.
Das ergab einfach keinen Sinn.
Naja, wie auch immer....
Es hat sich ja einiges getan ander "Bewerbungfront" in den letzten zehn Jahren.
So ein Bewerbungsschreiben heute gehört ja schon in die Rubrik Sprachwissenschaft.... Semantik.
Gruselig, was man alles beachten muss.
Ich werde morgen mal versuchen ein Anschreiben zu formulieren.
Wahrscheinlich werde ich kläglich scheitern....
Ganz sicher nicht an der Semantik. Möglicherweise daran, dass Dein Mann bis dahin noch nicht die Zeit hatte, sich eingehend genug in die neue Materie einzuarbeiten...fr.schmidt hat geschrieben:Ich werde morgen mal versuchen ein Anschreiben zu formulieren.
Wahrscheinlich werde ich kläglich scheitern....
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Ne ne....FRAGEN hat geschrieben:Ganz sicher nicht an der Semantik. Möglicherweise daran, dass Dein Mann bis dahin noch nicht die Zeit hatte, sich eingehend genug in die neue Materie einzuarbeiten...fr.schmidt hat geschrieben:Ich werde morgen mal versuchen ein Anschreiben zu formulieren.
Wahrscheinlich werde ich kläglich scheitern....
Er will dann doch nichts Branchenfremdes... Etwas Branchenfern wird es zwar, aber eben nicht ganz fremd.
Wir sind von Sofas auf Mörtel umgestiegen.
Nein, Spass beiseite....
Es ist tatsächlich etwas fern, auch wenn er vor ca. zehn Jahren sehr eng mit diesem Hersteller zusammengearbeitet hat.
Aber ich möchte dieser wirklich guten Seite ein Lob aussprechen.
Ich habe heute schon den halben Tag mein Nichtwissen auf dem Gebiet Bewerbung und co. bestätigt bekommen.
Sehr hilfreiche und sachliche Kommentare auf fast alle Fragen.
Zuletzt geändert von fr.schmidt am 15.12.2015, 00:03, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist doch schon mal ein Anknüpfungspunkt, den ihr zumindest im Hinterkopf behalten solltet.fr.schmidt hat geschrieben:Es ist tatsächlich etwas fern, auch wenn er vor ca. zehn Jahren sehr eng mit diesem Hersteller zusammengearbeitet hat.
Ich sag mal so: Das ist wohl kaum der Zweck der Seite aus Sicht der Beiträger. Eigentlich geht es eher darum, zu unterstützen, Fehler auszumerzen und Bewerber dahin zu bringen, eine eigenständige Bewerbung ohne klassische Fehler oder Standardphrasen zu schreiben, Bewerbungen, die den Personalern Spaß machen, positive Assoziationen mit dem Bewerber verknüpfen und so zur Einladung ins VG und hoffentlich auch weiter führen.fr.schmidt hat geschrieben:Ich habe heute schon den halben Tag mein Nichtwissen auf dem Gebiet Bewerbung und co. bestätigt bekommen.
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Das ist mir schon klar, dass das nicht die Intention der/ des Forumbetreiber/s war.TheGuide hat geschrieben:Ich sag mal so: Das ist wohl kaum der Zweck der Seite aus Sicht der Beiträger.fr.schmidt hat geschrieben:Ich habe heute schon den halben Tag mein Nichtwissen auf dem Gebiet Bewerbung und co. bestätigt bekommen.
Ich wollte eigentlich auch nur sagen, dass ich es toll finde, dass man hier auf dem neuesten Stand gehalten wird, und dass ich schon sehr viele wertvolle Tipps sammeln konnte.
Es war also ein Kompliment.
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Wenn du einen Lebenslauf oder ein Bewerbungsanschreiben einstellst, dann wäre es schon sinnvoll, wenn du die jeweiligen Schriftstücke (aber in Text- nicht in Bildform) in einen eigenen Thread stellst, diesen Thread dann aber weiterführst (also nichtfür jeden Fortschritt und jede Variante ein neues Thema eröffnetest). Für allgemeine Fragen bietet es sich an, die in einem gemeinsamen Thread zu behandeln. Wobei, wenn du meinst, dass eine Einzelfrage das Potential hat, länger zu beschäftigen, du dafür auch einen eigenen Thread eröffnen kannst. Das ist Ermessenssache. Nervig ist es nur, wenn ein Anschreiben an einen Adressaten in mehreren Threads parallel läuft.fr.schmidt hat geschrieben:BTW:
Kann ich hier eigentlich auch noch andere Fragen stellen, oder muss ich für jede Frage in jedem dafür vorgesehenen Unterforum einen neuen Thread aufmachen?
Ich dachte an so eine Art "fr.schmidt-Sammelthread".
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Irgendeine Einleitung hat man natürlich schon... aber das, was die meisten so üblicherweise als Einleitung bezeichnen ("Hiermit bewerbe ich mich...") ist natürlich hochgradig überflüsssig. Streng genommen ist der Begriff "Einleitung" für solch einen Satz geradezu falsch... wenn man einmal davon ausgeht, dass dieser Satz dem Leser das Wesentliche des nachfolgenden Inhalts mitteilen soll, d. h. der Information dient. Die Wiederholung des Betreffs ist in diesem Sinne KEINE Information... sondern eher das Gegenteil: Eine willkürliche Verzögerung der tatsächlichen Information, die man durch solch einen Satz lediglich nach hinten schiebt.
Das heisst aber nicht, dass man sich über die Einleitung keine Gedanken machen sollte. Sie ist halt naturgemäss der Satz mit der größten Aufmerksamkeit - und sollte daher genutzt werden, um maximale, positivstmögliche und möglichst unterscheidbare Aufmerksamkeit für den Verfasser zu erzeugen!
Das heisst aber nicht, dass man sich über die Einleitung keine Gedanken machen sollte. Sie ist halt naturgemäss der Satz mit der größten Aufmerksamkeit - und sollte daher genutzt werden, um maximale, positivstmögliche und möglichst unterscheidbare Aufmerksamkeit für den Verfasser zu erzeugen!
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Nun sitze ich schon seit knapp vier Stunden an der Bewerbung, und das ist bisher dabei rausgekommen:
Sehr geehrte Frau X,
gerne komme ich Ihrem Angebot (Aufruf?)* ein Teil des XXX-Teams zu werden nach.
Ich befinde mich derzeit in einer ungekündigten (An?)Stellung bei der Fa. XXXX als Teamleiter im Innendienst.
Meine Tätigkeit dort umfasst im Kern folgende Aufgaben:
- Vvv
- Nnn
- Nnn
- Jjj
- Lkki
- Vfft
*Aus dem Stellenangebot:
(…) Wir streben langfristige, tragfähige Beziehungen an, die von einem fairen Miteinander geprägt sind. Kommen Sie in unser Team und gestalten Sie mit uns die weitere Zukunft von XXX.
Alles was ich schreibe, liest sich irgendwie falsch und anbiedernd.
Es ist zum Haare raufen.
Sehr geehrte Frau X,
gerne komme ich Ihrem Angebot (Aufruf?)* ein Teil des XXX-Teams zu werden nach.
Ich befinde mich derzeit in einer ungekündigten (An?)Stellung bei der Fa. XXXX als Teamleiter im Innendienst.
Meine Tätigkeit dort umfasst im Kern folgende Aufgaben:
- Vvv
- Nnn
- Nnn
- Jjj
- Lkki
- Vfft
*Aus dem Stellenangebot:
(…) Wir streben langfristige, tragfähige Beziehungen an, die von einem fairen Miteinander geprägt sind. Kommen Sie in unser Team und gestalten Sie mit uns die weitere Zukunft von XXX.
Alles was ich schreibe, liest sich irgendwie falsch und anbiedernd.
Es ist zum Haare raufen.
Was soll ich dazu sagen, fr.schmidt?
Jetzt fragst Du vermutlich, was man denn tun könnte, um positive Aufmerksamkeit zu erzeugen... und ahnst wohl auch schon, was ich wieder antworte: "Frag Deinen Mann! DER ist der Schlüssel!" Ganz egal, wie maulfaul er auch sein mag: Er ist der eine und einzige, der sagen kann, was genau er wie und warum besser macht als seine Kollegen! Nebenbei auch der einzige, der bereits im Detail über seine neue Tätigkeit nachgedacht hat. Und darauf kommt es an!
Ich kann mich nur wiederholen: Lass Deinen Mann da ran! Lass IHN die fachlichen Argumente liefern - und konzentrier Dich auf die sprachliche Politur im Finish!
Das ist doch exakt DIE Einleitung, auf die Du eben noch (richtigerweise!) verzichten wolltest! Du hast Dir zwar große Mühe gegeben, wirklich jedes Wort der "üblichen" Höllen-Einleitung elegant zu ersetzen... aber vom inhaltlichen Aufbau her es ist und bleibt sie genau die Argumentations-VERZÖGERUNG, die sie immer war. Du hast damit auch exakt nichts zu dem unternommen, was ich Dir gerade zum Thema "Einleitung" gesagt habe.fr.schmidt hat geschrieben:Sehr geehrte Frau X,
gerne komme ich Ihrem Angebot (Aufruf?)* ein Teil des XXX-Teams zu werden nach.
Jetzt fragst Du vermutlich, was man denn tun könnte, um positive Aufmerksamkeit zu erzeugen... und ahnst wohl auch schon, was ich wieder antworte: "Frag Deinen Mann! DER ist der Schlüssel!" Ganz egal, wie maulfaul er auch sein mag: Er ist der eine und einzige, der sagen kann, was genau er wie und warum besser macht als seine Kollegen! Nebenbei auch der einzige, der bereits im Detail über seine neue Tätigkeit nachgedacht hat. Und darauf kommt es an!
Das finde ich doppelt ungünstig gedacht: Erstens sollte man die Argumentation schwerpunktmässig aus der ZUKÜNFTIGEN Stelle entwickeln... und zweitens betonst Du hier noch einmal ohne Not Euren besonderen Knackpunkt (d. h. den "Abstieg" vom Häuptling zum Indianer)fr.schmidt hat geschrieben:Ich befinde mich derzeit in einer ungekündigten (An?)Stellung bei der Fa. XXXX als Teamleiter im Innendienst.
Meine Tätigkeit dort umfasst im Kern folgende Aufgaben:
- Vvv
- Nnn
- Nnn
- Jjj
- Lkki
- Vfft
Das ist jetzt vermutlich der einzige Satz des Inserats, der keinerlei verwertbare Fakten enthält...fr.schmidt hat geschrieben:Aus dem Stellenangebot:
(…) Wir streben langfristige, tragfähige Beziehungen an, die von einem fairen Miteinander geprägt sind. Kommen Sie in unser Team und gestalten Sie mit uns die weitere Zukunft von XXX.
Das würde es vermutlich nicht, wenn Dein Mann es schreiben würde. Das klänge dann vielleicht etwas ungehobelt... wäre aber vermutlich hart am Kern der Sache.fr.schmidt hat geschrieben:Alles was ich schreibe, liest sich irgendwie falsch und anbiedernd.
Ich kann mich nur wiederholen: Lass Deinen Mann da ran! Lass IHN die fachlichen Argumente liefern - und konzentrier Dich auf die sprachliche Politur im Finish!
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Nix.FRAGEN hat geschrieben:Was soll ich dazu sagen, fr.schmidt?
Ich wollte eigentlich nur die kläglichen Ergebnisse meine vierstündigen Bemühungen präsentieren.
Wenn mein Mann die Bewerbung schreiben würde, käme dabei genau das raus, was ich mit Eurer Hilfe hier versuche zu vermeiden.
Nicht, weil er zu doof dafür ist, sondern weil er nicht die Zeit hat (Weihnachtsbesuche, Inventurvorbereitungen etc.), stundenlang im Netz nach Tipps und Beispielen zu suchen.
Ich wollte eine gewisse Vorarbeit leisten, zumindest was den Aufbau und die Formulierungen betrifft. Danach wollten wir zusammen sein fachlichen Kenntnisse und Stärken in das ganze "einfügen".
Die Anzeige ist ja schon ein paar Tage alt, und je länger er nichts tut, desto wahrscheinlicher wird es, dass er die Bewerbung zu spät einreicht.
So kann wenigstens ich die Zeit, in der er beruflich sehr eingespannt ist, nutzen, um einen Teil zu eredigen.
Einfach nur aus zeitlichen Gründen.
Unseren "Knackpunkt" wollte ich eigentlich schon mit einfliessen lassen, da die Bewerbung auch als Initiativbewerbung dienen soll/ könnte.
Wie ich das nun am Ende in das Anschreiben mit einbaue, weiss der Himmel.
Das wären eigentlich perfekte Voraussetzungen. Der Hauptgrund für die vielen schlechten Bewerbungen ist m. E., das die Leute zu viel Zeit haben, im Internet "nach Beispielen zu suchen"... und dann anscheinend immer alle bei den gleichen landen. Wenn jeder nur die Zeit hätte, einmal scharf nachzudenken und kurz + klar die reine Wahrheit zu sagen, wäre das durchschnittliche Bewerbungsniveau vermutlich um Klassen höher! Die Bewerbungen wären aussagekräftiger, die Auswahl ginge schneller, hätte nachhaltigere Ergebnisse... und vermutlich kämen darüber hinaus viele Arbeitsverhältnisse zustande, die niemand auf der Rechnung hatte... einfach deshalb, weil eine wirklich persönliche Bewerbung den Empfänger oft auch auf Ideen bringt, die er vorher gar nicht hatte.fr.schmidt hat geschrieben:Nicht, weil er zu doof dafür ist, sondern weil er nicht die Zeit hat (Weihnachtsbesuche, Inventurvorbereitungen etc.), stundenlang im Netz nach Tipps und Beispielen zu suchen.
Da beisst sich die Katze leider in den Schwanz - denn Aufbau und Formulierungen würden sich eigentlich aus den Kenntnissen und Stärken entwickeln. Die geben letztendlich die Richtung der Bewerbung vor. Ausgerechnet die inhaltliche Grundlage nachträglich "ergänzen" zu wollen, ist m. E. ein Widerspruch in sich.fr.schmidt hat geschrieben:Ich wollte eine gewisse Vorarbeit leisten, zumindest was den Aufbau und die Formulierungen betrifft. Danach wollten wir zusammen sein fachlichen Kenntnisse und Stärken in das ganze "einfügen".
Dann setzt Euch doch heute abend mal zusammen. Und frag ihn:fr.schmidt hat geschrieben:Die Anzeige ist ja schon ein paar Tage alt, und je länger er nichts tut, desto wahrscheinlicher wird es, dass er die Bewerbung zu spät einreicht.
Was ist für den neuen Job wichtig (am gesten sortiert von "superwichtig" nach "ziemlich wichtig")?
Was davon bringst Du mit und woher kannst Du das jeweils?
Hast Du Beispiele dafür (im Idealfall zu den wichtigsten Punkten)?
Kannst Du manches davon sogar besser als die meisten (falls ja, was und warum?)?
Was weisst Du über die neue Firma und was gefällt Dir daran?
Lass ihn nicht los, bevor er nicht jede einzelne dieser Fragen mit klaren eigenen Worten in ausreichender Zahl beantwortet hat...
Vergiss alles andere... und guck mal, inwieweit sich aus möglichst vielen dieser O-Töne ein zusammenhängender Text sortieren lässt. Achte darauf, dass dieser möglichst viel Fachvokabular enthält! Schön wäre es, wenn der Text sich im Nachhinein mit einer Art "Motto" überschreiben liesse. Das wäre dann von der Richtung her vermutlich ein guter Ansatz für die Einleitung...
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Schöne Sch****....FRAGEN hat geschrieben: Achte darauf, dass dieser möglichst viel Fachvokabular enthält!
Genau das habe ich bei meinem neuerlichen Versuch versucht zu vermeiden.
Der Grund dafür ist, dass ein potentieller neuer Arbeitgeber davon ausgehen kann, dass man nicht 20 Jahre einen Beruf ausübt und im Endeffekt gar keine Ahnung davon hat.
Ein guter (in diesem Falle) Kaufmann muss seine Bewerbung nicht mit intensivem Fachvokabular untermauern. Das er das beherrscht, und weiss wovon er spricht sollte doch selbstverständlich sein.
MMn
So habe ich mir das vorgestellt:
Sehr geehrte Frau X,
das von Ihnen beschriebene Aufgabengebiet für die zu besetzende Stelle, entspricht in grossen Teilen dem, den ich derzeit als Leiter im Innendienst bei der Fa. XXX ausübe. (Hier ist das Wort "ausübe" falsch... Man kann ein Aufgabengebiet nicht ausüben... Ich suche noch nach dem richtigen Wort.)
Auch, wenn die Produkte, die ich derzeit vertreibe andere sind, so sind gewisse kaufmännische Abläufe und Grundsätze unumgänglich. Diese habe ich in meiner beruflichen Laufbahn verinnerlicht.
Fortsetzung folgt.
Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich nun jeden Ansatz hier poste. Aber bevor ich das Ding komplett in die falsche richtung schreibe...
Vielleicht ein kleiner Leitfaden für das Anschreiben:
Betreff
Gruß
- Wer bin ich? (Also nicht "Sehr geehrter Herr X, meine Name ist John Doe" sondern ("als erfolgreicher Verkäufer im Damenschuhsegment...")
- Warum will ich wechseln? (positive Motivation, Motivation für die Arbeit im neuen Unternehmen)
- Was kann ich fachlich? (Kenntnisse, Kompetenzen)
- Was bringe ich sonst noch mit? (Stärken, positive, für die Arbeit nutzbar zu machende Charaktereigenschaften)
Abschiedsgruß
Bei der Verteilung würde es womöglich etwas anders aussehen, zwar in etwa (nicht zwingend) in der genannten Reihenfolge, aber die Punkte "wer bin ich?", "warum will ich wechseln" und eine wichtige/die wichtigste Fachkompetenz sollten schon in den ersten anderthalb Sätzen stehen.
Betreff
Gruß
- Wer bin ich? (Also nicht "Sehr geehrter Herr X, meine Name ist John Doe" sondern ("als erfolgreicher Verkäufer im Damenschuhsegment...")
- Warum will ich wechseln? (positive Motivation, Motivation für die Arbeit im neuen Unternehmen)
- Was kann ich fachlich? (Kenntnisse, Kompetenzen)
- Was bringe ich sonst noch mit? (Stärken, positive, für die Arbeit nutzbar zu machende Charaktereigenschaften)
Abschiedsgruß
Bei der Verteilung würde es womöglich etwas anders aussehen, zwar in etwa (nicht zwingend) in der genannten Reihenfolge, aber die Punkte "wer bin ich?", "warum will ich wechseln" und eine wichtige/die wichtigste Fachkompetenz sollten schon in den ersten anderthalb Sätzen stehen.
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Vielen Danke erstmal für den Leitfaden.TheGuide hat geschrieben: - Warum will ich wechseln? (positive Motivation, Motivation für die Arbeit im neuen Unternehmen)
In dem oben zitierten Punkt wird es schwierig, da der Grund für einen Wechsel eigentlich ja immer ein negativer ist:
Etwas gefällt mir in der alten Firma nicht.