PR-Volontär Bewerbungsschreiben

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zoolander
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PR-Volontär Bewerbungsschreiben

Beitrag von zoolander »

Hallo Forianer!

Leider geht mir mein aktuelles Anschreiben nicht so leicht von der Hand, wie es das sonst tut.
Obwohl mein Profil perfekt zu der Stelle passt, knallt es noch nicht so richtig...
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Zeit schenkt und mir etwas Feedback gebt.
Vielen Dank schon mal im Voraus.

Meine eigenen Gedanken dazu findet ihr am Ende des Beitrags.

Es geht um die Stelle eines PR-Volontärs in einer großen Universitätsklinik.
Zusammengefasst:
PR-Volontär (m/w/d)
für die Stabsabteilung Kommunikation
Ihre Heimat haben Sie in der Print-Redaktion, doch im Laufe des zwei jährigen Volontariats warten weitere Abenteuer auf Sie, z.B. im Online-Bereich, im Veranstaltungsmanagement, bei Hospitationen und Seminaren. Sie erhalten nicht nur Einblicke in die interne und die externe Kommunikation eines der modernsten Krankenhäuser Deutschlands, sondern auch die Möglichkeit, in allen Bereichen tat kräftig mitzuarbeiten und eigene Projekte zu über nehmen. Dafür sollten Sie sowohl beim Anblick eines OP-Saals als auch im Umgang mit Software (Microsoft Office, Adobe Photoshop und InDesign) immer einen kühlen Kopf bewahren.

Das erwartet Sie:

ein breites Themenspektrum und vielfältige Herausforderungen
ein fester Arbeitsplatz mit Blick auf den Schlossgarten
ein motiviertes Team aus Redakteuren, Grafikern, Online- und PR-Experten
eine über durchschnittliche Vergütung bei flexiblen Arbeitszeiten
aktive Pressearbeit in einer attraktiven Stadt

Das erwarten wir:

ein abgeschlossenes Hochschulstudium und erste Berufserfahrungen aus Praktika
Freude am Formulieren und Fotografieren
Aufgeschlossenheit gegenüber Menschen und medizinischen Themen
Stärken in Organisation und Kommunikation
Erfahrung mit unterschiedlichen Social-Media-Kanälen




Edit: Dies ist die alte Version. Ein Update steht im nächsten Beitrag.

Bewerbung als PR-Volontär für die Stabsabteilung Kommunikation

Sehr geehrter Herr xx,

als Volontär bei xx habe ich bisher selbst Informationen bei Ihrer PR-Abteilung eingeholt und bin begeistert von der detaillierten Arbeit.

Leider kann man als Redakteur in einer tagesaktuellen Nachrichtensendung wie xxx nur wenige Aspekte davon aktiv nutzen. Aus Mangel an Sendezeit bleibt selten Raum genug, Themen so zu beleuchten, wie sie es eigentlich verdient hätten. Das möchte ich jetzt ändern.
Immer wieder fasziniert es mich auf’ s Neue, über komplizierte medizinische Zusammenhänge zu berichten und diese verständlich zusammenzufassen. So entstanden bereits Beiträge über Wissenschaftler der Biochemie Erlangen, die an der entzündungshemmenden Wirkung von Hopfen-Bestandteilen forschen oder über Therapiemöglichkeiten bei kleinen Patienten, die unter Kinderrheuma leiden.

Da ich selbst auch einige Semester Medizin an der xxx studiert habe, sind mir dabei viele Fachbegriffe geläufig und auch medizinische Einrichtungen der Uniklinik xx kenne ich bereits aus Seminaren.
Mein Interesse, selbst aktiv für Ihre Presseabteilung zu arbeiten und Ihr Unternehmen zu präsentieren, wurde dabei immer größer. In einer so vielseitigen Einrichtung wie dem Uniklinikum xxx geschieht nicht nur vieles, sondern vor allem auch Berichtenswertes.

Die regionale Berichterstattung war bereits Kern meiner Tätigkeit als Redaktions-Volontär. Neben Eigenverantwortung für aktuelle Nachrichten des Magazins xxx, war ich als Redaktions-Volontär für Recherche, Interviews, Schnitt und Text der Beiträge sowie für die Kurznachrichten verantwortlich. Auch half ich dabei Neuigkeiten schnell über Social-Media-Kanäle zu verbreiten.
Als Teil der Redaktion war ich es gewohnt, schnell auf Veränderungen einzugehen und es war unverzichtbar auch spontan stets einen Plan B bereit zu halten. In enger Zusammenarbeit mit Kameramann und Technik konnte ich meine Fähigkeit zur Teamarbeit im täglichen Einsatz unter Beweis stellen.

Bereits die Schwerpunkte meines Studiums der Theater- und Medienwissenschaft sowie der Politikwissenschaft an der xxx plante ich so, dass ich meiner persönlichen Leidenschaft, dem Journalismus, nachgehen konnte.
In diesem Zeitraum entwickelte sich auch die Liebe zum Text, um über Situationen und Ereignisse sowohl stimmungsvoll als auch knapp und informativ berichten zu können. Alle journalistischen Darstellungsformen, von der Onlinenachricht über das Feature und die Reportage bis hin zur Veröffentlichung auf Social-Media-Kanälen, habe ich in Theorie und Praxis durch Teilnahme an Modulen des Masterstudiengangs Medien-Ethik-Religion erlernt.

Als Volontär möchte ich aktiv am Auftritt des Uniklinikums xxx mitarbeiten, meine Fähigkeiten bei Ihnen einsetzen und mein Wissen erweitern. Hier kann ich sowohl die medizinische als auch die journalistische Welt spannend miteinander verbinden. Die Fotografie ist eines meiner Hobbys und wenn sich diese später zusätzlich mit Videobeiträgen kombinieren lässt, habe ich meinen Wunscharbeitgeber gefunden.
Gern will ich Ihr kreatives Team ergänzen und freue mich darauf, Sie in einem persönlichen Gespräch von mir zu überzeugen.


Mit freundlichen Grüßen


Hier meine Gedanken:

1. Ich will ausdrücken, dass für mich allein das Schreiben superknapper Nachrichten, bei denen man immer auf gerade das Interessante verzichten muss, nicht erfüllend ist. Kommt das rüber? Gleichzeitig brauche ich einen guten Aufhänger, will aber auch nicht übertreiben.
Klingt meine Begeisterung glaubwürdig?

2. Ich habe versucht, die Profilanforderungen zu umschreiben und nicht einfach abzuarbeiten. Gelingt das?

3. Gelingt die Einbindung des Medizinstudiums als zusätzlicher Bonus für den Arbeitgeber? Macht das neugierig auf den Bewerber?

4. Wäre ich länger bei meinem letzten AG gewesen, würde ich den Block mit der journal. Ausbildung an der Uni weglassen. Da es aber nur drei Monate waren, möchte ich schon einen Einblick geben. Auch deshalb, da der Studiengang Medien-Ethik-Religion hervorragend zu einem Krankenhaus passt und dort auch renommierte Redakteure unterrichten.

5. Mit dem Schluss bin ich nicht ganz zufrieden. Hier will ich auch noch die Info reinpacken, dass ich so motiviert (und modern) bin, dass ich dem Unternehmen auch durch mein Faible für Videographie ein Gewinn sein kann.

6. Und naja...wie eingangs erwähnt: Irgendwie fehlt mir der letzte Glanz und eine Portion Frische. Normalerweise schreibe ich blumiger, aber das wäre hier auch wieder fehl am Platz. Eben ist mir noch aufgefallen, dass es ein paar Wortwiederholungen gibt. Da arbeite ich morgen dann ausgeruht weiter.

Das war's erst mal. Wenn mir noch was einfällt, wird es schnurstracks ergänzt.
Zuletzt geändert von zoolander am 01.08.2019, 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
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zoolander
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Re: PR-Volontär Bewerbungsschreiben

Beitrag von zoolander »

So. Oben steht noch Schnee von gestern.
Jetzt bin ich mehr auf die Formulierung des Stellenangebots eingegangen, habe umstrukturiert und gekürzt:

Sehr geehrter Herr xxx,

zwar bin ich nicht Indiana Jones und trage keine Peitsche am Gürtel, aber für journalistische Abenteuer bin ich immer zu haben. Als Volontär bei xxx habe ich auch selbst schon einige erlebt.(Dieser Satz ist noch ein Wackelkandidat, da ich auf meine letzte Tätigkeit weiter unten detailliert eingehe)
Deshalb liebe ich es, den Buchstabendschungel ständig neu zu spannenden Texten zu ordnen, bin aber ebenso fit für den Einsatz im (Asphalt-)Dschungel (Stadtname).
Das Universitätsklinikum xxx kenne ich bereits von meiner Arbeit als Volontär bei xxx. Dabei hat mich die detaillierte Unterstützung ihrer Abteilung begeistert. Mein Interesse, selbst aktiv für Ihre Presseabteilung zu arbeiten und ihr Unternehmen zu präsentieren, wurde dabei immer größer.
Bei meiner Tätigkeit für das Nachrichtenmagazin xxx , faszinierte es mich immer wieder auf’ s Neue, auch komplizierte medizinische Zusammenhänge verständlich zusammenzufassen. Sei es in meinem Beitrag über Wissenschaftler der Biochemie xxx, die an der entzündungshemmenden Wirkung von Hopfen-Bestandteilen forschen oder in jenem über Therapiemöglichkeiten bei kleinen Patienten, die unter Kinderrheuma leiden.
Da ich selbst auch einige Semester Medizin an der xxx studiert habe, sind viele medizinische Fachbegriffe für mich kein Neuland. Im Zweifel steht immer noch eine Pschyrembel griffbereit. Auch verschiedene medizinische Abteilungen durfte ich in meinen Seminaren kennenlernen.

Die regionale Berichterstattung war Kern meiner Tätigkeit als Redaktions-Volontär. Neben Eigenverantwortung für aktuelle Nachrichten des Magazins xxx, war ich für Recherche, Interviews, Schnitt und Text der Beiträge sowie für die Kurznachrichten verantwortlich. Auch half ich dabei, Neuigkeiten zeitnah über die Social-Media-Kanäle zu verbreiten.
Als Teil der Redaktion war ich es gewohnt, schnell auf Veränderungen einzugehen, flink umzudenken und immer einen Plan B bereit zu halten. In enger Zusammenarbeit mit Kameramann und Technik konnte ich meine Fähigkeit zur Teamarbeit im täglichen Einsatz unter Beweis stellen.

Schon die Schwerpunkte meines Studiums der Theater- und Medienwissenschaft sowie der Politikwissenschaft an der xxx plante ich so, dass ich meiner persönlichen Leidenschaft, dem Journalismus, nachgehen konnte.


In diesem Zeitraum entwickelte sich auch die Liebe zum Text, um über Situationen und Ereignisse sowohl stimmungsvoll als auch knapp und informativ berichten zu können. Alle journalistischen Darstellungsformen, von der Onlinenachricht über das Feature bis hin zur Reportage habe ich in Theorie und Praxis durch Teilnahme an Modulen des Masterstudiengangs Medien-Ethik-Religion erlernt. Bereits hier habe ich erste Texte und Videobeiträge verfasst.

Ich möchte aktiv am Auftritt des Uniklinikums xxx mitarbeiten, meine Fähigkeiten bei Ihnen einsetzen und mein Wissen als Volontär erweitern. Hier kann ich sowohl die journalistische als auch die medizinische Welt spannend miteinander verknüpfen. Die Fotografie ist eines meiner Hobbys und wenn sich diese später zusätzlich mit Videobeiträgen kombinieren lässt, habe ich meinen Wunscharbeitgeber gefunden.
Gern will ich Ihr kreatives Team ergänzen und freue mich darauf, Sie in einem persönlichen Gespräch von mir zu überzeugen.


Mit freundlichen Grüßen
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TheGuide
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Re: PR-Volontär Bewerbungsschreiben

Beitrag von TheGuide »

zoolander hat geschrieben: 01.08.2019, 18:17 zwar bin ich nicht Indiana Jones und trage keine Peitsche am Gürtel,
Indiana Jones war auch kein Jorunalist. Du sollst nicht erzählen, was du nicht bist. Damit kann keiner was anfangen.
Als Volontär bei xxx habe ich auch selbst schon einige erlebt.(Dieser Satz ist noch ein Wackelkandidat, da ich auf meine letzte Tätigkeit weiter unten detailliert eingehe)
Du musst dich in die Haut deines Adressaten versetzen: Der sucht einen Bewerber für ein Volo und du sprichst über ein vergagenes Volo. Der denkt doch, sofern er noch nicht geblickt hat, dass du dein erstes Volo abbrechen musstest, dass du schon ein abgeschlossenes Volo hast. Die Bewerbung legt er jetzt auf den Stapel der Ablehnungen.
Deshalb liebe ich es, den Buchstabendschungel ständig neu zu spannenden Texten zu ordnen, bin aber ebenso fit für den Einsatz im (Asphalt-)Dschungel (Stadtname).
Das ist keine logische Folge des vorhergehenden Satzes, was deshalb aber impliziert.
Das Universitätsklinikum xxx kenne ich bereits von meiner Arbeit als Volontär bei xxx.
S.o.
Dabei hat mich die detaillierte Unterstützung ihrer Abteilung begeistert. Mein Interesse, selbst aktiv für Ihre Presseabteilung zu arbeiten und ihr Unternehmen zu präsentieren, wurde dabei immer größer.
Echt? Warum? Klingt mir um herlich zu sein wie Schleimerei.
Bei meiner Tätigkeit für das Nachrichtenmagazin xxx , faszinierte es mich
Falsches Komma

immer wieder auf’_s Neue,

Da ich selbst auch einige Semester Medizin an der xxx studiert habe, sind viele medizinische Fachbegriffe für mich kein Neuland.
Du bewirbst dich in einem Klinikum als PR-Volontär und diese Info rückst du erst jetzt heraus? Ist du denn verrückt? Die gehört in den ersten oder spätestens zweiten Satz!

Im Zweifel steht immer noch eine Pschyrembel griffbereit.
Auch verschiedene medizinische Abteilungen durfte ich in meinen Seminaren kennenlernen.
Hunde und kleine Kinder, die "dürfen". Du bist ein erwachsener Mann!
Die regionale Berichterstattung war Kern meiner Tätigkeit als Redaktions-Volontär. Neben Eigenverantwortung für aktuelle Nachrichten des Magazins xxx, war ich für Recherche, Interviews, Schnitt und Text der Beiträge sowie für die Kurznachrichten verantwortlich. Auch half ich dabei, Neuigkeiten zeitnah über die Social-Media-Kanäle zu verbreiten.
Als Teil der Redaktion war ich es gewohnt, schnell auf Veränderungen einzugehen, flink umzudenken und immer einen Plan B bereit zu halten. In enger Zusammenarbeit mit Kameramann und Technik konnte ich meine Fähigkeit zur Teamarbeit im täglichen Einsatz unter Beweis stellen.
In diesem Zeitraum entwickelte sich auch die Liebe zum Text, um über Situationen und Ereignisse sowohl stimmungsvoll als auch knapp und informativ berichten zu können. Alle journalistischen Darstellungsformen, von der Onlinenachricht über das Feature bis hin zur Reportage habe ich in Theorie und Praxis durch Teilnahme an Modulen des Masterstudiengangs Medien-Ethik-Religion erlernt. Bereits hier habe ich erste Texte und Videobeiträge verfasst.
wenn sich diese später zusätzlich mit Videobeiträgen kombinieren lässt, habe ich meinen Wunscharbeitgeber gefunden.
BItte keine Bedingungssätze!
Gern will ich Ihr kreatives Team ergänzen
Spare dir Attribute für dich auf, die anderen haben den Job schon!

Wenn ich mal sehr hart kritisieren darf (natürlich in der Hoffnung, einen Schalter umzulegen): Für einen angehenden Journalisten machst du dir wenig Gedanken über die Gestaltung und Strukturierung deines Textes und die Wahl deiner Worte. Eine Strategie scheinst du gar nicht zu haben.
- Modalverben: Streichen!
- Passive: Streichen!
- Negativa unnd Negationen: Streichen!
- Attribute strategischer einsetzen!
- Bedingungssätze: Streichen!
- Wiederholungen und Redundanzen: Vermeiden!
- Bist du in jedem Satz das aktive Subjekt?
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zoolander
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Re: PR-Volontär Bewerbungsschreiben

Beitrag von zoolander »

Hallo The Guide!
Ich danke dir sehr für die Zeit, die du dir für die Verbesserungsvorschläge genommen hast. Auch wenn meine Antwort verspätet kommt.
TheGuide hat geschrieben: 01.08.2019, 21:06
zoolander hat geschrieben: 01.08.2019, 18:17 zwar bin ich nicht Indiana Jones und trage keine Peitsche am Gürtel,
Indiana Jones war auch kein Jorunalist. Du sollst nicht erzählen, was du nicht bist. Damit kann keiner was anfangen.
Im Prinzip hast du Recht. Auf die Idee wäre ich auch nicht gekommen, hätte die Stellenanzeige nicht explizit zu vielfältigen „Abenteuern“ aufgerufen. Leider habe ich verpennt, die Anzeige selbst zu verlinken, damit man den Zusammenhang erkannt hätte. Meine ersten Sätze sind also schlicht auch auf diese Steilvorlage ausgerichtet. Problematisch wird es natürlich, wenn der Stellenverfasser jemand anders ist als derjenige, der die Bewerbungen sichtet, die Formulierung der Anzeige selbst womöglich nicht kennt und keinerlei Humor hat. In einem kreativen Beruf hoffe ich aber zumindest auch auf gewisse Kreativität des Arbeitgebers. In diesem Fall ging die Bewerbung an den Pressesprecher.
TheGuide hat geschrieben: 01.08.2019, 21:06
zoolander hat geschrieben: 01.08.2019, 18:17 Als Volontär bei xxx habe ich auch selbst schon einige erlebt.(Dieser Satz ist noch ein Wackelkandidat, da ich auf meine letzte Tätigkeit weiter unten detailliert eingehe)
Du musst dich in die Haut deines Adressaten versetzen: Der sucht einen Bewerber für ein Volo und du sprichst über ein vergagenes Volo. Der denkt doch, sofern er noch nicht geblickt hat, dass du dein erstes Volo abbrechen musstest, dass du schon ein abgeschlossenes Volo hast. Die Bewerbung legt er jetzt auf den Stapel der Ablehnungen.
Danke für diesen Hinweis. Hätte ich dann besser von „Beschäftigung“, „Stelle“ oder „Arbeit“ sprechen sollen? Normalerweise kommt eben das Volo in der Branche zuerst. So hätte eventuell die „Tätigkeit“ o.ä. ebenfalls Verwirrung gestiftet. Auch hier könnte man die Bewerbung ja sofort zur Seite legen. Getreu dem Motto:“ Der hat schon in einem Medienbetrieb gearbeitet – was will er denn dann bei uns jetzt noch mit der Grundausbildung?“. Ich wollte das Kind eben beim Namen nennen – jetzt erkenne ich den Fehler aber auch. Wie würdest du dieses Problem am elegantesten lösen?
TheGuide hat geschrieben: 01.08.2019, 21:06
zoolander hat geschrieben: 01.08.2019, 18:17 Dabei hat mich die detaillierte Unterstützung ihrer Abteilung begeistert. Mein Interesse, selbst aktiv für Ihre Presseabteilung zu arbeiten und ihr Unternehmen zu präsentieren, wurde dabei immer größer.
Echt? Warum? Klingt mir um herlich zu sein wie Schleimerei.
Das passiert wohl, wenn einem nichts Besseres einfällt. Den Bezug konnte ich wirklich nicht gut rausarbeiten. Wäre ein schlichter Satz wie „ich fand den Klinikbetrieb schon immer faszinierend“ besser?

TheGuide hat geschrieben: 01.08.2019, 21:06
zoolander hat geschrieben: 01.08.2019, 18:17 Da ich selbst auch einige Semester Medizin an der xxx studiert habe, sind viele medizinische Fachbegriffe für mich kein Neuland.
Du bewirbst dich in einem Klinikum als PR-Volontär und diese Info rückst du erst jetzt heraus? Ist du denn verrückt? Die gehört in den ersten oder spätestens zweiten Satz!
Das liegt so lange zurück, dass ich es überhaupt nicht als Aufhänger gesehen habe. Mir schien die Ausrichtung auf Medien wichtiger, da ich mich damit die letzten Jahre beschäftigt habe.
TheGuide hat geschrieben: 01.08.2019, 21:06
zoolander hat geschrieben: 01.08.2019, 18:17 Auch verschiedene medizinische Abteilungen durfte ich in meinen Seminaren kennenlernen.
Hunde und kleine Kinder, die "dürfen". Du bist ein erwachsener Mann!
Danke! Dabei versuche ich normalerweise schon dieses ekelhaft devote Verhalten in Anschreiben zu vermeiden. Ich hasse diese Unterwürfigkeit nämlich. Über den Satz kann ich mich wirklich ärgern…Passiv ist es außerdem noch formuliert…
TheGuide hat geschrieben: 01.08.2019, 21:06
zoolander hat geschrieben: 01.08.2019, 18:17 wenn sich diese später zusätzlich mit Videobeiträgen kombinieren lässt, habe ich meinen Wunscharbeitgeber gefunden.
BItte keine Bedingungssätze!
Leuchtet mir jetzt auch ein. Hintergedanke war, dem Arbeitgeber meine Fähigkeit quasi als potentielle Zusatzleistung mit auf den Weg zu geben – dass man darauf aufbauen kann.
TheGuide hat geschrieben: 01.08.2019, 21:06
zoolander hat geschrieben: 01.08.2019, 18:17 Gern will ich Ihr kreatives Team ergänzen
Spare dir Attribute für dich auf, die anderen haben den Job schon!
Das war zum Beispiel eine Empfehlung, die ich von einem Bewerbungscoach erhalten habe. Also für die Zukunft gespeichert: „Gern will ich kreativ Ihr Team ergänzen.“
TheGuide hat geschrieben: 01.08.2019, 21:06 Wenn ich mal sehr hart kritisieren darf (natürlich in der Hoffnung, einen Schalter umzulegen): Für einen angehenden Journalisten machst du dir wenig Gedanken über die Gestaltung und Strukturierung deines Textes und die Wahl deiner Worte. Eine Strategie scheinst du gar nicht zu haben.
Darfst du und sollst du. Für Kritik bin ich immer offen, deshalb bin ich hier auch angemeldet. Will ja besser werden. Nun, ich texte ja auch nicht erst seit gestern. Zwischen einem „Gebrauchstext“ wie einer Nachricht, einem Feature oder einer mehrseitigen Reportage, die hauptsächlich auch Stimmungen einfängt und einem Anschreiben für eine Bewerbung liegen Welten. Das kann man so nicht vergleichen. Journalistische Textformen haben komplett andere Ansprüche. Für mich stellt ein Bewerbungsschreiben die größere Hürde dar. Dessen bin ich mir auch bewusst.
TheGuide hat geschrieben: 01.08.2019, 21:06
- Modalverben: Streichen!
- Passive: Streichen!
- Negativa unnd Negationen: Streichen!
- Attribute strategischer einsetzen!
- Bedingungssätze: Streichen!
- Wiederholungen und Redundanzen: Vermeiden!
- Bist du in jedem Satz das aktive Subjekt?
Diese Punkte werde ich mir definitiv zu Herzen nehmen und hoffentlich in den nächsten Bewerbungen vermeiden können.

Dir ein schönes Wochenende - ich freue mich wieder über Feedback :-)
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TheGuide
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Re: PR-Volontär Bewerbungsschreiben

Beitrag von TheGuide »

Ich sehe mit Grausen die vielen Rechtschreibfehler, die ich eingebaut habe. War heiß an dem Tag ;)
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TheGuide
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Re: PR-Volontär Bewerbungsschreiben

Beitrag von TheGuide »

zoolander hat geschrieben: 24.08.2019, 20:31
TheGuide hat geschrieben: 01.08.2019, 21:06
zoolander hat geschrieben: 01.08.2019, 18:17 Als Volontär bei xxx habe ich auch selbst schon einige erlebt.(Dieser Satz ist noch ein Wackelkandidat, da ich auf meine letzte Tätigkeit weiter unten detailliert eingehe)
Du musst dich in die Haut deines Adressaten versetzen: Der sucht einen Bewerber für ein Volo und du sprichst über ein vergangenes Volo. Der denkt doch, sofern er noch nicht geblickt hat, dass du dein erstes Volo abbrechen musstest, dass du schon ein abgeschlossenes Volo hast. Die Bewerbung legt er jetzt auf den Stapel der Ablehnungen.
Danke für diesen Hinweis. Hätte ich dann besser von „Beschäftigung“, „Stelle“ oder „Arbeit“ sprechen sollen? Normalerweise kommt eben das Volo in der Branche zuerst. So hätte eventuell die „Tätigkeit“ o.ä. ebenfalls Verwirrung gestiftet. Auch hier könnte man die Bewerbung ja sofort zur Seite legen. Getreu dem Motto:“ Der hat schon in einem Medienbetrieb gearbeitet – was will er denn dann bei uns jetzt noch mit der Grundausbildung?“. Ich wollte das Kind eben beim Namen nennen – jetzt erkenne ich den Fehler aber auch. Wie würdest du dieses Problem am elegantesten lösen?
Vielleicht von Beschäftigung, die mag er dann für ein Praktikum halten (wenn er noch nicht in deinen LL geschaut hat), aber für den Moment umgehst du das Problem, über den Abbruch des ersten Volos zu reden (der wird - wenn du überhaupt ins VG kommst - dort sicher zur Sprache kommen!) oder zu insinuieren, dass du bereits ein Volo hinter dir hast. Beides ist nicht vorteilhaft.
TheGuide hat geschrieben: 01.08.2019, 21:06
zoolander hat geschrieben: 01.08.2019, 18:17 Dabei hat mich die detaillierte Unterstützung ihrer Abteilung begeistert. Mein Interesse, selbst aktiv für Ihre Presseabteilung zu arbeiten und ihr Unternehmen zu präsentieren, wurde dabei immer größer.
Echt? Warum? Klingt mir um ehrlich zu sein wie Schleimerei.
Das passiert wohl, wenn einem nichts Besseres einfällt. Den Bezug konnte ich wirklich nicht gut rausarbeiten. Wäre ein schlichter Satz wie „ich fand den Klinikbetrieb schon immer faszinierend“ besser?
Wirkt der auf dich glaubwürdiger? Auf mich zumindest nicht.
TheGuide hat geschrieben: 01.08.2019, 21:06
zoolander hat geschrieben: 01.08.2019, 18:17 Da ich selbst auch einige Semester Medizin an der xxx studiert habe, sind viele medizinische Fachbegriffe für mich kein Neuland.
Du bewirbst dich in einem Klinikum als PR-Volontär und diese Info rückst du erst jetzt heraus? BIst du denn verrückt? Die gehört in den ersten oder spätestens zweiten Satz!
Das liegt so lange zurück, dass ich es überhaupt nicht als Aufhänger gesehen habe. Mir schien die Ausrichtung auf Medien wichtiger, da ich mich damit die letzten Jahre beschäftigt habe.
7/8 deiner MItbewerber werden ein KoWi- oder Germanistik-Studium hinter sich gebracht haben oder das einer anderen Geisteswissenschaft. Dein Wettbewerbsvorteil ist das Medizinstudium!


TheGuide hat geschrieben: 01.08.2019, 21:06
zoolander hat geschrieben: 01.08.2019, 18:17 Gern will ich Ihr kreatives Team ergänzen
Spare dir Attribute für dich auf, die anderen haben den Job schon!
Das war zum Beispiel eine Empfehlung, die ich von einem Bewerbungscoach erhalten habe. Also für die Zukunft gespeichert: „Gern will ich kreativ Ihr Team ergänzen.“
So wie hier jeder seinen Senf zu Bewerbungen dazugeben kann - so auch ich! - dürfte auch der Begriff des Bewerbungscoaches nicht geschützt sein. Die Frage ist, welche Argumentation DICH überzeugt.
TheGuide hat geschrieben: 01.08.2019, 21:06 Wenn ich mal sehr hart kritisieren darf (natürlich in der Hoffnung, einen Schalter umzulegen): Für einen angehenden Journalisten machst du dir wenig Gedanken über die Gestaltung und Strukturierung deines Textes und die Wahl deiner Worte. Eine Strategie scheinst du gar nicht zu haben.
Darfst du und sollst du. Für Kritik bin ich immer offen, deshalb bin ich hier auch angemeldet. Will ja besser werden. Nun, ich texte ja auch nicht erst seit gestern. Zwischen einem „Gebrauchstext“ wie einer Nachricht, einem Feature oder einer mehrseitigen Reportage, die hauptsächlich auch Stimmungen einfängt und einem Anschreiben für eine Bewerbung liegen Welten. Das kann man so nicht vergleichen. Journalistische Textformen haben komplett andere Ansprüche.
Sicher, eine Textstrategie solltest du trotzdem haben.
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