➤ Operativer Einkäufer Bewerbungsschreiben, aber null Resonanz

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skipper73
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Registriert: 20.09.2012, 14:42

➤ Operativer Einkäufer Bewerbungsschreiben, aber null Resonanz

Beitrag von skipper73 »

Hallo Leute,
ich verzweifel grad mit meinen Bewerbunsbemühungen. Ich komme nicht mal zu Gesprächseinladungen. Auf Rückfrage bei Jobvermittlern habe ich mehrfach die Antwort bekommen, dass mein Werdegang zwar nicht gradlinig sei, aber meine Unterlagen und Vorstellungen kein Problem sein dürften. Warum bewegt sich aber nichts??
Vielleicht kann von Euch mal jemand drüber schauen, ob da versteckte Ausschlusskriterien drin sind. Über Verbesserungstipps bin ich dankbar.

Hier das Anschreiben und darunter der Lebenslauf:
Bewerbung Operativer Einkäufer

Sehr geehrte Frau Xxxx,

mit großem Interesse habe ich die Ausschreibung für die Stelle eines operativenEnkäufers in Crailsheim gelesen. Da ich aus familiären Gründen meinen Lebensmittelpunkt nach Crailsheim verlegt habe, kann ich Ihrem Kunden ab sofort für diese Aufgabe zur Verfügung stehen.

Nach meiner Schullaufbahn im Sauerland und Studium in Dresden habe ich nach einer Umorientierung berufsbegleitend den Abschluss zum Betriebswirt (WA) erworben. Die Diplomarbeit befasste sich mit dem Thema „Marketing in kleinst- und mittelständischen Unternehmen“.

Parallel zur Ausbildung zum Betriebswirt war ich bis 2009 im Bereich der Messelektronik und Mikrosensorik tätig. Zu meinen Aufgaben gehörte die Angebots-, Preis- und Vertragsverhandlung, als auch die Materialbeschaffung und Projektleitung in den Bereichen Bahntechnik und Verkehrserfassung. Von 2006-2008 habe ich die Einkaufsabteilung eines unserer Kunden unterstützt.

Zuletzt war ich in einem Bauingenieurbüro für Projektsteuerung und Baumanagement beschäftigt, mit den Aufgaben Ausschreibung und Vergabe, Rechnungsprüfung, Termin- und Budgetplanung und -überwachung wie auch Nachkalkulation für Großbaustellen. Ebenso gehörte die Betreuung der unternehmenseigenen EDV mit direkter Vernetzung mit den Baustellen zu meinen Aufgaben.

Aufgrund einer Neuausrichtung ist der Bedarf meiner Stelle zu Gunsten weiterer Bauingenieure weggefallen. Auch wenn mir diese Tätigkeit viel Freude bereitet hat, will ich mich gerne beruflich verändern, neue Heraus-forderungen angehen und meine Erfahrungen und Kompetenzen Ihrem Kunden zur Verfügung stellen.

In meinem beruflichen Werdegang habe ich neben meinem betriebswirtschaftlichen Wissen weitere Erfahrungen und Kenntnisse in den unterschiedlichsten Branchen sammeln können, dazu gehören unter anderem die Einführung eines QM-Systems zertifiziert nach ISO9001 im Bereich der Präzisionsmechanik, qualitäts- und kostenbewusste Entwicklung und Einkauf in der Mikroelektronik, die Termin-, Kosten- und Budgetüberwachung in Großbauprojekten und die Koordination von Bauherr und Fachplanern aus der Sicht der Projektsteuerung. Der Umgang mit dem Vertragsrecht für Entwicklung, Fertigung und Vertrieb gehörte zu den täglichen Aufgaben.
Ich beherrsche die gängigen MS-Office Anwendungen und Buchhaltungspakete und kann mich kurzfristig in jede andere Softwarelösung, wie z.B. ERP, einarbeiten. Meine Englischkenntnisse sind in Wort und Schrift verhandlungssicher.

Gerne bringe ich neben meinem fachlichen Wissen und meinen Erfahrungen hinsichtlich Qualitäts- und Kostenbewusstsein auch meine ganz persönlichen Stärken in Form von organisatorischem und analytischem Denken, meine Kommunikationsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Loyalität mit in den Berufsalltag ein. Ich bin durchsetzungsfähig, belastbar und gehe schwierige Aufgabenstellungen gerne mit innovativen und kundenorientierten Lösungsansätzen an, um gemeinsam erfolgreich zu sein.

Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch und stehe Ihnen gerne für weitere Fragen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Name: Xxxx Xxxxx
geboren: 08.09.xxxx in Essen / NRW
Nationalität: deutsch
Anschrift: Crailsheim
Mobil: +49 - 162 - x xx xx xx
Email: Xxxx.Xxxxx @ gmx.de
Familienstand: ledig

Abschluss: Betriebswirt (WA)


berufliche Tätigkeiten:

04/2009 - 10/2011 IPB Gruppe, Radeburg (Ingenieurbüro für
Projektsteuerung und Baumanagement)
Büroleitung, Rechnungsprüfung /
Budgetüberwachung für Großbaustellen

08/2006 – 12/2008 HEINE Resistors GmbH, Einkaufstätigkeit als Freier
Mitarbeiter

2001 - 2009: Saxotec GmbH & Co.KG, Dresden
(Mikroelektronik/Sensorsystemtechnik)
geschäftsführender Gesellschafter
Spezialisierung Verkehrserfassung, Magnetfeldsensorik,
Messtechnik

2001 - 2003: Feinmess Dresden GmbH, Dresden
(Elektrotechnik/Präzisionsmechanik)
u.a. Einführung/Zertifizierung ISO 9001

2000 - 2001: DKI GmbH, Dresden (Elektrotechnik/Medizintechnik)
u.a. Einführung EDV-Warenwirtschaftssystem /
Rezertifizierung ISO 9000

1996 - 2000: Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden e.V.
verschiedene Bürotätigkeiten, Erstellung/Betreuung
Online-Auftritt

1996 - 2001: Digitaler Notensatz/Druckvorlagenerstellung für
verschiedene internationale Musikverlage

1996: 5 Monate Auslandsaufenthalt (Großbritannien) zur
Festigung der Sprachpraxis,

Ausbildung:

2003 - 2006: Wirtschaftsakademie der IHK-Dresden
Betriebswirt (WA) berufsbegleitend im Abendstudium

2000 - 2002: Berufsakademie Sachsen
Betriebswirtschaft Industrie/Handel

1994 - 2000: Technische Universität Dresden
Geographie / Anglistik

1989 - 1994: Anne-Frank-Gymnasium, Halver

1984 - 1989: Zeppelin-Gymnasium, Lüdenscheid


Freizeit/Hobbies: Fahrradfahren, Segeln, Jagd, Jagdhorngruppe
bis 2007 über 15 Jahre verantwortliche Jugendarbeit
seit 2004 gewähltes Mitglied im Ortschaftsrat

zusätzliche Kompetenzen:
verhandlungssicheres Englisch in Wort und Schrift
Führerschein Klasse 3 bis 7,5t und Anhängererfahrung
sehr gute PC-Kenntnisse, sicher im Umgang mit div.
Office-Paketen (MS, OO, Lotus) und Buchhaltungs-
anwendungen, Netzwerke, Bildbearbeitung,
Internetnutzung, Grundlagen HTML/Homepageerstellung,
Onlineshop- und Bezahlsysteme
Ich bedank mich schonmal für Anregungen

mit besten Grüßen

Florian
Romanum
Bewerbungshelfer
Beiträge: 8983
Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

Auf Rückfrage bei Jobvermittlern habe ich mehrfach die Antwort bekommen, dass mein Werdegang zwar nicht gradlinig sei, aber meine Unterlagen und Vorstellungen kein Problem sein dürften. Warum bewegt sich aber nichts?

Weil die Antworten vielleicht nicht stimmen.
mit großem Interesse habe ich die Ausschreibung für die Stelle eines operativenEnkäufers in Crailsheim gelesen. Da ich aus familiären Gründen meinen Lebensmittelpunkt nach Crailsheim verlegt habe, kann ich Ihrem Kunden ab sofort für diese Aufgabe zur Verfügung stehen.

Schon der 1. Fehler. Was hat der AG mit deinem Umzug zu tun? Ein Umzug ist genauso wenig wie der Wohnort ein plausibler Grund für eine Bewerbung bei einem bestimmten Unternehmen. Du musst etwas darüber schreiben, was dich am Unternehmen bzw. den Aufgaben anspricht oder was du mitbringst, um die Probleme des Unternehmens zu lösen.
Nach meiner Schullaufbahn im Sauerland und Studium in Dresden habe ich nach einer Umorientierung berufsbegleitend den Abschluss zum Betriebswirt (WA) erworben. Die Diplomarbeit befasste sich mit dem Thema „Marketing in kleinst- und mittelständischen Unternehmen“.

Schulzeit, Studium und Umorientierung interessiert den AG nicht. Er will wissen, was du leisten kannst. Deine Zusatzinfos sagen darüber nichts aus. Das Thema der Diplomarbeit hat auch wenig mit Einkauf zu tun.
Parallel zur Ausbildung zum Betriebswirt war ich bis 2009 im Bereich der Messelektronik und Mikrosensorik tätig. Zu meinen Aufgaben gehörte die Angebots-, Preis- und Vertragsverhandlung, als auch die Materialbeschaffung und Projektleitung in den Bereichen Bahntechnik und Verkehrserfassung.

Wenn du nicht in derselben Branche bleiben möchtest, dann sind die Angabe der Bereiche nicht so wichtig. Außerdem geht nicht so richtig aus den Sätzen hervor, wie du gearbeitet hast, mit welchem Erfolg und mit welchen Stärken du dich wirklich von anderen unterscheidest.
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...

Anstatt immer den AG zuerst zu nennen, solltest du mit der jeweiligen Stellenbezeichnung beginnen. Darüber hinaus ist die Angabe der wichtigsten Tätigkeiten sehr sinnvoll.
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FRAGEN
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Beiträge: 12148
Registriert: 22.07.2006, 18:18

Beitrag von FRAGEN »

Auf Rückfrage bei Jobvermittlern habe ich mehrfach die Antwort bekommen, dass mein Werdegang zwar nicht gradlinig sei, aber meine Unterlagen und Vorstellungen kein Problem sein dürften. Warum bewegt sich aber nichts?

Weil die Antworten vielleicht nicht stimmen.
Alternative: Die tatsächlichen "Unterlagen" im Sinne von Zeugnissen und das persönliche Auftreten (die "Vorstellung") sind tatsächlich kein Problem. Anschreiben und Lebenslauf im aktuellen Zustand sind m. E. aber ganz bestimmt eins, bzw. zwei: Beide Schriftstücke erwecken spontan den Eindruck eines "Hansdampfs in allen Gassen"... der irgendwie überall seine Finger drin hat (selbst als geschäftsführender Gesellschafter des einen Unternehmens noch bei mindestens 2-3 Konkurrenzunternehmen in scheinbar ebenfalls verantwortlicher Positon)... das alles nach menschlichem Ermessen aber unmöglich unter einen Hut bringen kann... und sehr wahrscheinlich auch gar nicht will...

Ich würde in beiden Fällen viel stärker vom Bewerbungsziel ausgehen - einem Job als "operativem Einkäufer". Sonst erstmal nichts. Weder das Anschreiben noch der Lebenslauf wären auf "Vollständigkeit" angelegt - sondern ausschliesslich als möglichst schlagende Argumentation für die Eignung zu diesem einen Job...
skipper73
Beiträge: 3
Registriert: 20.09.2012, 14:42

Beitrag von skipper73 »

Romanum hat geschrieben:
Auf Rückfrage bei Jobvermittlern habe ich mehrfach die Antwort bekommen, dass mein Werdegang zwar nicht gradlinig sei, aber meine Unterlagen und Vorstellungen kein Problem sein dürften. Warum bewegt sich aber nichts?

Weil die Antworten vielleicht nicht stimmen.
mit großem Interesse habe ich die Ausschreibung für die Stelle eines operativenEnkäufers in Crailsheim gelesen. Da ich aus familiären Gründen meinen Lebensmittelpunkt nach Crailsheim verlegt habe, kann ich Ihrem Kunden ab sofort für diese Aufgabe zur Verfügung stehen.

Schon der 1. Fehler. Was hat der AG mit deinem Umzug zu tun? Ein Umzug ist genauso wenig wie der Wohnort ein plausibler Grund für eine Bewerbung bei einem bestimmten Unternehmen. Du musst etwas darüber schreiben, was dich am Unternehmen bzw. den Aufgaben anspricht oder was du mitbringst, um die Probleme des Unternehmens zu lösen.
Nach meiner Schullaufbahn im Sauerland und Studium in Dresden habe ich nach einer Umorientierung berufsbegleitend den Abschluss zum Betriebswirt (WA) erworben. Die Diplomarbeit befasste sich mit dem Thema „Marketing in kleinst- und mittelständischen Unternehmen“.

Schulzeit, Studium und Umorientierung interessiert den AG nicht. Er will wissen, was du leisten kannst. Deine Zusatzinfos sagen darüber nichts aus. Das Thema der Diplomarbeit hat auch wenig mit Einkauf zu tun.
Parallel zur Ausbildung zum Betriebswirt war ich bis 2009 im Bereich der Messelektronik und Mikrosensorik tätig. Zu meinen Aufgaben gehörte die Angebots-, Preis- und Vertragsverhandlung, als auch die Materialbeschaffung und Projektleitung in den Bereichen Bahntechnik und Verkehrserfassung.

Wenn du nicht in derselben Branche bleiben möchtest, dann sind die Angabe der Bereiche nicht so wichtig. Außerdem geht nicht so richtig aus den Sätzen hervor, wie du gearbeitet hast, mit welchem Erfolg und mit welchen Stärken du dich wirklich von anderen unterscheidest.
04/2009 - 10/2011 IPB Gruppe, Radeburg (Ingenieurbüro für
Projektsteuerung und Baumanagement)
Büroleitung, Rechnungsprüfung /
Budgetüberwachung für Großbaustellen

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Mitarbeiter

2001 - 2009: Saxotec GmbH & Co.KG, Dresden


...

Anstatt immer den AG zuerst zu nennen, solltest du mit der jeweiligen Stellenbezeichnung beginnen. Darüber hinaus ist die Angabe der wichtigsten Tätigkeiten sehr sinnvoll.
Danke für die Antworten. Ich muss um Entschuldigung bitten, dass ich mich jetzt erst melde. War in paar Tage krank und dann verreist.

Ist es denn falsch, Infos zu geben, die den Arbeitgeber nicht interessieren? Solange die interessanten Fakts auch dabei sind?

Ich wollte offen sein und mögliche Frage gleich zu Beginn klären und evtl. Vorurteilen zuvor kommen.
Etwa: Kommt aus dem Osten, was will der dann hier in BaWü?
Ossis wolln wir hier nicht u.s.w.
Häufig steht in den Jobanzeigen: nur Bewerber aus 20, 30 oder 50km Umkreis. Wenn die Personaler dann immer Dresden, Dresden, Dresden lesen, ist das ja nicht direkt in der Nähe...

Und zu den Jobvermittlern, da hab ich ja auch die Vermutung, dass die Blech erzählen. Aber warum? Wenn ich mit dem, was ich mitbringe (Zeugnisse/Werdegang/Anschreiben) und meinen Vorstellungen und Wünschen von Berufswahl/Gehaltsklasse usw. unrealistisch und neben der Spur bin, klaue ich denen doch die Zeit. Die machen sich aber die Mühe und reißen neue Kontakte auf und rufen mich zurück, ob ich die eine oder ander Idee oder Jobofferte mittragen will. Die sollten doch daran interessiert sein, Provision zu bekommen, wenn sie mich auf dem Markt unterbringen, was aber nicht geht, wenn ich in Wolkenkuckucksheim lebe...

Ich werde mir jedenfalls Deine Anregungen zu Herzen nehmen und das meiste einarbeiten bzw. intensiver herausheben. Plausibel ist es ja.
skipper73
Beiträge: 3
Registriert: 20.09.2012, 14:42

Beitrag von skipper73 »

FRAGEN hat geschrieben:
Auf Rückfrage bei Jobvermittlern habe ich mehrfach die Antwort bekommen, dass mein Werdegang zwar nicht gradlinig sei, aber meine Unterlagen und Vorstellungen kein Problem sein dürften. Warum bewegt sich aber nichts?

Weil die Antworten vielleicht nicht stimmen.
Alternative: Die tatsächlichen "Unterlagen" im Sinne von Zeugnissen und das persönliche Auftreten (die "Vorstellung") sind tatsächlich kein Problem. Anschreiben und Lebenslauf im aktuellen Zustand sind m. E. aber ganz bestimmt eins, bzw. zwei: Beide Schriftstücke erwecken spontan den Eindruck eines "Hansdampfs in allen Gassen"... der irgendwie überall seine Finger drin hat (selbst als geschäftsführender Gesellschafter des einen Unternehmens noch bei mindestens 2-3 Konkurrenzunternehmen in scheinbar ebenfalls verantwortlicher Positon)... das alles nach menschlichem Ermessen aber unmöglich unter einen Hut bringen kann... und sehr wahrscheinlich auch gar nicht will...

Ich würde in beiden Fällen viel stärker vom Bewerbungsziel ausgehen - einem Job als "operativem Einkäufer". Sonst erstmal nichts. Weder das Anschreiben noch der Lebenslauf wären auf "Vollständigkeit" angelegt - sondern ausschliesslich als möglichst schlagende Argumentation für die Eignung zu diesem einen Job...
Hallo,
da hab ich wohl einiges missverständlich formuiert, tut mir leid.

Mit "Vorstellungen" meinte ich nicht das Auftreten zu Vorstellungsterminen sondern meine Vorstellungen und Wünsche hinsichtlich der Tätigkeitswahl/Gehaltsklasse usw.

Das mit dem "Hansdampf in allen Gassen" ist mir bisher noch nicht so aufgefallen und habe ich auch noch nie gesagt bekommen. Vielleicht liest der eine oder andere Personaler das auch so. Da muss ich das im Lebenslauf und dem Anschreiben nochmal klarer formulieren.
Ich war bei Firmen DKI und Feinmess als BA-Student und habe da den praktischen Teil des dualen Studiums absolviert und als solcher bei der einen Firma die ISO 9000 Rezertifizierung mit einem Berater vorbereitet und bei der anderen Firma mit dem Prüfingenieur die Erstzertifizierung vorbereitet und duchgeführt.
Nebenbei hatte ich die eigene Firma (kleines Ingenieurbüro als GmbH & Co.KG). Das Kundengeschäft (Sensoren verschicken) ließ sich aber irgendwann nicht mehr abends erledigen, sodass ich die BA leider geschmissen hab und statt dessen im Abendstudium den IHK-Betriebswirt gemacht habe. In der eigenen Firma waren wir 2 Gesellschafter, 1 Ingenieur, 1 Sekretärin mit einer halben Stelle und je nach Aufträgen bis zu 4 Diplomanden/Praktikanten.

Ich wollte halt nichts unter den Tisch fallen lassen. Bisher hab ich die Erfahrung gemacht, dass man offen und ehrlich am besten fährt.

Ich werde mir Deine Anmerkungen mal intensiv durch den Kopf gehen lassen. Welche Punkte sollte ich denn raus nehmen?
Umgang mit ISO9000, denke ich ist wichtig, genauso wie der Umgang mit empfindlicher Mikroelektronik und die komplexen Projekte auf Großbaustellen.

Auf jeden Fall danke für die Anregungen und einen schönen ruhigen Feiertag morgen.
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FRAGEN
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12148
Registriert: 22.07.2006, 18:18

Beitrag von FRAGEN »

skipper73 hat geschrieben: Ich wollte halt nichts unter den Tisch fallen lassen. Bisher hab ich die Erfahrung gemacht, dass man offen und ehrlich am besten fährt.
An dieser Stelle vermischst Du m. E. zwei grundlegend verschiedene Themen: Selbstverständlich sollst Du nicht lügen! Genauso selbstverständlich sollte allerdings jeder, der einen Job mit einer gewissen Verantwortung anstrebt, ein sicheres Gefühl für Prioritäten demonstrieren - unter besonderer Beachtung der Prioritäten von Arbeitgeberseite... ;-)
skipper73 hat geschrieben:Welche Punkte sollte ich denn raus nehmen?
Das ist mir jetzt ein bisschen zu kleinschrittig und passiv gedacht. M. E. solltest Du Dich dem Thema grundlegender nähern: Schmeiss den bisherigen Text doch einfach weg und denk komplett von vorn! Stell Dir vor, Du hättest selber eine Firma und würdest für diese einen operativen Einkäufer suchen. Dann frag Dich, was Du von diesem als Erstes und vor Allem hören wolltest! Wenn Du damit beginnst, kommst Du vermutlich ganz von alleine auf einen völlig anderen Weg, was Aufbau und Inhalt der Bewerbung angeht...
skipper73 hat geschrieben:Umgang mit ISO9000, denke ich ist wichtig, genauso wie der Umgang mit empfindlicher Mikroelektronik und die komplexen Projekte auf Großbaustellen.
Hmmmm... wichtig wofür genau?
Emilia0709
Beiträge: 5
Registriert: 03.10.2012, 00:28

Beitrag von Emilia0709 »

Hallo Skipper,

schade, dass du nach Crailsheim gezogen bist. In Dresden könnte ich dir jemanden für ein tolles Bewerbercoaching empfehlen :!: Naja, vielleicht habe ich ja auch ein paar hilfreiche Anregungen für dich. :)

-> Einleitung: Die Einleitung dient dazu beim Leser ein möglichst großes Interesse an deiner folgenden Bewerbung und letztendlich deiner Person zu wecken. Nach 2-3 Sätzen muss ich als Entscheider schon den Eindruck haben dass ich da einen großartigen Kandidaten gefunden habe.
mit großem Interesse habe ich die Ausschreibung für die Stelle eines operativenEnkäufers in Crailsheim gelesen. Da ich aus familiären Gründen meinen Lebensmittelpunkt nach Crailsheim verlegt habe, kann ich Ihrem Kunden ab sofort für diese Aufgabe zur Verfügung stehen.
Verwende keine langweilige Floskeln wie "mit großem Interesse habe ich die..." - was sind deine besten Argumente für eine Einstellung, die müssen in die Einleitung.

zum Thema Umzug: Es macht absolut Sinn im Anschreiben kurz zu erwähnen warum man von Dresden nach Crailsheim gezogen ist. Allerdings würde ich es nicht in der Einleitung bringen. Dass du nach Crailsheim gezogen bist ist nicht eines der Top Argumente dich einzustellen, da hast du besseres zu bieten. Erwähne es im Schlußsatz..."Im Oktober 2011 habe ich aus privaten Gründen meinen Lebensmittelpunkt nach Craislheim verlegt und stehe Ihnen somit auch kurzfristig für ein persönliches Gespräch zur Verfügung."

Zum weiteren Aufbau muss ich vorwegschicken ich bevorzuge Bewerbungen bei denen die wichtigsten Infos zu erst aufgeführt werden. Wenn dein Studienschwerpunkt das Hauptargument für deine Einstellung sein wird dann beginne damit. Wenn aber deine letzte Anstellung sich viel besser mit den Aufgaben der angestrebten Stelle deckt, dann muss damit begonnen werden.

Ich würde mir nochmal genau überlegen welches die wichtigsten Eigenschaften sind, die ein Einkäufer bei diesem Unternehmen/Branche mitbringen muss. Bei welcher deiner Stationen hast du schonmal bewiesen, dass du genau diese Anforderungen erfüllst. Konzentriere dich dann auf genau diese Punkte und lasse alles unnötige weg. Du musst im Anschreiben nicht lückenlos aufzählen wo du überall schon gearbeitet hast. Beschränke dich auf die relevanten Fähigkeiten und in welchem Umfeld du diese erfolgreich eingesetzt bzw. erworben hast.
Das gilt auch für deinen Lebenslauf. Je nachdem auf welche Stelle und bei welchem Unternehmen ich mich bewerbe, betone ich in meinem Lebenslauf unterschiedliche Tätigkeitsschwerpunkte. Damit kann man auch sehr gut einen roten Faden in Jobstationen bringen die auf den ersten Blick nicht so gut zusammen passen.
Ist es denn falsch, Infos zu geben, die den Arbeitgeber nicht interessieren?
Ja, bitte nichts schreiben was nicht wesentlich für die Stelle ist. Du willst doch auch ncihts lesen das dich nicht interessiert oder? :-)

Ich hoffe da war etwas Hilfreiches für dich dabei :-)

Schöne Grüße
Emi
Wili.Busch
Beiträge: 4
Registriert: 28.08.2018, 12:09

Operativer Einkaeufer Bewerbungsschreiben bewerten

Beitrag von Wili.Busch »

Hallo an alle,

ich bin neu hier und schreibe meine erste Bewerbung seit 13 Jahren in ein und der gleichen Firma.

Könntet h´ihr mir sagen, wie ihr die findet?

Nachstehend die Anforderungen des Unternehmens:

Ihre Aufgaben im Detail:

Sie erarbeiten Kauf­verträge unter Berücksichtigung des Vergaberechts bis hin zur Unterschrifts­reife.
Sie übernehmen die permanente Analyse des Marktes sowie das Studium von Branchenmedien.
Sie korrespondieren mit potenziellen Lieferanten und Geschäftspartnern.
Sie bewerten Angebote und führen Verhandlungen mit Lieferanten und legen Konditionen und Liefertermine fest.
Sie überwachen und dokumentieren Liefer- und Qualitätstreue.

hre Qualifikation

Neben einer abgeschlossenen kaufmännischen Berufsausbildung verfügen Sie auch über folgende Kompetenzen:

Berufserfahrung im operativen Einkauf
gute Kenntnisse im SAP MM und SRM, den gängigen MS Office-Anwendungen sowie ggf. in der Bau­management­software ARRIBA bzw. iTwo
umfassende Kenntnisse von gesetzlichen Vorschriften wie z. B. VOL, VOB, HGB und BGB
gutes technisches Verständnis

Sie sind ein flexibler Teamplayer (m/w) mit sehr hoher Eigen­initiative sowie Kunden- und Dienst­leistungs­orientierung, übernehmen gerne Verantwortung und verfügen über ausgeprägtes Verhandlungs­geschick. Ein sicheres und überzeugendes Auftreten, Ausdauer und Überzeugungs­kraft runden Ihr Profil ab.



Bewerbung als Operativer Einkäufer#

Sehr geehrte Damen und Herren,


von meiner Haustür bis zur Firmenzentrale in Berlin Mitte sind es mit dem Fahrrad genau 20 Minuten. Das heißt: Während die anderen Mitarbeiter noch im Stau stehen, könnte ich morgens schon der erste Kollege im Büro sein…

Fakt ist, ich suche eine Festanstellung als operativer Einkäufer und ich möchte zu Ihnen. Natürlich könnte ich mich auch als Bürohengst bei kleineren Firmen oder in einer beliebigen Behörde bewerben. Gerade die Behörden suchen gerade wie die Irren neue Leute, aber wer will schon bei jemandem arbeiten, der die letzten 10 Jahre geschlafen hat, weil es mit den alten Sesselpupsern auch ging? Zugegeben im ersten Moment klingt es vielleicht verlockend, für jemandem zu arbeiten, der für das Nichtstun in verstaubten Bürostühlen Geld verdient aber ich möchte nach nochmaligem Überlegen nicht derjenige sein, der in der Tagespresse erscheint „Büromitarbeiter vor Langeweile gestorben“.
Als Sachbearbeiter im Verkauf-Innendienst mit fundierten Kenntnissen im Bereich der Angebotskalkulation und -bearbeitung kann ich auf Wissen von insgesamt 13 Jahren zurückgreifen. Das schnelle Aneignen des nötige Know-How spezifischer Produkte fällt mir nicht schwer. In dieser unfassbar langen Zeit ist der Umgang mit unseren Kunden nicht immer einfach. Und ich kann Ihnen versichern, die Kunden der Baubranche sind die mit Abstand schlimmsten Nörgler aller Zeiten. Aber man lernt auch schwierige Kunden zu händeln, ohne sie gleich am Telefon zu erwürgen (auch wenn man das gerne mal getan hätte) Professionalität gehört wohl dann zu meinen Stärken.

Ich betreue viele Bauprojekte und das Zusammenspiel zwischen Innendienst und meinen Kollegen im Außendienst ist hier immer sehr konsturktiv. Auch wenn es mir ein kleines bisschen schwer fällt, geschätzte Vorgesetzte und Kollegen zu verlassen, so sagt mein Inneres, dass es an der Zeit ist, weiterzuziehen, den Wunsch nachzugehen, neue Herausforderungen anzunehmen, bevor es zu spät ist – jünger werden wir ja leider nicht mehr.

Sie fragen sich sicher, was Sie veranlassen sollte mich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen. Persönlich zeichne ich mich durch ein hohes Maß an Eigeninitiative aus. Ich setze mir Ziele, die ich mit großem Einsatz immer erreiche, auch über die tägliche Arbeitszeit hinaus. Eine schnelle Auffassungsgabe, klare Kommunikation und Offenheit für neue Ideen, Anregungen und Kritik sind meine weiteren Stärken. Nicht zu vergessen, mit mir erhalten Sie auch einen netten Mitarbeiter, der auch mal einen Witz versteht.

Wenn Sie mit dem Lesen bis hierhin gekommen sind und sich immer noch nicht dafür entschieden haben, mich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen, dann dürfen Sie meine Bewerbung gerne ausdrucken und einen Papierflieger basteln. Mal ganz im Ernst, heutzutage schreibt doch jeder Jobsuchende eine Bewerbung mit dem Gedanken, dass er sowieso eine Absage bekommt, bei mir wird’s wenigstens ein Papierflieger.

Da ich in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis, mit einer Kündigungsfrist von 6 Monaten zum Monatsende stehe, bitte ich Sie meine Unterlagen vertraulich zu behandeln.

Mit freundlichen Grüßen
_________________
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TheGuide
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Beiträge: 12803
Registriert: 12.07.2013, 12:44

Beitrag von TheGuide »

Wili.Busch hat geschrieben:von meiner Haustür bis zur Firmenzentrale in Berlin Mitte sind es mit dem Fahrrad genau 20 Minuten. Das heißt: Während die anderen Mitarbeiter noch im Stau stehen, könnte ich morgens schon der erste Kollege im Büro sein…
Ist jetzt nicht die häufigste Einleitung, aber immer noch häufig genug, dass ein Großteil der Personaler sie schon gelesen haben und kennen dürfte.
Fakt ist, ich suche eine Festanstellung als operativer Einkäufer

Das ist mit der Betreffszeile klar.
und ich möchte zu Ihnen.
Warum? (Keine Schleimerei bitte!)
Natürlich könnte ich mich auch als Bürohengst bei kleineren Firmen oder in einer beliebigen Behörde bewerben. Gerade die Behörden suchen gerade wie die Irren neue Leute, aber wer will schon bei jemandem arbeiten, der die letzten 10 Jahre geschlafen hat, weil es mit den alten Sesselpupsern auch ging? Zugegeben im ersten Moment klingt es vielleicht verlockend, für jemandem zu arbeiten, der für das Nichtstun in verstaubten Bürostühlen Geld verdient aber ich möchte nach nochmaligem Überlegen nicht derjenige sein, der in der Tagespresse erscheint „Büromitarbeiter vor Langeweile gestorben“.
Niemand mag Leute, die andere schlechtreden. Mit diesem Absatz schießt du dich selbst aus dem Bewerbungsprozess, zumal du hier überhaupt keine vernünftige Motivation oder Qualifikation nennst.
Als Sachbearbeiter im Verkauf-Innendienst mit fundierten Kenntnissen im Bereich der Angebotskalkulation und -bearbeitung kann ich auf Wissen von insgesamt 13 Jahren zurückgreifen.

...greife ich auf dreizehn Jahre...

Das schnelle Aneignen des nötigeN Know-HowS spezifischer Produkte fällt mir nicht schwer LEICHT. _In
In dieser unfassbar langen Zeit ist der Umgang mit unseren Kunden nicht immer einfach. Und ich kann Ihnen versichern, die Kunden der Baubranche sind die mit Abstand schlimmsten Nörgler aller Zeiten.
Aber man lernt auch schwierige Kunden zu händeln, ohne sie gleich am Telefon zu erwürgen (auch wenn man das gerne mal getan hätte) Professionalität gehört wohl dann zu meinen Stärken.
Dem entnehme ich: Ungeeignet für den Einsatz mit Kunden.
Ich betreue viele Bauprojekte und das Zusammenspiel zwischen Innendienst und meinen Kollegen im Außendienst ist hier immer sehr konsturktiv.
Auch wenn es mir ein kleines bisschen schwer fällt, geschätzte Vorgesetzte und Kollegen zu verlassen, so sagt mein Inneres, dass es an der Zeit ist, weiterzuziehen, den Wunsch nachzugehen, neue Herausforderungen anzunehmen, bevor es zu spät ist – jünger werden wir ja leider nicht mehr.
Das wirft natürlich die Frage auf, warum du genau vom jetzigen Arbeitsplatz weg möchtest und was die neuen Herausforderungen wären.
Sie fragen sich sicher, was Sie veranlassen sollte mich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen.
Ja, tatsächlich. Der Satz spricht dafür, dass du weißt, dass du bisher nicht viele Argumente für deine Einstellung gebracht hast.
Persönlich zeichne ich mich durch ein hohes Maß an Eigeninitiative aus.

Wie oft ich diesen Satz schon gelesen habe....
Ich setze mir Ziele, die ich mit großem Einsatz immer erreiche, auch über die tägliche Arbeitszeit hinaus.
Satzteil 1 ist unglaubwürdig, Satzteil 2 sagt: Du schaffst deine Arbeit nicht in dem dafür vorgesehenen Pensum. (Dabei ist - an dieser Stelle! - unerheblich, ob das Pensum zu schaffen ist oder nicht. Arbeitgeber haben es zwar gerne, wennn sich Arbeitnehmer selbst ausbeuten, aber sie wollen mit der Ursache davon nicht konfrontiert werden.)
Eine schnelle Auffassungsgabe,
hattest du oben schon erwähnt.
Nicht zu vergessen, mit mir erhalten Sie auch einen netten Mitarbeiter, der auch mal einen Witz versteht.
Und das ist weswegen noch einmal wichtig?
Wenn Sie mit dem Lesen bis hierhin gekommen sind und sich immer noch nicht dafür entschieden haben, mich zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen, dann dürfen Sie meine Bewerbung gerne ausdrucken und einen Papierflieger basteln. Mal ganz im Ernst, heutzutage schreibt doch jeder Jobsuchende eine Bewerbung mit dem Gedanken, dass er sowieso eine Absage bekommt, bei mir wird’s wenigstens ein Papierflieger.
Bei dem ganzen Geschwafel oben kommt keiner bis hierher. Und wenn doch jemand bis hierher gekommen ist, sortiert er dich spätestens an dieser Stelle aus.
Da ich in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis, mit einer Kündigungsfrist von 6 Monaten zum Monatsende stehe, bitte ich Sie meine Unterlagen vertraulich zu behandeln.
sechs Monaten
Wili.Busch
Beiträge: 4
Registriert: 28.08.2018, 12:09

Beitrag von Wili.Busch »

Danke für die hilfreichen Tipps.

Ehrlich gesagt, das war eine von zwei Entwürfen die ich hier so zusammengeschrieben habe. Ich dachte, ein weinig mehr Witz in der Bewerbung, als standardfloskeln, die in fast jeder Musterbewerbung rumschwirren. Du sagtest ja selbtt bei einem Satz" 1000 Mal gelesen"...

Es ist leider nicht einfach. Dann muss ich wohl nochmal ran. Und seriöser schreiben
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TheGuide
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12803
Registriert: 12.07.2013, 12:44

Beitrag von TheGuide »

Du darfst gerne witzig sein. Aber dann eben auch mit (positiver!) Aussage.
river
Beiträge: 22
Registriert: 20.08.2018, 15:25

Beitrag von river »

Ich möchte mich kurz zu dem Thema 'Witzigkeit' einklinken.

Es ist bestimmt nicht verkehrt ein bisschen Pepp in die Sache zu bringen, aber dann auch mit eigenen Worten und nicht 1:1 aus dem Netz übernehmen. Das ist in meinen Augen dann nicht mehr witzig, sondern eher einfallslos. :( 3 Sätze habe ich gegooglet und 3 Treffer erzielt, die 1:1 abgeschrieben wurden. Dieses googlen und gefunden werden, da habe ich mir bei meiner Bewerbung auch meine Gedanken drum gemacht.

Ganz davon ab finde ich diese Art der Bewerbung eher für einen Vertriebler geeignet, für einen seriösen Einkäufer eher weniger.
Oder ich verstehe den Beruf 'Einkäufer' verkehrt, das kann natürlich sein. :D

Deine Stellenanzeige fordert:
Sie sind ein flexibler Teamplayer (m/w) mit sehr hoher Eigen­initiative sowie Kunden- und Dienst­leistungs­orientierung, übernehmen gerne Verantwortung und verfügen über ausgeprägtes Verhandlungs­geschick. Ein sicheres und überzeugendes Auftreten, Ausdauer und Überzeugungs­kraft runden Ihr Profil ab.
Teamplayer erlese ich grade noch aus der Bewerbung. Was mir gänzlich fehlt ist ein sicheres und überzeugendes Auftreten.
Sesselpupser... Büromitarbeiter vor Langeweile eingeschlafen... Kunden erwürgen...
ist diffamierend ganzen Berufsständen gegenüber und hat mit Charme, Witz und Überzeugungskraft gar nichts zu tun. Da bist du ein bisschen übers Ziel hinaus geschossen.

Im (privaten) Gespräch mit Kollegen kann man so auftreten und kommunizieren. Aber den ersten Eindruck, den man von Dir bekommt, hat irgendwie etwas fiktivies. Es fehlt mir vor allem bei diesen *witzigen* Stellen an Authentizität.

Mal das in meinen Augen schlimmste ein bisschen umgebaut. Ob das so im Allgemeinen und auch für Dich brauchbar ist - keine Ahnung. Ich verschlimmbesser auch gerne :D
von meiner Haustür bis zur Firmenzentrale in Berlin Mitte sind es mit dem Fahrrad genau 20 Minuten. Das heißt: Während die anderen Mitarbeiter noch im Stau stehen, könnte ich morgens schon der erste Kollege im Büro sein…

Natürlich kann ich mich auch als Bürohengst bei kleineren Firmen oder in einer beliebigen Behörde bewerben - will ich aber nicht! Als Sachbearbeiter im Verkauf-Innendienst mit fundierten Kenntnissen im Bereich der Angebotskalkulation und -bearbeitung will ich zu Ihnen und greife für Sie auf Wissen von insgesamt dreizehn Jahren zurück. In dieser unfassbar langen Zeit ist der Umgang mit unseren Kunden nicht immer einfach gewesen. Aber da Professionalität eine meiner Stärken ist, komme ich mit jedem Schlag Mensch gut zurecht und bringe mit Charme und Witz eine lockere Atmosphäre in jedes Gespräch.

Meine Erfolge in Form von - kannst du deine Bauprojekte näher definieren? - sprechen hierbei für sich! Auch wenn es mir ein kleines bisschen schwer fällt, geschätzte Vorgesetzte, Kollegen und Kunden zu verlassen, so sagt mein Inneres, dass es an der Zeit ist, weiterzuziehen, dem Wunsch nachzugehen, neue Herausforderungen anzunehmen, bevor es zu spät ist – jünger werden wir ja leider nicht mehr.

Im Übrigen bitte den direkten Ansprechpartner herausfinden - wenn möglich.
Wili.Busch
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Beitrag von Wili.Busch »

Danke für die Tipps. Ja, ich habe im Internet recherchiert. Einiges zusammengewürfelt und dann noch etwas abgeändert.

Wenn mir mal ganz ehrlich sind. Es wiederholt sich ja irgendwie immer alles und man wird wohl keine Bewerbung finden, die es noch nichg gegeben hat. es wiederholt sich immer irgendwo was. Originelle Einleinungssätze? Ja, die gibt es und wie du schon geschrieben hast. Auch dan wird der eine oder andere den Satz schon gehört haben. Das Rad wird eben nirgends neu erfunden. Es ist nur die richtige Mischung am Ende... Na mal sehen.. ich bleib dran
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Nee, sorry, da machst du es dir ein wenig zu einfach.

Ein "origineller" Satz, der keinerlei Inhalt transportiert, bringt dem Personaler gar nichts. Der will - von Beginn an! - mit Informationen gefüttert werden. Für deine Einstellung relevant sind nur die Informationen. Die Originalität dient dazu, dich erinnerlich zu machen. Dich aus der gleichwertigen Konkurrenz hervorzuheben. D.h. du musst zunächst einmal belegen, dass du für den Arbeitgeber interessant bist.

Das erste was du klären solltest, ist, warum du deine Arbeitsstelle wechseln möchtest. Das sollte keine Schleimerei sein und der Grund sollte in der Zukunft liegen und nicht in der Gegenwart bzw. Vergangenheit.

Dann nennst du deine stellenbezogenen Kompetenzen. Du kannst gerne deine Motivation - also das Warum - mit deinem wichtigsten Argument - also einer für die Arbeit benötigten Kernkompetenz in einem Satz bringen. (Wann/wo/wie erworben?)

Am wenigsten aber dennoch wichtig sind deine Stärken, also deine positiven Charaktereigenschaften, welche du bei der Arbeit positiv einsetzt. (Wann/wo/wie belegt?)

Wenn du das beherzigst, dann wird daraus eine ordentliche Bewerbung. Wenn du es schaffst, das witzig zu präsentieren, dann wird man sich deiner erinnern, was deine Chance erhöht, in den engeren Bewerberkreis zu kommen. Das wird dir natürlich nur gelingen, wenn du dich völlig unabhängig von irgendwelchen Textversatzstücken machst, die du anderswo findest. Also das weiße Blatt nehmen und die drei obigen Fragen beantworten.
Wili.Busch
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Beitrag von Wili.Busch »

So ein neuer Versuch:

Sehr geehrter Herr,

die Tätigkeiten , die Sie in Ihrem Stellenangebot beschreiben, entsprechen genau meiner Ausbildung und Erfahrung. Ich bin für diese Stelle der geeignete Kandidat.

Warum ich das behaupte? Weil ich durch meine Berufserfahrung auf fundierte Kenntnisse in der Angebotskalkulation und -bearbeitung sowie auf Wissen von insgesamt 13 Jahre zurückgreifen kann.

Durch die komplette Auftragsabwicklung bis zur Rechnungslegung und der Reklamationsbearbeitung habe ich umfassende Kenntnisse im Vertragsrechts. Bei schwierigen und
komplexen Aufgaben handel ich stets mit Bedacht und finde immer einen zufriedenstellenden Weg für alle Parteien. Auch mit schwierigen Situationen und Kunden kann ich daher gut umgehen und bringe mit Charme und Witz eine lockere Atmosphäre in jedes Gespräch, da mir eine nachhaltige Kundenbeziehung am Herzen liegt.

Das schnelle Aneignen des nötige Know-How spezifischer Produkte fällt mir leicht. In der Baubranche in der ich zurzeit tätig bin, ändern sich laufend Produktlinien und DIN Normen, sodass es daher wichtig ist mit sämtlichen Änderungen vertraut zu sein.

Gerne habe ich bislang Zusatzaufgaben aus unserer Wartungsabteilung übernommen, um diese zu entlasten.

Auch wenn es mir nicht leicht fällt, geschätzte Kollegen und Vorgesetzte durch einen Stellenwechsel zu verlassen, so sagt mein Inneres, dass es an der Zeit ist, weiterzuziehen, dem Wunsch nachzugehen, neue Herausforderungen anzunehmen, bevor es zu spät ist – jünger wird man ja nicht mehr.

Gerne überzeuge ich Sie in einem persönlichen Gespräch davon, dass Sie mit mir einen engagierten wie erfahrenen Mitarbeiter gewinnen. Meine Gehaltsvorstellung beläuft sich auf 3200,00 Euro.

Ich freue mich von Ihnen zu hören.

Mit freundlichem Gruß
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Wili.Busch hat geschrieben: die Tätigkeiten_, die Sie in Ihrem Stellenangebot beschreiben, entsprechen genau meiner Ausbildung und Erfahrung. Ich bin für diese Stelle der geeignete Kandidat.
Das ist keine Motivation und als Behauptung ziemlich inhaltsarm. Behandle den ersten Satz deiner Bewerbung als den wichtigsten Satz. Stell dir vor, du hättest nur einen Satz mit max. zwei Kommata, um dich zu bewerben. Was müsste da drin stehen?
Warum ich das behaupte?
Lass rhetorische Fragen einfach weg.
Weil ich durch meine Berufserfahrung auf fundierte Kenntnisse in der Angebotskalkulation und -bearbeitung sowie auf Wissen von insgesamt 13 Jahre zurückgreifen kann.
Zahlen ausschreiben! Es wirkt faul, das nicht zu tun.

Bei schwierigen und
komplexen Aufgaben handelE ich stets mit Bedacht und finde immer einen zufriedenstellenden Weg für alle Parteien. Auch mit schwierigen Situationen und Kunden kann ich daher gut umgehen und bringe mit Charme und Witz eine lockere Atmosphäre in jedes Gespräch, da mir eine nachhaltige Kundenbeziehung am Herzen liegt.
Es würde doch reichen zu schreiben Bei komplexen Aufgaben.... Denn komplex ist gut, schwierig dagegen ist negativ behaftet.
Das schnelle Aneignen des nötigeN Know-HowS spezifischer Produkte fällt mir leicht. In der Baubranche in der ich zurzeit tätig bin, ändern sich laufend Produktlinien und DIN Normen, sodass es daher wichtig istKOMMA mit sämtlichen Änderungen vertraut zu sein.
Ich hatte dir einige der Fehler schon korrigiert. Leider hast du die Korrektur ignoriert.
so dass = daher = doppelt gemoppelt
Auch wenn es mir nicht leicht fällt, geschätzte Kollegen und Vorgesetzte durch einen Stellenwechsel zu verlassen, so sagt mein Inneres, dass es an der Zeit ist, weiterzuziehen, dem Wunsch nachzugehen, neue Herausforderungen anzunehmen, bevor es zu spät ist – jünger wird man ja nicht mehr.
Auch hier hatte ich dir die Frage gestellt - gewissermaßen den Finger in die offene Wunde gelegt - warum du dich wegbewirbst, wenn es dir doch nicht leicht fällt, dein jetziges Umfeld zu verlassen. Du hast auch weiterhin nicht geklärt, worin die neue Herausforderung liegt und vor allem, was an der neuen Herausforderung so attraktiv ist. Wenn du nicht einen positiven und plausiblen Grund für den Stellenwechsel hast, ist die ganze Argmentation sinnlos. Ein wages "neue Herausforderung" als Schlagwort hineingeworfen ist inhaltsleer.
Gerne überzeuge ich Sie in einem persönlichen Gespräch davon, dass Sie mit mir einen engagierten wie erfahrenen Mitarbeiter gewinnen. Meine Gehaltsvorstellung beläuft sich auf 3200,00 Euro.
Normalerweise gibt man per annum an.
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