Nicht den Wohnort wechseln, darum kleinere Auswahl
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Nicht den Wohnort wechseln, darum kleinere Auswahl
Hi,
ich bin "nicht mehr die jüngste" und habe im Juli diesen Jahres einen Kurs zum nachträglichen Erwerb des Erweiterten Sekundarabschluss I abgeschlossen und bin jetzt auf Ausbildungssuche.
Es gibt schon ein paar Berufe die mich wirklich ansprechen, aber einen Traumberuf habe ich nicht. Darum möchte ich auch gern in meiner Heimatstadt wohnen bleiben - ich finde das eigentlich nicht schlimm, bekomme nur oft gesagt, dass das von mangelnder Einsatzbereitschaft zeugt und dass man "halt Opfer bringen müsste" für einen guten Ausbildungsplatz. Das könnte ich ja so unterschreiben, nur gibt es halt keinen Beruf, den ich als Traum bezeichnen würde und demnach habe ich auch nicht wirklich die Motivation, umzuziehen - aber egal, das soll nicht Thema sein.
Es ist so, dass es hier keine große Vielfalt an Ausbildungsplätzen gibt und ich mich daher mit den Anschreiben schwer tue. Weil mein Herz einfach nicht für die Berufe schlägt, für die ich mich bewerben kann. Ich denke nun darüber nach, mich auch als Bürokauffrau zu bewerben, weil ich bei der geringen Anzahl an Ausbildungsplätzen hier eben nicht so wählerisch sein kann und Bürokauffrau ist ja auch nicht verkehrt, oder? Ich weiß nur nicht, ob mein "Kaufmännisches Interesse" dafür ausreicht - denn eigentlich habe ich das gar nicht. Das heißt aber nicht, dass mir der Beruf keinen Spaß machen könnte. Ich kann mich eigentlich für alles begeistern und würde sicher nicht nach zwei Wochen denken, dass mir das alles nicht gefällt.
Ich würde einfach mal gern eure Meinung dazu hören. Was tut man, wenn man keinen Traumberuf hat? Das Anschreiben soll ja ein Motivationsschreiben sein. Meine Motivation ist groß, aber eben sehr allgemein, versteht ihr? Ich will eine Ausbildung machen, unbedingt, nur ist es mir nicht so wichtig, was es ist, solange es mir denn in ausreichendem Maße Spaß macht - und das können eben viele unterschiedliche Dinge sein. Ich kann mir vorstellen, einen technischen Beruf zu erlernen, genausogut könnte ich aber auch Köchin werden. Ich hoffe ihr versteht meine Lage und habt ein bisschen erhellende Worte. Danke.
ich bin "nicht mehr die jüngste" und habe im Juli diesen Jahres einen Kurs zum nachträglichen Erwerb des Erweiterten Sekundarabschluss I abgeschlossen und bin jetzt auf Ausbildungssuche.
Es gibt schon ein paar Berufe die mich wirklich ansprechen, aber einen Traumberuf habe ich nicht. Darum möchte ich auch gern in meiner Heimatstadt wohnen bleiben - ich finde das eigentlich nicht schlimm, bekomme nur oft gesagt, dass das von mangelnder Einsatzbereitschaft zeugt und dass man "halt Opfer bringen müsste" für einen guten Ausbildungsplatz. Das könnte ich ja so unterschreiben, nur gibt es halt keinen Beruf, den ich als Traum bezeichnen würde und demnach habe ich auch nicht wirklich die Motivation, umzuziehen - aber egal, das soll nicht Thema sein.
Es ist so, dass es hier keine große Vielfalt an Ausbildungsplätzen gibt und ich mich daher mit den Anschreiben schwer tue. Weil mein Herz einfach nicht für die Berufe schlägt, für die ich mich bewerben kann. Ich denke nun darüber nach, mich auch als Bürokauffrau zu bewerben, weil ich bei der geringen Anzahl an Ausbildungsplätzen hier eben nicht so wählerisch sein kann und Bürokauffrau ist ja auch nicht verkehrt, oder? Ich weiß nur nicht, ob mein "Kaufmännisches Interesse" dafür ausreicht - denn eigentlich habe ich das gar nicht. Das heißt aber nicht, dass mir der Beruf keinen Spaß machen könnte. Ich kann mich eigentlich für alles begeistern und würde sicher nicht nach zwei Wochen denken, dass mir das alles nicht gefällt.
Ich würde einfach mal gern eure Meinung dazu hören. Was tut man, wenn man keinen Traumberuf hat? Das Anschreiben soll ja ein Motivationsschreiben sein. Meine Motivation ist groß, aber eben sehr allgemein, versteht ihr? Ich will eine Ausbildung machen, unbedingt, nur ist es mir nicht so wichtig, was es ist, solange es mir denn in ausreichendem Maße Spaß macht - und das können eben viele unterschiedliche Dinge sein. Ich kann mir vorstellen, einen technischen Beruf zu erlernen, genausogut könnte ich aber auch Köchin werden. Ich hoffe ihr versteht meine Lage und habt ein bisschen erhellende Worte. Danke.
Re: Nicht den Wohnort wechseln, darum kleinere Auswahl
Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Schulabschluss, Alexandria! Ich finde es toll, wenn man sich - gerade, wenn man "nicht mehr die Jüngste" ist - solch einer Herausforderung stellt! Das werden sich sicherlich auch Arbeitgeber denken, die für Dich realistische Ausbildungen anbieten! Darf man fragen, wie alt genau Du bist? Und was Du bisher so gemacht hast in Deinem Leben?
Überlegen, welche meiner Tätigkeiten (an die ich ohne meinen neuen Schulabschluss heran gekommen bin) mir den meisten Spass gemacht hat. Dann würde ich mich informieren, was die "nächsthöhere" Tätigkeit in diesem Bereich wäre. Auf eine Ausbildung in dem Beruf, der zu dieser Tätigkeit gehört, würde ich mich dann bewerben. Diese Bewerbung würde dann auf zwei wesentlichen Punkten basieren:
1) der praktischen Erfahrung ohne den Schulabschluss
2) dem Schulabschluss selbst (Deinem grossen persönlichen Erfolg)!
3) der angestrebten Perspektive auf Basis von beidem
Ich glaube, dass Du so (auch und gerade mit Deinen eigenen Worten) eine sehr starke Bewerbung schreiben kannst... ohne die kleinste Lüge und/oder Übertreibung... und ohne umziehen zu müssen...
Das scheint mir die Kernfrage in Deinem Fall zu sein... die ich an Deiner Stelle sehr pragmatisch angehen würde: Wenn Du in beruflicher Hinsicht keine wirklichen Träume hast, wäre der Umkehrschluss ja, dass Du relativ flexibel bist. Wenn dem so ist, würde ich als Alexandria mich fragen, wo wohl die Chancen relativ gut sind: Das wäre vermutlich in Bereichen der Fall, in denen Du schon Erfahrungen gesammelt hast... in welcher Form auch immer. Mein erster Vorschlag wäre:Alexandria hat geschrieben:Was tut man, wenn man keinen Traumberuf hat?
Überlegen, welche meiner Tätigkeiten (an die ich ohne meinen neuen Schulabschluss heran gekommen bin) mir den meisten Spass gemacht hat. Dann würde ich mich informieren, was die "nächsthöhere" Tätigkeit in diesem Bereich wäre. Auf eine Ausbildung in dem Beruf, der zu dieser Tätigkeit gehört, würde ich mich dann bewerben. Diese Bewerbung würde dann auf zwei wesentlichen Punkten basieren:
1) der praktischen Erfahrung ohne den Schulabschluss
2) dem Schulabschluss selbst (Deinem grossen persönlichen Erfolg)!
3) der angestrebten Perspektive auf Basis von beidem
Ich glaube, dass Du so (auch und gerade mit Deinen eigenen Worten) eine sehr starke Bewerbung schreiben kannst... ohne die kleinste Lüge und/oder Übertreibung... und ohne umziehen zu müssen...
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Hi Alexandria,
liegt dein Wohnort denn verkehrstechnisch gesehen so ungünstig, dass du nicht mit der Bahn in eine Großstadt kommen kannst? Ich selber fahre beispielsweise jeden Tag 50km, also pro Tag 100km, um an meinen Ausbildungsplatz zu kommen. Mit der Bahn ist das auch nicht stressig und während der Fahrt lese ich oder arbeite an meinem Laptop.
Bleib offen für alles! Nimm nicht das erstbeste Angebot an. Es ist dein Leben! Und wenn du unbedingt in deiner Stadt bleiben willst: Wie wäre es mit einer Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Info. Dienste? Ich könnte mich dich gut in eurer Stadtbibliothek vorstellen oder aber auch als Standesbeamtin. Aber nicht als schnöde Bürokauffrau.
Gruß Lucky
liegt dein Wohnort denn verkehrstechnisch gesehen so ungünstig, dass du nicht mit der Bahn in eine Großstadt kommen kannst? Ich selber fahre beispielsweise jeden Tag 50km, also pro Tag 100km, um an meinen Ausbildungsplatz zu kommen. Mit der Bahn ist das auch nicht stressig und während der Fahrt lese ich oder arbeite an meinem Laptop.
Bleib offen für alles! Nimm nicht das erstbeste Angebot an. Es ist dein Leben! Und wenn du unbedingt in deiner Stadt bleiben willst: Wie wäre es mit einer Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Info. Dienste? Ich könnte mich dich gut in eurer Stadtbibliothek vorstellen oder aber auch als Standesbeamtin. Aber nicht als schnöde Bürokauffrau.
Gruß Lucky
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Re: Nicht den Wohnort wechseln, darum kleinere Auswahl
Hoffentlich habe ich mit der Aussage, nicht mehr die jüngste zu sein, jetzt keine falschen Vorstellungen geweckt. Ich bin 21 Jahre alt. Für den Ausbildungsmarkt scheint mir das aber recht alt zu sein, darum habe ich auch mein Abitur zuerst einmal beiseite gelegt. Ich wollte es eigentlich noch machen, aber dann hätte ich noch bis zum 24. Lebensjahr die Schulbank drücken müssen. "Was ich bisher gemacht habe in meinem Leben" ist genau das Problem. Mir bereitet das jedenfalls Sorge und ich denke, dass ich mit einigen Absagen rechnen kann.FRAGEN hat geschrieben:Darf man fragen, wie alt genau Du bist? Und was Du bisher so gemacht hast in Deinem Leben?
Ich habe mit 13 die Schule verlassen, am Ende des ersten HJ des 9. Schuljahres - somit komplett ohne Abschluss. Dann habe ich bis zum August 2009 nichts (bis auf ein paar Versuche, die aber Eintagsfliegen waren) gemacht. Von August bis zum Sommer 2010 habe ich auf dem Wege der "Erwachsenenbildung" meinen erweiterten Sekundarabschluss I nachgeholt. Das heißt, ich kann weder Praktika noch Berufserfahrungen vorweisen. Mein Zeugnis ist aber sehr gut.
Die Probleme mit Punkt 1) kann man wohl oben herauslesen ...FRAGEN hat geschrieben:Das scheint mir die Kernfrage in Deinem Fall zu sein...Alexandria hat geschrieben:Was tut man, wenn man keinen Traumberuf hat?
Überlegen, welche meiner Tätigkeiten (an die ich ohne meinen neuen Schulabschluss heran gekommen bin) mir den meisten Spass gemacht hat. Dann würde ich mich informieren, was die "nächsthöhere" Tätigkeit in diesem Bereich wäre. Auf eine Ausbildung in dem Beruf, der zu dieser Tätigkeit gehört, würde ich mich dann bewerben. Diese Bewerbung würde dann auf zwei wesentlichen Punkten basieren:
1) der praktischen Erfahrung ohne den Schulabschluss
2) dem Schulabschluss selbst (Deinem grossen persönlichen Erfolg)!
3) der angestrebten Perspektive auf Basis von beidem
Gerade deswegen sind mir die Anschreiben ja so wichtig. Weil der Lebenslauf eine kleine Katastrophe ist. Ich weiß auch nicht, ob ich die Gründe für die Lücke von mir aus direkt erläutern soll, denn eigentlich ist mir das für ein Anschreiben zu persönlich bzw. vielleicht wirkt die Erläuterung ja "merkwürdiger" als der etwas leere Lebenslauf.
Mein Wohnort liegt verkehrstechnisch tatsächlich sehr ungünstig.Lucky Luke hat geschrieben:Hi Alexandria,
liegt dein Wohnort denn verkehrstechnisch gesehen so ungünstig, dass du nicht mit der Bahn in eine Großstadt kommen kannst? Ich selber fahre beispielsweise jeden Tag 50km, also pro Tag 100km, um an meinen Ausbildungsplatz zu kommen. Mit der Bahn ist das auch nicht stressig und während der Fahrt lese ich oder arbeite an meinem Laptop.
Bleib offen für alles! Nimm nicht das erstbeste Angebot an. Es ist dein Leben! Und wenn du unbedingt in deiner Stadt bleiben willst: Wie wäre es mit einer Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Info. Dienste? Ich könnte mich dich gut in eurer Stadtbibliothek vorstellen oder aber auch als Standesbeamtin. Aber nicht als schnöde Bürokauffrau.
Gruß Lucky
Die nächste Großstadt ist mehrere Stunden entfernt und einen Bahnhof gibt es hier auch nicht. Leider.
Re: Nicht den Wohnort wechseln, darum kleinere Auswahl
Gut, dass Du das noch gesagt hast, Alexandria! Weisst Du, was ich für ein Bild vor Augen hatte? Ich sah eine Frau von Ende 40, einige Jahre im Supermarkt, einige Jahre Hausfrau, ein paar Jahre Produktionshilfe, ein paar Jahre geputzt... und sich irgendwann ein Herz gefasst (vielleicht nach einem Rauswurf, vielleicht nach einer Krankheit, vielleicht nach einer Scheidung) und noch einmal über die Bücher gesetzt...Alexandria hat geschrieben:Hoffentlich habe ich mit der Aussage, nicht mehr die jüngste zu sein, jetzt keine falschen Vorstellungen geweckt. Ich bin 21 Jahre alt.
Man kann es nicht oft genug wiederholen, wie entscheidend ein wirklich aussagekräftiges Eingangsposting am Anfang JEDES Threads hier ist...
Das klingt dann ja schon gar nicht einmal sooooo furchtbar... aber willst Du uns nicht die Gründe für die achtjährige Pause sagen? Persönlich oder nicht... ich finde es extrem wichtig (zumindest hier; die Bewerbung ist ja erst einmal ein anderes Thema) eine Vorstellung von der Person zu haben...Alexandria hat geschrieben:Das heißt, ich kann weder Praktika noch Berufserfahrungen vorweisen. Mein Zeugnis ist aber sehr gut.
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Re: Nicht den Wohnort wechseln, darum kleinere Auswahl
Ganze acht Jahre waren es dann glücklicherweise doch nicht. Sechs, wenn meine Zeitrechnung stimmt. Auf jeden Fall: Viel.FRAGEN hat geschrieben: Das klingt dann ja schon gar nicht einmal sooooo furchtbar... aber willst Du uns nicht die Gründe für die achtjährige Pause sagen? Persönlich oder nicht... ich finde es extrem wichtig (zumindest hier; die Bewerbung ist ja erst einmal ein anderes Thema) eine Vorstellung von der Person zu haben...
Die Probleme waren familiärer Natur. Meine Mutter konnte sich aufgrund einer Krankheit - ein chronisch prügelnder Freund, weswegen sie viel zu oft zu alkoholischen Getränken griff - nicht mehr wirklich meiner Erziehung zuwenden. Das Jugendamt hat leider in meinem Fall nicht wirklich was gemacht, es wurde nicht dafür gesorgt, dass ich weiter zur Schule zu gehe. Ich will damit nicht die Schuld auf andere abwälzen, aber in dem Alter und in der Situation hatte ich nicht die Kraft und nicht die Motivation, aus freien Stücken dort hin zu gehen.
Leider hat sich das immer weiter so hin gezogen. Ich habe immer wieder irgendwo ein Praktikum oder einen Kurs angefangen, über den ersten Tag ging es jedoch nie hinaus.
Da hast Du ja wirklich schon Einiges mitgemacht, Alexandria... und umso höher ist es einzuschätzen, dass Du den Schulsabschluss jetzt mal durchgezogen hast. Wenn die Jahre davor jetzt wirklich und wörtlich "weisses Papier" sind, ist die JETZIGE Situation natürlich unbezahlbar! Du hast genau jetzt diesen einen magischen Moment, wo Du zum ersten und einzigen Mal eine Sache nachweislich zum Erfolg gebracht hast. Diesen sowohl psychologischen, als auch argumentativen Rückenwind solltest Du unter allen Umständen nutzen!
Informier Dich noch einmal über das Berufsbild der Bürokauffrau und versuch Dir Dich bei dieser Arbeit vorzustellen. So waaaaaaahnsinnig kaufmännisch ist diese Tätigkeit nicht...
Ich würde meine Bewerbungen an Deiner Stelle so angehen, dass ich dem Leser quasi ankündige, im nächsten Jahr eine Lehre zu beginnen - und mich zur letzten Überprüfung/Bestätigung des Vorhabens und zur Vorbereitung darauf bei ihm jetzt um ein (längeres) Praktikum bewerbe...
Deine Ausdrucksweise finde ich übrigens (im positiven Sinne!) erstaunlich - sehr klar, zusammenhängend und besonnen! Schriftliche Äusserungen von einer, die die Schule mit 13 verlassen hat, stellt man sich anders vor... sehr, sehr anders, Alexandria...
Informier Dich noch einmal über das Berufsbild der Bürokauffrau und versuch Dir Dich bei dieser Arbeit vorzustellen. So waaaaaaahnsinnig kaufmännisch ist diese Tätigkeit nicht...
Ich würde meine Bewerbungen an Deiner Stelle so angehen, dass ich dem Leser quasi ankündige, im nächsten Jahr eine Lehre zu beginnen - und mich zur letzten Überprüfung/Bestätigung des Vorhabens und zur Vorbereitung darauf bei ihm jetzt um ein (längeres) Praktikum bewerbe...
Deine Ausdrucksweise finde ich übrigens (im positiven Sinne!) erstaunlich - sehr klar, zusammenhängend und besonnen! Schriftliche Äusserungen von einer, die die Schule mit 13 verlassen hat, stellt man sich anders vor... sehr, sehr anders, Alexandria...
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Na, hoffentlich kommt das mit der Ausdrucksweise auch bei Bewerbungen so rüber ...FRAGEN hat geschrieben:Da hast Du ja wirklich schon Einiges mitgemacht, Alexandria... und umso höher ist es einzuschätzen, dass Du den Schulsabschluss jetzt mal durchgezogen hast. Wenn die Jahre davor jetzt wirklich und wörtlich "weisses Papier" sind, ist die JETZIGE Situation natürlich unbezahlbar! Du hast genau jetzt diesen einen magischen Moment, wo Du zum ersten und einzigen Mal eine Sache nachweislich zum Erfolg gebracht hast. Diesen sowohl psychologischen, als auch argumentativen Rückenwind solltest Du unter allen Umständen nutzen!
Informier Dich noch einmal über das Berufsbild der Bürokauffrau und versuch Dir Dich bei dieser Arbeit vorzustellen. So waaaaaaahnsinnig kaufmännisch ist diese Tätigkeit nicht...
Ich würde meine Bewerbungen an Deiner Stelle so angehen, dass ich dem Leser quasi ankündige, im nächsten Jahr eine Lehre zu beginnen - und mich zur letzten Überprüfung/Bestätigung des Vorhabens und zur Vorbereitung darauf bei ihm jetzt um ein (längeres) Praktikum bewerbe...
Deine Ausdrucksweise finde ich übrigens (im positiven Sinne!) erstaunlich - sehr klar, zusammenhängend und besonnen! Schriftliche Äusserungen von einer, die die Schule mit 13 verlassen hat, stellt man sich anders vor... sehr, sehr anders, Alexandria...
Ich bin auch sehr froh, dass ich den Abschluss nun endlich geschafft habe - eine Zeit lang hatte ich mich bereits damit abgefunden, nie einen zu bekommen, weil die Motivation, ihn nachzuholen, gefehlt hat bzw. die Ausgangssituation nicht entsprechend "gut" war. Als ich meine eigene Wohnung hatte, fing ich sofort mit diesem Kurs an. Und da bin ich nun, auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Ja, so extrem kaufmännisch schätze ich diese Tätigkeit auch gar nicht ein, es wird nur meist so fett hervorgehoben, dass man unbedingt ein kaufmännisches Interesse haben muss.
Na... dann mal los, Alexandria!
Such Dir in Deiner Stadt die Betriebe aus, für die Du am allerliebsten arbeiten würdest (egal warum) und überlege Dir bei jedem einzelnen, wie Du Dich gerade DORT am besten vorstellen könntest! Wie gesagt: So eine Situation wie die momentane wirst Du so schnell nicht wieder vorzuweisen haben... es sei denn, Du bist auf den Geschmack gekommen und gehst jetzt tatsächlich noch weiter zur Schule... jetzt, wo Du die eigene Wohnung + Ruhe zum Lernen einmal hast...
Such Dir in Deiner Stadt die Betriebe aus, für die Du am allerliebsten arbeiten würdest (egal warum) und überlege Dir bei jedem einzelnen, wie Du Dich gerade DORT am besten vorstellen könntest! Wie gesagt: So eine Situation wie die momentane wirst Du so schnell nicht wieder vorzuweisen haben... es sei denn, Du bist auf den Geschmack gekommen und gehst jetzt tatsächlich noch weiter zur Schule... jetzt, wo Du die eigene Wohnung + Ruhe zum Lernen einmal hast...