Neu bewerben mit "schwierigem Lebenslauf"

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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fubu
Beiträge: 2
Registriert: 08.02.2015, 11:06

Neu bewerben mit "schwierigem Lebenslauf"

Beitrag von fubu »

Liebe Mitglieder,

zuerst einmal: Hallo! Ich bin ein 30 Jahre junger Mann, habe einen FH-Bachelor in Wirtschaftsinformatik und einen FH-Master in BWL absolviert und bin nach einigen sehr unterschiedlichen Praktikums-Positionen in der IT-Branche im Jahr 2012 ins Berufsleben gestartet. Ab dann ging es bei mir etwas drüber und vor allem drunter.

In aller Kürze: Ich habe nach dem Studium im Controlling im Start-Up-Bereich angefangen. Ins Controlling wollte ich zwar nicht, aber der Start-Up-Bereich hat sich interessant angehört. Ich habe dort allerdings eher Excel-Felder ausgefüllt, habe deshalb nach 16 Monaten gekündigt - ohne einen neuen Job zu haben. Es hat dann sage und schreibe 7 Monate und über 80 Bewerbungen gedauert, bis ich die gewünschte Stelle als Produktmanager bekommen habe - allerdings im Bankenbereich, in dem ich mich super unwohl fühle. Ich habe den Arbeitsvertrag nur unterschrieben, damit ich endlich wieder etwas habe.

Ich will eigentlich nur noch dort weg! Und das ist der Grund für diesen Beitrag. Wie stelle ich das an - mit zwei kurzen Stationen (16 Monate Controlling und 6 Monate Produktmanager) und einer Lücke dazwischen im Lebenslauf? Habt ihr Tipps, wie ich meine Bewerbungsunterlagen vor diesem Hintergrund gestalten soll? Ich greife aktuell auf die Dritte Seite zurück, doch ich glaube, ich habe - egal, was ich dort schreibe - sofort den "Schnellwechsler"-Stempel auf der Mappe und fliege raus.

Zur Information: meine Arbeitszeugnisse sind ausnahmslos sehr gut, ich habe überall wirklich nen guten Job gemacht. Leider habe ich mich aber aus verschiedenen Gründen bei beiden Stationen unwohl gefühlt.

Für Eure Hilfe oder Tipps bin ich sehr dankbar!


Danke und Grüße

Fubu
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FRAGEN
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12148
Registriert: 22.07.2006, 18:18

Beitrag von FRAGEN »

Hmmmmm... was genau würdest Du Dir von Deiner Tätigkeit denn versprechen, wenn Du sie positiv umschreiben müsstest? Ich meine... mit Wirtschaftsinformatik und BWL als Basisqualifikation hört sich zunächst einmal ja weder "Controlling", noch "Bank" verkehrt an. Bei dem Controller-Job hast Du Dich unterfordert gefühlt, wenn ich das richtig verstanden habe. Was genau ist der Grund des Unwohlseins in der Bank?

Ich denke auch, dass eine "dritte Seite" da nicht helfen kann. Die Mischung aus den kurzen Dauern, den guten Zeugnissen und dem *eigentlich* gegebenen inhaltlichen "Passen" lässt aus Arbeitgebersicht nur einen Schluss zu: Dass da ein (fundamental durchaus verwendbarer) Berufsanfänger einfach nicht akzeptieren kann, dass ihm die gebratenen Tauben im "wahren Leben" nicht ganz so in den Mund fliegen, wie er das im Studium vielleicht noch gewohnt war. Und dieser Eindruck wird mit jedem neuen Wechsel dieser Art stärker werden...

Von daher wäre die Formulierung eines Anschreibens frühestens der dritte Schritt für mich. Zunächst einmal würde ich versuchen, mir so klar wie irgend möglich über meine bewussten und unbewussten Vorstellungen meines Traumjobs zu werden... und dann noch einmal gucken, was davon sich vielleicht doch in meinem jetzigen Unternehmen umsetzen ließe. Was m. E. viele außer Acht lassen, sind die Möglichkeiten zur Veränderung einer Situation an Ort und Stelle! Viele Aufgaben bieten bei genauerem Hinsehen ein viel größeres Spektrum in ihrer Umsetzung, als man auf den ersten Blick sieht... was möglicherweise auch dem Arbeitgeber nicht unbedingt bewusst ist...

Ideal aus LL-Sicht wäre es natürlich, zum jetzigen Zeitpunkt NICHT zu wechseln... ;-)
fubu
Beiträge: 2
Registriert: 08.02.2015, 11:06

Beitrag von fubu »

Vielen Dank für deine Einschätzung - insbesondere der zweite Absatz bringt's wohl auf den Punkt.

Du deinen Fragen: Das Controlling bestand damals größtenteils aus Aufgaben, die ein Werkstudent erledigen könnte. Außerdem lag meine persönliche Motivation bei diesem Unternehmen vor allem darin, dass ich mehr in den Start-Up-Bereich reinkommen wollte (was nicht geklappt hat), nicht im Controlling an sich.

Zu meinem Traumjob: Das Produktmanagement (aktuelle Stelle) ist super interessant. Ich bin gut in dieser unternehmerischen, umfassenden Sichtweise. Um genau zu sein: Ich bin in der Sparkassen-Finanzgruppe tätig und mich stört dort enorm das behördenähnliche, viel zu konservative und rein politisch motivierte Umfeld (mal davon abgesehen, dass ich nicht mehr in einen Großkonzern wollte). Ich fühle mich dort wirklich jeden Tag unwohl. Es passt einfach nicht.

Zudem ist ein entscheidender Punkt: Mir gefällt die neue Stadt nicht und ich möchte eher wieder Richtung Heimat ziehen. Deshalb möchte ich mich gerne erneut bewerben. Aufgrund des eher begrenzten Job-Angebots in der Heimat habe ich aber nicht all zu viele Chancen und muss die wenigen möglichst gut nutzen.

Und ja, noch einmal erneut ohne Job kündigen wäre aktuell keine gute Idee.
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