Nachweis für Studium in Bewerbung mitsenden?

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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misskeks
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Nachweis für Studium in Bewerbung mitsenden?

Beitrag von misskeks »

Guten Abend,

ich habe noch eine wichtige Frage zu meiner Bewerbung.
Also, ich habe mein Abitur bestanden und ein Abschlusszeugnis bekommen. Mir ist klar das eine Kopie davon in jede Bewerbung gehört (am besten beglaubigt).
Nun ist es so, das ich nach dem Abitur ein Studium an einer Universität begonnen habe und im Moment auch noch ordnungsgemäß immatrikuliert bin und weiterhin die Uni besuche, also Studentin ohne Abschluß des Studiums.
Ich habe vor vorerst weiterhin zur Uni zu gehen und mich nebenbei für verschiedene Ausbildungsplätze zu bewerben. Ich würde mich erst exmatrikulieren wollen, wenn ich die Zusage für einen Ausbildungsplatz hätte. Das ist doch möglich oder?
In den Bewerbungen schreibe ich natürlich wahrheitsgemäß das ich zurzeit studiere, aber lieber eine Ausbildung machen würde.
Nun meine Frage, was muss ich außer dem Abizeugnis noch zu den Unterlagen hinzufügen? ich könnte eine Immatrikulationsbescheinigung mit in die Bewerbungsmappe packen, damit auch jeder sieht das ich wirklich Studentin bin. Ist das sinnvoll? Es gibt ja auch noch die Studienverlaufsbescheinigung und ich weiß einfach nicht, ob ich nur eines von den Dokumenten, beide Dokumente oder keines davon zur Bewerbung dazu gehört. Muss ich mir gar ein anderes Dokument vom Immatrikulationsamt besorgen?
Wäre nett, wenn Ihr mir helfen könntet da ich etwas ratlos bin.
Vielen Dank.
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TheGuide
Bewerbungshelfer
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Re: Nachweis für Studium in Bewerbung mitsenden?

Beitrag von TheGuide »

misskeks hat geschrieben:In den Bewerbungen schreibe ich natürlich wahrheitsgemäß das ich zurzeit studiere, aber lieber eine Ausbildung machen würde.
Man kann sich auch selbst Steine in den Weg legen... :roll:

Stell dir mal vor, du würdest auf der anderen Seite sitzen, hättest eine entscheidungskompetente Stelle in der Personalabteilung einer Firma und erhieltest nun ein Bewerbung in welcher der Bewerber frei von der Seele schreiben würde, dass er sich im Studium befindet aber mit einer Ausbildung liebäugelt. Aber sich so richtig lösen vom Studium tut er sich nicht... Was würdest du dann denken? :?:

Versteh mich nicht falsch, du sollst gerne weiter studieren, so lange du keinen Ausbildungsplatz sicher hast (und vielleicht ja sogar deinen Abschluss machen!) - es geht ganz alleine darum, wie du dich im Anschreiben präsentierst. Bei aller Wahrheitsliebe: Ins Anschreiben gehört nur, was dir zur Ergatterung einer Stelle nützt. Dazu gehört eine klare Botschaft. :!:
Nun meine Frage, was muss ich außer dem Abizeugnis noch zu den Unterlagen hinzufügen? ich könnte eine Immatrikulationsbescheinigung mit in die Bewerbungsmappe packen, damit auch jeder sieht das ich wirklich Studentin bin. Ist das sinnvoll?
Gegenfrage: Wozu?! Die Immatrikulations- oder Studienbescheinigung ist interessant für Kindergeld, Versicherungen und Werkstudentenjobs (was wiederum mit deinem Arbeitnehmerstatus und der Versicherung zusammenhängt). Über deine Studienleistungen gibt sie keine Auskunft, für den Arbeitgeber ist sie - außer eben bei Werkstudentenjobs - uninteressant.
misskeks
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Beitrag von misskeks »

Danke für die ausführliche Antwort. Ja, ich glaube manchmal mache ich mir zuviele Gedanken oder lege mir selbst Steine in den Weg.
Ich wollte es eben so machen, dass ich erwähne welche Kompetenzen ich bis jetzt durch mein Studium erwerben konnte und das ich diese dann in der Ausbildung nutzen und weiterentwickeln möchte, zum Bsp. das Arbeiten mit komplexen (Gesetzes-)Texten. Mein momentanes Studium befasst sich mit dem deutschen Recht und die Ausbildung, für die ich mich bewerbe, findet eben auch an einem deutschen Gericht statt bzw. befasst sich mit dem deutschen Recht. Von daher dachte ich, es würde gut in die Bewerbung passen, oder denke ich da komplett falsch?
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

misskeks hat geschrieben:Ich wollte es eben so machen, dass ich erwähne welche Kompetenzen ich bis jetzt durch mein Studium erwerben konnte und das ich diese dann in der Ausbildung nutzen und weiterentwickeln möchte, zum Bsp. das Arbeiten mit komplexen (Gesetzes-)Texten. Mein momentanes Studium befasst sich mit dem deutschen Recht und die Ausbildung, für die ich mich bewerbe, findet eben auch an einem deutschen Gericht statt bzw. befasst sich mit dem deutschen Recht. Von daher dachte ich, es würde gut in die Bewerbung passen, oder denke ich da komplett falsch?
Es ist durchaus legitim als Studienabbrecher zu verdeutlichen, dass man im Studium Kompetenzen erworben hat, die man in der Ausbildung weiternutzen möchte. Das ist ressourcenorientiert. Das sagen sich auch die Handwerks- und Industrie- und Handelskammern, die genau aus diesem Grund eine Initiative für Studienabbrecher ins Lebens gerufen haben, die sie mit verkürzten Ausbildungen ansprechen wollen. Es ist aber immer eine Frage, welche Botschaft man tatsächlich sendet. Deine Botschaft wäre, dass du dich nicht für einen Weg - Studium oder Ausbildung - entscheiden kannst. Arbeitgeber wollen klare Aussagen, auf die sie sich verlassen können. Also bleib weiter eingeschrieben und zieh dein Studium, solange du keinen Arbeitsvertrag unterschrieben hast, weiter durch, aber schmier das den potentiellen Arbeitgebern nicht aufs Brot.
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