➡ Nach Absage nochmal bewerben?

Wie geht es weiter nach Absagen? Was kann daraus gelernt werden? Lass andere an deinen Erfahrungen teilhaben. Berichte über gute und schlechte Erfahrungen bei der Stellensuche.
teatje
Beiträge: 3
Registriert: 02.06.2012, 01:40

Beitrag von teatje »

Hallo Andreas,
Also die Ausbildungsberater sind ja ganz nette Leute, haben ja auf meine anonymen Beschwerden reagiert. Ich war auch dort und habe persönlich mein Anliegen vorgetragen. Diese Frau hat sich auch alles angehört und hat mir eien Liste mit Unternehemn in die Hand gedrückt, die Ausbildungsbetriebswechsler nehmen. Aber mein Vertrauenslehrer von der Berufsschule meinte schon vorher zu mir: erwarten sie keine Wunder.
Zusätzlich suche ich aber selbstständig. Aus Erfahrungen von anderen, hat dieser Weg meist mehr Erfolg.

Ich habe schon einige Berufserfahrung. Nach meinem Studium habe ich zwei Jahre im Einzelhandel/Dienstleistung gearbeitet. (Als Aushilfe, Angestellte und Leitung, Servicekraft)
Zurzeit mache ich aber eine kaufmännische Ausbildung. Ich find den Beruf auch ganz toll, wenn ich mal was lernen würde. Das was ich kann, ist aus der Schule und Selbststudium. Ansonsten nur Schrauben sortieren, Regale aufbauen, Archiv zum 5ten Mal umräumen und sich als Inkompetent und Unfähig beschimpfen zu lassen, weil man anstatt Miller Müller auf dem Telefonnotiz vermerkt hat.
Die Berwerbung außerhalb meiner jetzigen Branche sind einfach nur ein Versuch. Mehr als nein sagen können die nicht!
Ich glaube es geht auch aus meinem Anschreiben heraus dass ich meinen Traumberuf im Einzelhandel sehe und mit meinen Erfahrungen, die ich bis dato machen durfte, unterstützen diesen Wunsch.
Und mein Gott ja, verdammte scheiße, ich will da wieder hin! (tschuldigung ;) )
Ist ja nicht so dass ich mich auf alles bewerbe was bis drei nicht besetzt ist. Ich weiß schon wo meine Stärken und Schwächen liegen. (Zum Beispiel könnte ich keine Altenpflegerin werden oder Tierarzthelferin) Und ich weiß auch, dass es nichts bringt einen Ausbildungsplatz zu nehmen nur um was in der Hand zu haben.

LG
SteffenFrank
Beiträge: 12
Registriert: 17.01.2015, 13:48

Neue Chance trotz Absage

Beitrag von SteffenFrank »

Hallo zusammen,

ich bin in folgender Situation. Ich habe vor kurzem meinen Abschluss Master im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen gemacht. Derzeit bin ich noch auf Jobsuche.

Vor kurzem hatte ich ein zweites Bewerbungsgespräch bei einem Unternehmen im Sondermaschinenbau. Das erste Bewerbungsgespräch verlief sehr gut und ich hatte ein sehr gutes Gefühl. Es kam auch nach wenigen Tagen eine Einladung zu einem zweiten Gespräch mit dem Geschäftsführer. Dieses lief allerdings nicht ganz so gut. Ingesamt war es zwar in Ordnung, aber es gabe 2-3 Situationen während dem Gespräch wo ich mich selbst im Nachhinein darüber ärgere.

Die Firma hat mir zwei Wochen nach dem zweiten Gespräch eine Absage erteilt mit der Begründung das das Contra gewichtiger war als das Pro. (Dies war Mitte November).

Das Unternehmen hat anscheinend immer noch keinen geeigneten Bewerber gefunden, da die Stelle immer noch ausgeschrieben ist und auch auf weiteren Plattformen angeboten wird.

Da mir das Unternehmen und der Job sehr zugesagt haben, bin ich derzeit am überlegen ob es sich lohnt, eine erneute Anfrage an die Personalchefin zu senden, ob die Möglichkeit besteht, sich nochmals zu bewerben?

Oder wäre eine weitere Idee - ein bis zwei Tage anzubieten, in denen man kostenlos in dem Unternehmen arbeitet und Sie sich dann Gedanken über eine Einstellung machen könnten.

Oder sollte ich das Unternehmen abhaken? Was meint ihr dazu?

Grüße
Benutzeravatar
TheGuide
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12803
Registriert: 12.07.2013, 12:44

Beitrag von TheGuide »

Es gibt ja aus Arbeitgebersicht viele Gründe, Bewerbern abzusagen. Normalerweise versucht man sich ja aus einer Auswahl der für die Position in Frage kommenden, die man zum Vorstellungsgespräch eingeladen hat, den besten auszuwählen. Und irgendwann muss man einfach jemaden nehmen, wenn formal alle gleich gestellt sind. Dann wählt man nach logischen aber auch unlogischen Kriterien aus. Das kann die Wohnort-Arbeitsplatz-Entfernung sein (also durchaus eine rationale Begründungsebene), aber auch der Gesichtserker (also eine irrationale Begründungsebene). In solchen Fällen kannst du dich bei einer Firma immer wieder bewerben, weil es nicht deine Qualifikation war, die ausschlaggebend war, auch nicht Sympathie oder Antipathie (naja, beim Gesichtserker dann vielleicht schon, wenn er Entscheidungskriterium war).

Wenn man dir aber explizit gesagt hat, dass die Contras die Pros überwiegen, dann ist das nach einem Vorstellungsgespräch eine ziemlich deutliche Absage, bei der es sicherlich nicht an der fachlichen Eignung haperte (die wirst du ja bereits anhand der Bewerbungsunterlagen überzeugend belegt haben, weshalb man eingeladen hat!). Menschen entscheiden in Millisekunden, wer ihnen sympathisch oder unsympathisch ist. Diesen ersten Eindruck zu revidieren ist sehr, sehr schwer. Du wirst damit leben müssen, dass dem Geschäftsführer offenbar deine Nase nicht gepasst hat.
Benutzeravatar
FRAGEN
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12148
Registriert: 22.07.2006, 18:18

Re: Neue Chance trotz Absage

Beitrag von FRAGEN »

Grundsätzlich sehe ich das genauso wie TheGuide... unter der Voraussetzung, dass die besagten "Pros" und "Contras" den Tatsachen entsprechen. Die hat man Dir natürlich nicht gesagt. Du könntest jetzt höchstens überlegen: Welche Teile des Gesprächs liefen besser, welche schlechter? Es scheint ja relativ uneinheitlich gewesen zu sein:
SteffenFrank hat geschrieben:Ingesamt war es zwar in Ordnung, aber es gabe 2-3 Situationen während dem Gespräch wo ich mich selbst im Nachhinein darüber ärgere.
Was genau waren das für Situationen? Wenn sie letztendlich auf den "Nasenfaktor" beim obersten Chef hinauslaufen, halte ich die Lage auch für komplett aussichtslos. Wenn es aber so gewesen sein sollte, dass Dir bei grundsätzlicher Sympathie bestimmte fachliche Highlights nicht präsent waren... könnte es m. E. eine klitzekleine Chance geben.

In diesem Fall würde ich aber ganz bestimmt NICHT in der Personalabteilung anrufen, "ob man sich nach Absage noch einmal bewerben kann". Damit würdest Du irgend einer kleinen Sachbearbeiterin im Prinzip ja abverlangen, sich (live am Telefon in Sekunden) explizit gegen ihren Arbeitgeber zu stellen. Undenkbar. Stattdessen würde ich dann den Geschäftsführer persönlich anmailen, mit unmittelbarem Bezug auf die ein oder andere kritische Gesprächspassage, so nach dem Motto "Was ich noch sagen wollte..."... vorausgesetzt, Du hast hier wirklich ebenso neue wie harte Fakten, die den Eindruck drehen könnten...

Wenn es hingegen eher um "Blöd-angestellt"-Momente geht, dürfte wieder der Nasenfaktor greifen... an dem sich auf dem Schriftweg dann auch nichts mehr drehen lässt...
Flo43
Beiträge: 16
Registriert: 15.04.2013, 12:32

Beitrag von Flo43 »

Ich bin da genau der gleichen Meinung wie TheGuide.

Bei vielen Absagen liegt es meistens nicht daran das man sich beim Gespräch etwas blöd angestellt hat, sondern es geht wirklich einfach nur darum ob du dem gegenüber passt oder nicht.

Ich hatte schon so viel Absagen obwohl die Gespräche echt gut gelaufen sind, ich glaub einfach wenn du deinem gegenüber nicht sympathisch bist hast du schon verloren.
Benutzeravatar
TheGuide
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12803
Registriert: 12.07.2013, 12:44

Beitrag von TheGuide »

Flo43 hat geschrieben:Ich bin da genau der gleichen Meinung wie TheGuide.

Bei vielen Absagen liegt es meistens nicht daran das man sich beim Gespräch etwas blöd angestellt hat, sondern es geht wirklich einfach nur darum ob du dem gegenüber passt oder nicht.

Ich hatte schon so viel Absagen obwohl die Gespräche echt gut gelaufen sind, ich glaub einfach wenn du deinem gegenüber nicht sympathisch bist hast du schon verloren.
Das ist nicht exakt das, was ich schrieb. Zunächst einmal wird aus der Anzahl derer, die sich auf eine Stelle bewerben eine Auswahl getroffen, im Idealfalle der am besten passenden Bewerber. Da hat man dann von zuvor vielleicht 100 Kandidaten auf eine Stelle zehn zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Aus diesen zehn Eingeladenen muss man aber immer noch den einen auswählen, der die Stelle bekommt. Das kann rationale Gründe haben oder irrationale - rational wäre beispielsweise, dass man von zwei Bewerbern, die aufgrund fast identischer Qualifikation gleich interessant sind, denjenigen auswählt, der nur fünf Kilometer zur Arbeit fahren muss und nicht fünfzig. Ein irrationaler Grund wäre die Farbe der Krawatte oder des Rocks als Entscheidungskriterium zu nehmen, oder zu würfeln, einfach um irgendwie die Entscheidung zu treffen.

Wenn aber wirklich - nach einem Vorstellungsgespräch, zu dem üblicherweise nicht jeder x-beliebige Bewerber eingeladen wird - rückgemeldet wird, dass die Contras die Pros überwiegen, dann muss man davon ausgehen, dass die Fachkompetenzen nicht das vorrangige Problem sind. Dann liegt die Absage wohl eher in der zwischenmenschlichen Chemie begründet.
SteffenFrank
Beiträge: 12
Registriert: 17.01.2015, 13:48

Beitrag von SteffenFrank »

Hallo,

also zunächst einmal vielen Dank für eure kompetenten Antworten. An den fachlichen Kenntnissen denke ich nicht das es gelegen ist. Da ich von den Anforderungen für den Arbeitsplatz eigtl. alles mitbringe. Technische Ausbildung, technisches Studium mit betriebswirtschaftlichen Aspekten (Bachelor + Master).

Ich habe das ganze nochmal Revue passieren lassen und möchte hier nochmal die Fragen die weniger gut liefen aufgreifen:

- Zunächst wurde gefragt wie mein Englisch denn ist. Auf die Frage antwortete ich das es so zwischen 5 und 6 bei einer Skala bis 10 liegt. Hier wurde mir dann gleich auf Englisch mehrere Fragen gestellt. Wobei ich hier ein bisschen herumgestottert hab und mir ein Wort "Mechanic" nicht eingefallen ist. (Nach meinem Gespräch wurde in der Stellenausschreibung die Anforderung Gutes Englisch in --> Englischkenntnisse vorteilhaft geändert, zusätzlich wurde die Anforderung für 3-5 Jahre Berufserfahrung in Berufserfahrung vorteilhaft geändert)

- Ich wurde gefragt ob ich in einem Fach während des Studiums durchgeflogen bin und welche Schlüsse ich daraus gezogen hab. Hier stand ich zunächst auf dem Schlauch wegen dem Fach und dann meinte ich aber das ich mich eben nicht ausreichend vorbereitete habe aufgrund mehrere Prüfungen. Beim nächsten Versuch habe ich mich deshalb besser darauf vorbereitet und mir einen Zeitplan erstellt für die Vorbereitung.

- Dann wurde ich noch auf die Vergütung angesprochen. Es hieß das ich ja doppelt so viel verlange, wie ich als CNC-Fräser verdient habe. Hier habe ich dann geantwortet, dass das auch gerechtfertigt ist, da ich weiter viel in meine Ausbildung (BAchelor + Master) investiert habe und ich mich entsprechend weitergebildet habe.


Dies waren eigentlich die Fragen, die die Gründe für die Absage waren. Oder meint ihr, dass es daran weniger liegen könnte?

Ich würde gerne nochmal einen Versuch bei dem Produktionsleiter starten und Fragen, ob es noch eine Chance gäbe. Womöglich evtl. auch einen Tag als kostenlose Probearbeit bei ihnen absolviere.

Sehr ihr die Chance als aussichtslos oder soll ich es versuchen?

Vielen Dank für eure Bemühungen :-)
Benutzeravatar
TheGuide
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12803
Registriert: 12.07.2013, 12:44

Beitrag von TheGuide »

Ich würde es noch mal versuchen. Über deine Gehaltsvorstellungen solltest du dir noch mal Gedanken machen, was du als Berufseinsteiger in deinem Beruf mit deiner Ausbildung in der fraglichen Region wirklich erwarten kannst: Da gibt es gewisse Fenster, in denen du dich bewegen solltest.

Beim Englischen bist du das nächste mal besser vorbereitet!
Romanum
Bewerbungshelfer
Beiträge: 8983
Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

Inwieweit wäre das Englisch bei der Tätigkeit denn wichtig gewesen?

Zu den Gehaltsvorstellungen: Das Gehalt als CNC-Fräser kann doch überhaupt nicht der Ausgangspunkt sein. Das ist schließlich X Jahre her. Du hast einen Master-Abschluss, das Gehalt richtet sich dann nach nach den üblichen Einstiegsgehältern für Wirtschaftsingenieure im Maschinenbau.

Die Frage nach den Durchfallern zielt darauf ab, fachliche Schwachstellen auf Themengebieten aufzudecken, deren Beherrschung du (bisher) nicht so einfach aus dem Ärmel geschüttelt hast.
SteffenFrank
Beiträge: 12
Registriert: 17.01.2015, 13:48

Beitrag von SteffenFrank »

Es wäre nur wichtig gewesen, da es vereinzelt zu Geschäftsreisen ins Ausland gekommen wäre, wobei der Produktionsleiter meinte, dass die Anzahl an Reisen sich in Grenzen hält. Es wäre eher darum gegangen, dass ich auch hier Erfahrung sammeln könnte und sehe wie es dort abläuft.

Bzgl. dem Gehalt habe ich mit der Personalerin und dem Produktionsleiter eigtl auch im ersten Gespräch geredet, dass ich hier aufjedenfall Kompromissbereit bin und es auch auf die sonstigen Leistungen (Weiterbildung, Verantwortung, Weiterentwicklung) ankommt. Hier war eben nur das zweite Gespräch bzw. die Frage komisch...

Ok, dachte die Frage nach der Klausur, in der ich durchgefallen bin, zielt auf die Konfliktfähigkeit ab, bzw. wie ich mit Stresssituationen umgehe. Bzw. welche Erfahrungen ich hier heraus gezogen habe.
Romanum
Bewerbungshelfer
Beiträge: 8983
Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

Es wäre nur wichtig gewesen, da es vereinzelt zu Geschäftsreisen ins Ausland gekommen wäre, wobei der Produktionsleiter meinte, dass die Anzahl an Reisen sich in Grenzen hält.

OK. Es ist ja im Grunde egal, ob du einmal oder zehn Mal im Jahr ins Ausland reist, denn wenn du dich bei dem einen Mal nicht fachlich sicher austauschen kannst, dann bist du nicht produktiv und es entstehen Fehler, die hohe Kosten verursachen können. Das ist klar, oder? Aber an diesem Punkt kannst du durch entsprechendes Lernen doch relativ kurz sehr viel rausholen.


Ok, dachte die Frage nach der Klausur, in der ich durchgefallen bin, zielt auf die Konfliktfähigkeit ab, bzw. wie ich mit Stresssituationen umgehe. Bzw. welche Erfahrungen ich hier heraus gezogen habe.

Ja, du hast die Frage eigentlich auch gut beantwortet. Aber die Durchfaller stehen ja nicht auf dem Abschlusszeugnis... :wink:
Antworten