Motivationsschreiben Ausbildung kann man das so lassen?

Einzelne Bewerbungen können sehr umfangreich werden. In dieser Rubrik wird über fakultative Elemente der Bewerbungsunterlagen diskutiert.
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Carpediem-Nici
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Motivationsschreiben Ausbildung kann man das so lassen?

Beitrag von Carpediem-Nici »

Motivationsschreiben

Ich hatte eine sehr schöne, und behütete Kindheit !
Obwohl ich meine Schulbildung erfolgreich mit einem Realschulabschluß beendete, haben mich familiäre Verpflichtungen ( Geburt meiner Tochter 1996) und wenig später meine Heirat davon abgehalten, zuerst meine Ausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation zu beenden. Nach 2 Jahren als Familienmanagerin begann ich erneut eine Ausbildung als Bürokauffrau, die ich unbedingt, in diesem zweiten Anlauf beenden wollte.

Doch dann bekam ich 2001 die Krebsdiagnose (Gebärmutterhalskrebs), als ich im 5. Monat mit meinem Sohn schwanger war. Aufgrund von Blutungen wurde sie diagnostiziert. Es brach eine Welt um mich herum zusammen,für mich war das in Angst und Panik ein Todesurteil und ich brach auch diese zweite Ausbildung ab. Ich wurde sofort im Krankenhaus aufgenommen, und da der Tumor schon kurz vor dem platzen war, musste ich sofort operiert werden. Zuerst wurde ein Kaiserschnitt gemacht, und mein Sohn auf die Welt geholt. Er wog nur 895 Gramm, und konnte nicht alleine atmen. Die künstliche Beatmung brauchte er noch sehr lange. Kein Arzt konnte mir versprechen,das mein Sohn überlebt, oder ob er Behinderungen haben wird. Es war die schlimmste Zeit in meinem Leben, denn ich bangte mich nicht nur um meinen Neugeborenen Sohn, meine Tochter, welche von meinem damaligen Mann betreut wurde, und der völlig überfordert war, sondern auch um mein eigenes Leben. Nach der "Wertheim Op", so nannte die sich, war ich erstmal so geschwächt, das ich 5 Tage auf der Intensivstation lag, und auch Bluttransfusionen benötigte. Mein Sohn lag derzeit auf der Frühchenstation und kämpfe um sein Leben. Als ich nach 6 Tagen wieder auf der normalen Station in meinem Zimmer war, und das erste mal (mir so richtig bewusst) gewaschen wurde, plagte ich über starke Schmerzen. Die Ärzte stellten da erst einen Dekubitus fest. Ich bekam einen Rettungsring unter den Po gepackt, und der Schmerz und das tägliche Pflaster wechseln war die Qual. Kurz darauf wurde bei weiteren Untersuchungen eine Beckenthrombose festgestellt. Ich wurde an einen Gerät angeschlossen, und bei der Therapie wurde versucht, den Thrombus aufzulösen und das Blutgefäß wieder durchgängig zu machen. Ich musste strenge Bettruhe über mehrere Wochen einhalten, und durfte auch meine Beine nicht bewegen,oder mich drehen. Dazu kam noch der Dikubitus, welcher mir starke Schmerzen bereitete. Die lange Op Narbe, welche vom Unterleib bis unter die Brust ging, war auch noch schmerzhaft. Währenddessen lag mein Sohn auf der Frühchen-station, und mir wurde einmal am Tag ermöglicht ihn zu sehen, indem die Schwestern mich in meinem Bett zur Frühchenstation fuhren. Jeden Tag plagte mich die Angst, das es mein Kleiner nicht schaffen würde. In dieser schweren Zeit beschätigte ich mir sehr mit dem Thema " Leben und Tod". Eine sehr nette Krankenschwester empfiehl mir ein Buch mit dem Titel : " Sorge dich nicht, lebe! Meine Eltern besorgten es mir, und ich schöpfte neue Kraft. Für meine Kinder und meine Familie wollte ich kämpfen !! Mein Sohn wurde von Woche zu Woche immer ein wenig stabiler, und ich schöpfte immer mehr Hoffnung. Die Tage kamen mir so lang vor, und ich vermisste meine Tochter so sehr. Ab und zu erlaubten es die Schwestern, wenn ich alleine im Zimmer lag, das meine Tochter bei mir schlafen durfte. Auch das tat mir gut, und gab mir Kraft.
Dann kam ein Lichtblick. Nach 3 Wochen war der Thrombus aufgelöst, und ich durfte, und musste das erste mal nach so lange Zeit wieder aufstehen. Das war komplett unmöglich. Allein das Sitzen am Bettrand war unglaublich schwierig, da ich schwindelanfälle bekam. So langsam aber sicher musste ich wieder lernen aufzustehen , und zu gehen. Ich nahm in dieser Zeit, von der Einlieferung ins Krankenhaus, bis zu diesem Zeitpunkt ca. 17 Kilo ab. Der Dikubitus machte mir auch zu diesem Zeitpunkt noch schwer zu schaffen.

Ich verlies das Krankenhaus erst nach knapp 4 Monaten.

Als ich dann so einigermaßen wieder auf den Beinen war, wurde mir gesagt, das eine Chemotherapie zur Nachsorge geplant war. Für mich brach wieder alles zusammen, denn ich dachte, das ich das schlimmste überstanden hatte. Doch leider war dem nicht so. Drei Wochen später begann die Chemo, welche über mehrere Zyklen ging. Ich habe sie leider nicht gut vertragen, und war des öfteren mit den Gedanken dabei alles abzubrechen. Doch meine Eltern, Freunde, Verwandte und Bekannte stärkten mich, und auch für meine Kinder wollte ich den Kampf nicht einfach so aufgeben. Nach dem 2. Zyklus begann der Haarausfall, und die tägliche Übelkeit war nur schwer zu ertragen. Doch ich kämpfte, und nach dem letzten Zyklus war ich auch fast mit meinen Kräften am Ende. Mein Sohn wurde noch während ich die Chemo bekam , nach Hause entlassen. Zum Glück half mir meine damalige Schwiegermutter mit der Betreuung meiner Kinder. Auf Hilfe meines Mannes konnte ich nicht zählen. Mein Sohn wuchs zu einem süßen und pflegeleichten, süßen Kind heran. Und auch ich erholte mich langsam.

Es war eine schwere Zeit, aber diese Zeit hat mich sehr geprägt.
Nachdem mir vom Schicksal eine Auseinanderstzung mit dem Tod aufgezwungen wurde, konnte ich nicht mehr zur Tagesordnung übergehen. Ich trennte mich dann von meinem Mann, und nahm mein Leben in meine eigenen Hände.

Es folgen Reha-Maßnahmen, und ich sah das Leben mit anderen Augen.

Leider wurde nach einer Nachsorgeuntersuchung 2 Jahre später ein Rezidiv festgestellt, und ich musste mich im Krankenhaus zur Strahlentherapie anmelden,und wurde erneute operiert. Das war für mich ein erneuter Schlag, und wieder kamen Todesängste und die Frage nach dem "warum?" Doch ich wollte den Kampf wieder aufnehmen, und nicht aufgeben !!! Nach der Op erfuhr ich die erfreuliche Nachricht, das es eine Fehldiagnose war. Es war kein Krebs !!

Ca. 1,5 Jahre später stellte man bei mir eine plötzliche eingeschränkte Nierenfunktion fest. (was mir als Nebenwirkungen der Chemo geschildert wurde.) Ich bekam DJ-Katheter /Harnleiterschienen, welche bei mir in regelmäßigen Abständen von 6 Monaten gewechselt werden müssen. Doch damit kann, und muß ich ja auch, gut leben !! Meine Creatininwerte sind seid den letzten 3 Jahren gleichbleibend stabil.Und auch bei meinen Nachsorgeuntersuchungen ist nichts mehr festgestellt worden.

Durch meine eigene Krankengeschichte , und die meines Sohnes habe ich mich schon sehr früh und intensiv mit dem Thema "Sterben und Tod" auseinandersetzen müssen. Die persönliche Erfahrung brachte mich oft an den Rand der Erschöpfung und der Verzweiflung. Ich erlebte die Erfahrung des Todes in nächster Nähe, und fühlte,wie hilflos man sich angesichts einer Krankheit fühlen kann. Oft möchte man in einer solchen Situation einfach weglaufen. Umso wichtiger ist es, dass sich Menschen bereit erklären, begleitend zur Seite zu stehen und ich durfte erfahren, wie wohltuend Anteilnahme bei Krankheit, Sorgen und Problemen ist.

Von da an spürte ich die Bereitschaft und den Wunsch, in der Hospizbewegung mitzuarbeiten. Durch die Begleitung sterbender Menschen und ihrer Angehörigen, möchte ich den Betroffenen Kraft und Zuversicht vermitteln, und in ihren schwierigsten Lebenssituationen beistehen.

Ich strahle selbst in großen Stress-Situartionen Ausgeglichenheit und Ruhe aus. Ich bin freundlich, belastbar und lerne gerne dazu. Zudem sind Pünktlichkeit und Verantwortungsbewusstsein für mich selbstverständlich. Es ist mir bewusst, dass das Berufsbild und die Tätigkeit in einem Hospiz Verantwortungsbewusstsein, Teamfähigkeit, einen sicheren Umgang mit Menschen, Zuverlässigkeit sowie Belastbarkeit voraussetzt.

Um diese Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und andere Fähigkeiten kennenzulernen, würde ich mich sehr über einen Praktikumsplatz bei Ihnen freuen.
Carpediem-Nici
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Registriert: 14.08.2010, 14:07

Beitrag von Carpediem-Nici »

Möchte den keiner seinen "Senf" dazugeben ???? :( :( :( :(
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FRAGEN
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12148
Registriert: 22.07.2006, 18:18

Beitrag von FRAGEN »

Morgen, Carpediem-Nici!

Ich würde Dir DRINGENDST empfehlen, in dem Thread zu bleiben, wo sich die Hintergrund-Informationen finden... da sonst voraussichtlich alles von vorne beginnt... mit vollkommen ungewissem Ausgang... ;-)

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