so langsam komme ich ins Zweifeln.
Ich habe nach meiner mittleren Reife direkt eine Ausbildung auf dem Bau begonnen. Im Anschluss habe ich kurz aushilfsweise auf dem Bau gearbeitet und im Anschluss direkt meinen Grundwehrdienst abgeleistet.
Wie das Leben so spielt hatte ich keine Lust den erlernten Beruf dauerhaft auszuüben und haben seit 2005 eigentlich regelmäßig zu Beginn der Bewerbungsfristen versucht eine zweite Ausbildung zu finden die mir Spaß macht. Ohne Erfolg.
Leider ist mein Abschlusszeugnis relativ miserabel, da ich zu dem Zeitpunkt keine Lust mehr auf Schule hatte und froh war arbeiten zu können. Heute sehe ich das natürlich anders. Aber großartig Zeit um den Schulabschluss aufzupimpen habe ich leider nicht mehr. Mir rennt in Bezug auf eine zweite Ausbildung einfach die Zeit weg.
Ich hatte glücklicherweise stets einen festen Job - jedoch nichts was mich auf ewig befriedigen würde. Den Kopf muss man nämlich kaum einschalten...den kann ich eigentlich morgens abnehmen und ins Handschuhfach legen bis zum Feierabend.
Die ganzen "hätte" "wenn" und "aber" helfen mir zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht mehr - klar hätte ich ne Fortbildung, Abendschule machen können um meinen Schulabschluss zu verbessern - habe ich versäumt weil ich relativ früh auf eigenen Beinen stehen wollte und mir das Geld für Miete etc wichtiger war. Anders hätte ich das kaum bewältigen können. Zudem rafft man sich eher schwerer auf etwas zu tun wenn man einen Job hat als wenn es dem Ende zu geht.
In diesem Jahr möchte ich also erneut versuchen eine Ausbildung zu finden. Mit 26 bringe ich nun gleich 2 Gründe mit, weshalb man mich dann vielleicht doch nicht als geeigneten Bewerber sieht.
- die Noten des Abschlusszeugnisses
- das "hohe" Alter im Vergleich zu Schulabgängern
Hier mal die Noten,damit man sich ein Bild machen kann

Abschluss: Fachoberschulreife
Notendurchschnitt aller Fächer: Anzahl 13
Ø 3,62
Hauptfächer: Deutsch,Englisch,Mathe
Ø 4

Berufsschule
Fächer: 7 Ø 2,14
Darin enthalten sind 4 "normale" Schulfächer: Deutsch/Kommunikation, Religion, Sport & Politik.
Muss ich eigentlich zwingend das Realschulzeugnis mitschicken wenn ich mich auf eine Ausbildungsstelle bewerbe? Es steht zwar überall in den Anforderungen an die Bewerbungsunterlagen - diese richten sich aber meist an Schulabgänger...

In der Zwischenzeit (mein Abschluss ist über 9 Jahre her) sind die Noten doch für die Katz. Mein Wissen in den Fächern, Deutsch,Englisch,Mathe,Politik und was es sonst noch gibt ist doch ein ganz anderes als noch vor 9 Jahren.
Klar rechne ich jetzt nicht mehr täglich mit binomischen Formeln...aber wenn ich mir die Sachen angucke und mich vorbereite habe ich das flott wieder im Kopf.
In den meisten Fächern bin ich heute also reifer und habe ein fundierteres Wissen.
Nur wie macht man dies einem potentiellen Arbeitgeber klar - der ein Abschlusszeugnis aus 2000 vor sich liegen hat in dem lauter 4en zu finden sind?
Das Zeugnis sagt absolut nichts mehr über mich aus - ist lediglich der Nachweis meines erworbenen Schulabschlusses. Über mein Wissen sagt es absolut nichts mehr aus.
Über ein paar Tipps diesbezüglich wäre ich echt dankbar.
