Lücken im Lebenslauf kaschieren?

Fragen zum Lebenslauf: Wie sieht ein tabellarischer Lebenslauf und wie ein handschriftlicher Lebenslauf aus? Welche Daten müssen unbedingt in den Lebenslauf und welche nicht?
rmjjj
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Lücken im Lebenslauf kaschieren?

Beitrag von rmjjj »

Hallo,

seit Tagen sitze ich über meinen Bewerbungsunterlagen, hab schon so viele drüber lesen lassen aber ich bin nicht zufrieden bzw. kommen wenn überhaupt Absagen.

Das Problem ist mein Lebenslauf. Ich hab so viele Lücken drin und weiß einfach nicht wie ich die schließen soll. Ich bin mir sicher, dass genau das mir auch immer wieder auf die Füße fällt.

Kurz zu mir: Ausbildung mit anschließender Übernahme, AG Wechsel nach mehreren Jahren und dann ging es los. 2 Jahre dort gearbeitet und während der Schwangerschaft aus wirtschaftlichen Gründen gekündigt (bitte keine Ratschläge deswegen, das das verboten ist weiß ich), Elternzeit, arbeitssuchend mit Minijob, festes Arbeitsverhältnis inkl. 2. Schwangerschaft, nach der Elternzeit war auch da Schluss, da Büro geschlossen wurde, arbeitssuchend, festes Arbeitsverhältnis 2 Jahre, selbst gekündigt wg. Mobbing, anschließend war ich wg dieser Sache und vielen anderen was sich angestaut hat 1 Jahr zu Hause, im letzten Oktober habe ich mir dann schließlich einen 6-monatigen Kurs mit IHK Abschluss gesucht, den ich erfolgreich bestanden habe und nun suche ich seit einem Monat wieder.

So sieht mein Lebenslauf im Moment aus... (ein bißchen verschoben, sorry, das geht hier nicht anders)

09/2010 – 03/2012 Berufliche Neuorientierung:
Qualifizierung IHK Fachkraftxxxxxxx + Arbeit suchend


08/2008 – 08/2010 AG XXXXXX
Assistenz der Geschäftsführung

02/2008 – 07/2008 Arbeit suchend

12/2004 – 02/2008 AG XXXXXXXXX
Büroleiterin
Elternzeit von 07/2005 – 02/2008

11/2003 – 11/2004 Arbeit suchend
parallel dazu einen Minijob XXXXX

11/2002 – 11/2003 Elternzeit

07/1999 – 11/2002 AG XXXXXXXXXXXXX
Sekretärin

09/1993 – 06/1999 Autohaus XXXXXXXX
Auszubildende als Bürokauffrau mit anschließender
Übernahme

Bitte, bitte hat jemand Tipps für mich?

LG
Romanum
Bewerbungshelfer
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Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

Die berufliche Neuorientierung geht jetzt dahin, dass du keinen typischen Bürojob ausüben wirst? Für welche Stellen bewirbst du dich jetzt?

Bei den einzelnen Jobs könntest du auch noch gut deine Hauptaufgaben angeben, so dass die Zeiten der Beschäftigung auch optisch hervorstechen. Außerdem ist es nicht immer notwendig, die Arbeitslosigkeitszeiten anzugeben. Die Pflicht zur Lückenlosigkeit ist sowieso veraltet, weil das Leben nicht lückenlos verläuft und man in einem Lebenslauf mit seinen Kompetenzen punkten sollte.
08/2008 – 08/2010 Assistenz der Geschäftsführung, AG XXXXXX

............................Tätigkeiten:

............................+
............................+
............................+
rmjjj
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Beitrag von rmjjj »

Ups jetzt ist die ganze Antwort weg...

Danke für Deine Antwort.

Die berufliche Neuorientierung haben wir so umschrieben, war ein Buchführungslehrgang.

Die Tätigkeiten hatte ich bis vor kurzen noch drin, ein "Jobcoach" bestand dann drauf sie rauszunehmen. Aber du hast Recht, ich schreibe sie wieder rein.

Nun zu den Arbeit suchend Zeiten, ich kann die doch nicht komplett rauslassen, oder? Das gibt doch Riesenlücken. Mir hat jetzt jemand geraten, die Monate nicht mehr dazuzuschreiben, sondern nur die Jahre. Was sagt Ihr dazu?

LG
Sidney
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Beitrag von Sidney »

Und genau das sollte man in einer Bewerbung nicht machen. Wenn du die Monate weglässt, bekommt der Arbeitgeber das Gefühl, dass du was zu verbergen hast.

Bei der ersten Zeit, als du arbeitssuchend warst, würde ich gar nicht dazu schreiben, dass du arbeitsuchend warst, sondern nur deinen Minijob dazu schreiben. Und lass doch die Formulierung Minijob weg. Wenn du z.B. als Verkaufshelfer gearbeitet hast, dann schreib "Sales Assistant" rein (stand in einem meiner Arbeitszeugnisse). Die wissen dann schon, dass das kein Vollzeitjob war, aber Minijob wirkt dann gleich wieder so abgespeckt.
rmjjj
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Beitrag von rmjjj »

Okay, das klingt gut. Hast du noch tipps gerade für die aktuelle Zeit ab August 2010 bis zur Schule 10/2011? Arbeit suchend war ich ja eigentlich nicht. Krank kann ich ja auch nicht schreiben, es war eine bewusste Auszeit um alles wieder ins reine zu bringen. Der Jobcoach gab mir den Tip "Familienphase", aber das ist doch auch nix. Deswegen habe ich berufliche Neuorientierung geschrieben um die Länge zeit irgendwie zu entschuldigen.

LG
Sidney
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Beitrag von Sidney »

Als berufliche Neuorientierung passt da ganz gut. Mein Lebensgefährte hat selbiges auch geschrieben. Als er bei einem VG dann darauf angesprochen wurde, konnte er das dann immer noch erklären ;)
Du warst ja effektiv "nur" einen Monat arbeitssuchend, bis die IHK-Qualifizierung angefangen hat. Das würde ich an deiner Stelle so stehen lassen (Arbeitssuchend rausnehmen). Denn diese Qualifizierungen fangen Kursweise alle zu bestimmten Zeiten an und erst dann kann man damit anfangen und nicht direkt nach arbeitsaufgabe. Wie lange hast du diesen Kurs besucht? 6 Monate?
Dann würd ichs vlt so schreiben: Berufliche Neuorientierung (bis zum Kursbeginn), danach IHK Qualifizierung und danach kannst du ja dann reinschreiben, dass du arbeitssuchend bist (also den letzten Monat). Das klingt nicht ganz so hart, wenn im Lebenslauf steht, dass du einen Monat arbeitssuchend warst, als wenn du reinschreibst von xyz-yzx arbeitssuchend mit Qualifizierungskurs.
rmjjj
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Beitrag von rmjjj »

Ne das geht um ein ganzes Jahr von 08/2010 bis 09/2011, in der Zeit war ich krank geschrieben.
rmjjj
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Beitrag von rmjjj »

Ich hab noch ein wenig verändert, was sagt ihr?

Bloß der letzte Zeitraum macht mir noch Sorgen? Hab noch einmal viel gelesen darüber und das macht mir noch mehr Angst. Krank soll man nicht schreiben und wenn die Arbeitslosigkeit mehr wie 3 Monate deutlich übersteigt, soll man sich nicht viele Hoffnungen machen.
Ich bekomme voll die Panik...

Berufserfahrung


09/2011 – 03/2012 Qualifizierung IHK Fachkraft „Buchführung“
Vertiefung Lohn- und Gehaltsrechnung

09/2010 - 08/2011 ???? (Erklärung unten)

08/2008 – 08/2010 XXXXXXXXXXXXXXXXXX
Assistenz der Geschäftsführung und Büroorganisation
- Gesamte Betreuung Firmenfuhrpark
- Einkauf und Verwaltung gesamtes Büromaterial
- Betreuung EDV
- Einrichten neuer Arbeitsplätze
- Allgemeine Bürotätigkeiten

02/2008 – 07/2008 Arbeit suchend

12/2004 – 02/2008 XXXXXXXXXXXXXXX
Büroleiterin
Elternzeit von 07/2005 – 02/2008
- Terminkoordinierung
- Posteingang und –ausgang
- Erledigen sämtlicher Korrespondenz

11/2003 – 11/2004 XXXXXXXXXXXXXX
Bürokauffrau
- Rechnungen schreiben
- Kassenwesen
- Vorbereitende Buchhaltung
- Kundendienst


11/2002 – 11/2003 Elternzeit

07/1999 – 11/2002 XXXXXXXXXXXXXX
Sekretärin
- Kundenaufträge erfassen und abrechnen
- Kassenwesen
- Archivierung
- Vorbereitende Buchhaltung

09/1993 – 06/1999 XXXXXXXXXXXXXXXXXX
Auszubildende als Bürokauffrau mit anschließender
Übernahme
- Kundenaufträge eröffnen
- Kundenrechnungen schreiben und kassieren
- Komplette Empfangstätigkeit
- Postbearbeitung



Ausbildung und Schule


09/1993 – 07/1996 Ausbildung zur Bürokauffrau XXXXXXXXXXX
09/1983 – 07/1993 Mittlere Reife an der Regelschule XXXXXXXXXX

sonstige Kenntnisse


EDV: MS-Office-Programme
Word und Excel
Lexware financial office

PC/Schreibmaschine mit 10-Finger-Blind-System

Führerschein: Klasse B, PKW vorhanden

Fremdsprachen: Englisch Schulkenntnisse


???: das ist die Zeit, die ich irgendwie beschreiben muss. Es war eine bewusste Auszeit, in der ich aber auch meinem Mann im Büro geholfen habe, nicht viel, aber man kann es vielleicht mit reinnehmen.
Familienphase?
Thunderbold
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Versaut die Lücke mir alles ?

Beitrag von Thunderbold »

Hallo,
ich habe ein riesen Problem was mich sehr fertig macht. Nach dem Fachabitur habe ich nicht in dem Bereich Gesundheitswesen arbeiten wollen, desshalb habe ich mich auf Stellen im Büro beworben aber keine Ausbildung gefunden weil mir im Vorstellungsgespräch immer gesagt wurde Gesundheitswesen und Büro passt garnicht zusammen.
Also habe ich dann irgendwann aufgegeben und wollte mich an einer Schule anmelden, da hat mich aber auch niemand mehr genommen weil die Anmeldungen vorbei waren.
Also stand ich dann da und habe halt versucht Praktika zu machen, wenn ich mich dort beworben habe hieß es allerdings auch immer dass nur Schülerpraktika für 2 Wochen angeboten werden.
Dann habe ich letztendlich noch ein Praktikum an einer Grundschule bekommen für 3 Monate. Danach habe ich dann noch einen Nebenjob gemacht und mich an einer Schule angemeldet für die Allgemeine Hochschulreife ( Abitur ) mit Ausrichtung Wirtschaft und Verwaltung.
Die Schule lief/ läuft gut, allerdings kommen jetzt kurz vor der Bewerbungsphase wieder starke Zweifel was mit der Lücke von ca. 6 Monaten ist.
Das Jahr damals war schlimm für mich da ich mich nutzlos und wie ein Versager fühlte, ich war richtig froh als ich wieder zur Schule gehen durfte.
Naja, jetzt kommt alles wieder hoch, ich habe Angst dass mich wieder niemand nimmt, jetzt denke ich dass es die Lücke sein wird die mir alles kaputt macht. Ich mache mir jeden Tag Gedanken und kann schlecht schlafen, ich mache mich richtig verrückt.
Wenn mich wieder niemand nimmt werde ich mich für BWL oder Jura einschreiben, das interessiert mich auch, Arbeitslos ist keine Option für mich, doch nach dem Studium wäre die Lücke immernoch da.
Ich werde mich auch an einen proffessionellen Bewerbungstrainer wenden und Bewerbungstrainings absolvieren, hat vielleicht vorab hier vielleicht noch irgendeine Idee ?
Und wie sind meine Chancen realistisch ? Kann ich mir den Strick nehmen oder geht vielleicht trotzdem noch was ?
Hoffentlich kann sich jemand etwas in die Lage hineinversetzen, ich weiss nicht ob ich übertrieben reagiere, allerdings macht mich das richtig fertig, diese Angst.

Wenn sich jemand die Mühe macht und antwortet wäre ich sehr sehr dankbar!

LG :(
EinerVonVielen
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Beitrag von EinerVonVielen »

Hallo,

verstehe ich das richtig, dass du dein Fachabitur im Bereich Gesundheitswesen gemacht hast? Danach hast du dich für "Büro-Jobs" beworben und Absagen erhalten. Daraufhin hast du ein Praktikum an einer Grundschule gemacht. Das wäre jetzt also das dritte "Themengebiet". Sag jetzt bloß nicht, der Nebenjob war in einer Metallgießerei... :-) Jetzt machst du jedenfalls dein allgemeines Abi im Bereich Wirtschaft.

Ganz ehrlich? Ja, es erscheint fast so als ob du etwas "herumgeirrt" bist. Diese geringfügige Lücke mit Praktikum und Nebenjob, empfinde ich da als weniger schlimm. Welche Lücke überhaupt? Wenn überhaupt dann ist die anfängliche Orientierungslosigkeit problematischer. Wenn ich noch mal ehrlich sein darf: Sobald du ein gutes Abi in der Tasche hast und dich auf Ausbildungsberufe bewirbst, wird da mit Sicherheit danach gefragt, aber bestimmt kein Strick daraus gedreht werden. Sofern du ehrlich und schlüssig antwortest! Zum Beispiel: Dass du anfangs etwas unentschlossen warst, aber jetzt feststeht, dass du im Bereich Wirtschaft/Verwaltung deinen Weg gefunden hast. Wenn du nach dem Abi noch BWL studierst, kräht sowieso kein Hahn mehr danach.

Also: Don't panic!
Thunderbold
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Beitrag von Thunderbold »

Hey,
ja also das Praktikum war an einer Grundschule im offenen Ganztag. Da war auch ein Büro, dort wurde ich halt manchmal alleine gelassen wenn die verantwortliche andere Termine hatte, außerdem hatte ich da natürlich auch Kontakt mit den Eltern und ehrlichgesagt war ich auch froh dass ich überhaupt die Chance hatte 3 Monate was zu machen.
Der Nebenjob war dass ich Medikamente für eine Apotheke ausgefahren habe, da ging es mir aber nur darum etwas Geld zu verdienen.

Aber auch da hatte ich ja viel Kontakt mit Menschen.

Nach der 10.Klasse hatte ich halt noch nicht so die Vorstellung davon was ich später mal machen möchte, ich dachte halt das Fachabi wäre ganz gut für mich, hat sich dann aber anders rausgestellt.

Was ich dazu sagen muss ist dass ich nun auch viel bessere Noten habe, die Fächer wie BWL, VWL usw machen mir einfach viel mehr Spaß, auch wenn der Anspruch höher ist als damals.

Danke aufjedenfall für deine Antwort ! Und bist du dir sicher dass das nicht sooo schlimm ist ?
Und woher weisst du dass nach einem Studium kein Hahn mehr danach kräht ? :oops:

LG und Danke !
Miss_Reid
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Beitrag von Miss_Reid »

xxx
Zuletzt geändert von Miss_Reid am 18.05.2014, 14:18, insgesamt 1-mal geändert.
EinerVonVielen
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Beitrag von EinerVonVielen »

Thunderbold hat geschrieben:Nach der 10.Klasse hatte ich halt noch nicht so die Vorstellung davon was ich später mal machen möchte...
Ich will behaupten: Haben die wenigsten. Also war das in der Grundschule auch eher Verwaltungsarbeit und nichts pädagogisches? Aber ist eigentlich auch egal.

Fachabitur ist grundsätzlich mal nicht verkehrt, auch wenn sich das natürlich durch das allgemeine Abi jetzt relativiert und somit "unnütz" war. Auf den ersten Blick zumindest, denn wärst du jetzt hier, wenn du damals nach der Realschule einfach eine (ungeliebte) Ausbildung gemacht hättest?

Also ich kann dir da natürlich keine Garantien geben, aber ich bin schon der Meinung, dass ein gutes Abi und ein Studium am Ende des Tages mehr zählen als der Nebenjob und das Praktikum von vor 5 Jahren. :-)
EinerVonVielen
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Beitrag von EinerVonVielen »

Versaut die Lücke mir alles?
Ach ja, um auf deine anfängliche Frage direkt zu antworten: Um Gottes Willen nein!
Thunderbold
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Beitrag von Thunderbold »

@Miss_Reid

also am liebsten würde ich ein duales Studium bei der Stadt machen oder bei einer Bank eine Ausbildung/ duales Studium.

Wenn ich nichts bekomme würde ich studieren.

Also eigentlich ist es dann ja eine Lücke von 6 Monaten, aufgrund dieser Lücke müsste ich dann wahrscheinlich nichts befürchten ? Oder verstehe ich das jetzt falsch.

Was mich überigens auch noch interessieren würde wäre Polizei !!

LG
Miss_Reid
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Beitrag von Miss_Reid »

xxx
Zuletzt geändert von Miss_Reid am 18.05.2014, 14:18, insgesamt 1-mal geändert.
Thunderbold
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Beitrag von Thunderbold »

Vielen vielen Dank für eure Antworten !!

Das Abi ist ja jetzt auch noch im Bereich Wirtschaft und Verwaltung, wenn ich ein BWL Studium machen würde, dann würde das natürlich passen, wäre der rote Faden mit Jura auch noch zu erkennen ?

LG
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Auch da kräht nach dem erfolgreichen Jura-Studium kein Hahn mehr nach.
Ein bekannter von mir hat ein abgebrochenes Jura- und ein abgebrochenes BWL-Studium. Das ist seine Ausbildung, trotzdem hat er einen guten Job in einer Bank. Seine Karriere wäre heute zwar sicher mit dem Doppelabbruch nicht mehr so möglich, er hat in den 1980er Jahren studiert (und abgebrochen) aber heute sind dafür die Ausbildungswege ganz anders und offener. Lineare Biographien mit Schule, Ausbildung und dann einer Arbeitsstelle, die man 40 Jahre lang nicht mehr verlässt und allenfalls firmen- oder behördenintern aufsteigt oder vielleicht allenfalls mal brancheninnerhalb die Stelle wechselt, werden in der Zukunft immer seltener sein, das wissen auch Einstellende - wenn nicht die, wer dann?
I985
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Zeitliche Lücken im Lebenslauf angeben oder nicht?

Beitrag von I985 »

Hallo zusammen,

beim Schreiben meines Lebenslaufs sind mir noch einige Fragen aufgekommen, von denen ich hoffe, dass es hier einige Personen gibt, die mir diese beantworten können.

Kurz zu mir:
2004 Zivildienst
Ab 2005 bis heute immer berufstätig gewesen mit einer Unterbrechung von 2 Jahren, in der ich auf dem 2. Bildungsweg mein Fachabi nachgeholt hab.
Seit 2011 Studium an einer FH.
Auch während des 2. Bildungswegs und des Studiums durchgehend als 450 € Mitarbeiter beschäftigt.

Macht es da noch Sinn den LL in die klassischen Bereiche Schule, Ausbildung und Beruf zu gliedern, da sich da ja etliches überschneidet?

Ich habe vor und nach dem Zivildienst zeitliche Lücken. Vor den Zivildienst etwa 7 Monate und danach etwa 8 Monate. Ich habe in dieser Zeit zwar jeweils als Hilfskraft in einem Baumarkt gearbeitet, kann das allerdings nicht belegen, da ich mir damals kein Zeugnis hab ausstellen lassen... Und da es den Baumarkt nun leider nicht mehr gibt werde ich auch keines mehr nachträglich bekommen können. Wäre auch schon fast 10 Jahre her. Was kann ich für diese Zeit sinnvollerweise eintragen?

Vielen Dank und viele Grüße!
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Für was willst du dich jetzt bewerben?

Aber generell: Der Lebenslauf ist kein amtliches Dokument, sondern soll deinen Werdegang mit deinen Erfahrungen und dein Können übersichtlich und informativ darstellen. Daher interessiert es einen AG eher weniger, was du vor 10 Jahren mal ein paar Monate gemacht hast und es muss auch nicht jede Kleinigkeit belegt werden.

Überschneidungen sind nicht schlimm, sondern der Lauf des Lebens. wenn das einem Personaler nicht verständlich ist, dann würde man dort bestimmt nicht gerne arbeiten wollen. Stelle die Punkte an den Anfang des Werdegangs, die am wichtigsten sind, also wahrscheinlich das Studium. Du könntest einzelne Job-Zeiten auch zusammenfassen. Siehe dazu auch hier: tabellarischer-lebenslauf---tipps-zur-g ... 25269.html
I985
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Registriert: 12.05.2014, 00:06

Beitrag von I985 »

Hallo und vielen Dank für die Antwort!

Bei der Bewerbung geht es um eine Stelle als Praktikant (für ein Praxissemester) in einem großen Industrieunternehmen.

Das größte Problem ist halt, dass die Personaler den Lebenslauf ja auf vollständige zeitliche Abdeckung überprüfen wollen. Da meine Abschnitte (Schule, Ausbildung, Beruf) jedoch sehr verteilt sind müsste er zur Überprüfung immer zwischen den Abschnitten hin und her wechseln.
Daher habe ich mir gedacht einfach alles unter "Werdegang" zusammenzufassen. Also Schule, Ausbildung, Beruf beginnend mit dem aktuellsten.

Die Frage ist nur ob es üblich ist, die Einteilung in Schule, Ausbildung und Beruf wegzulassen oder ob das einen schlechten Eindruck hinterlässt?
Romanum
Bewerbungshelfer
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Beitrag von Romanum »

dass die Personaler den Lebenslauf ja auf vollständige zeitliche Abdeckung überprüfen wollen.

Muss er das wirklich und was hätte er davon? Erst mal wird geprüft, ob die fachlichen Anforderungen erfüllt werden, und daher müssen diese ins Blickfeld gerückt werden.


Die Frage ist nur ob es üblich ist, die Einteilung in Schule, Ausbildung und Beruf wegzulassen oder ob das einen schlechten Eindruck hinterlässt?

Das kommt wohl darauf, ob die Vorteile, die du dir dadurch versprichst, auch wirklich Vorteile sind. Aber die Einteilung weglassen, ist durchaus möglich.
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TheGuide
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12803
Registriert: 12.07.2013, 12:44

Beitrag von TheGuide »

Brauchst du für den Aushilfsjob im Baumarkt ein Zeugnis?
Leithien
Beiträge: 1
Registriert: 19.06.2015, 17:23

7 Jahre Lücke im Lebenslauf erklären

Beitrag von Leithien »

Hallo zusammen

Ich habe ein ziemlich großes Problem mit meinem Lebenslauf.
Ich habe eine 7 Jahres Lücke.
Nach der Schule habe ich keine Lehre gemacht. Ich hatte kurz nach beenden der Schule viel an Gewicht zugenommen. Ich habe mich überhaupt nicht mehr wohl in meiner Haut gefühlt. Es ging soweit das ich nicht mehr raus gegangen bin sogar meine Familie wollte ich nicht mehr sehen.
Letztes Jahr im März habe ich angefangen abzunehmen. Inzwischen habe ich soviel abgenommen das ich mich wieder wohl fühle.
Letzte Woche bin ich zum Arbeitsamt gegangen wegen einer Lehre und habe meiner Betreuerin alles so gesagt. Sie meinte ich solle das auch am besten in den Lebenslauf schreiben. Ich hatte auch einen Termin bei jemanden der mir hilft mit Bewerbung schreiben aber dort meinte man es sei nicht notwendig das mit in den Lebenslauf zu schreiben.
Ich denke aber es wäre besser es mit reinzuschreiben.
Nur hab ich absolut keine Ahnung wie ich das Schreiben sollte.
Hätte irgendjemand ein paar Tipps?
Oder doch lieber nichts schreiben?

Für Hilfe wäre ich sehr dankbar :)
Romanum
Bewerbungshelfer
Beiträge: 8983
Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

Also bist du jetzt Mitte 20? Womit hast du denn dein Geld verdient? Hattest du in diesen sieben Jahren irgendeine Unterstützung?

Ob du in deinen Lebenslauf nun LÜCKE reinschreibst oder nicht, ist wohl unerheblich für deine Chancen, wenn du nichts anderes vorzuweisen hast. Nur eine schriftliche Bewerbung zu schreiben und zu versenden, ist in deinem Fall kaum der richtige Weg. :?
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