Lange Studiendauer im Vorstellungsgespräch begründen
Lange Studiendauer im Vorstellungsgespräch begründen
Hallo ihr Lieben,
nun bin ich mal auf der Fragenseite.
Also ein äh guter Freund von mir hat folgendes "Problem".
20 Semester Chemie studiert (ja .. 20). Grund für die lange Zeit sind persönliche Aufarbeitungen der Kindheit mithilfe einer Psychotherapie. Sicherlich auch mit der Zeit ein gewisser Teufelskreis aus "ich kenn da keinen mehr" und "ich find nicht mehr richtig ins Lernen rein". Letztlich hat er das Studium nun abgebrochen, weil er mithilfe seiner Partnerin festgestellt hat, dass es doch nicht das ist was ihn gücklich machen wird im Leben.
Sein Herz hängt seit langem an der Motorradschrauberei.
Er hat dazu auch schon 2 Praktika gemacht. Beim letzten wartet er noch auf Antwort ob die ihn auch zur Ausbildung nehmen, die Chancen rechnet er sich gut aus (gefühlte 75%). Inzwischen kam eine Einladung von einem großen Automobilhersteller in München (...). Einladung zum VG und Einstellungstest. Er soll 4h Zeit einplanen.
Meine Frage nun:
Die kennen seinen LL, wissen auch, dass er abgebrochen hat und haben ihn trotzdem eingeladen.
Dennoch werden sie ihm entsprechend Fragen stellen, die ihn stressen und testen sollen. Das macht auch Sinn.
Unstrittig ist, dass er hochmotiviert ist, sein Anschreiben ist auch wirklich 1a Sahne geworden (naja klar, ich hab ja auch geholfen ). Er hat sich auch eigentlich nur bei denen beworben (andere Niederlassungen noch) und es ist sein Wunsch genau von denen ausgebildet zu werden.
Es wäre das erste VG in seinem ganzen bisherigen Leben, er ist zwar ein offener Typ, neigt aber zu nervösen Zuständen.
Ich möchte das gern mit ihm vorher üben.
Habt ihr Vorschläge wie er am sinnvollsten bei Fragen reagieren kann die genau seine Lücken und das lange Studium mit Abbruch betreffen?
Liebe Grüße!
nun bin ich mal auf der Fragenseite.
Also ein äh guter Freund von mir hat folgendes "Problem".
20 Semester Chemie studiert (ja .. 20). Grund für die lange Zeit sind persönliche Aufarbeitungen der Kindheit mithilfe einer Psychotherapie. Sicherlich auch mit der Zeit ein gewisser Teufelskreis aus "ich kenn da keinen mehr" und "ich find nicht mehr richtig ins Lernen rein". Letztlich hat er das Studium nun abgebrochen, weil er mithilfe seiner Partnerin festgestellt hat, dass es doch nicht das ist was ihn gücklich machen wird im Leben.
Sein Herz hängt seit langem an der Motorradschrauberei.
Er hat dazu auch schon 2 Praktika gemacht. Beim letzten wartet er noch auf Antwort ob die ihn auch zur Ausbildung nehmen, die Chancen rechnet er sich gut aus (gefühlte 75%). Inzwischen kam eine Einladung von einem großen Automobilhersteller in München (...). Einladung zum VG und Einstellungstest. Er soll 4h Zeit einplanen.
Meine Frage nun:
Die kennen seinen LL, wissen auch, dass er abgebrochen hat und haben ihn trotzdem eingeladen.
Dennoch werden sie ihm entsprechend Fragen stellen, die ihn stressen und testen sollen. Das macht auch Sinn.
Unstrittig ist, dass er hochmotiviert ist, sein Anschreiben ist auch wirklich 1a Sahne geworden (naja klar, ich hab ja auch geholfen ). Er hat sich auch eigentlich nur bei denen beworben (andere Niederlassungen noch) und es ist sein Wunsch genau von denen ausgebildet zu werden.
Es wäre das erste VG in seinem ganzen bisherigen Leben, er ist zwar ein offener Typ, neigt aber zu nervösen Zuständen.
Ich möchte das gern mit ihm vorher üben.
Habt ihr Vorschläge wie er am sinnvollsten bei Fragen reagieren kann die genau seine Lücken und das lange Studium mit Abbruch betreffen?
Liebe Grüße!
Hallo therese!
Es ist natürlich schwer, jemandem etwas zu raten, den man persönlich nicht kennt. Von daher bitte ich in diesem Fall ganz besonders ausdrücklich, alles, was nun folgt, als reinen Gedankenanstoss zu betrachten:
Das Wichtigste wäre aus meiner Sicht zunächst einmal, die konkrete Frage in einen grösseren Kontext einzubetten, will sagen: Mir zu überlegen, was die Botschaft ist, die ich unter allen Umständen vermitteln will und wie ich das am besten angehe. Du sagst, Dein Freund sei "hochmotiviert". Ist das Dein freundschaftliches "Abkaufen" einer entsprechenden Aussage... oder entspricht das tatsächlich den Tatsachen? Wenn es so wäre, dass er sich tatsächlich seit Jahren ernsthaft mit dem Thema beschäftigt und sich in einer entsprechenden Diskussion unter Kennern nicht blamieren würde, schätze ich seine Chancen gut ein. Es müsste unter'm Strich halt glaubhaft sein, dass er tatsächlich eine (eigentlich viel zu) Zeit gewissermassen mit einer "Doppelexistenz" verbracht hat - der "offiziellen" in seinem Studienfach und der "realen" in seiner Schrauberwelt. Ich kenne tatsächlich solche Leute... und derjenige, der ihn eingeladen hat, vermutlich auch.
M. E. wäre es der grösstmögliche Fehler, am Umstand des langen Studiums irgendetwas "positiv" darstellen zu wollen. Daran ist nichts Positives. Punkt. Es wäre noch nicht einmal wirklich positiv, nach dieser Zeit noch fertig zu werden... und auch für eine Therapie wäre sie viel zu lang. Ich meine... in 10 Jahren schaffen andere locker eine Ausbildung, ein Vollstudium UND eine umfangreiche Therapie...
Mein persönliches Vorgehen bestünde einfach darin, dieses Thema, mit dem unter keiner Betrachtungsweise irgendein Blumentopf zu gewinnen ist, möglichst kurz zu halten. Ich würde davon ausgehen, dass dies am besten geht, wenn man überhaupt nicht diskutiert (geschweige denn, zu rechtfertigen versucht), sondern schlicht und einfach den Treffer einsteckt... und versucht, auf kürzestem Weg den Bogen zur Primärbotschaft (besagter "Zweitexistenz") zurück zu schlagen.
Es ist natürlich schwer, jemandem etwas zu raten, den man persönlich nicht kennt. Von daher bitte ich in diesem Fall ganz besonders ausdrücklich, alles, was nun folgt, als reinen Gedankenanstoss zu betrachten:
Das Wichtigste wäre aus meiner Sicht zunächst einmal, die konkrete Frage in einen grösseren Kontext einzubetten, will sagen: Mir zu überlegen, was die Botschaft ist, die ich unter allen Umständen vermitteln will und wie ich das am besten angehe. Du sagst, Dein Freund sei "hochmotiviert". Ist das Dein freundschaftliches "Abkaufen" einer entsprechenden Aussage... oder entspricht das tatsächlich den Tatsachen? Wenn es so wäre, dass er sich tatsächlich seit Jahren ernsthaft mit dem Thema beschäftigt und sich in einer entsprechenden Diskussion unter Kennern nicht blamieren würde, schätze ich seine Chancen gut ein. Es müsste unter'm Strich halt glaubhaft sein, dass er tatsächlich eine (eigentlich viel zu) Zeit gewissermassen mit einer "Doppelexistenz" verbracht hat - der "offiziellen" in seinem Studienfach und der "realen" in seiner Schrauberwelt. Ich kenne tatsächlich solche Leute... und derjenige, der ihn eingeladen hat, vermutlich auch.
M. E. wäre es der grösstmögliche Fehler, am Umstand des langen Studiums irgendetwas "positiv" darstellen zu wollen. Daran ist nichts Positives. Punkt. Es wäre noch nicht einmal wirklich positiv, nach dieser Zeit noch fertig zu werden... und auch für eine Therapie wäre sie viel zu lang. Ich meine... in 10 Jahren schaffen andere locker eine Ausbildung, ein Vollstudium UND eine umfangreiche Therapie...
Mein persönliches Vorgehen bestünde einfach darin, dieses Thema, mit dem unter keiner Betrachtungsweise irgendein Blumentopf zu gewinnen ist, möglichst kurz zu halten. Ich würde davon ausgehen, dass dies am besten geht, wenn man überhaupt nicht diskutiert (geschweige denn, zu rechtfertigen versucht), sondern schlicht und einfach den Treffer einsteckt... und versucht, auf kürzestem Weg den Bogen zur Primärbotschaft (besagter "Zweitexistenz") zurück zu schlagen.
Hallo FRAGEN,
das ist ein guter Rat, vielen Dank dafür.
Es ist tatsächlich so, dass die Schrauberei ihn seit Jahren interessiert. Er schraubt auch am eigenen Motorrad das meiste selbst und macht die üblichsten "Inspektionsdinge" wie Öl- und Filterwechsel selbst. Er redet auch allgemein gern darüber und kennt sich mit vielen Fachbegriffen gut aus, wo ich schon abschalte und nur noch summmmmm höre
Aber du hast wirklich recht mit dem Blumentopf, ich denke auch dass es am besten ist sich da nicht auf eine Diskussion einzulassen, sondern einfach vorauszusetzen der Gegenüber kennt den Lebenslauf, kann Jahreszahlen zusammen rechnen und versteht was von Nicht-idealer-Lebensplanung.
Das muss ich ihm dann einfach verklickern, wie er das souverän rüber bringt. Es ist ja schon ein unangenehmes Thema, wenn die eigene Freundin in der Wunde bohrt. Und wenn dann noch so ein gewiefter Personaler kommt und "blöde Fragen" stellt, könnte ich mir vorstellen, dass er schnell mauert, weil er nicht weiß wie er damit umgehen soll.
Lange Rede, kurzer Sinn (Frauen ...): Danke
Frohes Plätzchenbacken und Schneemannbauen!
Therese
das ist ein guter Rat, vielen Dank dafür.
Es ist tatsächlich so, dass die Schrauberei ihn seit Jahren interessiert. Er schraubt auch am eigenen Motorrad das meiste selbst und macht die üblichsten "Inspektionsdinge" wie Öl- und Filterwechsel selbst. Er redet auch allgemein gern darüber und kennt sich mit vielen Fachbegriffen gut aus, wo ich schon abschalte und nur noch summmmmm höre
Aber du hast wirklich recht mit dem Blumentopf, ich denke auch dass es am besten ist sich da nicht auf eine Diskussion einzulassen, sondern einfach vorauszusetzen der Gegenüber kennt den Lebenslauf, kann Jahreszahlen zusammen rechnen und versteht was von Nicht-idealer-Lebensplanung.
Das muss ich ihm dann einfach verklickern, wie er das souverän rüber bringt. Es ist ja schon ein unangenehmes Thema, wenn die eigene Freundin in der Wunde bohrt. Und wenn dann noch so ein gewiefter Personaler kommt und "blöde Fragen" stellt, könnte ich mir vorstellen, dass er schnell mauert, weil er nicht weiß wie er damit umgehen soll.
Lange Rede, kurzer Sinn (Frauen ...): Danke
Frohes Plätzchenbacken und Schneemannbauen!
Therese
Bewirbt er sich als Imker? Das, was Du da hören solltest, wäre:therese hat geschrieben:wo ich schon abschalte und nur noch summmmmm höre
vvvvvrrrrrrmmmrmmrmrmrmmrmrmrm
Das ist m. E. der entscheidende Punkt, Therese! Es gibt da eigentlich nichts, was "rauskommen" könnte bzw. irgendetwas, was ein vertieftes Nachhaken rechtfertigen würde. Das wäre dann der Fall, wenn Dein Freund irgendein wildes Lügengebäude aufgebaut hätte. Die sind in aller Regel nicht so stabil, wie die Ersteller glauben... und wenn ein hauptamtlicher "Bewerber-Checker" da nach dem Punkt sucht, wo er die Brechstange ansetzen muss, ist es sicher schwierig. Aber bei Euch ist die Lage doch eigentlich offensichtlich.therese hat geschrieben:sondern einfach vorauszusetzen der Gegenüber kennt den Lebenslauf
Das einzig Unklare (was es von Arbeitgeberseite in diesem Gespräch abzuklären gilt) ist seine Motivation für die Zukunft. Wenn ich der Verhörspezialist wäre, würde es mich interssieren, ob meinem Laden mit dieser Lehre die zweite Never-Ending Story ins Haus steht. Ob der Wechsel eine mehr oder minder zufallsgesteuerte Kurzschluss-Reaktion ist, oder ob die neue Richtung Substanz hat. Nebenbei auch seine persönliche Reife und Charakterstärke. Eine denkbare Variante wäre ja auch, dass sich der Betreffende zwar tatsächlich für Motorräder interessiert... sich aber eigentlich auch für Chemie interessiert hätte... und einfach nicht den Hintern aus dem Sessel bekommt. Ganz wichtig auch das Thema "Selbstreflexion". Noch schlimmer als "normale" Ausreden wären sicher solche, die ANDEREN die Schuld geben. Kennst ja sicher auch diese beliebten Redensarten vom "Studium, das meine Erwartungen nicht erfüllen konnte"... oder den "Strukturen, die mich hinderten, meine optimale Leistung abzurufen"...
Der Fehler lag bei ihm allein. Er weiss das und er steht dazu... dass er all die Jahre mit dem ungeliebten Studium vertrödelt hat, obwohl er irgendwo im Hinterkopf immer wusste, dass es eigentlich die Motorräder hätten sein sollen. Irgendwie hat er die klare Entscheidung zwischen den beiden "Existenzen" halt immer wieder herausgezögert... weil er einerseits genau wusste, dass es die Chemie nicht sein wird... und andererseits das Handwerk nicht mit seinem Selbstbild (den Familienerwartungen? ...?) in Einklang bringen konnte. Ich weiss ja nicht, wie es war. Möglich, dass da die sensible Freundin zu seinem eigenen Besten noch einmal mit dem grossen, fetten Bohrer ran muss...
Irgend so etwas muss es sein... aber nicht zu ausufernd... und letztlich "nur" als Sprungbrett, um in die eigentliche Spur zurück zu kommen...
Das war jetzt auch eine ziemlich lange Rede für das bisschen Sinn...
lange Studiendauer im Vorstellungsgespräch begründen
Hi, wie beantwortet man die Frage nach der extrem langen Studiendauer?
Fiktive Situation:
Junge hat Probleme beim Studienstart.
Junge lernt Mädchen kennen (die erste Freundin).
Junge wird von Mächen überredet nich mehr in Vorlesungen und Übungen zu gehen.
Junge kommt dem nach (mit fatalen Folgen für das Studium).
Junge konzentriert sich die nächsten Jahre nur noch auf das Mädchen.
Junge hat Nebenjob (ca. 1,5 Jahre).
Junge macht Nebenjob des Mädchens (ca. 2 Jahre).
Junge macht alle Studienleistungen des Mädchens (Hausaufgaben, Programmieraufgaben, Seminararbeiten, Ausarbeitungen für das Lernen auf Prüfungen).
Junge schreibt Abschlussarbeit des Mädchens.
Junge wird als das Mädchen Arbeit hat abgeschossen.
Junge braucht am Ende ca. 10 Jahre für das Studium.
Junge hat nicht so tolle Studienleistungen, im Gegensatz zum Mädchen, die ganz gute Leistungen hat.
Ich kann ja schlecht sagen, dass ich ein Mädchen kennengelernt habe und mich somit nicht mehr um mein Studium gekümmert habe, sondern nur noch um sie. Denke zwar, dass es jeder verstehen würde, wenn ich ein Bild von ihr zeige , aber dass geht nun wirklich nicht und bei der oben beschriebenen Situation ist auch klar was abgelaufen ist. Bisher beantworte ich es mit Problemen beim Studienstart, dass kommt allerdings überhaupt nicht gut an und ich kassiere eine Absage nach der anderen. Erschwerend kommt hinzu, dass ich eine eindeutig introvertierte Persönlichkeit bin.
Ich brauche hier wirklich einen guten Rat. Habe schon 50 Bewerbungen geschrieben und noch immer kein Angebot bekommen. Danke im voraus.
Fiktive Situation:
Junge hat Probleme beim Studienstart.
Junge lernt Mädchen kennen (die erste Freundin).
Junge wird von Mächen überredet nich mehr in Vorlesungen und Übungen zu gehen.
Junge kommt dem nach (mit fatalen Folgen für das Studium).
Junge konzentriert sich die nächsten Jahre nur noch auf das Mädchen.
Junge hat Nebenjob (ca. 1,5 Jahre).
Junge macht Nebenjob des Mädchens (ca. 2 Jahre).
Junge macht alle Studienleistungen des Mädchens (Hausaufgaben, Programmieraufgaben, Seminararbeiten, Ausarbeitungen für das Lernen auf Prüfungen).
Junge schreibt Abschlussarbeit des Mädchens.
Junge wird als das Mädchen Arbeit hat abgeschossen.
Junge braucht am Ende ca. 10 Jahre für das Studium.
Junge hat nicht so tolle Studienleistungen, im Gegensatz zum Mädchen, die ganz gute Leistungen hat.
Ich kann ja schlecht sagen, dass ich ein Mädchen kennengelernt habe und mich somit nicht mehr um mein Studium gekümmert habe, sondern nur noch um sie. Denke zwar, dass es jeder verstehen würde, wenn ich ein Bild von ihr zeige , aber dass geht nun wirklich nicht und bei der oben beschriebenen Situation ist auch klar was abgelaufen ist. Bisher beantworte ich es mit Problemen beim Studienstart, dass kommt allerdings überhaupt nicht gut an und ich kassiere eine Absage nach der anderen. Erschwerend kommt hinzu, dass ich eine eindeutig introvertierte Persönlichkeit bin.
Ich brauche hier wirklich einen guten Rat. Habe schon 50 Bewerbungen geschrieben und noch immer kein Angebot bekommen. Danke im voraus.
Einige Jahre kannst du gut mit dem Nebenjob und der privaten Nachhilfe begründen, um das Studium zu finanzieren. Aber leider keine Beweise.
Eventuell auch erst mal mit einem Praktikum, falls es solche Angebote in deiner Fachrichtung gibt, oder einer Stelle, für die überqualifiziert bist, versuchen, um auf dem Arbeitsmarkt überhaupt erst mal Fuß zu fassen.
Eventuell auch erst mal mit einem Praktikum, falls es solche Angebote in deiner Fachrichtung gibt, oder einer Stelle, für die überqualifiziert bist, versuchen, um auf dem Arbeitsmarkt überhaupt erst mal Fuß zu fassen.
Oh Oh also bissl erinnert mich das an meine Anfangsstudienzeit.
Ich hab damals auch Jemanden kennengelernt, der mich 2 jahre meines Studiums gekostet hat.
Wenn Du nebenbei irgendwelche Aktivitäten gemacht hast (Praktika, Sprache, ausseruniversitäres Engagement), dann kannst Du das ja betonen.
Ansonsten bleibt da einfach nur: Nachholen und fleissig Bewerbungen schreiben,doch vielleicht auch Praktikum( noch besser im Ausland).
Ich hab damals auch Jemanden kennengelernt, der mich 2 jahre meines Studiums gekostet hat.
Wenn Du nebenbei irgendwelche Aktivitäten gemacht hast (Praktika, Sprache, ausseruniversitäres Engagement), dann kannst Du das ja betonen.
Ansonsten bleibt da einfach nur: Nachholen und fleissig Bewerbungen schreiben,doch vielleicht auch Praktikum( noch besser im Ausland).
Hmmmmm... 10 Jahre sind zwar alles andere als "schnell"... für mich aber noch nicht ausserhalb jeglicher Diskussion. Gerade unter Informatikern denke ich, dass Talent und "Gammel"-Mentalität sich absolut nicht ausschliessen müssen... und auch der Entschluss, von einem bestimmten Punkt an durchzustarten, durchaus denkbar und im Grundsatz auch glaubwürdig ist. Ein deutlicher Minuspunkt wird die Dauer trotzdem bleiben, das ist klar.
Ich glaube allerdings, dass die Prioritätenfolge der genannten Probleme anders ist, als Du es zu vermuten scheinst. Das grösste Manko scheint mir zu sein, dass Du in der Gesprächssituation als Person nicht gut rüberkommst. Das ist zwar unangenehm... aber man kann sehr gezielt daran arbeiten. Punkt 2 wird m. E. sein, dass Deine Gesprächspartner sich von Deiner Antwort auf eine äusserst naheliegende Frage frontal verarscht fühlen. Ich meine... was sollen denn das für "Startschwierigkeiten" sein, die sich über 10 Jahre hinziehen? Die Studiendauer an sich sehe ich als kleinstes der Probleme...
M. E. solltest Du erstens an Deinem persönlichen Auftreten arbeiten, Dir zweitens sowohl für das Anschreiben als auch für das VG eine schwungvolle Argumentation überlegen, die auf die ZUKUNFT abzielt... und wenn jemand nach der Vergangenheit fragt, sagst Du halt, dass Du zwischenzeitlich eine ziemlich faule Phase hattest. Ist nicht toll, kommt aber vor... und ist erwiesenermassen heilbar...
Ich glaube allerdings, dass die Prioritätenfolge der genannten Probleme anders ist, als Du es zu vermuten scheinst. Das grösste Manko scheint mir zu sein, dass Du in der Gesprächssituation als Person nicht gut rüberkommst. Das ist zwar unangenehm... aber man kann sehr gezielt daran arbeiten. Punkt 2 wird m. E. sein, dass Deine Gesprächspartner sich von Deiner Antwort auf eine äusserst naheliegende Frage frontal verarscht fühlen. Ich meine... was sollen denn das für "Startschwierigkeiten" sein, die sich über 10 Jahre hinziehen? Die Studiendauer an sich sehe ich als kleinstes der Probleme...
M. E. solltest Du erstens an Deinem persönlichen Auftreten arbeiten, Dir zweitens sowohl für das Anschreiben als auch für das VG eine schwungvolle Argumentation überlegen, die auf die ZUKUNFT abzielt... und wenn jemand nach der Vergangenheit fragt, sagst Du halt, dass Du zwischenzeitlich eine ziemlich faule Phase hattest. Ist nicht toll, kommt aber vor... und ist erwiesenermassen heilbar...
Frage: Warum haben Sie so lange studiert?
Habe 12 Semester studiert und in Vorstellungsgesprächen wird diese Frage sehr wahrscheinlich vorkommen.
Was soll ich darauf antworten???
Habe neben dem Studium immer gearbeitet, unter anderem als Werkstudent. Habe quasi mein Studium und Auto etc. finanziert. Wie kann ich das Ganze so verpacken, dass es plausibel klingt?
Was soll ich darauf antworten???
Habe neben dem Studium immer gearbeitet, unter anderem als Werkstudent. Habe quasi mein Studium und Auto etc. finanziert. Wie kann ich das Ganze so verpacken, dass es plausibel klingt?
Hallo jonnathan,
am besten fährt man immer, wenn man die sachen beim namen nennt und gar nicht erst versucht, irgendetwas zu beschönigen. Wer ehrlich bleibt, fährt regelmäßig am Besten.
Außerdem denke ich, dass Nebentätigkeiten, die Du hoffentlich auch im Lebenslauf so angegeben hast, ein längeres Studium plausibel erklären. Bei entsprechenden angaben im Lebenslauf ist es auch gut möglich, dass diese thematik im gespräch nicht groß angesprochen wird, weil der Personalverantwortliche aufgrund der Angaben im Lebenslauf die Antwort eh schon erkennt.
Viele Grüße aus Duisburg
am besten fährt man immer, wenn man die sachen beim namen nennt und gar nicht erst versucht, irgendetwas zu beschönigen. Wer ehrlich bleibt, fährt regelmäßig am Besten.
Außerdem denke ich, dass Nebentätigkeiten, die Du hoffentlich auch im Lebenslauf so angegeben hast, ein längeres Studium plausibel erklären. Bei entsprechenden angaben im Lebenslauf ist es auch gut möglich, dass diese thematik im gespräch nicht groß angesprochen wird, weil der Personalverantwortliche aufgrund der Angaben im Lebenslauf die Antwort eh schon erkennt.
Viele Grüße aus Duisburg
Re: Frage: Warum haben Sie so lange studiert?
jonnathan hat geschrieben:Habe 12 Semester studiert und in Vorstellungsgesprächen wird diese Frage sehr wahrscheinlich vorkommen.
Was soll ich darauf antworten???
Das hängt doch auch immer von der Regelstudienzeit und der allgemeinen durchschnittlichen Studienzeit ab. In mehr Semestern hast du dir auch mehr Fachwissen aneignen können...
Problem mit langer Studiendauer
Hallo alle zusammen,
ich stehe nun kurz vor meinem ersten Vorstellungsgespräch und muss mich wohl oder übel darauf einstellen, dass Fragen zu meiner langen Studiendauer kommen werden. Ich habe zwar einen relative guten Masterabschluß geschafft, jedoch zog sich mein Bachelor+Masterstudium über fast das doppelte der regulären Studienzeit hin. Der Grund dafür waren hauptsächlich gesundheitliche Probleme, verursacht durch zwei chronische Erkrankungen für die ich auch einen Schwerbehindertenausweis erhalten habe. Leider hatte ich zudem mit psychischen Problemen, gerade während meines Bachelorstudiums (welches ich mit einer durchschnittlichen Note abgeschlossen hab), zu kämpfen. Die Zeit die dabei verloren ging muss ich nun natürlich irgendwie begründen können. Aber wie kann ich das schaffen, ohne zu viel von der Wahrheit preisgeben zu müssen? Ich mein ich möchte keine Lügengeschichte erzählen, aber die gesundheitlichen Probleme (die ich jetzt besser im Griff habe) auch nicht an den großen Nagel hängen, weil das sicherlich nicht den besten Eindruck macht. Leider konnte ich in dieser Zeit auch keine Praktika, Auslandssemester oder ähnliches vorweisen.
Habt ihr vllt irgendwelche Tipps, wie ich am besten vorgehen sollte? Oder soll ich tatsächlich voll dazu stehen und mit der Wahrheit rausrücken?
Danke eure Meinungen und viele Grüße
Ben
PS: Was mir sicherlich beim Vorstellungsgespräch zugute kommen wird, ist die Tatsache dass ich während meines Masterstudium immer als Werkstudent gejobbt habe und dadurch schon einiges an wertvoller Praxiserfahrung sammeln konnte.
ich stehe nun kurz vor meinem ersten Vorstellungsgespräch und muss mich wohl oder übel darauf einstellen, dass Fragen zu meiner langen Studiendauer kommen werden. Ich habe zwar einen relative guten Masterabschluß geschafft, jedoch zog sich mein Bachelor+Masterstudium über fast das doppelte der regulären Studienzeit hin. Der Grund dafür waren hauptsächlich gesundheitliche Probleme, verursacht durch zwei chronische Erkrankungen für die ich auch einen Schwerbehindertenausweis erhalten habe. Leider hatte ich zudem mit psychischen Problemen, gerade während meines Bachelorstudiums (welches ich mit einer durchschnittlichen Note abgeschlossen hab), zu kämpfen. Die Zeit die dabei verloren ging muss ich nun natürlich irgendwie begründen können. Aber wie kann ich das schaffen, ohne zu viel von der Wahrheit preisgeben zu müssen? Ich mein ich möchte keine Lügengeschichte erzählen, aber die gesundheitlichen Probleme (die ich jetzt besser im Griff habe) auch nicht an den großen Nagel hängen, weil das sicherlich nicht den besten Eindruck macht. Leider konnte ich in dieser Zeit auch keine Praktika, Auslandssemester oder ähnliches vorweisen.
Habt ihr vllt irgendwelche Tipps, wie ich am besten vorgehen sollte? Oder soll ich tatsächlich voll dazu stehen und mit der Wahrheit rausrücken?
Danke eure Meinungen und viele Grüße
Ben
PS: Was mir sicherlich beim Vorstellungsgespräch zugute kommen wird, ist die Tatsache dass ich während meines Masterstudium immer als Werkstudent gejobbt habe und dadurch schon einiges an wertvoller Praxiserfahrung sammeln konnte.
Ich weiß nicht, ob das Vorstellungsgespräch schon war, immerhin liegen zwischen deiner Anfrage und meiner Antwort anderhalb Wochen. Nichtsdestotrotz: Du bist eingeladen! Das ist, was zählt. Niemand macht sich die Mühe dich einzuladen, wenn er in dir nicht einen potentiellen Arbeitnehmer sieht.
Psychische Erkrankungen würde ich nicht nennen; der Behindertenausweis kann dir bei öffentlichen Arbeitgebern sogar nützlich sein.
Psychische Erkrankungen würde ich nicht nennen; der Behindertenausweis kann dir bei öffentlichen Arbeitgebern sogar nützlich sein.
Hallo TeddyBier!
Ich studiere auch schon relativ lange, bin auch wohl die letzte noch lebende Magisterstudentin -mache gerade meinen Abschluß - und hatte in dem einen oder anderen Vorstellungsgespräch auch die Frage wegen der Studiendauer. Ich habe gesagt, dass ich die Musiklandschaft erkunden musste -war auch in Montur hingegangen- und daher nicht so viel Zeit zum Scheinerwerb hatte. Habe mich eigentlich über die blöde Frage gewundert. Dann hatte ich dieselben Gedanken wie TheGuide und dachte, die sollen doch wenigstens eine interessante Antwort kriegen. Ich glaube, die wollen durch die Frage Dein Selbstvertrauen testen und ob Du mit Deinem Leben zufrieden bist.
Ich studiere auch schon relativ lange, bin auch wohl die letzte noch lebende Magisterstudentin -mache gerade meinen Abschluß - und hatte in dem einen oder anderen Vorstellungsgespräch auch die Frage wegen der Studiendauer. Ich habe gesagt, dass ich die Musiklandschaft erkunden musste -war auch in Montur hingegangen- und daher nicht so viel Zeit zum Scheinerwerb hatte. Habe mich eigentlich über die blöde Frage gewundert. Dann hatte ich dieselben Gedanken wie TheGuide und dachte, die sollen doch wenigstens eine interessante Antwort kriegen. Ich glaube, die wollen durch die Frage Dein Selbstvertrauen testen und ob Du mit Deinem Leben zufrieden bist.
Lange Studiendauer wie begründen im Vorstellungsgespräch?
Hallo,
ich habe bei meinem Master leider mehrere Semester länger gebraucht (10 Regelzeit + 5). Was sage ich, wenn ich gefragt werde, warum?
Der wahre Grund ist, dass ich unter sozialen Ängsten leide, die sich besonders auf Sprechen und Gruppensituationen beziehen. Dadurch habe ich oft aus Angst vermieden, bestimmte Kurse zu nehmen, sie lange aufgeschoben/abgebrochen, mich erst viel zu spät zu Dozenten getraut und eine Prüfung vereinbart usw. Fachlich war das alles nicht so schwer, aber sozial teilweise sehr schlimm und fordernd.
Ich habe während des Studiums auch eine Therapie gegen meine Ängste gemacht, aber kein Urlaubssemester genommen. Soll ich die Wahrheit sagen und sowas wie "aus psychischen Gründen / sozialen Ängsten", wenn bei einem Vorstellungsgespräch gefragt wird, oder wäre das zu abschreckend? Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll. Bei einem Infotag sagte man, die Semesterzahl wäre sogar entscheidender als die Gesamtnote vom Studium.
lg
xchen
ich habe bei meinem Master leider mehrere Semester länger gebraucht (10 Regelzeit + 5). Was sage ich, wenn ich gefragt werde, warum?
Der wahre Grund ist, dass ich unter sozialen Ängsten leide, die sich besonders auf Sprechen und Gruppensituationen beziehen. Dadurch habe ich oft aus Angst vermieden, bestimmte Kurse zu nehmen, sie lange aufgeschoben/abgebrochen, mich erst viel zu spät zu Dozenten getraut und eine Prüfung vereinbart usw. Fachlich war das alles nicht so schwer, aber sozial teilweise sehr schlimm und fordernd.
Ich habe während des Studiums auch eine Therapie gegen meine Ängste gemacht, aber kein Urlaubssemester genommen. Soll ich die Wahrheit sagen und sowas wie "aus psychischen Gründen / sozialen Ängsten", wenn bei einem Vorstellungsgespräch gefragt wird, oder wäre das zu abschreckend? Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll. Bei einem Infotag sagte man, die Semesterzahl wäre sogar entscheidender als die Gesamtnote vom Studium.
lg
xchen
Das hängt doch immer vom AG zu AG ab. Aber mit der "Wahrheit" sammelst du natürlich keine Pluspunkte.
Immerhin wurdest du trotz der Studiendauer zum Vorstellungsgespräch eingeladen, also kommst du doch grundsätzlich für die Stelle in Frage. Für was für Stelle bewirbst du dich jetzt und wie sehen deine Noten aus?
Immerhin wurdest du trotz der Studiendauer zum Vorstellungsgespräch eingeladen, also kommst du doch grundsätzlich für die Stelle in Frage. Für was für Stelle bewirbst du dich jetzt und wie sehen deine Noten aus?
Ich habe mich bisher nirgendwo beworben. Auch eine Sache, die ich lange aufschiebe aus Angst. Bin auch noch nicht ganz durch mit dem Studium. Bachelorarbeit war 1,3 und Gesamtschnitt 1,8. Im Master sieht es voraussichtlich ähnlich aus.
Was könnte man denn sagen? Mir würde da höchstens einfallen, dass man viel arbeiten musste, aber da hätte ich auch Angst, dass genauer nachgefragt wird, was und wo.
Was könnte man denn sagen? Mir würde da höchstens einfallen, dass man viel arbeiten musste, aber da hätte ich auch Angst, dass genauer nachgefragt wird, was und wo.
Ich finde es unnötig, sich über ungelegte Eier Gedanken zu machen, vor allem weil noch viele Schritte davor notwendig sind.
Du bist nicht der einzige, der die Regelstudienzeit überschreitet. Sei einfach selbstbewusst und verweise auf deine Pluspunkte. Was an diesem Infotag gesagt wurde, stimmt eh nicht. Also setze dich nicht unnötig unter Druck, sondern überlege lieber, welche weiteren Pluspunkte du in nächster Zeit noch erwerben kannst: Sprachkurs, Praxiserfahrungen usw.?
Du bist nicht der einzige, der die Regelstudienzeit überschreitet. Sei einfach selbstbewusst und verweise auf deine Pluspunkte. Was an diesem Infotag gesagt wurde, stimmt eh nicht. Also setze dich nicht unnötig unter Druck, sondern überlege lieber, welche weiteren Pluspunkte du in nächster Zeit noch erwerben kannst: Sprachkurs, Praxiserfahrungen usw.?
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- Beiträge: 2
- Registriert: 11.03.2016, 06:47
Potentielle Fragen zur "Langen Studiendauer" Begrü
Hallo Leute,
ich habe ungefähr 16 Semester (darunter 2 Urlaubssemester für Praktika) Elektrotechnik (Uni) studiert und nun mein Diplom gemacht. 10 Semester ist zwar Regelstudienzeit, aber dass man 12-14 Semester braucht, ist normal und wird wahrscheinlich niemanden wundern, der sich in diesem Umfeld auskennt.
Nun liest man überall im Internet, dass eine lange Studienzeit schlecht sei und man sie gut begründen soll a la "Ich musste meine kranke Mutter pflegen", "Ich musste während meines Studiums viel im Nebenjob arbeiten" etc..
(Eine solche Rechtfertigung geht mir gehörig gegen den Strich. Geht es nur mir so, der das "opfermäßig" findet?)
Was ist, wenn man einfach nur etwas länger studiert hat, weil man Lust dazu hatte? Mir war z.B. einfach gar nicht wichtig, besonders schnell fertig zu werden, denn mir hat das Studium fachlich sehr gefallen. Hatte nie Probleme mit Prüfungen und hatte diese auch nach Regelstudienzeit fertig. Meine Studienarbeit und Diplomarbeit haben jeweils 1 Jahr (d.h. 2 Semester) gedauert, was daran lag, dass mir der praktische Teil sehr viel Spaß gemacht hat und ich sehr viele eigene Ideen ausprobieren durfte. (Habe auch jeweils 1.0 als Note bekommen, weil sehr innovativ und unkonventionell, so meine Betreuer jedes mal.)
Außerdem hat mir das freie Studentenleben auch sehr gefallen. Studienzeit ist nun mal einfach eine geile Zeit.
Zwar habe ich auch nebenbei "gearbeitet" (schwarz, sehr viel Nachhilfeunterricht), aber im Grunde genommen nur just for fun und nicht weil ich finanzielle Schwierigkeiten gehabt hätte.
So würde ich das einfach erzählen. Ich hab eigentlich gar kein Bock, mich dafür zu rechtfertigen.
Meine Selbstwahrnehmung sagt, dass meine lange Studiendauer kein Problem ist.
Aber wie sieht es mit der Fremdwahrnehmung aus? Wie lautet eure Einschätzung?
ich habe ungefähr 16 Semester (darunter 2 Urlaubssemester für Praktika) Elektrotechnik (Uni) studiert und nun mein Diplom gemacht. 10 Semester ist zwar Regelstudienzeit, aber dass man 12-14 Semester braucht, ist normal und wird wahrscheinlich niemanden wundern, der sich in diesem Umfeld auskennt.
Nun liest man überall im Internet, dass eine lange Studienzeit schlecht sei und man sie gut begründen soll a la "Ich musste meine kranke Mutter pflegen", "Ich musste während meines Studiums viel im Nebenjob arbeiten" etc..
(Eine solche Rechtfertigung geht mir gehörig gegen den Strich. Geht es nur mir so, der das "opfermäßig" findet?)
Was ist, wenn man einfach nur etwas länger studiert hat, weil man Lust dazu hatte? Mir war z.B. einfach gar nicht wichtig, besonders schnell fertig zu werden, denn mir hat das Studium fachlich sehr gefallen. Hatte nie Probleme mit Prüfungen und hatte diese auch nach Regelstudienzeit fertig. Meine Studienarbeit und Diplomarbeit haben jeweils 1 Jahr (d.h. 2 Semester) gedauert, was daran lag, dass mir der praktische Teil sehr viel Spaß gemacht hat und ich sehr viele eigene Ideen ausprobieren durfte. (Habe auch jeweils 1.0 als Note bekommen, weil sehr innovativ und unkonventionell, so meine Betreuer jedes mal.)
Außerdem hat mir das freie Studentenleben auch sehr gefallen. Studienzeit ist nun mal einfach eine geile Zeit.
Zwar habe ich auch nebenbei "gearbeitet" (schwarz, sehr viel Nachhilfeunterricht), aber im Grunde genommen nur just for fun und nicht weil ich finanzielle Schwierigkeiten gehabt hätte.
So würde ich das einfach erzählen. Ich hab eigentlich gar kein Bock, mich dafür zu rechtfertigen.
Meine Selbstwahrnehmung sagt, dass meine lange Studiendauer kein Problem ist.
Aber wie sieht es mit der Fremdwahrnehmung aus? Wie lautet eure Einschätzung?
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- Bewerbungshelfer
- Beiträge: 1961
- Registriert: 20.12.2015, 15:18
ok, solange Du die Partyphase im VG dezent unter den Tisch fallen lässt, sollte die Länge des Studiums einen AG, der auf fachlich kompetentes Personal Wert legt, nicht abhalten. Aber natürlich gibt es auch die anderen, die gerne Schema F-Mitarbeiter wollen, bei denen fällst Du durch das Raster. Hier trifft es, glaub ich, „für jeden Topf einen Deckel“ ganz gut.
-
- Beiträge: 2
- Registriert: 11.03.2016, 06:47
Ich schliesse mich Katerfreitag mit jedem Wort an. Aus meiner Sicht bist Du studientechnisch einfach ein Typ: Sich von einer kleinkarierten Studienordnung vom Spass an der Sache abhalten lassen, kommt nicht in die Tüte... mal abgesehen von der Tatsache, dass die Ergebnisse in Deinem Fall ja auch für sich sprechen. Vorgesetzte, die ebenfalls ihr Thema lieben (und nachvollziehen können, dass jemand gerne der Sache zuliebe noch eine Schleife mehr als zum reinen "Durchkommen" nötig einlegt), werden GERADE darauf stehen.
Und denkfaule Pragmatiker, die den Tagestrend für die Ideallinie halten, werden intuitiv immer das anarchische Element hinter dieser Haltung spüren... und (für sich persönlich sogar zurecht!) von einer Zusammenarbeit Abstand nehmen. Vom Endergebnis aus betrachtet dürfte das auch zu Deinem eigenen Vorteil sein. Ich meine: Was hättest Du von einem Arbeitgeber, der bei all seinem Tun in extrem simplen Schemata gefangen ist? Glaubst Du, dass man bei so jemandem innovativ und/oder unkonventionell arbeiten könnte? Das dauert meist ein bisschen länger als das besinnungslose Runterbrettern des gut abgehangenen Standards...
Ich würde das Thema "Studiendauer/-stil/-ergebnis" ganz klar als Selektionstool im BEIDERSEITIGEN Interesse sehen...
Und denkfaule Pragmatiker, die den Tagestrend für die Ideallinie halten, werden intuitiv immer das anarchische Element hinter dieser Haltung spüren... und (für sich persönlich sogar zurecht!) von einer Zusammenarbeit Abstand nehmen. Vom Endergebnis aus betrachtet dürfte das auch zu Deinem eigenen Vorteil sein. Ich meine: Was hättest Du von einem Arbeitgeber, der bei all seinem Tun in extrem simplen Schemata gefangen ist? Glaubst Du, dass man bei so jemandem innovativ und/oder unkonventionell arbeiten könnte? Das dauert meist ein bisschen länger als das besinnungslose Runterbrettern des gut abgehangenen Standards...
Ich würde das Thema "Studiendauer/-stil/-ergebnis" ganz klar als Selektionstool im BEIDERSEITIGEN Interesse sehen...
Ich habe in einem arbeitsplatztechnisch gesehen wesentlich problematischeren Bereich ein längeres Studium als du hingelegt. Ich bin in noch keinem Vorstellungsgespräch auf die Studiendauer angesprochen worden, dabei habe ich selbst für meinen Bereich, in dem das fast zum guten Ton gehört, übermäßig lang studiert.