Konstrukteurin Bewerbungsschreiben für Maschinenbau

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Label
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Konstrukteurin Bewerbungsschreiben für Maschinenbau

Beitrag von Label »

Hallo liebe Foris,

ich bin soooo eingerostet beim Bewerbungenschreiben. Insbesondere die Einleitung bereitet mir Kopfschmerzen.
Dieses Schreiben ist zwar schon weg, aber das Problem ist immer das selbe (Seite zu klein). So gehe ich vor (kann ich da was weg lassen oder tauschen ohne dass es negativ aufstößt?):

1. Einleitung
2. Derzeitiges (Bin 1,5 Jahre raus wg. Reha usw)
3. Letzte Tätigkeit
4. Berufsbildung
5. Satzweise Dinge aus meiner bisherigen Tätigkeit rauspicken so dass möglichst alle Punkte der Stellenausschreibung abgedeckt sind

übrig bleibt pflichtmäßigesblablablatollpatschiganeinandergereiht.

Fertig, Abschicken.

Mein Hauptproblem ist (seit 2010 Betriebsmittel, Vorrichtungen und Anlagen, viel Automatisierungstechnik, zuletzt selbst komplette Budget- und Projektverantwortung vom eig. Projektverantwortlichen übertragen bekommen nach "Traineeprogramm" - aber nur techn. Zeichnerin) ich möchte nicht zu dick auftragen und falsche Vorstellungen wecken, mich aber auch nicht unter Wert verkaufen. Ich habe das Gefühl dass ich es nicht schaffe inhaltlich meine fachliche Basis zu vermitteln. Vielleicht auch weil ich nicht sicher bin wo ich stehe, da ich nie Feedback erhielt....
Ich freue mich also, wenn mir hier jmd. sagen kann wie das Anschreiben wirkt.

Ihre Aufgaben:
Erstellung von Konstruktionsunterlagen im Bereich Sondermaschinen- und Anlagenbau
Erstellung von Detail- und Baugruppenzeichnungen für Betriebsmittel
Durchführung von 3D-Modellierung und Zeichnungsableitung
Durchführung von Änderungskonstruktionen
Berücksichtigung Form- und Lagetoleranzen
Techn. Dokumentation

Anforderungsprofil:
Konstrukteur (m/w) Maschinenbau
Erfahrung SolidWorks und/oder einem 3D CAD System
Selbstständige, strukturierte, analytische, zielgerichtete Arbeitsweise
Sprache Englisch

Sehr geehrter Herr XXX,

mit der Zielsetzung stets einfache, pfiffige und wirtschaftliche Lösungen für technische
Aufgabenstellungen zu finden bin ich bereits seit 2010 im konstruktiven Bereich tätig.

Derzeit bin ich auf der Suche nach einem Arbeitsplatz der mir anspruchsvolle Aufgaben und die
Zusammenarbeit mit einem motivierten Team bietet.

Zuletzt war ich in der Abteilung Konstruktion für alle projektumfassenden Tätigkeiten von Spezifikation
bis Serienbetreuung von Montagevorrichtungen und –anlagen zuständig.

Ich verfüge über eine sehr erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zur Technischen Zeichnerin –
Maschinen- und Anlagentechnik. Zusätzlich besuchte ich mit gutem Erfolg das Berufskolleg.

Aufgrund einer sehr umfangreichen Verbundausbildung mit der XXX GmbH bringe ich einen
routinierten Umgang mit den CAD Programmen Pro/Engineer und SolidWorks 2013 mit. Zudem
arbeitete ich während eines Traineeprogrammes u. a. in der Abteilung Qualitätssicherung – wobei ich
hier gesammelte Erfahrung und Fachwissen stets qualitätssteigernd in meine Arbeit miteinfließen
lasse. Die Erstellung von strukturierten Konstruktionsunterlagen ist für mich unerlässlich um die
optimale Fertigung und einen zügigen Projektfortschritt zu gewähren. Auch erste Auslandserfahrung
durch ein vierwöchiges Praktikum in Großbritannien möchte ich gerne gewinnbringend in meine Arbeit
für Ihr Unternehmen miteinbringen.

Selbstverständlich vereinbare ich gerne einen oder mehrere Tage zur Probearbeit mit Ihnen.

Ich freue mich darauf Sie bei einem persönlichen Gespräch kennen zu lernen!

Mit freundlichen Grüßen,

XXXX
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FRAGEN
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Re: Konstrukteurin Bewerbungsschreiben für Maschinenbau

Beitrag von FRAGEN »

Hallo Label!

Ich denke, dass Du erstens beste Voraussetzungen für eine wirklich gute Bewerbung mitbringst... und Deine bisherige auch leicht noch deutlich verbessern kannst.
Label hat geschrieben:Insbesondere die Einleitung bereitet mir Kopfschmerzen.
Hier wäre es wohl die Individualisierung entscheidend - also für jede Stelle einen Aufhänger zu finden, der besonders gut zu DIESER passt. Bei dem hier geposteten Beispiel kann ich den Zusammenhang zwischen Inserat und Einleitung überhaupt nicht erkennen.
Label hat geschrieben:Dieses Schreiben ist zwar schon weg, aber das Problem ist immer das selbe (Seite zu klein).
Ich weiss ja nicht um wie viel die Seite zu klein ist - aber verschärft wird das Problem auf jeden Fall durch die Vielzahl der "1-Satz-Absätze". Du hast wesentlich mehr Leerzeilen, als Du mit ca. 3 Absätzen eigentlich haben müsstest. Inwieweit Schriftart/-grösse, Zeilenabstand und sonstiges Layout hier hereinspielen, weiss ich nicht. Sicher ist nur: Der wirklich lesenswerte Inhalt ist definitiv nicht umfangreicher, als er sein dürfte...
Label hat geschrieben:1. Einleitung
2. Derzeitiges (Bin 1,5 Jahre raus wg. Reha usw)
3. Letzte Tätigkeit
4. Berufsbildung
5. Satzweise Dinge aus meiner bisherigen Tätigkeit rauspicken so dass möglichst alle Punkte der Stellenausschreibung abgedeckt sind
Ich würde mir hier nicht zu viele Randbedingungen von vornherein aufzwingen lassen. Auswahl und Gewichtung der wesentlichsten Punkte hängen m. E. immer stark von der konkreten Zielstelle ab.
Label hat geschrieben:ich möchte nicht zu dick auftragen und falsche Vorstellungen wecken, mich aber auch nicht unter Wert verkaufen. Ich habe das Gefühl dass ich es nicht schaffe inhaltlich meine fachliche Basis zu vermitteln. Vielleicht auch weil ich nicht sicher bin wo ich stehe, da ich nie Feedback erhielt...
Auch diesbezüglich hilft Dir die Ausschreibung ja sehr. Du musst da ganz genau hinsehen, um ein Gefühl für das zu bekommen, was denen am Allerwichtigsten ist. Und DAS musst Du dann bestmöglich abdecken mit allem, was Du hast. Wenn Du Dich darauf beschränkst und dabei so präzise wie möglich bist, kannst Du eigentlich weder zu dick auftragen, noch Dich unter Wert verkaufen. Ganz wichtig: Es geht nicht darum, quasi allgemein aufzuzählen, was Du alles bist und kannst...
Label hat geschrieben:mit der Zielsetzung stets einfache, pfiffige und wirtschaftliche Lösungen für technische Aufgabenstellungen zu finden bin ich bereits seit 2010 im konstruktiven Bereich tätig.
Wie gesagt: Ich sehe hier nicht den Bezug zum Inserat... und "konstruktiver Bereich" klingt gleich verdächtig, wenn eine konkrete Qualifikation gefordert ist. Von "Bereichen" reden nämlich üblicherweise immer die, denen eine richtige Ausbildung fehlt.
Label hat geschrieben:Derzeit bin ich auf der Suche nach einem Arbeitsplatz der mir anspruchsvolle Aufgaben und die Zusammenarbeit mit einem motivierten Team bietet.
Das ist eine komplette Nullaussage. Ein Satz ohne Inhalt und jeweils eine Leerzeile davor und dahinter. Möglich, dass dessen Streichung Dein Platzproblem schon löst?
Label hat geschrieben:Zuletzt war ich in der Abteilung Konstruktion für alle projektumfassenden Tätigkeiten von Spezifikation bis Serienbetreuung von Montagevorrichtungen und –anlagen zuständig.
Das klingt so, als wärst Du die gesamte Abteilung gewesen?!?
Label hat geschrieben:Ich verfüge über eine sehr erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zur Technischen Zeichnerin – Maschinen- und Anlagentechnik.
Das ist natürlich eine wichtige Information, weil es die härteste Voraussetzung der Ausschreibung ist. Die gehört für mich eigentlich noch weiter nach vorne - wobei sie vielleicht nicht gleich einen ganzen Satz "belegen" muss. "Technische Zeichnerin / Maschinen- und Anlagentechnik" muss fallen... könnte m. E. aber gleich mit einer weiterführenden Information verbunden werden.
Label hat geschrieben:Zusätzlich besuchte ich mit gutem Erfolg das Berufskolleg.
Was heisst das? Und was genau war das greifbare Ergebnis?
Label hat geschrieben:Aufgrund einer sehr umfangreichen Verbundausbildung mit der XXX GmbH bringe ich einen routinierten Umgang mit den CAD Programmen Pro/Engineer und SolidWorks 2013 mit.
Ist das jetzt ein dritter Punkt oder einer der beiden schon genannten? Und hat das Thema "Verbundausbildung" etwas mit den Programmen zu tun?
Label hat geschrieben:Zudem arbeitete ich während eines Traineeprogrammes u. a. in der Abteilung Qualitätssicherung – wobei ich hier gesammelte Erfahrung und Fachwissen stets qualitätssteigernd in meine Arbeit miteinfließen
lasse.
Auch das hat nicht direkt mit der Ausschreibung zu tun, oder? Unabhängig davon: "Qualitätsicherung qualitätssteigernd einfliessen lassen"... so etwas nannte meine Grundschullehrerin "die Katze mit der Katze erklären". Diesen schönen Ausspruch habe ich niemals vergessen... ;-)
Label hat geschrieben:Die Erstellung von strukturierten Konstruktionsunterlagen ist für mich unerlässlich um die optimale Fertigung und einen zügigen Projektfortschritt zu gewähren.
Möglich, dass Du damit etwas Wichtiges meinst... aber der Satz als solcher ist momentan ebenfalls hart an der Nullaussage. Wenn es etwas Wichtiges (und im Sinne des Inserats Wesentliches) wäre: Was wäre das?
Label hat geschrieben:Auch erste Auslandserfahrung durch ein vierwöchiges Praktikum in Großbritannien möchte ich gerne gewinnbringend in meine Arbeit
für Ihr Unternehmen miteinbringen.
Hier sehe ich ebenfalls nicht wirklich, worauf Du hinaus willst. Willst Du damit Deine englischen Sprachkenntnisse deutlich machen? Dann wäre der Punkt an sich natürlich gut - könnte m. E. aber viel fokussierter kommen. Das Wichtige aus Sicht Deines Lesers (halt die "Fachsprache" als Ergbnis) muss man sich bei dieser Formulierung nämlich beinahe dazu denken... ;-)
Label hat geschrieben:Selbstverständlich vereinbare ich gerne einen oder mehrere Tage zur Probearbeit mit Ihnen.
Why that? Das ist ein Angebot, was üblicherweise jemand macht, bei dem es berechtigte Zweifel an der Befähigung gibt. Das sehe ich bei Dir nicht. Bei Dir sollte vom spontanen Eindruck her eigentlich alles bestens sein - sodass solch ein ungefragtes Entgegenkommen fast schon verdächtig wirkt... so nach dem Motto: "Gibt es da doch einen Haken, den ich übersehen habe?" ;-)

Ganz nebenbei ein weiterer Absatz, den man des Platzproblems halber streichen könnte... ;-)
Label
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Beitrag von Label »

Danke Dir schon mal für Deine Hilfe :)
Label
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Beitrag von Label »

Puh, hab ne Weile gebraucht aber jetzt bin ich soweit :)
Label hat Folgendes geschrieben:
Insbesondere die Einleitung bereitet mir Kopfschmerzen
.


Hier wäre es wohl die Individualisierung entscheidend - also für jede Stelle einen Aufhänger zu finden, der besonders gut zu DIESER passt. Bei dem hier geposteten Beispiel kann ich den Zusammenhang zwischen Inserat und Einleitung überhaupt nicht erkennen.
Was gehört denn Inhaltlich in die Einleitung? Das beste Argument für Betriebsmittel/Sondermaschinen finde ich immer unkonventionellen Einfallsreichtum, da man oft schon ziemlich knifflige Aufgaben in möglichst kurzer Zeit so preiswert und simpel wie möglich lösen können muss.


Label hat Folgendes geschrieben:
ich möchte nicht zu dick auftragen und falsche Vorstellungen wecken, mich aber auch nicht unter Wert verkaufen. Ich habe das Gefühl dass ich es nicht schaffe inhaltlich meine fachliche Basis zu vermitteln. Vielleicht auch weil ich nicht sicher bin wo ich stehe, da ich nie Feedback erhielt...
Auch diesbezüglich hilft Dir die Ausschreibung ja sehr. Du musst da ganz genau hinsehen, um ein Gefühl für das zu bekommen, was denen am Allerwichtigsten ist. Und DAS musst Du dann bestmöglich abdecken mit allem, was Du hast. Wenn Du Dich darauf beschränkst und dabei so präzise wie möglich bist, kannst Du eigentlich weder zu dick auftragen, noch Dich unter Wert verkaufen. Ganz wichtig: Es geht nicht darum, quasi allgemein aufzuzählen, was Du alles bist und kannst...
Für mich ein wichtiger Punkt - ich muss nicht alles aufzählen was ich bin oder kann. Allerdings geht meine Überlegung auch ein wenig in die Richtung zu sagen, also zwischen den Zeilen "Hey, Erfahrung hab ich aber viel mehr - die bekommt ihr mit mir als Bonus auch - die Bewerbung ist interessant bitte sieh Lebenslauf u. Zeugnisse an.
Label hat Folgendes geschrieben:
Derzeit bin ich auf der Suche nach einem Arbeitsplatz der mir anspruchsvolle Aufgaben und die Zusammenarbeit mit einem motivierten Team bietet.
Das ist eine komplette Nullaussage. Ein Satz ohne Inhalt und jeweils eine Leerzeile davor und dahinter. Möglich, dass dessen Streichung Dein Platzproblem schon löst?
Wenn es nicht "verpflichtend" ist etwas zur derzeitigen Situation zu sagen sicherlich gut zu streichen, würde auch ein Absatzproblem lösen. Mir sind aber die anspruchsvollen Aufgaben und ein gut funktionierendes, motiviertes Team ein wichtiges persönliches Anliegen. Es ist mir auch wichtig, dass der AG das gleich weiß. Würde ich dann vielleicht an anderer Stelle mit rein packen.
Label hat Folgendes geschrieben:
Zuletzt war ich in der Abteilung Konstruktion für alle projektumfassenden Tätigkeiten von Spezifikation bis Serienbetreuung von Montagevorrichtungen und –anlagen zuständig.
Das klingt so, als wärst Du die gesamte Abteilung gewesen?!?
Nicht die Abteilung Konstruktion, da ich lediglich für die Betriebsmittel für Prüfung/Fertigung/Montage der eigentlichen Produkte des mittelständischen Automobilzulieferers zuständig war. Hätte es aber auch auf Papier eine Abteilung Betriebsmittel gegeben (wie es hätte sein müssen) so wäre ich diese gewesen. Arbeitsabläufe- und beschreibungen, feste Organisation der Schnittstellen usw. fiel alles unter mein Aufgabengebiet.
Label hat Folgendes geschrieben:
Zusätzlich besuchte ich mit gutem Erfolg das Berufskolleg.
Was heisst das? Und was genau war das greifbare Ergebnis?

Label hat Folgendes geschrieben:
Aufgrund einer sehr umfangreichen Verbundausbildung mit der XXX GmbH bringe ich einen routinierten Umgang mit den CAD Programmen Pro/Engineer und SolidWorks 2013 mit.
Ist das jetzt ein dritter Punkt oder einer der beiden schon genannten? Und hat das Thema "Verbundausbildung" etwas mit den Programmen zu tun?
Das greifbare Ergebnis ist dass die 1. Hälfte des Fachwissens eines Industrietechnikers durch das BK Zeugnis nachweislich bereits besser als gut vorhanden ist.
(Es gibt, und das nach meinem Kenntnisstand noch immer nur hier in der Region, die Möglichkeit für Industrie- u. Zerspanungsmechaniker sowie techn. Zeichner die Ausbildung verkürzt, mit Besuch des BK's und erlangen der FHreife durch Zusatzunterricht zu absolvieren. Mit Option eines Stipendiums bei ausgezeichnetem Abschluss vor der IHK, um dann den Industrietechniker (nur noch die 2. Hälfte durch das BK) anzuschließen.)

Die xxx GmbH ist ein hochangesehenes Unternehmen mit ~6000 MA hier am Standort. Beleg für die Arbeit mit einem der CAD Programme. Wer dieses bedienen kann wird auch sofort geschätzt, da es den Ruf hat äh.. eine eher nicht intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche zu haben. Und dass wirklich sehr gute Schulungen in den verschiedensten Bereichen stattgefunden haben ist durch Erwähnen der Firma sofort klar.
Label hat Folgendes geschrieben:
Zudem arbeitete ich während eines Traineeprogrammes u. a. in der Abteilung Qualitätssicherung – wobei ich hier gesammelte Erfahrung und Fachwissen stets qualitätssteigernd in meine Arbeit miteinfließen
lasse.

Auch das hat nicht direkt mit der Ausschreibung zu tun, oder? Unabhängig davon: "Qualitätsicherung qualitätssteigernd einfliessen lassen"... so etwas nannte meine Grundschullehrerin "die Katze mit der Katze erklären". Diesen schönen Ausspruch habe ich niemals vergessen... Winken

Das ist mein Bezug zu den Form- und Lagetoleranzen, soll sagen ->bei der Festlegung orientiere ich mich an der Praxis, habe ja viel live Erfahrung.

Den Katzenspruch mag ich und muss darüber nachdenken.
Aber wäre denn nicht auch denkbar, dass ich mir rudimentärstes Grundwissen zugelegt habe, um die firmeninternen Belange zu kennen. Das hieße ja dann noch lange nicht, dass das meine Konstruktion in irgendeiner Weise beeinflusst. (Wegen der Beobachtung vieler Kollegen finde ich diesen Gedankengang einfach sehr wichtig. Meinst Du der entfällt außerhalb meiner letzten Firma??^^)
Label hat Folgendes geschrieben:
Die Erstellung von strukturierten Konstruktionsunterlagen ist für mich unerlässlich um die optimale Fertigung und einen zügigen Projektfortschritt zu gewähren.
Möglich, dass Du damit etwas Wichtiges meinst... aber der Satz als solcher ist momentan ebenfalls hart an der Nullaussage. Wenn es etwas Wichtiges (und im Sinne des Inserats Wesentliches) wäre: Was wäre das?
Sie fordern das Erstellen von Konstruktionsunterlagen und eine strukturierte Arbeitsweise. Beides ist/war für mich immer selbstverständlich. Außerdem sage ich, dass ich selbstständig am erfolgreichen Projektverlauf mitwirke. Auch Selbstständigkeit wird verlangt. Wollte das hübsch formulieren.
Label hat Folgendes geschrieben:
Auch erste Auslandserfahrung durch ein vierwöchiges Praktikum in Großbritannien möchte ich gerne gewinnbringend in meine Arbeit
für Ihr Unternehmen miteinbringen.
Hier sehe ich ebenfalls nicht wirklich, worauf Du hinaus willst. Willst Du damit Deine englischen Sprachkenntnisse deutlich machen? Dann wäre der Punkt an sich natürlich gut - könnte m. E. aber viel fokussierter kommen. Das Wichtige aus Sicht Deines Lesers (halt die "Fachsprache" als Ergbnis) muss man sich bei dieser Formulierung nämlich beinahe dazu denken... Winken
Ja das mit den Sprachkenntnissen kann man natürlich deutlich schöner herausstellen. Hatte was mit Platzmangel und Zeitdruck zu tun :D


Label hat Folgendes geschrieben:
Selbstverständlich vereinbare ich gerne einen oder mehrere Tage zur Probearbeit mit Ihnen.

Why that? Das ist ein Angebot, was üblicherweise jemand macht, bei dem es berechtigte Zweifel an der Befähigung gibt. Das sehe ich bei Dir nicht. Bei Dir sollte vom spontanen Eindruck her eigentlich alles bestens sein - sodass solch ein ungefragtes Entgegenkommen fast schon verdächtig wirkt... so nach dem Motto: "Gibt es da doch einen Haken, den ich übersehen habe?" Winken

Ganz nebenbei ein weiterer Absatz, den man des Platzproblems halber streichen könnte... Winken
Unter meinem Abschlusszeugnis steht nur für den berufl. Werdegang alles gute und weiterhin viel Erfolg. Finde das zu Unrecht sehr abschätzig und habe das Gefühl das ausgleichen zu müssen. Außerdem bin ich 1,5 Jahre raus.
Es war dort firmenpolitisch etwas im Argen und man wollte gerne Abfindungen sparen, auf nicht so faire Weise. Ich hab mich halt gewehrt. Daher rührt der nicht so begeistere Abschiedsgruß...
Im Allgemeinen habe ich zwar ordentliche Zeugnisse, die hätten aber mit Leichtigkeit wertschätzender formuliert werden können und einige Tätigkeiten sind auch nicht aufgeführt. Das ist bei dieser Firma allerdings eher üblich....

Du hast mir wirklich ein paar sehr gute Fragen gestellt die mir helfen da auf den Kern zu kommen und ein besseres Anschreiben zu verfassen!

Danke Dir :))))
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Ich hatte ja vorher schon einen guten Eindruck von Dir - und jetzt noch einen viel besseren. Das Kernproblem (wenn man in solch einem harmlosen Fall davon reden möchte) scheint mir zu sein, dass Du Deine Argumente immer ganz besonders unkonventionell verpacken möchtest... und Dir dabei manchmal der Wald zwischen den Bäumen verloren geht... ;-)

Ich fand hier jedenfalls jede Deiner Erklärungen viel einleuchtender als die Bewerbungsformulierungen selbst. Ich weiss nicht, wie viel Sinn es jetzt noch hat, diese alte Bewerbung quasi "posthum" noch zu verbessern... aber vor Deiner nächsten würde es sicher helfen, wenn Du den Entwurf vorab hier posten würdest. Keinesfalls sollte die Konsequenz darin bestehen, von jetzt an auf jegliche persönliche Formulierung zu verzichten und nur noch (wie es so viele tun) einfach geistlos die entsprechenden Inseratspassagen zu wiederholen. Dass Du das niemals tust, spricht ausdrücklich für Dich! Du solltest dabei nur darauf achten, dass die Prioritätenfolge korrekt bleibt: Die maximale Aufmerksamkeit immer auf das Wichtigste, das weniger Wichtige entsprechend weniger prominent...
Label hat geschrieben:Was gehört denn Inhaltlich in die Einleitung? Das beste Argument für Betriebsmittel/Sondermaschinen finde ich immer unkonventionellen Einfallsreichtum, da man oft schon ziemlich knifflige Aufgaben in möglichst kurzer Zeit so preiswert und simpel wie möglich lösen können muss.
Was wäre denn der Gegensatz zu Sondermaschinen? Und sind Betriebsmittel nicht noch einmal etwas völlig anderes? Ich kenne mich da gar nicht aus...
Label hat geschrieben:Allerdings geht meine Überlegung auch ein wenig in die Richtung zu sagen, also zwischen den Zeilen "Hey, Erfahrung hab ich aber viel mehr - die bekommt ihr mit mir als Bonus auch
Das ist natürlich nachvollziehbar - kann aber auch nach hinten losgehen. Es könnte z. B. bedeuten, dass Du Dich mit der tatsächlich zu vergebenden Aufgabe schnell langweilen wirst... oder einer dieser Aufgabe entsprechenden Bezahlung (oder dem zugehörigen Status als Person) nicht zufrieden wärst. Jeder dieser Punkte könnte dazu führen, dass Du Dich relativ schnell anderweitig umsiehst... und man mit dem ganzen Besetzungsverfahren von vorn beginnen könnte...
Label hat geschrieben:Mir sind aber die anspruchsvollen Aufgaben und ein gut funktionierendes, motiviertes Team ein wichtiges persönliches Anliegen. Es ist mir auch wichtig, dass der AG das gleich weiß. Würde ich dann vielleicht an anderer Stelle mit rein packen.
Anders gesagt: Du formulierst hier explizite Ausschluss-Kriterien von Deiner Seite? Das ist ungewöhnlich und gewagt... aber bei einer sehr guten Bewerberin mit vielen Möglichkeiteen vielleicht möglich.
Label hat geschrieben:Arbeitsabläufe- und beschreibungen, feste Organisation der Schnittstellen usw. fiel alles unter mein Aufgabengebiet.
Du scheinst tatsächlich ein interessanter Fall zu sein - wie Du ja selbst schon gesagt hattest: In der Praxis qualifizierter als auf dem Papier. Damit kann man natürlich leicht durch die klassischen Suchraster fallen. Nur so für den Hinterkopf: Vielleicht wäre es in solch einem Fall auch interessant, Initiativbewerbungen zu verfassen, in denen Du quasi von Dir aus ein massgeschneidertes Jobprofil entwirfst... als rechte Hand eines Abteilungsleiters o. ä...
Label hat geschrieben:Das greifbare Ergebnis ist dass die 1. Hälfte des Fachwissens eines Industrietechnikers durch das BK Zeugnis nachweislich bereits besser als gut vorhanden ist.
Deine Ausbildung als Technische Zeichnerin würde auf diesem Wege quasi noch die halbe Ausbildung eines "richtigen" Technikers beinhalten? Meinst Du, das ist bei Euch allgemein bekannt? Ich hätte es so nicht aus dem Anschreiben herausgelesen...
Label hat geschrieben:Unter meinem Abschlusszeugnis steht nur für den berufl. Werdegang alles gute und weiterhin viel Erfolg.
Was vermisst Du denn da?
Label
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Registriert: 03.04.2013, 22:43

Beitrag von Label »

Verbessern wohl nicht, ist aber ein super Einstieg für das Nächste. Muss sehen dass ich es schaffe mich etwas mehr von der Stange auszudrücken und ohne dem Konstruktionsleiter Dinge zu erklären die für ihn selbstverständlich sind aber die Argumentation trotzdem schlüssig für z.B. auch den Personaler ist...

,Was wäre denn der Gegensatz zu Sondermaschinen?
Es gibt Maschinen die in Serie produziert werden (z.B. Land- oder Werkzeugmaschinen). Die werden auch erstmal entwickelt, erprobt bevor sie in Serie gehen.

Wenn es aber z.B. eine teilautomatisierte Fertigungsstraße braucht um Komponenten von oben genannten Maschinen herzustellen, dann diese nur genau 1x. Das macht dann der Sondermaschinenbau. Der hat Zeit zwischen "hey wir wissen jetzt was u. wie viel wir produzieren" und "wir gehen in Serie" (wobei man da schon fertig sein muss) ;)
...die Sache mal grob umrissen.
Und sind Betriebsmittel nicht noch einmal etwas völlig anderes? Ich kenne mich da gar nicht aus...
Betriebsmittel können alles mögliche sein, das sind im groben Sinn Investitionen, Dinge für die Geld ausgegeben wird aber nicht zum Kunden gehen. Werkzeuge, Messmittel, die von oben angeschaffte Sondermaschine, Türschilder.

Worum es in der Stelle geht sind konstruktive Eigenleistungen. Zumeist was in der Produktion benötigt wird, von Lehren und Normteilspendern bis hin zu ganzen Montagelinien kann das umfassen. Auch Versuchsaufbaute sind da mit drin.
Es könnte z. B. bedeuten, dass Du Dich mit der tatsächlich zu vergebenden Aufgabe schnell langweilen wirst... oder einer dieser Aufgabe entsprechenden Bezahlung (oder dem zugehörigen Status als Person) nicht zufrieden wärst.
Das ist leider in den meisten Fällen tatsächlich so :shock: Muss wohl sehen dass ich auch die passende Stelle finde...
Anders gesagt: Du formulierst hier explizite Ausschluss-Kriterien von Deiner Seite? Das ist ungewöhnlich und gewagt... aber bei einer sehr guten Bewerberin mit vielen Möglichkeiteen vielleicht möglich.
Ausschluss-Kriterien klingt so hart.
Ich finde feste Werte sollte jeder nennen dürfen, ganz unabhängig von Bildungsstand. Man möchte ja auch für eine Firma arbeiten die zu einem passt - anders herum möchte die Fa. MA die passen und weitestgehend die selben Werte vertreten. Ist also für beide Seiten von Vorteil wenn sie wissen woran sie sind.

Label hat Folgendes geschrieben:
Arbeitsabläufe- und beschreibungen, feste Organisation der Schnittstellen usw. fiel alles unter mein Aufgabengebiet.
möchte das nicht überbewerten, das war in einem absolut unorganisierten 60 Mann Betrieb und es herrschte gerade Ausnahmezustand.
Vielleicht wäre es in solch einem Fall auch interessant, Initiativbewerbungen zu verfassen, in denen Du quasi von Dir aus ein massgeschneidertes Jobprofil entwirfst... als rechte Hand eines Abteilungsleiters o. ä...
darüber habe ich schon nachgedacht und die Idee ist interessant. Mein Abschlusszeugnis würde auf so eine rechte Hand Sache passen :)
Das versuche ich auf jeden Fall :))
Deine Ausbildung als Technische Zeichnerin würde auf diesem Wege quasi noch die halbe Ausbildung eines "richtigen" Technikers beinhalten? Meinst Du, das ist bei Euch allgemein bekannt? Ich hätte es so nicht aus dem Anschreiben herausgelesen...
Ja aber bekannt ist das nicht. Bevor ich das einem AG so sagen würde müsste ich erstmal mit der Schule telefonieren um auch klar abgrenzen zu können in welchen Bereichen was schon da ist und was noch fehlt.
Ansonsten ist anhand meiner Zeugnisse nachvollziehbar, dass ich immer mehr Aufgaben übertragen bekam und ja folglich auch entsprechend Fachwissen da sein muss sonst könnte man diese ja gar nicht erledigen.
Label hat Folgendes geschrieben:
Unter meinem Abschlusszeugnis steht nur für den berufl. Werdegang alles gute und weiterhin viel Erfolg.

Was vermisst Du denn da?
die Wünsche für den persönlichen Werdegang :)

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