Liebe Leser,
mich würde einmal die Meinung anderer zu folgendem Thema interessieren:
Ich hatte mich in den letzten Zügen meiner Masterarbeit auf Jobs beworben. Jedoch hatte ich nach einigen Monaten leider kein Glück einen Job in meinem Wunschfachbereich zu finden. Nach einigen erfolglosen Bewerbungen änderte ich meine Strategie und bewarb ich mich auch auf Stellen, die nur marginal mit meinem Fachgebiet zu tun haben (getreu dem Motto: Hauptsache erst mal irgendeinen Job nach dem Studium). Bereits nach der zweiten Bewerbung hatte ich überraschenderweise Erfolg. Da ich damals keine weiteren Alternativen hatte (und auch keine finanziellen Reserven), nahm ich das Job-Angebot an. Allerdings hatte ich damals schon etwas Bauchweh mit dem Job, da mir die Tätigkeit nicht wirklich zusagte und ich mich damit auch kaum identifizieren konnte. Ich startete mit gesundem Optimismus in den Job und redete mir ein, dass ich mir dadurch zumindest Knowhow aus einem anderen Fachbereich aneignen kann und dass der Job letztlich nur ein Sprungbrett für den nächsten sei.
Mittlerweile arbeite ich nun ziemlich genau 3 Jahre in diesem Job und ich spüre einfach jeden Tag, dass ich in diesem Job total fehl am Platze bin und undbedingt ein Wechsel erfolgen muss. Ich muss zugeben, dass der Kollegenzusammenhalt und die Arbeitsatmosphäre größtenteils wirklich gut sind. Aber die Tätigkeit und die Arbeitsbedingungen empfinde ich mittlerweile einfach nur sinnfrei, langweilig und unerträglich, sodass ich fast jeden Tag mit Bauchschmerzen und total demotiviert zur Arbeit gehe. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich meine Zeit mit etwas verschwende, dass mir überhaupt keinen Spaß macht und mich überhaupt nicht fachlich vorran bringt. Insgesamt belastet mich die Situation psychisch sehr - nicht erst seit der Corona-Krise.
Nun bin ich in der Situation, dass ich seit knapp 1.5 Jahren verzweifelt versuche wieder in meinem Wunschfachbereich Fuß zu fassen. Seitdem bin ich mit meinen bisherigen Bewerbungen des öfteren auf das Problem gestoßen, dass die Arbeitserfahrung meiner aktuellen Tätigkeit scheinbar leider keine große Gewichtung erfährt bzw. einfach nicht relevant ist. Sprich, ich falle scheinbar durchs Raster, da ich keine spezifische Arbeitserfahrung für die Jobs habe, auf die ich mich bewerbe bzw. in denen ich gerne arbeiten würde. Z.B. wenn ich mich auf Jobs bewerbe, bei denen ausdrücklich praktische Erfahrungen in der Handhabung von bestimmer Software oder einfach nur spezifische Erfahrung in dem Fachbereich, gesucht werden. Hier kann ich leider nicht punkten. Das wurde mir bisher ein paar Mal so ein bisschen "durch Blume" gesagt, nachdem ich explizit nachgefragt hatte. Leider beschränken sich meine Arbeitserfahrungen in meinem studierten Fachbereich nur auf Erfahrungen während meines Master-Studiums und eines 3 monatigen Praktikums.
In den letzten Wochen habe ich mich immer wieder bei dem Gedanken ertappt, dass ich mich auf alle möglichen Jobs bewerben könnte, die auch nur halbwegs in mein Profil passen. Nur damit ich von meinem aktuellen Job wegkomme...
Wie würdet Ihr in meiner Situation verfahren? Sollte ich versuchen nochmal ein längeres Praktikum in meinem Fachbereich zu machen?
Oder sollte ich eventuell sogar einfach kündigen und die 3 Monate Sperre in Kauf nehmen?
Ich freue mich über Tipps und Anregungen!
EDIT:
----------
Ich spiele auch noch mit einem anderen Gedanken: wäre es legitim sich z.B. auf eine Stelle zu bewerben, die etwas mehr meinem Profil entspricht und (sofern das Ganze in ein Jobangebot mündet) diese Zeit zu nutzen, um mich während dieser Zeit nach noch besseren Stellen umzuschauen? Quasi als Übergangs- oder Zwischenlösung für einen kurzen Zeitraum (oder so lange wie es eben dauert etwas noch besseres zu finden). Problematisch wäre dann bei diesem "Vorgehen" - wie erklärt man in der nächsten Bewerbung die kurze Zeit der Anstellung, sofern man nur ein paar Monate angestellt war?
Jobwechsel in ursprüngliches Fachgebiet gelingt nicht
Re: Jobwechsel in ursprüngliches Fachgebiet gelingt nicht
Es ist leider so, dass KNow How aus dem Studium auf dem Arbeitsmarkt eine relativ kurze Halbwertszeit hat. INNsofern kann es durchaus sein, dass dir die drei Jahre angelastet werden. Ein Praktikum würde ich an deiner Stelle nicht machne, das sähe komisch im Lebenslauf aus und würde dir ncit wirklich helfen.
Ich kenne ja deine Bewerbungen nicht. Aber könnte es sein, dass die drei Jahre nach dem Studium einfach einen zu breiten Raum einnehmen? Deine Argumnettaion sollte ohne diese drei Jahre auskommen, es sei denn, du ziehst daraus Argumente für deine Einstellung. Aber grundsätzlich sollte deine Bewerbung zukunftsgewandt und stellenbezogen sein, nicht rückwärtsgewandt. Also: Wo will ich hin? Nicht: Wovon will ich weg?
Ich kenne ja deine Bewerbungen nicht. Aber könnte es sein, dass die drei Jahre nach dem Studium einfach einen zu breiten Raum einnehmen? Deine Argumnettaion sollte ohne diese drei Jahre auskommen, es sei denn, du ziehst daraus Argumente für deine Einstellung. Aber grundsätzlich sollte deine Bewerbung zukunftsgewandt und stellenbezogen sein, nicht rückwärtsgewandt. Also: Wo will ich hin? Nicht: Wovon will ich weg?
Re: Jobwechsel in ursprüngliches Fachgebiet gelingt nicht
Danke für deine Rückmeldung. Was würdest du in meinem konkreten Fall tun? Erst mal in dem Job weiterarbeiten und hoffen, dass ich möglichst bald den Wechsel schaffe? Ich persönlich sehe meine aktuelle Arbeit einfach nur als Belastung und Zeitverschwendung - und würde am liebsten einfach nur kündigen. Vielleicht klappt es ja eher, wenn ich mit dem Rücken zur Wand stehe...TheGuide hat geschrieben: ↑08.03.2021, 16:57 Es ist leider so, dass KNow How aus dem Studium auf dem Arbeitsmarkt eine relativ kurze Halbwertszeit hat. INNsofern kann es durchaus sein, dass dir die drei Jahre angelastet werden. Ein Praktikum würde ich an deiner Stelle nicht machne, das sähe komisch im Lebenslauf aus und würde dir ncit wirklich helfen.
Ich kenne ja deine Bewerbungen nicht. Aber könnte es sein, dass die drei Jahre nach dem Studium einfach einen zu breiten Raum einnehmen? Deine Argumnettaion sollte ohne diese drei Jahre auskommen, es sei denn, du ziehst daraus Argumente für deine Einstellung. Aber grundsätzlich sollte deine Bewerbung zukunftsgewandt und stellenbezogen sein, nicht rückwärtsgewandt. Also: Wo will ich hin? Nicht: Wovon will ich weg?
Bisher habe ich meine Bewerbungen so verfasst, dass ich speziell mein Studium und mein Studienschwerpunkt in den Fokus rückte. Meine aktuelle Position hatte nur einen geringen Anteil - mit der Argumentation, dass ich z.B. praktische Arbeitserfahrung im Bereich Projektmanagement, Verfassen von Berichten/Gutachten, sammeln konnte.
Ich tue mir eben sehr schwer meine Knowhow des Studiums so zu verkaufen, dass es für den potentiellen neuen AG interessant ist. Ich könnte beispielsweise einen speziellen Software-Kurs belegen, um einen offiziellen Nachweis zu haben, dass ich zumindest Grund- bzw. erweiterte Kenntnisse der Software habe, die oftmals gefordert werden. Dadurch würde ich zwar keine tiefgreifende praktische Erfahrung bekommen, aber wäre zumindest etwas weiter als bisher. Der Kurs kostet allerdings ~ 1300€. Aber vielleicht wäre es sinnvoll investiertes Geld.
Re: Jobwechsel in ursprüngliches Fachgebiet gelingt nicht
Sagen wir mal so: Jeder Monat, den du in die Rentenversicherung einzahlst, wird sich für dich auszahlen. Wenn du aber unglücklich bist, ist das psychisch verlorene Zeit. Insofern kann ich dir nicht sinnvoll raten, es bleibt bei deinem Dilemma.
Ich kann höchstens auf deine Bewerbung schauen, ob die überzeugend ist.
Ich kann höchstens auf deine Bewerbung schauen, ob die überzeugend ist.