➡ Jobwechsel: Gehen oder bleiben? ✔
➡ Jobwechsel: Gehen oder bleiben? ✔
Ich bin nicht sicher, was ich jetzt machen sollte.
Ich arbeite seit 7 Monaten in der Unternehmensberatung. Es war schon eine Leistung, dass ich den Job bekommen habe - bin zwar promoviert und sonst auch sehr gut ausgebildet, habe aber ein brotloses Fach studiert, nach dem man sprichwörtlich zum Taxifahrer wird.
Mit Kunden verstehe ich mich extrem gut. Sie sind normalerweise von meiner Leistung begeistert. Ich höre nur das Beste über mich.
Mit meinen Vorgesetzten bei Projekten und im Büro verstehe ich mich aber eher schlecht. Das Unternehmen ist hierarchisch, man muss sich einschleimen um weiter zu kommen. Vielleicht liegt es sogar ein wenig an meinen Erfolgen mit Kunden, dass man mir unbedingt zeigen will, wie unwichtig ich bin. Und ich finde es schwierig, den Mund zu halten wenn man mir z.B. unterstellt, ich habe einen Fehler gemacht wenn das nicht der Fall ist. Ich habe das Gefühl, es ist unwahrscheinlich, dass ich nur durch meine Leistungen weiterkomme. Aber ich will so bald wie möglich befördert werden.
Was soll ich machen? Schon jetzt nach einer neuen Stelle suchen? Meine Arbeit als Beraterin dazu nutzen, mir bei einem der Kunden eine feste Stelle zu finden?
Andererseits passt die Arbeit als Beraterin extrem gut zu mir. Ich genieße es, Probleme zu lösen, kreativ arbeiten zu müssen, mich ständig in neue Themen einarbeiten zu müssen. Ich hatte noch nie eine Stelle, die so gut zu mir gepasst hat.
Ich arbeite seit 7 Monaten in der Unternehmensberatung. Es war schon eine Leistung, dass ich den Job bekommen habe - bin zwar promoviert und sonst auch sehr gut ausgebildet, habe aber ein brotloses Fach studiert, nach dem man sprichwörtlich zum Taxifahrer wird.
Mit Kunden verstehe ich mich extrem gut. Sie sind normalerweise von meiner Leistung begeistert. Ich höre nur das Beste über mich.
Mit meinen Vorgesetzten bei Projekten und im Büro verstehe ich mich aber eher schlecht. Das Unternehmen ist hierarchisch, man muss sich einschleimen um weiter zu kommen. Vielleicht liegt es sogar ein wenig an meinen Erfolgen mit Kunden, dass man mir unbedingt zeigen will, wie unwichtig ich bin. Und ich finde es schwierig, den Mund zu halten wenn man mir z.B. unterstellt, ich habe einen Fehler gemacht wenn das nicht der Fall ist. Ich habe das Gefühl, es ist unwahrscheinlich, dass ich nur durch meine Leistungen weiterkomme. Aber ich will so bald wie möglich befördert werden.
Was soll ich machen? Schon jetzt nach einer neuen Stelle suchen? Meine Arbeit als Beraterin dazu nutzen, mir bei einem der Kunden eine feste Stelle zu finden?
Andererseits passt die Arbeit als Beraterin extrem gut zu mir. Ich genieße es, Probleme zu lösen, kreativ arbeiten zu müssen, mich ständig in neue Themen einarbeiten zu müssen. Ich hatte noch nie eine Stelle, die so gut zu mir gepasst hat.
Machoclub oder Stutenbissigkeit?
Du bist erst sieben Monate da, also versuch noch ein wenig auszuhalten. Nimm die Vorwürfe nicht persönlich, prüfe ob sie stimmen und wenn nicht: Du hast zwei Ohren: zum einen rein, zum anderen... Zu kurz in einem Unternehmen zu bleiben kommt halt einfach nicht gut. Aber bevor es auf deine Gesundheit geht, zieh rechtzeitig den Schlussstrich (und nimm deine Kunden mit )
Du bist erst sieben Monate da, also versuch noch ein wenig auszuhalten. Nimm die Vorwürfe nicht persönlich, prüfe ob sie stimmen und wenn nicht: Du hast zwei Ohren: zum einen rein, zum anderen... Zu kurz in einem Unternehmen zu bleiben kommt halt einfach nicht gut. Aber bevor es auf deine Gesundheit geht, zieh rechtzeitig den Schlussstrich (und nimm deine Kunden mit )
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Den Vorschlag von The Guide finde ich extrem gut. Ich würde sagen, ein Jahr Betriebszugehörigkeit ist normalerweise das absolute Minimum, wenn man die Probezeit überstanden hat. Aber es hindert Dich ja niemand daran, jetzt schon mal zu schauen, wie die Konkurrenz so da steht, ob die suchen und wie da Bezahlung und Klima sind. Und klar, die Kunden mitnehmen ist ein kleines Schmankerl zum Schluss.
Re: ➡ Jobwechsel: Gehen oder bleiben? ✔
Mal unabhängig davon, dass man von derart schnellen Beförderungen auch unter günstigeren Umständen selten hört: Halte ich ausgerechnet diesen Vorsatz in Deiner Situation für besonders ungünstig... eigentlich fast schon für den ungünstigsten, auf den Du überhaupt kommen könntest. Mit diesem Fokussieren auf die quasi materialisierte Anerkennung gerade derer, die genau das am wenigsten wollen, ist die Frustration ja beinahe unausweichlich! Wenn man mal davon ausgeht, dass man gerade als Berufsanfänger mit *eigentlich* ungünstiger Jobprognose auf keinem Fall früher als nach einem Jahr gehen sollte (besser definitiv deutlich später!)... würde ich mir an Deiner Stelle für dieses Jahr auf jeden Fall erreichbare Ziele setzen... und insbesondere solche, deren Erreichen in MEINER Hand liegt! Dinge, die mir keiner nehmen kann, solange ich alles richtig mache... anstatt den gefühlten Wert meiner Arbeit und Person ohne Not in die Hand von Leuten zu legen, deren Motivation eine völlig andere ist.max444 hat geschrieben:Ich habe das Gefühl, es ist unwahrscheinlich, dass ich nur durch meine Leistungen weiterkomme. Aber ich will so bald wie möglich befördert werden.
Ich würde unter keinen Umständen irgendeine Form von Anerkennung von meinen Vorgesetzten erwarten - und mich stattdessen komplett auf Festigung und Vertiefung meines Fachwissens sowie der Aussenkontakte konzentrieren. Im Idealfall wirst Du gewissermassen an Deinen Vorgesetzten vorbei zur Expertin in der Szene...
Dieses brotlose Fach würde mich aber jetzt mal interessieren. Auch damit kann man in seinem Fachgebiet Arbeit finden.
Wer in einer Unternehmensberatung anfängt, kennt die Arbeitsbedingungen. Ausnahmen gibt es immer. Hierarchien, (unberechtigte) Kritik und ein eher schlechtes Verhältnis zu Kollegen scheinen mir aber eher Marginalien zu sein; vor allem im Vergleich mit den Pluspunkten. Was du machen sollst, hängt von sehr vielen Faktoren ab, die auch noch einer näheren Erläuterung bedürfen.
Wer in einer Unternehmensberatung anfängt, kennt die Arbeitsbedingungen. Ausnahmen gibt es immer. Hierarchien, (unberechtigte) Kritik und ein eher schlechtes Verhältnis zu Kollegen scheinen mir aber eher Marginalien zu sein; vor allem im Vergleich mit den Pluspunkten. Was du machen sollst, hängt von sehr vielen Faktoren ab, die auch noch einer näheren Erläuterung bedürfen.
Re: ➡ Jobwechsel: Gehen oder bleiben? ✔
Das ist nicht ganz so. Mir hat mal am Anfang gesagt, dass ich schon bald befördert werden könne.FRAGEN hat geschrieben:
Mal unabhängig davon, dass man von derart schnellen Beförderungen auch unter günstigeren Umständen selten hört: Halte ich ausgerechnet diesen Vorsatz in Deiner Situation für besonders ungünstig...
Ich will hier nicht zu viel von mir verraten, es stimmt aber, dass ich trotz meines Studienfaches sehr gute Voraussetzungen mitgebracht habe. Objektiv ist mein Lebenslauf im Vergleich zu den Lebensläufen von den anderen, die auf derselben Stufe arbeiten sehr gut. Und ja, ich kann es beurteilen, bei uns sind LL öffentlich zugänglich.
Und der Studienfach wird bald keine Rolle spielen: Ich mach noch gleichzeitig ein Zweitstudium, diesmal in einem sehr lukrativen Fach.
Danke für die Antwort. Der Kunde, bei dem ich jetzt bin hat schon erwähnt, er würde mich gerne "kaufen". Aber ich meinte damals, ich wolle in der Unternehmensberatung bleiben.TheGuide hat geschrieben:Machoclub oder Stutenbissigkeit?
Du bist erst sieben Monate da, also versuch noch ein wenig auszuhalten. Nimm die Vorwürfe nicht persönlich, prüfe ob sie stimmen und wenn nicht: Du hast zwei Ohren: zum einen rein, zum anderen... Zu kurz in einem Unternehmen zu bleiben kommt halt einfach nicht gut. Aber bevor es auf deine Gesundheit geht, zieh rechtzeitig den Schlussstrich (und nimm deine Kunden mit )
Mal davon abgesehen, hat mein Chef beim Kunden selbst vor, das Unternehmen in wenigen Monaten zu verlassen. Und sonst kennt man mich da nicht so gut.
Eher ein Machoclub. Wenn 8 Personen (7 Männer und ich) am Tisch sitzen und am Anfang des Treffers alle von dem Projektmanager mit ihrem Vor- und Nachnamen vorgestellt werden, nur ich mit meinem Vornamen, obwohl ich genauso lange wie die anderen auch an diesem Projekt arbeite, frage ich mich, ob ich etwas falsch verstehe, ob das normal ist.
Zuletzt geändert von max444 am 18.05.2016, 18:28, insgesamt 2-mal geändert.
Naja, Pluspunkte. Du meinst wahrscheinlich das Geld. Aber als Junior verdiene ich noch nicht so viel. Deswegen will ich auch schnell befördert werden.Romanum hat geschrieben: Wer in einer Unternehmensberatung anfängt, kennt die Arbeitsbedingungen. Ausnahmen gibt es immer. Hierarchien, (unberechtigte) Kritik und ein eher schlechtes Verhältnis zu Kollegen scheinen mir aber eher Marginalien zu sein; vor allem im Vergleich mit den Pluspunkten. Was du machen sollst, hängt von sehr vielen Faktoren ab, die auch noch einer näheren Erläuterung bedürfen.
Ich höre hier immer nur "befördert, befördert, befördert" (d. h. zwischen den Zeilen "ich, ich, ich")... und erwähne das nur deshalb, weil ich mir vorstellen könnte, dass Du ein Denken und Trachten dieser Art auch im wirklichen Leben ausstrahlst. Und wenn dem so sein sollte... solltest Du Dich m. E. nicht über gefühlte "Notwehr"-Reaktionen von Leuten mit älteren "Rechten" wundern. Ich meine: Du bist dort gerade einmal seit 7 Monaten. Was sollen denn Leute sagen, die einen vergleichbaren Job seit Jahren gut machen und noch nicht befördert worden sind? Das müssten ja geradezu Heilige sein, wenn sie sich nicht über Gelegenheiten freuen würden, Dir eins auszuwischen... oder zumindest genüsslich dabei zuzusehen. Nach Deinen letzten Postings bin ich überzeugter denn je, dass Du allen Beteiligten (Dir selbst am meisten) einen grossen Gefallen tun würdest, wenn Du die ganze Sache etwas ruhiger und freundlicher angingst...
Da habe ich eine andere Meinung. Freundlich, optimistisch, motiviert und hilfsbereit war ich am Anfang. Die anderen waren das nicht, so dass ich meinen Enthusiasmus auch verliert habe.FRAGEN hat geschrieben:Ich höre hier immer nur "befördert, befördert, befördert" (d. h. zwischen den Zeilen "ich, ich, ich")... und erwähne das nur deshalb, weil ich mir vorstellen könnte, dass Du ein Denken und Trachten dieser Art auch im wirklichen Leben ausstrahlst. Und wenn dem so sein sollte... solltest Du Dich m. E. nicht über gefühlte "Notwehr"-Reaktionen von Leuten mit älteren "Rechten" wundern. Ich meine: Du bist dort gerade einmal seit 7 Monaten. Was sollen denn Leute sagen, die einen vergleichbaren Job seit Jahren gut machen und noch nicht befördert worden sind? Das müssten ja geradezu Heilige sein, wenn sie sich nicht über Gelegenheiten freuen würden, Dir eins auszuwischen... oder zumindest genüsslich dabei zuzusehen. Nach Deinen letzten Postings bin ich überzeugter denn je, dass Du allen Beteiligten (Dir selbst am meisten) einen grossen Gefallen tun würdest, wenn Du die ganze Sache etwas ruhiger und freundlicher angingst...
Ich versichere Dir aber, in der Branche ist das die Regel, nicht die Ausnahme.
Niemand arbeitet 12+ Stunden pro Tag, macht 1000+ Km pro Woche (ja, jede Woche...), verdient Peanuts einfach, weil er es mag. Und wenn man dazu einen Chef Idiot hat dann hofft man, dass man zumindest bald besser verdient.
Und ja, es geht ausschließlich um mich, um meine Perspektive. Ich sehe keinen Grund mich um mein Unternehmen zu kümmern, warum auch. Wenn meine Kunden mich nicht akzeptieren würden, würde mein Unternehmen keine Sekunde überlegen bevor man mir meine Kündigung einreichen würde. Ich halte meine Überlegungen übrigens nicht für "Egoismus" oder sonst was, sondern für "strategisches Denken". Ich habe den Job gekriegt, weil ich strategisch denken kann.
Übrigens, ich habe jetzt schnell durch die Abschiedsemails gegangen, die wir in den Letzten Monaten bekommen haben. Die Leute haben nach 17, 13 bzw. 11 Monaten gekündigt. Nicht so lange, oder?
➡ Jobwechsel: Gehen oder bleiben? ✔
Hallo zusammen,
ich stehe gerade vor der Frage, ob ich mein aktuelles Unternehmen verlassen soll. Vielleicht könnt ihr mir ein paar sinnvolle Ratschläge/Meinungen geben. Aus meinem Umfeld habe dazu konträre Meinungen. Ich bin gut qualifiziert, mein Profil ist gesucht, kann bei Bewerbung vermutlich zeitnah wechseln und ich habe mich vor 4 Jahren bewußt entschieden, in einem kleinen Unternehmen zu arbeiten aufgrund fairerer Arbeitsbedingungen.
Nun gestaltet sich die Lage (hat sich seit einem halben Jahr "zugespitzt") wie folgt:
Pro:
Die Praxis der nicht abfeierbaren Überstunden ist in meiner Branche bei großen, renommierten Unternehmen Gang und Gäbe, aber dort wird dies ganz klar und von vorneherein kommuniziert und natürlich haben die auch andere Benefits, u.a. höheres Grundgehalt. Allerdings auch den Nachteil des relativen (ggf auch nur vorübergehenden) Unbedeutendseins und Haifischmentalität. Interessanterweise wird bei Konfliktgesprächen seitens des Chefs immer wieder betont, dass es ja in den großen Gesellschaften auch nicht anders sein... ja, allerdings nur, was die Nachteile betrifft! Die Vorteile dieses kleinen Unternehmens suche nicht nur ich.
Nun denke ich mir: die selben Nachteile wie Druck, unfaires Agieren etc. kann ich auch bei einem großen Unternehmen haben, nur habe ich dann auch die Vorteile eines großen Unternehmens. Einzig positives ist mein Standing: die können zwar versuchen mich zu zwingen, aber wenn ich dagegen halte, werden sie de facto nicht viel machen können, weil ich für meinen aktuellen AG nicht ohne einen gewissen Verlust ersetzbar bin.
Wenn ich jetzt Bewerbungen rausschicke, dann wird das vermutlich zeitnah zu einem Angebot führen, jetzt ablehnen und dann in drei Monaten wieder ankommen, wäre nicht.
Was meint ihr dazu? Überwiegt der Vorteil des Jokers, dass sie nicht geringfügig auf mich angewiesen sind oder der tägliche Frust, dass dies für mich kein fairer Deal ist und ich mich nur ausgenutzt fühle?
ich stehe gerade vor der Frage, ob ich mein aktuelles Unternehmen verlassen soll. Vielleicht könnt ihr mir ein paar sinnvolle Ratschläge/Meinungen geben. Aus meinem Umfeld habe dazu konträre Meinungen. Ich bin gut qualifiziert, mein Profil ist gesucht, kann bei Bewerbung vermutlich zeitnah wechseln und ich habe mich vor 4 Jahren bewußt entschieden, in einem kleinen Unternehmen zu arbeiten aufgrund fairerer Arbeitsbedingungen.
Nun gestaltet sich die Lage (hat sich seit einem halben Jahr "zugespitzt") wie folgt:
Pro:
- - ich habe ein gutes Standing
- de facto bin ich wichtig und kann - mit mehr oder weniger schönen Methoden - meine Interessen durchsetzen
- ich komme mit den mir unterstellten Leuten, mit denen ich zusammen arbeite, gut aus
- man (der noch aktuelle Geschäftsführer) hat mich in meiner Zusatzqualifikation unterstützt, wofür ich diesem auch sehr dankbar bin
- aktuell habe ich quasi die 40h Woche, allerdings wird sich dies signifikant in ca. 60h auf Monate ändern
- - es wird einen Geschäftsführerwechsel geben und mit dem neuen, auch mir direkt vorgestellten komme ich weder fachlich noch persönlich noch mit seinem Führungsstil klar
- es wird am Personal gespart und offensichtlich notwendige Überstunden (d.h. Planstunden von 16h - 24h pro Tag) werden mir und auch allgemein nicht genehmigt mit der Begründung meiner Beförderung (die mit sehr geringer Gehaltserhöhung einher ging)
- es gibt keine realistischen Aufstiegschancen
- das Ziel/weitere Entwicklung des Unternehmens ist unklar (wobei es keine aktuelle Existenzbedrohung gibt), es dümpelt einfach vor sich hin bei sich reduzierendem Personal
- keine objektiven Beurteilungen (manipulativ variierend, je nach Intension der Geschäftsleitung)
- schlechte Stimmung beim gesamten Personal
- "Beschwerden" meinerseits, die aus meiner und der Sicht der leider nicht mehr lang aktuellen Geschäftsführung berechtigt sind, werden abgewimmelt
Die Praxis der nicht abfeierbaren Überstunden ist in meiner Branche bei großen, renommierten Unternehmen Gang und Gäbe, aber dort wird dies ganz klar und von vorneherein kommuniziert und natürlich haben die auch andere Benefits, u.a. höheres Grundgehalt. Allerdings auch den Nachteil des relativen (ggf auch nur vorübergehenden) Unbedeutendseins und Haifischmentalität. Interessanterweise wird bei Konfliktgesprächen seitens des Chefs immer wieder betont, dass es ja in den großen Gesellschaften auch nicht anders sein... ja, allerdings nur, was die Nachteile betrifft! Die Vorteile dieses kleinen Unternehmens suche nicht nur ich.
Nun denke ich mir: die selben Nachteile wie Druck, unfaires Agieren etc. kann ich auch bei einem großen Unternehmen haben, nur habe ich dann auch die Vorteile eines großen Unternehmens. Einzig positives ist mein Standing: die können zwar versuchen mich zu zwingen, aber wenn ich dagegen halte, werden sie de facto nicht viel machen können, weil ich für meinen aktuellen AG nicht ohne einen gewissen Verlust ersetzbar bin.
Wenn ich jetzt Bewerbungen rausschicke, dann wird das vermutlich zeitnah zu einem Angebot führen, jetzt ablehnen und dann in drei Monaten wieder ankommen, wäre nicht.
Was meint ihr dazu? Überwiegt der Vorteil des Jokers, dass sie nicht geringfügig auf mich angewiesen sind oder der tägliche Frust, dass dies für mich kein fairer Deal ist und ich mich nur ausgenutzt fühle?
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Hallo Kathi,
Mir gefällt deine Herangehensweise mit der Positiv-/Negativliste sehr gut. Sowas hilft häufig sehr gut, den Überblick über die meistens widerstreitenden Emotionen zu bekommen. Ich denke, um dir wirklich raten zu können, müsste man dich besser kennen und wissen, ob du eher der Typ bist, dem die zu erwartende Situation viel ausmacht oder nicht. Nicht jeder Mensch ist gleich (klar, Binsenweisheit) was für den einen eine willkommene Abwechslung im täglichen Trott ist, ist für andere eine Zumutung, weil es eine Unterbrechung der liebgewordenen Gleichförmigkeit ist. Aber zum Thema: ich kann dich gut verstehen, kenne auch Haifischbranchen und deren Vor- und Nachteile.
Aber wenn ich deinen Post so lese, dann denke ich, du hast die Entscheidung schon getroffen, traust deinem eigenen Urteil aber (noch) nicht. Ich lese da ehrlich gesagt nicht viel, weshalb man dir zum Bleiben raten könnte. Denn das, was du da schätzt, wird's nicht mehr geben, wenn deine Vermutung eintritt und das hört sich recht wahrscheinlich an. (Deinen "Joker" werte ich persönlich als nicht so gravierend ein, dass er auf lange Sicht was wert wäre. Sowas ist anstrengend einzusetzen und nutzt sich ab,)
Ich kann also nur sagen, wie ich es für mich entscheiden würde. Ich würde mir was anderes suchen, würde aber genau hinschauen wollen, wie haifischig die da so drauf sind. Denn da gibt's auch Unterschiede, das weißt du ja wahrscheinlich auch. Also hinschauen, soweit das möglich ist. Art und Weise des Bewerbungsprozesses sagen ja auch viel. Wechseln würde ich deshalb, weil es für mich sehr wichtig ist, dass ich in einem Umfeld arbeite, das so ähnlich tickt wie ich. Deine Mitarbeiter und Kollegen tun das vielleicht, aber der neue GF wird das Klima entscheidend verändern. Vielleicht ist das für den Großteil deiner Kollegen noch im akzeptablen bis aushaltbaren Bereich. Wenn ich deinen Post richtig interpretiere, ist es das für dich aber keinesfalls. Für mich ist das "ähnliche Ticken" also ähnliche Grundwerte wichtig, ich weiß aber auch von anderen, dass sie andere Prioritäten haben wie Arbeitszeit, Fahrzeit, Aussicht auf spätere Rente etc.
Bei dir kommt ja noch hinzu, dass du den neuen GF ständig am alten messen wirst, das kann man sich schlecht abgewöhnen.
Mir gefällt deine Herangehensweise mit der Positiv-/Negativliste sehr gut. Sowas hilft häufig sehr gut, den Überblick über die meistens widerstreitenden Emotionen zu bekommen. Ich denke, um dir wirklich raten zu können, müsste man dich besser kennen und wissen, ob du eher der Typ bist, dem die zu erwartende Situation viel ausmacht oder nicht. Nicht jeder Mensch ist gleich (klar, Binsenweisheit) was für den einen eine willkommene Abwechslung im täglichen Trott ist, ist für andere eine Zumutung, weil es eine Unterbrechung der liebgewordenen Gleichförmigkeit ist. Aber zum Thema: ich kann dich gut verstehen, kenne auch Haifischbranchen und deren Vor- und Nachteile.
Aber wenn ich deinen Post so lese, dann denke ich, du hast die Entscheidung schon getroffen, traust deinem eigenen Urteil aber (noch) nicht. Ich lese da ehrlich gesagt nicht viel, weshalb man dir zum Bleiben raten könnte. Denn das, was du da schätzt, wird's nicht mehr geben, wenn deine Vermutung eintritt und das hört sich recht wahrscheinlich an. (Deinen "Joker" werte ich persönlich als nicht so gravierend ein, dass er auf lange Sicht was wert wäre. Sowas ist anstrengend einzusetzen und nutzt sich ab,)
Ich kann also nur sagen, wie ich es für mich entscheiden würde. Ich würde mir was anderes suchen, würde aber genau hinschauen wollen, wie haifischig die da so drauf sind. Denn da gibt's auch Unterschiede, das weißt du ja wahrscheinlich auch. Also hinschauen, soweit das möglich ist. Art und Weise des Bewerbungsprozesses sagen ja auch viel. Wechseln würde ich deshalb, weil es für mich sehr wichtig ist, dass ich in einem Umfeld arbeite, das so ähnlich tickt wie ich. Deine Mitarbeiter und Kollegen tun das vielleicht, aber der neue GF wird das Klima entscheidend verändern. Vielleicht ist das für den Großteil deiner Kollegen noch im akzeptablen bis aushaltbaren Bereich. Wenn ich deinen Post richtig interpretiere, ist es das für dich aber keinesfalls. Für mich ist das "ähnliche Ticken" also ähnliche Grundwerte wichtig, ich weiß aber auch von anderen, dass sie andere Prioritäten haben wie Arbeitszeit, Fahrzeit, Aussicht auf spätere Rente etc.
Bei dir kommt ja noch hinzu, dass du den neuen GF ständig am alten messen wirst, das kann man sich schlecht abgewöhnen.
Hallo BlackDiamond,
danke für deine ausführliche Antwort Kann gut sein, dass ich meine Entscheidung eigentlich schon getroffen habe. Ich habe aber im Umfeld auch den Rat an mich gehört, mir zu überlegen, was ich Gutes in diesem Unternehmen habe. Denn bei einem neuen UN weiß man vorher idR nur, was auf dem Papier steht. Der Joker ist zumindest für die nächsten zwei Jahre gültig, wenn er auch durchgesetzt werden muss. Und könnte demnächst noch mehr wert sein, da mir eine Unterstellte heute gesagt hat, dass sie und damit auch ihr Wissen auf meinen Projekten sehr wahrscheinlich demnächst weg ist. Es herrscht auch im Allgemeinen Aufbruchstimmung.
Der Grund, wieso ich zögere (d.h. gezögert habe, s.u.) ist, dass das UN vor 3 Jahren ebenfalls in einer kritischen Situation war, ich mich aber entschied zu bleiben und dies auch definitiv nicht bereut habe. Allerdings im Speziellen durch die Förderung des alten GF und sein wirklich faires Verhalten. Ich habe auch in dieser Zeit sehr viel gearbeitet (allerdings mit der Mgkt des Abfeierns) und eben v.a. auch, weil ich an eine Verbesserung geglaubt habe. Diese gab es auch, aber mE (und nicht nur aus meiner Sicht) ist der Zenit überschritten; der neue GF ist für diese Position mehrfach ungeeignet, Peterprinzip eben. Bezüglich der zu erwartenden Situation ist es so, dass ich Druck sehr wohl aushalten kann und weder mich noch die mir Unterstellten versklaven werde. Nur muss der Stress ja nicht sein, wenn es sich vermutlich dauerhaft nicht lohnt.
Ich kenne meine Prioritäten und für mich sind ebenfalls ähnliche Grundwerte (eigentlich) der entscheidende Punkt. Nur weiß ich auch, dass sich diese ändern können und das vor allem im kleinen Unternehmen. Tritt dieser Fall dann ein, dann fühle ich mich dort wesentlich schlechter gestellt als unter den Haien. Noch dazu kommt, dass kleine Unternehmen in der Regel wirtschaftlich weniger stabil aufgestellt sind als große. Und dass man - wenn es crasht - von den großen wieder besser weg kommt.
Auch kenne ich die Abstufungen der verschiedenen Haifischzahngrößen und von den fiesesten allgemein bekannten lasse ich die Finger. Da kann das Schmerzensgeld noch so groß sein
Ausserdem habe ich mich im Bekanntenkreis mal umgehört... unter anderem über ein Unternehmen auf mittlerer Haifischstufe eingeschätzt, bei dem ein aktuell Angestellter extremst zufrieden ist, ein ehemaliger aber dringenst abrät. Nun ja, man muß sich seine eigene Meinung bilden und mit den Leuten mal reden und ich hab dann heute Mittag meinen CV freigegeben. Um Punkt 17:01 kam der Anruf, sie hätten drei Stellenangebote für mein Profil und ich soll sagen, zu welchem Vorstellungsgespräch ich möchte
Bin kritisch und gespannt, und hoffe das Beste!
danke für deine ausführliche Antwort Kann gut sein, dass ich meine Entscheidung eigentlich schon getroffen habe. Ich habe aber im Umfeld auch den Rat an mich gehört, mir zu überlegen, was ich Gutes in diesem Unternehmen habe. Denn bei einem neuen UN weiß man vorher idR nur, was auf dem Papier steht. Der Joker ist zumindest für die nächsten zwei Jahre gültig, wenn er auch durchgesetzt werden muss. Und könnte demnächst noch mehr wert sein, da mir eine Unterstellte heute gesagt hat, dass sie und damit auch ihr Wissen auf meinen Projekten sehr wahrscheinlich demnächst weg ist. Es herrscht auch im Allgemeinen Aufbruchstimmung.
Der Grund, wieso ich zögere (d.h. gezögert habe, s.u.) ist, dass das UN vor 3 Jahren ebenfalls in einer kritischen Situation war, ich mich aber entschied zu bleiben und dies auch definitiv nicht bereut habe. Allerdings im Speziellen durch die Förderung des alten GF und sein wirklich faires Verhalten. Ich habe auch in dieser Zeit sehr viel gearbeitet (allerdings mit der Mgkt des Abfeierns) und eben v.a. auch, weil ich an eine Verbesserung geglaubt habe. Diese gab es auch, aber mE (und nicht nur aus meiner Sicht) ist der Zenit überschritten; der neue GF ist für diese Position mehrfach ungeeignet, Peterprinzip eben. Bezüglich der zu erwartenden Situation ist es so, dass ich Druck sehr wohl aushalten kann und weder mich noch die mir Unterstellten versklaven werde. Nur muss der Stress ja nicht sein, wenn es sich vermutlich dauerhaft nicht lohnt.
Ich kenne meine Prioritäten und für mich sind ebenfalls ähnliche Grundwerte (eigentlich) der entscheidende Punkt. Nur weiß ich auch, dass sich diese ändern können und das vor allem im kleinen Unternehmen. Tritt dieser Fall dann ein, dann fühle ich mich dort wesentlich schlechter gestellt als unter den Haien. Noch dazu kommt, dass kleine Unternehmen in der Regel wirtschaftlich weniger stabil aufgestellt sind als große. Und dass man - wenn es crasht - von den großen wieder besser weg kommt.
Auch kenne ich die Abstufungen der verschiedenen Haifischzahngrößen und von den fiesesten allgemein bekannten lasse ich die Finger. Da kann das Schmerzensgeld noch so groß sein
Ausserdem habe ich mich im Bekanntenkreis mal umgehört... unter anderem über ein Unternehmen auf mittlerer Haifischstufe eingeschätzt, bei dem ein aktuell Angestellter extremst zufrieden ist, ein ehemaliger aber dringenst abrät. Nun ja, man muß sich seine eigene Meinung bilden und mit den Leuten mal reden und ich hab dann heute Mittag meinen CV freigegeben. Um Punkt 17:01 kam der Anruf, sie hätten drei Stellenangebote für mein Profil und ich soll sagen, zu welchem Vorstellungsgespräch ich möchte
Bin kritisch und gespannt, und hoffe das Beste!
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To verlängern or not to verlängern...
Ihr Guten!
Seit Januar diesen Jahres bin ich wieder beim Dienstleister. Nicht 100 % zufrieden, aber auch nicht richtig unzufrieden. Jetzt wollen sie von sich aus den Vertrag verlängern. Aber ich weiss nicht, ob ich das will...
Da angefangen habe ich, weil mein letzter AG seinen Versprechungen nicht nachkam, mein Team kaputt gemacht wurde (Mobbing) und weil ich nicht mehr die Verantwortung für den Dung anderer Leute haben wollte.
Der Dienstleister verspricht mir nix, ich habe kein festes Team und Verantwortung trage ich nur für meine Leistung. Und die ist gut bis sehr gut.
Arbeiten wollte ich nur in Teilzeit (steht auch so im Vertrag). Fakt ist, ich habe jede zweite Woche sechs Arbeitstage. Oft genug rette ich den Ruf der Firma, nachdem die jemanden zum Kunden geschickt haben, der sein Geld nicht wert ist.
Für diese Leistung (positive Kundenbeurteilungen inkl. ), für die zuverlässige Abrufbarkeit derselben und für die schlechtere Work-Life-Balance werde ich aber nicht angemessen bezahlt, finde ich.
Versuche ich jetzt zu pokern oder suche ich mir was anderes? Input, bitte! [/i]
Seit Januar diesen Jahres bin ich wieder beim Dienstleister. Nicht 100 % zufrieden, aber auch nicht richtig unzufrieden. Jetzt wollen sie von sich aus den Vertrag verlängern. Aber ich weiss nicht, ob ich das will...
Da angefangen habe ich, weil mein letzter AG seinen Versprechungen nicht nachkam, mein Team kaputt gemacht wurde (Mobbing) und weil ich nicht mehr die Verantwortung für den Dung anderer Leute haben wollte.
Der Dienstleister verspricht mir nix, ich habe kein festes Team und Verantwortung trage ich nur für meine Leistung. Und die ist gut bis sehr gut.
Arbeiten wollte ich nur in Teilzeit (steht auch so im Vertrag). Fakt ist, ich habe jede zweite Woche sechs Arbeitstage. Oft genug rette ich den Ruf der Firma, nachdem die jemanden zum Kunden geschickt haben, der sein Geld nicht wert ist.
Für diese Leistung (positive Kundenbeurteilungen inkl. ), für die zuverlässige Abrufbarkeit derselben und für die schlechtere Work-Life-Balance werde ich aber nicht angemessen bezahlt, finde ich.
Versuche ich jetzt zu pokern oder suche ich mir was anderes? Input, bitte! [/i]
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Für mich klingt es ein bisschen so, als würde die viele Arbeit Dich am Bewerben hindern? Falls das so ist, würde ich vielleicht versuchen, tatsächlich auf die Teilzeit zu bestehen. Dann müsstest Du allerdings wohl konsequenter die Zusatzschichten ablehnen - was nicht immer leicht ist, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Aber es lohnt sich.
Hallo katerfreitag,
ich würde auf jeden Fall verlängern und bei diesem Prozess hast du aus meiner Sicht zwei Optionen:
1. Ansprache deiner Kritikpunkte vor/bei der Verlängerung mit der Chance auf Besserung (mE unwahrscheinlich, da du kein Drohpotential hast, ohne welches aus meiner Erfahrung heutzutage nichts mehr geht) und dem Risiko, dass dir Steine für neue Bewerbungsgespräche in den Weg gelegt werden (denn man will ja eine kostengünstige & gute Kraft nicht verlieren und findet bei deinen Arbeitszeiten „gute“ Gründe, weswegen du immer anwesend sein musst/keine Zeit für ein Vorstellungsgespräch hast)
2. Erst mal verlängern und stillschweigend nach Drohpotential/neuer Stelle suchen. Gibt den Nachteil, dass du aktuell so weiterarbeiten musst… aber es gibt ja auch eine Arbeitnehmerkündigung (wie lange ist die in deinem Fall?) aber den Vorteil, dass keiner was ahnt (und da man dich nicht verlieren will bei gelegentlichen privaten Terminen kulanter ist). Und bei erfolgreichem Suchen hast du bessere Chancen auf Verhandlungen auf gleicher Ebene. Oder gleich einen besseren Job
Ich persönlich würde Option 2 nehmen. Bedenkzeit kannst du dir nehmen, aber die Frage ist: welche Alternativen hast du? Ohne diese kannst du dir auch die Zeit sparen und gleich den temporären Job verlängern mit ein wenig Planungssicherheit für dich (falls das für dich relevant ist). Denn an das Gute im Arbeitgeber glaube ich nicht mehr...
ich würde auf jeden Fall verlängern und bei diesem Prozess hast du aus meiner Sicht zwei Optionen:
1. Ansprache deiner Kritikpunkte vor/bei der Verlängerung mit der Chance auf Besserung (mE unwahrscheinlich, da du kein Drohpotential hast, ohne welches aus meiner Erfahrung heutzutage nichts mehr geht) und dem Risiko, dass dir Steine für neue Bewerbungsgespräche in den Weg gelegt werden (denn man will ja eine kostengünstige & gute Kraft nicht verlieren und findet bei deinen Arbeitszeiten „gute“ Gründe, weswegen du immer anwesend sein musst/keine Zeit für ein Vorstellungsgespräch hast)
2. Erst mal verlängern und stillschweigend nach Drohpotential/neuer Stelle suchen. Gibt den Nachteil, dass du aktuell so weiterarbeiten musst… aber es gibt ja auch eine Arbeitnehmerkündigung (wie lange ist die in deinem Fall?) aber den Vorteil, dass keiner was ahnt (und da man dich nicht verlieren will bei gelegentlichen privaten Terminen kulanter ist). Und bei erfolgreichem Suchen hast du bessere Chancen auf Verhandlungen auf gleicher Ebene. Oder gleich einen besseren Job
Ich persönlich würde Option 2 nehmen. Bedenkzeit kannst du dir nehmen, aber die Frage ist: welche Alternativen hast du? Ohne diese kannst du dir auch die Zeit sparen und gleich den temporären Job verlängern mit ein wenig Planungssicherheit für dich (falls das für dich relevant ist). Denn an das Gute im Arbeitgeber glaube ich nicht mehr...
Ich würde auch den Vertrag verlängern und stillschweigend nach einer neuen Stelle suchen, weil zurzeit einfach die Alternativen fehlen. Sich aus der Arbeitslosigkeit heraus erfolgreich zu bewerben ist deutlich schwieriger als wenn man noch einen Arbeitsplatz hat.XXKathiXX hat geschrieben:2. Erst mal verlängern und stillschweigend nach Drohpotential/neuer Stelle suchen. Gibt den Nachteil, dass du aktuell so weiterarbeiten musst… aber es gibt ja auch eine Arbeitnehmerkündigung (wie lange ist die in deinem Fall?) aber den Vorteil, dass keiner was ahnt (und da man dich nicht verlieren will bei gelegentlichen privaten Terminen kulanter ist). Und bei erfolgreichem Suchen hast du bessere Chancen auf Verhandlungen auf gleicher Ebene. Oder gleich einen besseren Job
Ich persönlich würde Option 2 nehmen. Bedenkzeit kannst du dir nehmen, aber die Frage ist: welche Alternativen hast du? Ohne diese kannst du dir auch die Zeit sparen und gleich den temporären Job verlängern mit ein wenig Planungssicherheit für dich (falls das für dich relevant ist). Denn an das Gute im Arbeitgeber glaube ich nicht mehr...
Ich muss voranschicken, dass ich auch nicht so ein Verhandlungsfachmann bin... aber in Deinem Fall könnte ich mir spontan ganz gut vorstellen, es einfach laufen zu lassen und GAR NICHTS zu sagen. Weder Forderungen zu stellen, noch abzulehnen, noch zuzusagen. Einfach im Geiste unserer früheren Lichtgestalt Franz B: "Schau' mer mal"...
Von Dir aus gar nichts sagen, wenn die kommen so etwas wie "Ich mache hier meinen Vertrag fertig... und dann sehen wir weiter..."... und wenn sie dann immer noch keine Ruhe geben sollten, so etwas wie "Dann machen Sie mir mal ein Angebot..."...
Wenn man dazu denn Näheres wissen möchte, solltest Du für Dich natürlich Deine Prioritäten geklärt haben. Also, ob Du lieber mehr Geld, mehr Zeit oder vielleicht grösseren Gestaltungsspielraum bei Deiner Tätigkeit hättest...
Von Dir aus gar nichts sagen, wenn die kommen so etwas wie "Ich mache hier meinen Vertrag fertig... und dann sehen wir weiter..."... und wenn sie dann immer noch keine Ruhe geben sollten, so etwas wie "Dann machen Sie mir mal ein Angebot..."...
Wenn man dazu denn Näheres wissen möchte, solltest Du für Dich natürlich Deine Prioritäten geklärt haben. Also, ob Du lieber mehr Geld, mehr Zeit oder vielleicht grösseren Gestaltungsspielraum bei Deiner Tätigkeit hättest...
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@Charlie Schmidt: Bingo! Du hast sehr genau erfasst, was ich nicht dingfest machen konnte... Meine Dispo hat mir im Vorgespräch übrigens etwas Ähnliches geraten - nachdem ich Ihr freundliches Angebot eines Vollzeit-Vertrags und mehr Verantwortung (bei nur geringfügig besserem Stundenlohn) schon nicht direkt abgelehnt, aber auch recht betont nicht angenommen habe
Mir geht es nicht primär ums Geld - ich bin da eher ökomäßig unterwegs: Nachhaltigkeit und Konsum-Infragestellen sind schon wichtig für mich. Aber eine gewisse Wertschätzung (hier gefällt mir aber der englische Ausdruck appreciation viel besser... ) motiviert mich halt auch mehr.
Mir geht es nicht primär ums Geld - ich bin da eher ökomäßig unterwegs: Nachhaltigkeit und Konsum-Infragestellen sind schon wichtig für mich. Aber eine gewisse Wertschätzung (hier gefällt mir aber der englische Ausdruck appreciation viel besser... ) motiviert mich halt auch mehr.
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Ich hatte deinen post gestern schon gelesen, hab mich aber erstmal rausgehalten, weil ich das Arbeiten bei einer Zeitarbeitsfirma nicht kenne. Ich finde es wichtig zu wissen, was dir wichtig ist. Jemand, für den Geld Prio 1 hat, wird dir einen anderen Rat geben als jemand, für den Anerkennung (das ist mMn die beste Übersetzung für appreciation und das, was du wahrscheinlich meinst) wichtig ist. Ich kann das gut verstehen, für mich ist Geld auch nicht alles, wenn es auch manchmal ein Teil der Anerkennung darstellt, quasi in einer anderen Währung. Aber ohne Anerkennung fühle ich mich auch ziemlich dahinwelkend.katerfreitag hat geschrieben:@Charlie Schmidt: Bingo! Du hast sehr genau erfasst, was ich nicht dingfest machen konnte... Meine Dispo hat mir im Vorgespräch übrigens etwas Ähnliches geraten - nachdem ich Ihr freundliches Angebot eines Vollzeit-Vertrags und mehr Verantwortung (bei nur geringfügig besserem Stundenlohn) schon nicht direkt abgelehnt, aber auch recht betont nicht angenommen habe
Mir geht es nicht primär ums Geld - ich bin da eher ökomäßig unterwegs: Nachhaltigkeit und Konsum-Infragestellen sind schon wichtig für mich. Aber eine gewisse Wertschätzung (hier gefällt mir aber der englische Ausdruck appreciation viel besser... ) motiviert mich halt auch mehr.
Ich möchte dir raten, das einzufordern, was dir wichtig ist. Wenns Anerkennung ist, dann sag das. Das kann dann trotzdem nicht jeder leisten, manche bringen einfach keine Anerkennung über die Lippen. Meist die, die insgeheim selbst dringend Anerkennung brauchen und nicht soviel kriegen, wie sie sich wünschen - aber das nur nebenbei.
Ich gehe gar nicht konform mit dem Vorposter, der/die sagte, man brauche Drohpotential. Wer glaubt, seine Wünsche und Ansprüche mit Drohungen durchsetzen zu müssen, wird sich immer wieder in Situationen (oder Unternehmen) finden, in dem auch entsprechend Druck auf ihn ausgeübt wird. Eine Zusammenarbeit ist immer eine Sache von Geben und Nehmen, wie das dann geschieht, liegt an den Beteiligten. Ich kann nur für mich sprechen: ich habe so gut wie nie Drohungen kennengelernt und hab doch schon einige Arbeitsjahre hinter mir. Klar, es gab Situationen, die ich als bedrohlich empfunden habe, aber das lag nie daran, dass mir eine Person willkürlich mit etwas gedroht hätte, sondern an Zwängen, die unausweichlich waren und quasi von "außen" kamen, wie Entscheidungen aufgrund von Wettbewerbsdruck, Zahlungsschwierigkeiten, Profitablität etc. Ich habe aber auch selbst nie gedroht. Dieses "ich lass mir mal ein Zwischenzeugnis ausstellen, damit signalisiere ich meinem Chef, dass ich unzufrieden bin und dann kann ja ER mal auf MICH zukommen" empfinde ich als ziemlich passiv-aggressiv. Gibt nicht wenige Chefs, die das auch so sehen und sowas einfach ignorieren. Macht die Situation dann auch nicht besser, aber Chefs sind auch nur Menschen, und wer mag es schon, wenn ihm unterschwellig gedroht wird? Ein klares Wort würde da viel verbessern.
Also wenn du was möchtest, sag es klar und deutlich. Wenn es Geld ist, sag es, wenn es Freizeit ist, sag es auch. Mach klare Ansagen. Nur wenn man weiß, was der Mitarbeiter will, kann man ihm helfen. Konkret: lehne ein solches Angebot wie oben beschrieben nicht nur ab, sondern sag klar und deutlich, was dir daran nicht gefällt. Machst du das nicht, läufst du Gefahr, dass du demnächst ein ähnliches wieder bekommst anstatt eines, das dir gefällt.
Auf jeden Fall alles Gute.