Job nach einem Monat kündigen? Wie begründen?

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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Malocher
Beiträge: 2
Registriert: 25.01.2016, 21:32

Job nach einem Monat kündigen? Wie begründen?

Beitrag von Malocher »

Hallo,

ich habe meine Ausbildung im Sommer letzten Jahres erfolgreich beendet und konnte im Ausbildungsbetrieb ein halbes Jahr befristet (Personalabbau) im gelehrten Beruf als Facharbeiter arbeiten.

Jetzt habe ich seit knapp einem Monat eine neue Stelle, die an und für sich sehr interessant ist.
Bevor ich angefangen habe dort zu Arbeiten, habe ich mich sehr auf die Arbeit sowie auch auf den Fahrtweg von gut einer Stunde gefreut, da ich normalerweise kein Problem mit langen Strecken habe und gerne Auto fahre.

Um mein Problem zu erklären, muss ich wohl vorwegsagen, dass ich meine Freizeit unter der Woche sehr schätze, gerne noch nach der Arbeit was unternehme und generell Abends ziemlich fit bin. Dies gehört irgendwie für mich dazu, um ein zufriedenes Arbeitsleben zu führen.

Mein Problem liegt jetzt an der Fahrt sowie meiner damit verbundenen Freizeit.
Es ist jetzt sogar schon ein paar Mal soweit gewesen, dass mir auf dem Fahrtweg morgens durch die Dunkelheit fast die Augen zugefallen sind, obwohl mir sonst immer 6-7 Stunden Schlaf locker gereicht haben. Meine alte Stelle war aber auch nur gute 15 Minuten entfernt.

Wenn ich noch früher Schlafen gehen würde, hätte ich so gut wir gar nichts von meinem Feierabend. Abends dann mal spontan auf ein Konzert gehen wäre dann nicht mehr drin.

Umziehen ist auch keine Option, da das Gehalt nicht für eine Wohnung am Arbeitsplatz reicht und auch wenn, wäre da sowenig los, dass ich meinen Feierabend auch nur mit langweilen verbringen würde.

Ich bin jetzt am überlegen, mich initiativ bei einer Firma zu bewerben, die deutlich näher dran ist. Zudem gefallen mir die auszuführenden Arbeiten dort auch besser.
Aber wie kann ich diesen plötzlichen Stellenwechsel im Anschreiben begründen? Sieht das nicht zudem im Lebenslauf so aus, als ob ich absolut nicht belastbar wäre? Ebenfalls hätte ich wahrscheinlich ein schlechtes Gewissen, da mein jetziger Arbeitgeber natürlich Kleidungs- und Schulungskosten für mich ausgegeben hat.

Mir gehts im Grunde nur darum mit Freude zur Arbeit zu fahren und auch den Feierabend genießen zu können. Dass ich morgens bei der Fahrt so extrem müde bin hätte ich nicht gedacht und macht mir echt Sorgen. Dementsprechend ist die Freude am Abend davor auch so gut wie dahin.

Es hat wirklich nichts mit dem Unternehmen an sich zutun!

Des weiteren muss ich aber auch im Hinterkopf behalten, dass ich eventuell schon im Herbst gerne Vollzeit mit einer Weiterbildung anfangen möchte, bedeutet dann müsste wieder gekündigt werden.

Ich hoffe mich kann hier jemand verstehen und mir seinen Rat geben.

LG
Romanum
Bewerbungshelfer
Beiträge: 8983
Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

Es ist jetzt sogar schon ein paar Mal soweit gewesen, dass mir auf dem Fahrtweg morgens durch die Dunkelheit fast die Augen zugefallen sind, obwohl mir sonst immer 6-7 Stunden Schlaf locker gereicht haben.

Es wird aber wohl nicht das gesamte Jahr über morgens bei der Hinfahrt Dunkelheit herrschen. Der Körper muss sich an die neuen Gegebenheiten auch erst gewöhnen. Das geht nicht immer so schnell.
Aber wie kann ich diesen plötzlichen Stellenwechsel im Anschreiben begründen? Sieht das nicht zudem im Lebenslauf so aus, als ob ich absolut nicht belastbar wäre?

Du hast vor allem auch keine Garantie, dass es bei einem neuen AG absolut positiv für dich läuft. Vielleicht werden dir andere Aufgaben versprochen, als du dann auch ausführen darfst. Oder die Vorgesetzten sind Choleriker, so dass du nach ein paar Wochen entnervt kündigst. Dann hättest du einen sehr schlechten Start ins Berufsleben.
Des weiteren muss ich aber auch im Hinterkopf behalten, dass ich eventuell schon im Herbst gerne Vollzeit mit einer Weiterbildung anfangen möchte, bedeutet dann müsste wieder gekündigt werden.

Wenn absehbar ist, dass du dann wieder mehr geplante Freizeit hättest, dann würde ich eher nicht zur Kündigung raten.
Aber wie kann ich diesen plötzlichen Stellenwechsel im Anschreiben begründen?

Die Argumentation für einen Stellenwechsel sollte immer bei der potentiellen Stelle mit den zugehörigen Aufgaben liegen.


Sieht das nicht zudem im Lebenslauf so aus, als ob ich absolut nicht belastbar wäre?

Ja, das könnte ein Leser u.a. denken.

In diesen Threads findest du auch schon einige Ideen für den Begründung eines Jobwechsels nach kurzer Zeit:

schnelle-jobwechsel---erneuten-wechselw ... 57579.html

mehrfachen-jobwechsel-in-kurzer-zeit-er ... 59041.html

stellenwechsel-innerhalb-kurzer-zeit-danke-t23785.html

formulierung-jobwechsel%2C-nach-kurzer- ... 56976.html

schneller-stellenwechsel-im-anschreiben ... 60859.html

job-nach-einem-monat-kuendigen%3F-wie-b ... 63009.html

jobwechsel-nach-einem-jahr-begruenden-- ... 51284.html
katerfreitag
Bewerbungshelfer
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Registriert: 20.12.2015, 15:18

Beitrag von katerfreitag »

Ich würde auch eher dazu tendieren, in dem Betrieb zu bleiben. An Deiner Stelle würde ich versuchen, meinen Tages rhythmus umzustellen.
nordlaender
Bewerbungshelfer
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Registriert: 04.12.2008, 22:16

Beitrag von nordlaender »

Ich würde abwarten, dein Biorythmus muss sich auch erstmal umstellen und deine innere Haltung (Feierabendgestaltung) ist aktuell, aufgrund der morgendlichen Müdigkeit auch nicht die beste.

Das sollte sich in den nächsten 3-6 Monaten eigendlich eingelaufen haben.
Aus diesem Grund würde ich nichts unternehmen.
Malocher
Beiträge: 2
Registriert: 25.01.2016, 21:32

Beitrag von Malocher »

Hallo,
vielen Dank für die Antworten! Komischerweise bin ich nur morgens so müde. Nachmittags bis spät Abends bin ich jetzt sehr fit. Das war damals beim anderen Arbeitgeber ab und zu andersherum :D

Da ich aber schon mal für einen Monat bei der Stelle gearbeitet habe, bei der ich mich bewerben würde, weiß ich, dass es mir dort Spaß macht und die Kollegen alle super sind!

Letztens kam ein jetziger Arbeitskollege auf mich zu und sagte, dass er das mit meiner Fahrt ja schon sehr lange findet und man dort im Unternehmen auch nicht die meiste Freizeit hat, da man oft spontan im Außendienst tätig ist für mehrere Tage/Wochen. Er sagte ebenfalls auf einmal von sich aus, dass ich mich ja bestimmt noch woanders bewerbe...

Ist alles nicht so einfach :D Vor allem mach ich mir Sorgen wegen meinem Lebenslauf und wie die Vorgesetzten drauf reagieren würden, wegen den bisherigen kosten...
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