Input wegen langer Arbeitsunfähigkeit und Kündigung sowie fehlendes Arbeitszeugnis

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
Antworten
Holly2021
Beiträge: 2
Registriert: 06.02.2023, 16:41

Input wegen langer Arbeitsunfähigkeit und Kündigung sowie fehlendes Arbeitszeugnis

Beitrag von Holly2021 »

Hallo liebe Community,

ich habe das Gefühl ich bewege mich in einem Kreisverkehr und brauche nun Input, um erstens den Kreisverkehr verlassen und zweitens endlich wieder klare Gedanken fassen zu können.

Folgendes Problem:

Meine Gesundheit zwang mich vor mehr als dreieinhalb Jahren in die gesundheitliche Zwangspause. In dieser Zeit wurde mir gekündigt. Nun besteht mein Problem darin, dass ich kein Arbeitszeugnis habe und seit dem Ausscheiden aus dem Unternehmen nun drei Jahre verstrichen sind. Ich bin zwar vor das Arbeitsgericht gegangen und habe einen protokollierten Vergleich aus dem hervorgeht, dass mir ein sehr gutes Arbeitszeugnis auszustellen ist. Ob ich mich darauf berufen kann, weiß ich jedoch nicht und um ehrlich zu sein, ist mir das recht unangenehm, nach der langen Zeit ein Arbeitszeugnis einzufordern.

Ich wollte mich kümmern, jedoch raubten mir meine Gesundheit und die "Brieffreunfschaften" mit sämtlichen Behörden die Kraft.

Was mir vorliegt, ist ein Zwischenzeugnis aus dem Jahr vor Beginn meiner Arbeitsunfähigkeit vor.

Meine Gedanken ratten wie eine Nähmaschine und ich weiß nicht, wie mir der Neustart ins Berufsleben gelingen und ich taktisch vorgehen soll.

Mich begleitet das Problem mit dem fehlenden Arbeitszeugnis.

Per se habe ich kein Problem damit zu sagen, dass ich lange Zeit erkrankt war und ich diese Zeit für die Wiederherstellung meiner Erwerbsfähigkeit benötigt habe - damit mir der berufliche Neuanfang und damit die Rückkehr in das Berufsleben wieder gelingt. Ich weiß auch nicht, wie ich die Lücke von drei Jahren erklären soll.

Vielleicht könnt ihr mir wieder auf den Weg bringen.

Ganz liebe Grüße
Benutzeravatar
TheGuide
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12803
Registriert: 12.07.2013, 12:44

Re: Input wegen langer Arbeitsunfähigkeit und Kündigung sowie fehlendes Arbeitszeugnis

Beitrag von TheGuide »

Holly2021 hat geschrieben: 07.02.2023, 12:15 und um ehrlich zu sein, ist mir das recht unangenehm, nach der langen Zeit ein Arbeitszeugnis einzufordern.
Du hast ein Recht auf ein Arbeitszeugnis, gegenüber dem ehem Arbeitgeber forderst du es natürlich freundlich ein. Aber statt ein schlechtes Gewissen zu haben, nach über drei Jahren noch ein Zeugnis einzufordern, sieh es mal so: du warst damals krank und dein Arbeitgeber hat dich nicht nur entlassen, sondern auch VERSÄUMT Dir das Zeugnis zu übermitteln. Hilft dir das, deine Bedenken zu schmälern?
Holly2021 hat geschrieben: 07.02.2023, 12:15Ich weiß auch nicht, wie ich die Lücke von drei Jahren erklären soll.
Ungefragt gar nicht. Schau in die Zukunft, nicht in die Vergangenheit. Nur wenn man dich explizit fragt, solltest du eine plausible Antwort haben.
Holly2021
Beiträge: 2
Registriert: 06.02.2023, 16:41

Re: Input wegen langer Arbeitsunfähigkeit und Kündigung sowie fehlendes Arbeitszeugnis

Beitrag von Holly2021 »

Dankeschön für die Antwort, TheGuide.

Da ich ganz fest davon ausgehe, dass die Lücke nicht unbeachtet bleiben wird, habe ich diese Thematik in meinem ersten Beitrag lieber mit aufgegriffen.

Ich habe mich mit meinem ehemaligen Arbeitgeber in Verbindung gesetzt und in Anlehnung meines Zwischenzeugnisses um die Ausstellung eines Arbeitszeugnisses gebeten :).

Was Bewerbungen betrifft, habe ich gelesen, dass die drei letzten Zeugnisse und natürlich Zeugnisse, die für die Stelle relevant sein könnten, beigefügt werden sollen.

Gibt es dahingehend Erfahrungen, die sich mit den Empfehlungen in etwa decken? Insgesamt habe ich fünf Arbeitszeugnisse zzgl. das Zwischenzeugnis vom letzten Arbeitgeber.

Natürlich schaue ich nach vorn - merke jedoch, dass unter der Erkrankung auch das Selbstbewusstsein leidet und Unsicherheiten aufkommen, die nun zu überwinden gilt. Parallel heißt es, mein Wissen hinsichtlich der Finanzbuchhaltung aufzufrischen, was wahrscheinlich in Form eines Praktikums sinnvoll wäre.
Benutzeravatar
TheGuide
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12803
Registriert: 12.07.2013, 12:44

Re: Input wegen langer Arbeitsunfähigkeit und Kündigung sowie fehlendes Arbeitszeugnis

Beitrag von TheGuide »

Holly2021 hat geschrieben: 13.02.2023, 16:38 Da ich ganz fest davon ausgehe, dass die Lücke nicht unbeachtet bleiben wird, habe ich diese Thematik in meinem ersten Beitrag lieber mit aufgegriffen.
Sie wird ganz sicher nicht unbemerkt bleiben. Aber wenn du zum VG eingeladen wirst, war die Lücke offensichtlich nicht das ausschlaggebende Argument. Fragen danach werden dazu dienen, deine Reaktion zu testen: wirst du nervös, wirkst du ehrlich? Deshalb bereite dich auf solche Fragen vor, aber habe keine Angst vor ihnen. nicht in jedem VG werden die dunklen Stellen des Lebenslaufs gnadenlos seziert. Meiner Erfahrung nach nur in knapp der Hälfte oder sogar weniger.

Chronische Erkrankungen (auch psychische) können im Übrigen ein Problem darstellen. Arbeitgeber wollen sich Leute mit chronischen oder wiederkehrenden Erkrankungen ungern ans Bein binden.

In vielen Bereichen herrscht z.Zt. Fachtkräftemangel. Wenn dein Bereich darunterfällt, dann hast du gute Chancen.
Antworten