Initiativbewerbung - Anschreiben

Eine initiative Bewerbung lohnt immer dann, wenn keine konkrete Stellenausschreibung vorliegt. Worauf ihr achten musst, ist Thema in diesem Forum.
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zitro
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Initiativbewerbung -Anschreiben- zwei Berufe und Krankheit

Beitrag von zitro »

Hallo!
Momentan habe ich überhaupt keinen Plan mehr, wie ich mich initiativ bewerben soll.
Ich bin knapp über 40 Jahre alt, nach meiner erste Ausbildung (Erzieherin) habe ich mehrere Jahre als Pädagogin gearbeitet und musste wegen Krankheit (burn-out!!) meine Tätigkeit aufgeben. Ich bekam eine Umschulung zur Bürokauffrau genehmigt und hab diese (zweite) Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Danach kam etwa 3 Jahre rein gar nichts, also außer einer mehrmonatige Auffrischungsmaßnahme im kaufm. Bereich, gabs keine Möglichkeit, Erfahrungen im zweiten Beruf zu bekommen. Ich bekam überhaupt keinen Fuß rein!
Dann hatte ich mich erneut als Pädagogin beworben und für etwa ein Jahr gearbeitet und musste erneut wieder wegen Krankheit (burnout) passen. War jetzt fast ein Jahr krankgeschrieben und soll mich laut Arbeitsvermittler initiativ als Bürogehilfin (maximal Teilzeit) oder auf andere Helfertätigkeiten bewerben.
Meine Frage: Wie gestalte ich ein Initiativanschreiben, besser gesagt, was schreibe ich wegen den gesundheitlichen Ausfällen und den Wechsel zwischen meinen zwei Berufen rein? Kann ich im Anschreiben ala "wegen Krankheit will ich doch im Büro arbeiten..."?
Wie sieht es bei anderen Helfertätigkeiten aus, was muss/darf/kann da rein? Über einen guten Tipp würd ich mich echt freuen!
Rhodus
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Beitrag von Rhodus »

Hallo zitro,

aus meiner beruflichen Tätigkeit weiss ich, was die Arbeitsvermittler sagen und wollen. Für sie ist es wichtig, ihren Kunden so schnell wie möglich zu vermitteln. Was dann daraus wird, ist nicht mehr sein Problem.

Für mich ist es zunächst wichtig, dass der Mensch seine berufliche Zufriedenheit findet. Deshalb erst einmal eine Gegenfrage, auch wenn es eigentlich unhöflich ist.

Was willst Du machen? Was ist dein beruflicher Wunsch / Traum?

Viele Grüße aus Duisburg
zitro
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Beitrag von zitro »

Ich sag mal so, wegen der Krankheit ist eine Teilzeitarbeit als Bürogehilfin für mich okay, außer es artet in absoluten Stress aus.
Mein Arbeitsvermittler vom Amt sagte treffend, dass ich quasi "ungelernt" bin, im Büro hab ich noch nie gearbeitet und der alte Beruf ist nicht mehr drinn.
Meine Frage ist eher, WAS kann/sollte ich in so einen Anschreiben formulieren? Soll ich auf die Krankheit Bezug nehmen, oder reicht es "aus krankheitsbedingten Gründen... bewerb ich mich fürs Büro"? Mein Lebenslauf ist eine "reinste Abschreckung!!"
:cry:
Rhodus
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Beitrag von Rhodus »

Hallo zitro,

zunächst einmal: alles ist halb so schlimm. Denn Du bist kein Einzelfall.

Wichtig ist allemal, dass Du willst und sagst, ich bin fit.

Du kannst mit einem PCumgehen? Offensichtlich.
Du weisst, wie WORD und EXCEL funktionieren?
Du kannst telefonieren?
Du kannst mit Akten umgehen? Briefe abheften? Weil du das zu hause auch mit der Post von den versicherungen, den schreiben der Jobcenter und Arbeitsagenturen machst?

Du bist freundlich, höflich?
Du kannst selbstständig arbeiten? Bist teamfähig?
Du hast eine schnelle Auffassungsgabe?
Kannst Dich schnell einarbeiten?

Dann wird es möglich sein, ein ordentliches Anschreiben zu entwerfen, in dem Deine Erkrankung kaum zur Sprache kommt.

Und den Lebenslauf peppen wir Dir auch noch auf.

Viele Grüße aus Duisburg
zitro
Beiträge: 4
Registriert: 13.03.2012, 11:51

Beitrag von zitro »

Hallo Andreas! Danke für deine Worte!!!

Also so in etwa sieht mein Anschreiben aus, -jawoll ich hab paar Sachen aus dem Internet kopiert, hoffe das merkt keiner? Irgendwie ist es ja fast immer dasselbe und irgendwelche Sonderqualifikationen hab ich nicht!

Eine Frage vorab noch wegen meinen Lebenslauf: In den Lücken hab ich bisher immer "Arbeit suchend" reingeschrieben, also Rehaaufenthalte wollte ich da nicht reinschreiben! Ist doch richtig so? Beim Bewerbertraining meinten die bloß nix von Reha schreiben... (geht ja auch niemanden etwas an!)! WORD und EXCEL kann man einer Bürokauffrau voraussetzen, muss ich das nochmal erwähnen??

Nun gut, hier mein Initiativschreiben welches ich hauptsächlich als E-Mail mit meinen Lebenslauf+Foto versenden möchte:

Initiativbewerbung als Bürogehilfin auf Minijobbasis oder in Teilzeit

Sehr geehrte Damen und Herren, (bzw. Frau YYYY, Herr XXXX)

im Internet bin ich auf Ihr Unternehmen aufmerksam geworden und möchte mich bei Ihnen als Bürogehilfin auf Minijobbasis oder in Teilzeit bewerben.

Meinen ersten Beruf als Erzieherin kann ich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausführen und habe zur Bürokauffrau umgeschult.

In der Ausbildung und in einen mehrmonatigen Lehrgang im Berufsfortbildungswerk in Bremen konnte ich selbständig und eigenverantwortlich allgemeine Bürotätigkeiten, Eingaben von Stammdaten in den PC, vorbereitende Arbeiten für die Buchhaltung, Verteilung der Ein- und Ausgangspost, Durchführung von Versandaktionen, im Rahmen einer Übungsfirma ausführen.

Ich bin motiviert, lernwillig und zeichne mich durch mein freundliches und umgängliches Wesen sowie durch Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit aus. In neue Aufgabengebiete arbeite ich mich schnell und gewissenhaft ein.

Anbei erhalten Sie meinen Lebenslauf als Pdf-Datei. Bei Interesse sende ich Ihnen gerne meine kompletten Bewerbungsunterlagen zu und freue mich über ein persönliches Gespräch.

Mit freundlichen Grüßen

Vorname Nachname
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Adresse
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Rhodus
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Beitrag von Rhodus »

Hallo zitro,

ich finde das immer sehr interessant, was manche "Kollegen" so von sich geben. Nun ja, wie in jedem Beruf gibt es auch bei den Bewerbungscoaches gute und weniger gute.

Dass mit der Reha kann man so allgemein gar nicht sagen. Wir hatten gerade einen Kunden, Anfang 20, abgebrochene Ausbildung, danach Totalabsturz mit Alkohol und Drogen, mittlerweile wieder im Aufwand, medikamentös eingestellt, hatte in den letzten Monaten dann verschiedene Reha-Maßnahmen durchlaufen, um wieder an die arbeit herangeführt zu werden und möchte nun eine Ausbildung Fachkraft Umzug machen. Im Lebenslauf haben wir die Maßnahmen dann auch klar als Reha-Maßnahmen deklariert und im Anschreiben herausgehoben, dass er jetzt wieder Fit für die Arbeit ist. Die Bewerbung hat er um 15 Uhr abgegeben, um 18 uhr hatte er bereits einen Termin für ein Vorstellungsgespräch. Nächste Woche fängt er zunächst für 2 Wochen ein Praktikum an, sollte er sich nicht allzu dumm anstellen, hat er ab dem 01.08. die Ausbildung.

Es kommt also stets auf den Einzelfall an, was man wie präsentiert.

"Arbeit suchend" heisst für den Personalverantwortlichen stets, der Bewerber hat da nicht wirklich was gemacht, vielleicht ein paar Bewerbungen geschrieben, und ansonsten .....

Es ist also immer besser, diese Zeiträume anders zu "verkaufen". Wenn man verheiratet ist und Kinder hat, als "Familienzeit", wenn man sich um seine kranke Mutter gekümmert hat als "Pflege eines Familienangehörigen". Und wer sag, ich war damals krank, ich weiss auch, was mich krank gemacht hat, nun bin ich aber fit und weiss, das wird mir nicht mehr passieren, kann diese Zeiten auch als "Reha" angeben. Wer eine aussagekräftige Bewerbung hat, wird eine Chance zu einem Vorstellungsgespräch bekommen, in dem dann auch die "Fehlzeit" zur Sprache kommt. Dieser Punkt dann aber durchaus zu einem Pluspunkt werden kann, wenn der Petrsonalverantwortliche erkennt, dass man nun besonders motiviert ist, endlich wieder etwas zu schaffen.

Noch ein letzter Punkt: Die Personalverantwortlichen kennen nahezu alle Bewerbungsvorlagen aus dem Internet, wie auch aus den Büchern. Wenn sie dann diese Vorlagen in einer bewerbung wiederfinden, gibt das Minuspunkte, gilt es doch als Zeichen für mangelnde Motivation.

Nun zum Anschreiben. Bei einer Bewerbung interssiert sich ein Personalverantwortlicher zunächst NUR für das Können und die Kompetenzen. Deshalb solltest Du den Satz mit den gesundheitlichen Gründen komplett rauslassen. Es reicht dem Personaler, wenn darüber im Vorstellungsgespräch gesprochen wird.

Statt dessen solltest Du ergänzen, dass Da das "Erlernte" nahezu tagtäglich im eigenen Haushalt anwendest.

Der Schlusssatz ist etwas unglücklich. Mein Tipp:
"D ich es kaum erwarten kann, wieder produktiv zu arbeiten, und fit bin, freue ich mich schon sehr auf die Einladung zu einem persönlichen Gespräch."

Das Foto würde ich gleichwohl auf einem separaten Deckblatt präsentieren. Im Lebenslauf wird es regelmäßig in eine Ecke gequetscht und hat dort keine Wirkung. Un da die Unterlagen, spätestens für das Gespräch ausgedruckt werden, ist die Präsentation mit dem Deckblatt eine ganze andere.

Viele grüße aus Duisburg
anyway
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Registriert: 15.03.2012, 08:20

Initiativbewerbung - Anschreiben

Beitrag von anyway »

Guten Morgen,

bin neu hier und habe mich bereits durch viele Beiträge gelesen und bin jetzt auch so weit, mein Anschreiben hier einzustellen und bin auf Eure Meinungen gespannt.

Sehr geehrte Damen und Herren (AP wird ergänzt),

auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung / Perspektive bin ich über Ihre Homepage auf Ihr Unternehmen / Ihre Personalberatung aufmerksam geworden.

(Findet Ihr Herausforderung oder Perspektive besser ? )

Damit auch Sie einen ersten Eindruck meiner Qualifikationen gewinnen können, möchte ich nachfolgend meine bisherigen beruflichen Stationen kurz skizzieren. Als Abteilungsleiter Customer Care bei der Firma ABC GmbH, sind mir die Serviceansprüche, welche Verbraucher an ein modernes, dienstleistungsorientiertes Unternehmen stellen vertraut.

Ich biete Ihrem Unternehmen:

- über zehn Jahre Berufserfahrung im Bereich Customer Care und CRM-Management,
- fundierte Kenntnisse der xxbranche,
- ausgeprägte Führungskompetenzen,
- Zielstrebigkeit und Zuverlässlichkeit
- Belastbarkeit und Teamfähigkeit
- Kreativität und Flexibilität
- ein hohes Maß an Eigenmotivation, Stressresistenz und Innovationsfreude.

(Hier würde ich je nach Firma nur max. 3 Aufzählungen nennen)

Es würde mich freuen, meine im Beruf gesammelten Fähigkeiten und Qualifikationen für Ihr Unternehmen zum Einsatz zu bringen und die Möglichkeit zu nutzen, mich in einem anspruchsvollen und abwechslungsreichen Tätigkeitsfeld zu engagieren.

Meine Kündigungsfrist beträgt 4 Wochen zum 15. oder Monatsende. Auch wenn aktuell keine Vakanzen in Ihrem Hause frei / zu besetzen sind, bin ich mittel- oder längerfristig an einer Mitarbeit in Ihrem Unternehmen im Bereich Customer Care oder als kaufmännischen Mitarbeiter in der Sachbearbeitung, sehr interessiert.

(frei oder zu besetzen ?)

In einem persönlichen Gespräch, freue ich mich Ihnen in weitere Informationen über mein berufliches Profil zu geben und Sie von meinen bisherigen Kenntnissen und meiner Persönlichkeit zu überzeugen.

Mit freundlichen Grüßen
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FRAGEN
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Re: Initiativbewerbung - Anschreiben

Beitrag von FRAGEN »

anyway hat geschrieben:Guten Morgen,

bin neu hier und habe mich bereits durch viele Beiträge gelesen
Hmmmm... was waren das denn für Beiträge? Bzw. genau meinst Du aus diesen mitgenommen zu haben?
anyway hat geschrieben:Sehr geehrte Damen und Herren (AP wird ergänzt),

auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung / Perspektive bin ich über Ihre Homepage auf Ihr Unternehmen / Ihre Personalberatung aufmerksam geworden.

(Findet Ihr Herausforderung oder Perspektive besser ? )

Damit auch Sie einen ersten Eindruck meiner Qualifikationen gewinnen können, möchte ich nachfolgend meine bisherigen beruflichen Stationen kurz skizzieren. Als Abteilungsleiter Customer Care bei der Firma ABC GmbH, sind mir die Serviceansprüche, welche Verbraucher an ein modernes, dienstleistungsorientiertes Unternehmen stellen vertraut.

Ich biete Ihrem Unternehmen:

- über zehn Jahre Berufserfahrung im Bereich Customer Care und CRM-Management,
- fundierte Kenntnisse der xxbranche,
- ausgeprägte Führungskompetenzen,
- Zielstrebigkeit und Zuverlässlichkeit
- Belastbarkeit und Teamfähigkeit
- Kreativität und Flexibilität
- ein hohes Maß an Eigenmotivation, Stressresistenz und Innovationsfreude.

(Hier würde ich je nach Firma nur max. 3 Aufzählungen nennen)

Es würde mich freuen, meine im Beruf gesammelten Fähigkeiten und Qualifikationen für Ihr Unternehmen zum Einsatz zu bringen und die Möglichkeit zu nutzen, mich in einem anspruchsvollen und abwechslungsreichen Tätigkeitsfeld zu engagieren.

Meine Kündigungsfrist beträgt 4 Wochen zum 15. oder Monatsende. Auch wenn aktuell keine Vakanzen in Ihrem Hause frei / zu besetzen sind, bin ich mittel- oder längerfristig an einer Mitarbeit in Ihrem Unternehmen im Bereich Customer Care oder als kaufmännischen Mitarbeiter in der Sachbearbeitung, sehr interessiert.

(frei oder zu besetzen ?)

In einem persönlichen Gespräch, freue ich mich Ihnen in weitere Informationen über mein berufliches Profil zu geben und Sie von meinen bisherigen Kenntnissen und meiner Persönlichkeit zu überzeugen.

Mit freundlichen Grüßen
Rhodus
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Registriert: 01.07.2011, 16:10

Beitrag von Rhodus »

Hallo anyway,

Bewerbungen sind nichts anderes wie Werbung in eigener Sache. es geht vor allem darum, den Personalverantwortlichen neugierig zu machen, sowohl mit der inhaltlichen, wie mit der optischen Präsentation seines Könnens und seiner Kompetenzen.
Zur Werbung gehört auch ein selbstbewusstes Auftreten.

Beide Punkte löst Du noch nicht optimal.

Eine initiativbewerbung ist ja eine ins Blaue hinein. Die bewerbung zielt deshalb darauf, bei künftigen Stellenbesetzungen berücksichtigt zu werden. Den Hinweis auf dein "künftiges" Interesse solltest du deshalb besser rauslassen. Zumal er weniger selbstbewusst, sondern eher bittend, bettelnd wirkt.

Um einen Personalverantwortlichen neugierig zuu machen, ist das Anschreiben zu nüchtern, zu sachlich, und hebt sich kaum von den Bewerbungen anderer ab.
Hellhörig wird der personaler, wenn er liest, dass jemand seinen Job gerne macht und er Lust hat, für das unternehmen zu arbeiten. Insofern solltest du über eine Verknüpfung des ersten Absatzes mit dem weiteren Text nachdenken.

Wichtig ist bei dem Anschreiben, dass ein Personalverantwortlicher sofort erkennen kann, inwieweit ein Bewerber den Bedarf des Unternehmens abdecken kann, ob als dessen Können, dessen Kompetenzen benötigt werden. Gerade dein berufliches Können ist zu allgemein gehalten.

Viele Grüße aus Duisburg
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FRAGEN
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Registriert: 22.07.2006, 18:18

Beitrag von FRAGEN »

Mal etwas ganz anderes, Zitro: Ich finde es sehr interessant, dass es Dir offenbar auch nach Burn-Out, Ausfallzeit und Branchenwechsel ein zweites mal gelungen war, in die Pädagogik zu kommen (anstatt in das erstens unbelastete und zweitens vielleicht "leichtere" Bürothema). Könnte es sein, dass der Pädagogik nach wie vor Deine eigentliche Liebe gilt? Kannst/möchtest Du die Gründe Deiner Krankheit einmal etwas genauer erläutern?

Hintergrund der Frage wäre die Überlegung, ob es im pädagogischen Bereich (der ja ziemlich weitläufig ist) nicht auch Einsatzmöglichkeiten gäbe, die unmittelbar mit Deinen Interessen und Stärken korrespondieren, ohne Dich von den Rahmenbedingungen her gleich aufzufressen?!?

Natürlich nur, wenn Dein grundsätzliches Interesse noch vorhanden ist...
anyway
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Registriert: 15.03.2012, 08:20

Beitrag von anyway »

Vielen Dank Andreas für Deine Kritik, wenn ich Dich richtig verstanden habe gefällt dir das Anschreiben, nur die Einleitung sprich meine Werbung an den künftigen Arbeitgeber nicht ?
zitro
Beiträge: 4
Registriert: 13.03.2012, 11:51

Beitrag von zitro »

Hallo!
Also nach der Umschulung zur "Bürofrau" lief, wie bereits erwähnt rein gar nichts. Nach diesen ganzen (eher sinnlosen) Maßnahmen, war viel Zeit/Frust ins Land gegangen. Dann hatte ich (kein Witz!) zwei Bewerbungen Richtung Pädagogik geschrieben und prompt nach vier Tagen eine Einstellung bekommen. Nach paar Monaten unbefrist.
Klaro, vorab hatte ich auch diese Vorstellung gehabt, den ersten Beruf mit der Kombination Büro zu vereinbaren. Wirklich, es gab da keine Chance für mich. Damals wurde ich (weil ich einen Rehastatus hatte) sogar lange Zeit von einen Fachdienst betreut. Also dieser Fachdienst hat wirklich ganz gute Kontakte zu Firmen. Hinzu kam, dass damals wegen dieser Wirtschaftskrise eh etwas wenig bis gar nicht eingestellt wurde (?)!
Die Gründe meiner Krankheit äußern sich u. a. darin, -ich formuliere das mal platt-, dass ich "gute Arbeit" leiste und auch Spaß daran habe, aber dass mein Gehirn nicht in der Lage ist die ganzen Ereignisse/Eindrücke von vielen Personen (hier Kinder/Jugendliche/Eltern/Kollegium etc.) zu verarbeiten. Sprich, mein Kopf dreht sich zuhause stets im Gedanken um diese Personen/Wahrnehmungen, also ich kann irgendwann das nicht mehr für mich KOPFMÄßIG nicht mehr abgrenzen. Obwohl ich Hobbys hab, Sport betreibe, Freunde habe, bishin Autogenes Training... Präventiv hatte ich eigentlich nix falsch gemacht; man merkt nix und nach langer Zeit ballt sich das im Kopf. Keine Angst, ich werd dann nicht ausfällig wie Agressionen, sondern bin total durcheinander. Äußert sich auch auf Haut usw... Keine Depris!!!
Meinen Kollegen und Freunde kann ich nichts vorwerfen, weil die bekommen das ECHT nicht mit und waren sehr erstaunt, als ich mitn Taxi Richtung Klinik gefahren bin.
Folge der Geschicht: Laut Ärzten beruflich unbedingt mit wenig Menschen zu tun haben, wenig Stunden arbeiten (also die selbe Laier kurz vor der Umschulung...). Alternative, viele Tabletten die dich auf der Arbeit begleiten müssen... und das ist mir zu ungesund. Und die Ärzte halten davon auch nichts.
Klingt völlig konfus, eine Stelle die mich unterfordert geht auch nicht...
Ich will kein Mitleid, gucke nach vorne. Jedoch was Rhodos auf mein erstes posting geschrieben hatte "Was willst Du machen? Was ist dein beruflicher Wunsch / Traum?", würde ich doch Antworten: Büro ist der letzte Quatsch... Daher wahrscheinlich auch die geringe Motivation wie ein "Büroanschreiben" lauten muss?? ;)
Klaro, ich würde mich gerne selbstständig machen (Ideen satt), nur es wird nichts bringen wenn ich nach 10 Monaten die Segel streiche... (der Kopf will..., hab zähneknirschend gelernt die Vernunft zählt).
Hoffe das klingt alles nicht zu Psychomäßig, also ich bin wohlauf und Realistin. Vielleicht hast du ja mal einen "schrägen Tipp", auf den ich noch nicht gekommen bin?
Grüße
:)
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

zitro hat geschrieben: Vielleicht hast du ja mal einen "schrägen Tipp", auf den ich noch nicht gekommen bin?
Durchaus möglich... aber dafür müsste ich noch etwas mehr wissen... ;-)
zitro hat geschrieben:Büro ist der letzte Quatsch.
Das ist doch schonmal eine Aussage... auch wenn sie an dieser Stelle gar nicht nötig gewesen wäre. Dass Du das denkst, steht glasklar in Deinem Anschreiben... und niemand kann das übersehen! Du hast einfach keinen Bock auf das, worum Du Dich vorgeblich bewirbst. Sei Dir sicher, dass das jedem Deiner Adressaten lange vor Ende des Anschreibens klar ist... ;-)
zitro hat geschrieben:Nach diesen ganzen (eher sinnlosen) Maßnahmen, war viel Zeit/Frust ins Land gegangen. Dann hatte ich (kein Witz!) zwei Bewerbungen Richtung Pädagogik geschrieben und prompt nach vier Tagen eine Einstellung bekommen.
Wie gesagt: Auffallend... ;-)

Noch interessanter finde ich aber das hier:
zitro hat geschrieben:Klaro, ich würde mich gerne selbstständig machen (Ideen satt), nur es wird nichts bringen wenn ich nach 10 Monaten die Segel streiche... (der Kopf will..., hab zähneknirschend gelernt die Vernunft zählt).
"Klaro" ist an der Selbständigkeit nämlich nichts! M. E. ist es - zumindest hierzulande - eine relativ kleine Minderheit, die auf solch einen Gedanken überhaupt käme... und insofern heisst der auch etwas. Die "10 Monate" heissen natürlich auch etwas... aber was? Wo siehst Du das Problem? Und warum weist Du diesem Problem so selbstverständlich die Rolle der "Vernunft" zu? Zähneknirschen sollte man eigentlich generell zu vermeiden suchen... insbesondere auf längere Sicht... ;-)
zitro hat geschrieben:Sprich, mein Kopf dreht sich zuhause stets im Gedanken um diese Personen/Wahrnehmungen, also ich kann irgendwann das nicht mehr für mich KOPFMÄßIG nicht mehr abgrenzen.
Hmmmm... meinst Du, dass das für JEDE Arbeit gelten würde, die Dich ernsthaft interessiert? Fällt Dir das "Abschalten" im Grundsatz schwer? Oder ist das bei Dir ein Sonderproblem besonders "emotionaler" Aufgabenstellungen?
Rhodus
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Beitrag von Rhodus »

Halo zitro,

ich denke, das man aus einem Sozialpädgogen keinen Bürohengst machen sollte. Egal was in den Bewerbungen aussieht. Langfristig droht dann das Gleiche, wie in der bisherigen Tätigkeit.

Die beste Möglichkeit wäre aus meiner Sicht die Selbstständigkeit. Dabei solltest Du Dir selbstverständlich genau überlegen, wie diese aussehen soll. Ganz wichtig ist der Schwerpunkt Deiner Idee.
Die Ursache von Burn-out ist aus unserer Erfahrung meistens, dass der Betroffene nicht auf sein Herz und seinen Bauch hört, sondern auf seinen Verstand.

Du solltest Dich als erstes mit Deinen Wünschen, Zielen und Bedürfnisen auseinandersetzen. Dann die Geschäftsidee schriftlich ausarbeiten....

Die Vorteile der Selbstständigkeit: Du kannst Dein Arbeitstempo-, Volumen- und die Zeiten selbst bestimmen. Damit hast du die Möglichkeit, rechtzeitig gegenzusteuern, wenn der Koppf mal wieder ....

Selbstverständlich spielen die Finanzen auch eine Rolle, doch da gibt es ja verschieden Unterstützungsangebote von SGBII, mit Gründungsdarlehn und Zuschuss bis hin zu KFW oder Landesbank. Das muss natürlich abgewogen werden.

Viele grüße aus Duisburg
anyway
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Registriert: 15.03.2012, 08:20

Beitrag von anyway »

Guten Morgen,

würde mich über weitere Meinungen sehr freuen, ich steh momentan etwas auf dem Schlauch :?: wie ich das besser formulieren könnte. :(
KillrAngel

Beitrag von KillrAngel »

Während du einerseits auf den Punkt kommst, schleichst du dennoch vorsichtig. Hier ist deine Argumentationskraft gefragt. Bei Initiativbewerbung, wie aber bei allen, darfst du direkt loslegen. Sag was du kannst, wie du bist und was du zu bieten hast. Liste es nicht nur auf, sondern geh auch drauf ein. Besonders deine Stärken wirken besser mit einem Beispiel und prakischen Bezug. Komm auf den Punkt und erklär dich nicht lang. Besonders bei Initiativbewerbungen ist die Aufmerksamkeit des Lesers kurz. Du suchst neue Herausforderungen bei einem ... Unternehmen wie diesen, weil ...?
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