Wenn ich meinen Lebenslauf schreibe, würde ich ganz gerne auch darauf hinweisen dass ich aktiv an Open Source Projekten mitgearbeitet habe. Meistens eher kleine unwichtige Sachen, die man vielleicht nicht unbedingt erähnen muss.
z.B. stehe ich namenlich in der Wine Entwicklerliste mit drin, da ich dort auch mal Code beigetragen habe.
Bei einem Projekt habe ich allerdings einen wesentlichen Anteil gehabt und dafür u.A. die Domainadresse drei Jahre gekauft, meinen eigenen Server zu Hause betrieben um die Projektdateien für das Team zu verwalten, ausserdem noch als Lead Programmer gearbeitet und, da ich der einzige war der in dem Bereich Erfahrung hatte, gerade in der Anfangsphase die Projektleitung übernommen und das Ganze auf einen erfolgreichen Weg gebracht. Das ganze war ein relativ grosses Spieleprojekt, dass dann auch lobend in der Presse (Onlinemagazine aber auch in diversen gedruckten Spielemagazinen) erwähnt wurde (z.B. PC Gamer Mod of the Year Award 2013).
Dieses Projekt habe ich in meiner Freizeit neben meiner Arbeit gemacht und bin auch ziemlich stolz drauf. Jetzt frage ich mich aber wie ich das im Lebenslauf präsentieren kann/soll. Von der Zeitschiene her würde es ja eigentlich in einen Abschnitt fallen der parallel zu einer Firmentätigkeit liegt.
Oder sollte man sowas dann unter "Sonstiges / Besondere Fähigkeiten (oder vielleicht andere Rubrik)" eintragen? Und was genau sollte man da erwähnen, genauso wie eine Firmenbeschreibung? Auch Link auf die Hauptseite angeben?
Andererseits frage ich mich aber ob sowas u.U. auch negativ gewertet werden kann nach dem Motto "Der macht soviel nebenbei der hat ja gar keine Zeit zum arbeiten".
Hinweisen auf Open Source Projekte
Oder sollte man sowas dann unter "Sonstiges / Besondere Fähigkeiten (oder vielleicht andere Rubrik)" eintragen? Und was genau sollte man da erwähnen, genauso wie eine Firmenbeschreibung? Auch Link auf die Hauptseite angeben?
Ja, wenn es irgendwie berufsrelevant ist, dann solltest du es angeben, und zwar in einer eigenen Rubrik. Hier noch eine andere Idee für die Bezeichnung: Nebenberufliche Projekte
Natürlich mit Angabe der wesentlichen Aufgaben. Es darf aber weder optisch noch inhaltlich deine eigentliche Berufserfahrung dominieren, es sei denn du willst jetzt weiter Software programmieren und dein eigentlicher Job hat damit nichts zu tun.
Ein Link ist nicht unbedingt notwendig, vor allem nicht wenn das Projekt nicht mehr gepflegt wird.
Es gibt hier Pro und Contra.
Folgendes spricht dafür, ein solches Projekt mit anzugeben:
- es war erfolgreich
- es kann getestet werden
- es verhindert einen beruflichen Irrweg, denn "schlechte" Arbeitgeber mögen das nicht
Dagegen spricht:
- es könnte auch so interpretiert werden, daß der AN nicht bereit ist,
all seine Kräfte und Fähigkeiten in seine aktuellen beruflichen Projekte
zu investieren.
Ich selbst gebe ähnliche Dinge an, da ich von einem Personalchef
erwarte, daß er demit umzugehen versteht.
Folgendes spricht dafür, ein solches Projekt mit anzugeben:
- es war erfolgreich
- es kann getestet werden
- es verhindert einen beruflichen Irrweg, denn "schlechte" Arbeitgeber mögen das nicht
Dagegen spricht:
- es könnte auch so interpretiert werden, daß der AN nicht bereit ist,
all seine Kräfte und Fähigkeiten in seine aktuellen beruflichen Projekte
zu investieren.
Ich selbst gebe ähnliche Dinge an, da ich von einem Personalchef
erwarte, daß er demit umzugehen versteht.
Letztendlich muss man das natürlich für sich persönlich entscheiden. In meinem Job als Softwareentwickler und Projektmanager kann ich nur sagen - auf jeden Fall angeben.d50sun hat geschrieben:Ich selbst gebe ähnliche Dinge an, da ich von einem Personalchef erwarte, daß er demit umzugehen versteht.
Ich habe jetzt mehrere Bewerbungsgespräche gehabt und in allen waren meine Open Source Projekte ein interessantes Thema. Besonders eingeschlagen hat es natürlich dass ich auch eine Fachzeitschrift dabei hatte, in dem unser Projekt vorgestellt wurde.
Die Arbeitgeber waren durchwegs daran interessiert, besonders an solchen Themen wie
wie sind die Abläufe sind organisiert
wie geht man mit dem Problem der verteilten Organisation um
wie geht man mit der Fluktuation um (ständig kommen neue Freiwillige oder gehen sang und klanglos weg).
welche Tools werden eingesetzt um sich abzustimmen
welche Rolle spielen Sprache bzw. Kulturunterschiede
Hängt natürlich stark vom Projekt selbst ab, welche Rolle man dabei spielt und wie erfolgreich das Projekt ist. Gibt tausende Projekte die aufgemacht werden und dann passiert nichts mehr, sowas zu erwähnen ist natürlich sinnlos. Aber besonders Beiträge zu grossen oder bekannten Projekten würde ich dann schon reinnehmen, vor allem wenn man das auch Nachweisen kann.