Hilfe bei Jobwechsel

Auch im Berufsleben steht man immer wieder vor Herausforderungen und Problemen. Die könnt ihr hier diskutieren.
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dritte_auflage
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Jobwechsel trotz Finanzkrise?? Eure Einschätzung...

Beitrag von dritte_auflage »

guten morgen,

mein aktueller Fall lässt mich derzeit nicht vernünftig schlafen.
Vor ca. 1 Jahr habe ich eine neue Stelle im SAP Umfeld angetreten. Ich bin auch ordnungsgemäß nach der Probezeit übernommen worden aber irgendwie nicht glücklich mit meinen Aufgaben - irgendwie fühle ich mich unterfordert und möchte noch einen Schritt mehr machen.
In der Brachne in der ich Arbeite läuft es ausgesprochen schlecht, sodass wir erheblich Kurzarbeit machen und die Gerüchteküche auch ständig brodelt.....
Bis Ende des Jahres sollten zwar noch keine personellen Veränderungen aus der derzeitigen Lage resultieren, aber dies kann mit Sicherheit niemand sagen.
Meine derzeitige Stelle ist eine neu geschaffene Stelle, auf die sagen wir es mal vorsichtig - nach meiner Einschätzung - auch in schwierigen Zeiten verzichtet werden könnte. Zudem bin ich einer der letzten, die ins Unternehmen gekommen sind.

Es ist nicht abzusehen in welche Richtung die Krise gehen wird und wann wir mal die Sohle erreicht haben. Einige hat es bereits getroffen, andere werden die Folgen der Krise erst noch zu spüren bekommen.

Nichts desto trotz habe ich mich einmal umgeschaut und promt einen Vertrag hier vor mir liegen. Sowohl die ersten Gespräche als auch die Verhandlung liegen in dem Bereich was ich mir vorstelle.
Hier einmal Pros und Contras:

Pro:
-neue Aufgabe mehr Verantwortung und entspricht mehr dem was ich bisher gemacht habe
- mehr Gehalt
-Position ist in dem Unternehmen derzeit nicht besetzt, aber es ist eine S-Schlüsselposition, wo möglicherweise nicht direkt gespart wird
Vorgesetzte und Kollegen scheinen auf den ersten Blick ok zu sein
- eigenes Büro

Contra:
- weitere Anfahrt
- mehr Stress / Erwartungshaltung
- Arbeitszeit ca. 10-15% mehr / 3 Tage Urlaub weniger
- ergo weniger Freizeit

Lassen wir das Geld einmal außer acht - denn meine Beweggründe sind ja andere (beim Wechsel kommt halt immer was herum..), dann fokussiert sich die Diskussion auf die Faktoren Freizeit vs. Aufgabe und die Rahmenbedingung Finanzkrise.

Wo ist es derzeit "Sicherer"? In einem Unternehmen was voll in der Krise ist und ich bereits 1 Jahr an Bord oder in einem Unternehmen, was derzeit noch Leute sucht und einstellt, möglicherweise von der Krise aber noch nicht erreicht ist (Inhabergeführter Mittelstand), und innerhalb der ersten 6 Monate erwischt werden könnte...naja und ich dann plötzlich da stehe....

Ich habe nun schon zwei Tage mir den Kopf zerbrochen und mir div. Meinungen eingeholt und mir ist klar dass nur ich die Entscheidung fällen kann. Trotzdem würde mich interessieren ob es einfach nur mutig oder dumm wäre unter den o.g. Voraussetzungen zu wechseln.
Ich habe mir auch ein Punktbewertungsmodell mit den Kriterien erstellt und das Ergebnis fiel aufgrund meiner Faktoren Freizeit und Stress zugunsten meines derzeitigen Arbeitgebers aus. Denn die Freiheiten und Freizeiten (auch ohne Kurzarbeit natürlich) sind eigentlich beispiellos und wenn die Aufgaben passen würden, wäre ich auch gar nicht auf andere Gedanken gekommen....man(n), ist das schwer...

viele grüße
Knightley
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Beitrag von Knightley »

Das ist eine schwierige Entscheidung. Du könntest dich noch in der Wirtschaftspresse und bei den passenden Branchenverbänden der zwei Unternehmen informieren, wie die Lage für die jeweilige Branche eingeschätzt wird. Im Prinzip ist die Talsohle der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit volkswirtschaftlich erreicht, es ist nun nur die Frage, wie lange einzelne Branchen (oder Unternehmen) dort verharren. Erste positive Entwicklungen werden in den meisten Fällen öffentlich gar nicht so richtig wahrgenommen, es herrscht lange eine Krisenstimmung vor, obwohl das objektiv nicht mehr angebracht ist. Man müsste also zusätzlich herausfinden, wie die Lage und die nähere Entwicklung der Branchen/ der Unternehmen von "Experten" grob eingeschätzt werden. Oftmals wird ja jetzt auch geschrieben, dass die Unternehmen, die diese Krise überleben, gestärkt und mit größeren Marktanteilen aus ihr hervorgehen werden. Wenn man also noch ein paar ökonomische Kennzahlen (z.B. Art und Höhe der Verbindlichkeiten, Investitionsbereitschaft) herausfinden könnte, wäre dies zur Entscheidungsfindung nicht unwesentlich.

Du bist übrigens nicht der Einzige, der sich einen Jobwechsel vorstellen kann:
Zwei von drei wollen Job wechseln

Überraschendes Resultat einer Umfrage: Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise gedenken 69 Prozent der Schweizer Arbeitnehmenden, sich in nächster Zukunft nach einer neuen Arbeitsstelle umzusehen.
20min.ch/finance/news/story/14745690

Die Frage ist dann auch, welchen Zeitraum "in nächster Zukunft" genau umfasst.
dritte_auflage
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Beitrag von dritte_auflage »

hallo,

Danke für Deine Antwort. Eine durchschrittene Talsohle ändert zunächst nichts an meinen Aufgaben, die derzeit nicht meiner Fähigkeit entsprechen.
Vondaher wäre dies ein Pro für den Wechsel.

Beide Unternehmen sind GmbHs und man findet so kaum hilfreiche Kennzahlen. Die vom bisherigen Unternehmen kenne ich ja :-(
Die Eigenkapitalbasis ist gut und wird wohl auch für die Krise reichen, aber um gestärkt daraus hervor zu gehen werden wohl Einschnitte und Anpassungen nötig sein.

Wenn es doch eine passende Aufgabe mit den Annehmlichkeiten wie gesunde Arbeitszeit und räumliche Nähe gäbe......

Naja und was heisst "vorstellen" ;-) Der unterschriebene Arbeitsvertrag liegt direkt vor mir; darauf fehlt nur noch meine Unterschrift....

Wie alles entscheidende Frage lautet; ist mir das Mehr an Stress/Fahrtzeit/Arbeitszeit es wert eine anspruchsvollere Aufgabe für mehr Gehalt und weiteren Aufstiegschancen sowie dem Erhalt und Ausbau des Marktwertes zu übernehmen???
Eine Frage auf die meine Frau und ich nicht die geeignete Antwort derzeit wissen....
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

Folgenden Eindruck habe ich

... deinen heutigen Job willst du mitnichten verlassen
... der Ellbogen-Karriere-Typ scheinst du mir nicht zu sein

Für mich ist es so, dass die Fakten bzw. deine Beschreibung für den neuen Job sprechen, dennoch würde ich dir davon abraten.

Aber wie gesagt, die Entscheidung kannst letzendlich nur du treffen. ;-)
dritte_auflage
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Beitrag von dritte_auflage »

wieso würdest Du abraten - dieses Argument interessiert mich sehr ;-)
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

Dachte eigentlich ich hätte das mit meinem Eindruck erläutert. Du selbst stellst dir ja folgende Kernfrage
dritte_auflage hat geschrieben: Wie alles entscheidende Frage lautet; ist mir das Mehr an Stress/Fahrtzeit/Arbeitszeit es wert eine anspruchsvollere Aufgabe für mehr Gehalt und weiteren Aufstiegschancen
ein Karrieremensch würde m.E. diese Frage gar nicht stellen ... und er müsste sie auch nicht mit seiner Frau besprechen, weil die beiden das schon vor einiger Zeit abgesprochen hätten. Zumindest war das bei allen Karrieremenschen so die ich getroffen habe und treffe.

Es mal etwas überspitz ausgedrückt ist dein einziges Problem doch (was du mit dem Wechsel lösen könntest) dass dir langweilig ist. Im Rahmen gewisser Betriebsstrukturen ist es aber oftmals möglich selbst Aufgaben zu suchen.
Dagegen steht die Freizeit und die räumliche Nähe. Dies scheint es -aus deinen Beschreibungen- ist dir sehr wichtig.
Zum einen ist deine Sehnsucht nach räumlicher Nähe ein weiteres Indiz dass du eher den bodenständige Typ bist und zum anderen kann das ein Zeichen sein, dass du in dem neuen Job evtl. nicht glücklich werden wirst. Aber gerade nach einem Wechsel kann es Gift sein unglücklich in einer Position zu sein.
dritte_auflage
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Beitrag von dritte_auflage »

ja klar ist mir räumliche Nähe wichtig - ich bin Jahre lang mehrere Hunder Kilometer je Tag gependelt....da gewinnt ein Job im 30km Umkreis schon enorm an Bedeutung.
Trotzdem habe ich ja nix davon, wenn ich meinen roten Faden im Lebenslauf verliere...
Bisher kann ich meinen Lebenslaub lückenlos dokumentieren und erklären. Nach dem vergangenen Jahr habe ich eine Lücke die ich erklären muss. Derzeit habe ich noch Argumente. Was ist aber nach 2 oder 3 Jahren? Ich habe mich bis dahin von meiner Tätigkeit der ich die vergangenen 10 Jahre nach gegangen bin ziemlich entfernt und werde sicher meinen Marktwert verlieren.
Ich habe natürlich auch jetzt Aufgaben - eigene Projekte die auch meine "Skills" erweitern...ABER die passen nicht in mein Gesamtbild. Und diese Projekte machen keinen Spass. In den vergangenen Monaten habe ich mich permanent angeboten und zudem initiativ neue Themen im Unternehmen forciert. Allerdings haben darauf kaum andere reagiert.....
Weiter als alle Themen theoretisch abzuarbeiten bin ich nicht gekommen. Und da bin ich mir sicher - an meinem Einsatz usw liegt es nicht!

Mir geht es ja auch nicht ausschlieeslich um die Karriere - der Typ bin ich wirklich nicht. Aber ich bin auch niemand der faulenzen will.
Es gibt keine Themen die pauschal abgestimmt werden können!!! Jede Situatiuon muss neu bewertet werden und nach dem aktuellen IST-Zustand beurteilt werden - so jedenfalls meine Meinung.
Aber gerade nach einem Wechsel kann es Gift sein unglücklich in einer Position zu sein.
bezogen auf meine aktuelle Stelle??
Ja, ich habe mir mehr erwartet und ohne Krise wäre die Rechnung vermutlich aufgegangen.. so bekomme ich Projekte von meinem Chjef (sie sind mit mir abgestimmt, aber was soll ich auch sagen) damit er gegenüber anderen "Entscheidern" eine argumentative Grundlage für mich hat.

In Sachen Entfernung reden wir von 35 zu 70km...und von mitnichten kann eigentlich keine Rede sein. Wohl fühle ich mich da derzeit nicht...die einzigen Vorteile sind Nähe und Freizeit...andere Unternehmen ín der Nähe gibt es leider nicht....
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

was mich wundert ist, dass deine subjektive Beschreibung unglaublich variiert. Zuerst liest es sich als sei dir die Nähe sehr wichtig; deine Punktetabelle zeigt es ja sogar schwarz auf weiß.
Nun schreibst du, dass der Unterschied gar nicht so dramatisch ist und es liest sich, als würdest du dem Faktor Aufgaben nun doch mehr Gewichtung verleihen wollen als du es vermutlich in besagter Tabelle gemacht hast

Auch hast du -wenn ich es nicht einfach überlesen habe (wofür ich keinerlei Gewähr übernehme ;-) )- zuvor es nicht so beschrieben, dass die momentane Stelle ein "Ausreißer" ist.

Das macht es alles sehr schwer. Ich kann also nicht anders, als es mir einfach zu machen. Ein kurzes Fazit geben und ende

1)Die neue Stelle gewinnt in meinen Augen nach Punkten klar (aber ich setze sicher andere Prioritäten als du). Hiermit meine ich dass mir Entfernung egal ist. Freizeit ich mir auch bei einer 50h-Woche suchen kann. Mir der Karrierefaktor sehr wichtig ist etc pp

2)Der Wechsel ist keine Dummheit, da ...
a)du in keinem der beiden Betriebe sicher bist wenn du der "jüngste" MA bist. Es ändert sich nur, die Schonfrist, die du nach ausgesprochener Kündigung hättest (z.B. von 2 Monate auf 1 Tag)
b)ein Unternehmen stellt in dieser Zeit nicht leichtfertig ein und der neue Job schein ja rein karrieretechnisch gut für dich zu sein

Daher würde ich gar nicht erst überlegen. Ich würde mir aber auch kein Punktesystem aufstellen und ich würde diese Frage nicht in einem Forum posten. Man muss übrigens kein Faulenzer sein, auch wenn man kein Karrieremensch ist. Ob du dich von den reinen Fakten leiten lässt und die berühmte Leiter nach oben blickst, oder ob du auf andere Dinge wert legst musst du jetzt entscheiden.
dritte_auflage
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Beitrag von dritte_auflage »

Hallöchen,

ich habe mich nun entschieden :-)
Zunächst jedoch hatte ich abgesagt - naja und irgendwie war dann das Interesse seitens des neuen AGs noch größer und ich habe mich von dem Team und meinem möglichen Arbeitsplatz dann überzeugen lassen.
Wie sich nun herausgestellt hat, ist es auch eine gute Entscheidung gewesen, da bei meinem bisherigen Unternehmen die Talfahrt weitergeht und Entlassungen anstehen dürften.

Jetzt hier noch alle Sachen ordentlich zuende bringen und sich dann der neuen Aufgabe widmen :-)

gruß
Subway88
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Brauche einen Rat! Jobwechsel geplant

Beitrag von Subway88 »

Hallo liebe Forumsmitglieder,
meine berufliche Situation ist aktuell etwas schwierig, daher erhoffe ich mir über dieses Forum ein paar hilfreifhe Tipps zu bekommen.
Kurz zu mir: ich bin gelernter Kaufmann und arbeite seit zwei Jahren in der Verwaltung eines kleinen Unternehmens. Grundsätzlich bin ich mit dem Job auch zufrieden. Allerdings macht mir mein Chef seit dem ich dort arbeite regelmäßig Probleme. Es gibt Tage an denen es wunderbar läuft und wieder Tage, an denen ich nur heulen könnte. Er hat furchtbare Stimmungsschwankungen die kaum auszuhalten sind und ich gerate dabei immer wieder ins Kreuzfeuer. Mittlerweile ist es echt extrem geworden. Mir wurden unmögliche Dinge unterstellt (z.B. Diebstahl), zusätzlich gab es noch eine Abmahnung mit der Androhung der Kündigung wenn ich mein Arbeitsverhalten nicht ändere. Ein paar Tage später soll ich mir darüber dann nicht mehr so viele Gedanken machen... ich stehe ja nicht auf der Abschussliste. :roll: Dabei veesuche ich meine Arbeit ja immer so gut zu machen wie es nur geht. Aber das reicht irgendwie nie...
Mittlerweile ist mein Selbstbewusstsein total am Boden und ich zweifle schon an mir selber und meinen Fähigkeiten. Ich könnte noch viel mehr erzählen, aber das würde den Rahmen sprengen.

Nach langem hin und her habe ich mich dann dazu entschlossen, mir eine neue Stelle zu suchen, um nicht irgendwann als seelisches Wrack zu enden. Habe mich dann auch fleißig beworben.
Habe jetzt durch einen Zufall eventuell die Möglichkeit beim meinem alten AG neu anzufangen (entscheidet sich in den nächsten Tagen). Ich habe dort auch meine Ausbildung gemacht und war dort grundsätzlich zufrieden.
Damals habe ich dort gekündigt, um mir neue Perspektiven zu schaffen und mir neue Fähigkeiten anzueignen.
Es würde mich schon sehr reizen, dort wieder Fuß zu fassen. Bin aber noch in wenig unschlüssig.
Positiv wäre: angenehmere Arbeitszeiten, deutlich kürzerer Fahrtweg ( 50 km täglich statt 120 km), bekanntes Arbeitsumfeld + Erfahrung in dem Bereich.
Negativ: Gehalt wäre in etwa gleich + Provision / Urlaub ist geringer (aber hier gibt es Spielraum nach oben)

Vor allem aber die hohen Kosten für Autoversicherung und Spritkosten würden deutlich sinken.

Hat jemand schon einmal in so eine Situation gesteckt bzw. kann mir da einer einen Tipp geben? Denn so wie es jetzt läuft, kann ich einfach nicht weitermachen. Ich habe keine Freude mehr an meinem Leben, da mich die ganze Situation dort einfach nur belastet.

Ich bedanke mich schon einmal im voraus für Antworten.

Gruß

Subway88
tanda
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Beitrag von tanda »

Deine aktuelle Arbeitssituation hört sich ja schlimm an. Da würde ich mich auch wegbewerben.

Die positiven Aspekte bei einem Wechsel zu deinem Ex-Arbeitgeber scheinen ja zu überwiegen. Angenehmere Arbeitszeiten und eine deutlich kürzere Fahrt würden mir schon für einen Wechsel ausreichen, wenn man dadurch von einem launischen Terror-Chef wegkommt. Und vom Gehalt her würdest du dich ja zumindest nicht verschlechtern.
Subway88
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Beitrag von Subway88 »

Hallo tanda,
vielen Dank für deine Antwort. Es fällt mir wahrlich nicht einfach meinen Job dort zu kündigen, da ich auch einfach Angst habe etwas falsches zu machen. Was sichert ist, ist das ich in meiner jetztigen Situation so nicht weitermachen kann und will. Dann geh ich früher oder später vor die Hunde...
Somit ist die Entscheidung für mich ja klar. Nur ich bin halt so hin und her gerissen. Es ist einfach schwer zu beschreiben.
Ich sehe meine Freunde und Bekannte, die so viel Glück haben mit Ihren Jobs... Während ich in meiner Laufbahn bis jetzt irgendwie nur Pech hatte...
Ich habe bei dem Gedanken daran zu Kündigen auch ein ziemlich schlechtes Gewissen, vor allem weil ich meine Kollegen im Stich lasse. Zudem ist die Chefin im Urlaub... Und mit so einer Nachricht würde ich Ihr bestimmt den Urlaub versauen...
PS: Wie kann ich eigentlich Kündigen wenn Sie im Urlaub ist? Eine richtige Vertretung hat sie nicht...

Danke! Ich muss mir das einfach mal von der Seele schreiben...

Gruß

Subway88
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Wer bosst dich denn nun, ein Chef oder eine Chefin?
Ich kenne ein paar Leute aus meinem Umfeld, die unter einer bossenden Chefin zu leiden hatten. Obwohl die mittlerweile alle andere Jobs haben, leiden die bis heute darunter. Für den Wiedereinstieg in den Beruf wäre doch dein Ausbildungsbetrieb wirklich ideal: Die kennen dich, die wissen, wie du arbeitest und dass du nicht stiehlst, können also mit einem Zeugnis, das etwaige Andeutungen macht, besser umgehen als ein fremder Arbeitgeber.
Und wenn du vom Nocharbeitgeber gefragt wirst, warum diese Entscheidung, dann kannst du dich ja auf die Fahrtzeiten und Kosten berufen und dass du nach der Arbeit nichts mehr vom Tag hast...
tanda
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Beitrag von tanda »

@Subway88: Ich war auch mal hin- und hergerissen, als ich eine Zusage für eine Stelle hatte. Aber im Endeffekt habe ich dann doch gewechselt, da die alte Stelle befristet war und der Vertrag um ein Jahr verlängert werden sollte, wohingegen die neue Stelle unbefristet und besser bezahlt war.

Deine Kollegen können sich ja auch andere Stellen suchen, wenn sie es nicht mehr aushalten.

Auch ich sehe meine Freunde und Bekannte, die Glück haben mit Ihren Jobs, während ich in meiner Laufbahn oft Pech hatte. Aber man selbst kann ja etwas für sein Glück tun. Wenn man sich aus einer Festanstellung heraus bewirbt, wird man von potenziellen Arbeitgebern als attraktiver wahrgenommen als wenn man arbeitslos wäre.
Subway88
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Beitrag von Subway88 »

Hallo,
bitte entschuldigt, dass ich mich erst jetzt wieder melde. Aber es gibt Neuigkeiten.
Ich habe heute meinen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben! Es sind sogar bessere Konditionen wie beim letzten Gespräch (vor allem keine Befristung).

Ich werde somit morgen meine Kündigung abgeben. Leider konnte ich bis jetzt den Chef nicht erreichen, da dieser im Urlaub ist. Ich habe es jetzt schon die ganze Zeit versucht... daher habe ich Ihm eine kurze Nachricht geschcikt, mitt der Bitte um einen Rückruf, da ich etwas wichtiges mit Ihm besprechen muss. Ich werde die Kündigung daher bei seinem Stellvertreter abgeben und mir das quittieren lassen.

Blöd ist nur, dass es so kurzfristig ist. Somit ist schneller Ersatz nicht so schnell und einfach zu finden. Aber da muss ich jetzt einfach mal an mich denken oder? Manchmal bietet sich einfach die Chance und dann sollte man zugreifen.

Mir fällt gerade einfach ein Stein vom Herzen... ich fühle mich um einiges leichter!

Jetzt muss ich nur noch dem Chef die Nachricht überbringen... mal sehen wie er reagiert 😕

Gruß

Sybway88
tanda
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Beiträge: 269
Registriert: 06.03.2013, 20:47

Beitrag von tanda »

Herzlichen Glückwunsch zur neuen Stelle! :)

Mach dich nicht so verrückt über deinen Chef und seine mögliche Reaktion auf deine Kündigung. Der hat dich schon genug geärgert.
Superman
Beiträge: 1
Registriert: 03.04.2016, 18:22

Problematik früher Jobwechsel

Beitrag von Superman »

Servus allerseits,

hab kürzlich meinen Master in Maschinenbau mit 2,0 beendet, Masterarbeit bei BMW im Bereich Versuch geschrieben und ein Top-Arbeitszeugnis bekommen, leider konnte ich aufgrund von massivem Stellenabbau in diesem Bereich trotz starker Bemühungen meiner Vorgesetzten weder intern noch extern bleiben.

Meine Praktika und die Bachelorarbeit habe ich zuvor in einem mittelständischen Unternehmen im Bereich Konstruktion gemacht, was ebenfalls gut lief, ich jedoch merkte, dass das eigentlich nicht so mein Ding ist. Ich möchte später im Versuchsbereich oder vergleichbar tätig werden. Auf jeden Fall nicht Konstruktion.

Habe mich auch schon kurz vor Ende meines Studiums für Stellen im Bereich Versuch und - um auf Nummer sicher zu gehen - auch für Stellen im Bereich Konstruktion beworben. In diesen beiden Bereichen habe ich ja Erfahrungen gesammelt. Leider kamen für die wenigen Versuchsstellen nur Absagen und momentan sind auch keine derartigen Stellen mehr ausgeschrieben. Ganz anders bei einer Konstruktionsstelle, dort habe ich jetzt eine Zusage bekommen, Gehalt ist gut und die Firma nicht weit weg von mir. Die Firma ist aber bzgl. der Gehaltsentwicklung nicht so toll, die meisten wechseln deshalb nach ein paar Jahren.

Einerseits möchte ich diese Stelle annehmen, um wenigstens mal einen Job zu haben, andererseits habe ich ja erkannt, dass mir Konstruktion keinen Spaß macht. Außerdem kann es sein, dass ich aus der Konstruktionsschiene dann nicht mehr so leicht rauskomme, weil ich ja dann dort Erfahrung habe.

Und falls nach 2, 3 Monaten plötzlich eine Wunschstelle auftauchen sollte, so befürchte ich bei der Bewerbung in Erklärungsnot zu kommen, warum ich nach so kurzer Zeit schon die Firma wechseln möchte. Vielleicht könnte ich die Konstruktionsstelle die ersten Monate noch im Lebenslauf verheimlichen, aber später wird es dann schwieriger.

Wie problematisch ist es z.b. sich nach 3-4 Monaten für eine andere Stelle zu bewerben und dabei den bisherigen Job im Lebenslauf aufführt? Ich könnte es ja gut begründen, aber wenn ich Pech habe, werde ich gleich direkt ins Aus katapultiert und hab keine Gelegenheit, es im Gespräch gut zu begründen... Oder könnte ich das schon so im Bewerbungsanschreiben begründen?

Wie seht ihr das ganze? Vor allem die Meinung von Personalern würde mich hier interessieren...
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Wer zwingt dich denn, die Stelle, die du jetzt antrittst, in einem anderen LL/VG zu erwähnen?
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Die Lückenfüller würden vielleicht auch nicht plausibler oder erfolgsversprechender als der normale Job sein.

Wenn die Versuchsstellen jetzt schon rar sind, und du aus irgendwelchen Gründen nicht angenommen wirst, dann sehen die zukünftigen Aussichten wahrscheinlich auch nicht rosig aus.

Ich kenne mich mit der Materie nicht aus, aber welche Überschneidungen gibt es zwischen Konstruktion und Versuchsbereich, welche "Zwischenjobs" sind möglich? Kann es nicht auch eine berufliche Entwicklung von einem Bereich in den anderen Bereich geben? Muss ein Versuchsingenieur nicht auch über ein gutes Konstruktionswissen verfügen?
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Romanum hat geschrieben:Muss ein Versuchsingenieur nicht auch über ein gutes Konstruktionswissen verfügen?
Das hätte ich (als ebenfalls Ahnungsloser der Materie) jetzt ebenfalls vermutet. Für mich klingt das auch aus späterer Sicht rückwirkend gedacht total plausibel: Dass Du das Versuchsziel immer hattest... und ganz bewusst ein paar Konstruktionsjahre dazwischengeschaltet hast, um die Versuche auf eine solidere Grundlage stellen zu können. Um quasi nicht nur try&errormässig herum zu "versuchen", sondern zu wissen, was man tut, um das mit maximaler Effizienz vorantreiben zu können. An dem Gedankengang fände ich erstmal überhaupt nichts Komisches... und würde damit dann auch gar nicht in ein paar Monaten abbrechen wollen...
Panoramix
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Jobwechsel zur Konkurrenz - welcher Umgang? Tipps

Beitrag von Panoramix »

Hallo Zusammen,

ich bin seit knappe 1,5 Jahren bei einem Unternehmen, wo ich mich durchaus wohl fühle. Ich habe eine wissenschaftliche Ausbildung mit Promotion und das ist mein erster Job ausserhalb der Wissenschaft. Ich habe seit einen knappen Monat folgendes Dilema:

Ich bin über ein Karrierenetzwerk von einem Headhunter kontaktiert worden. Es ging um eine Stelle bei einem Konkurenzunternehmen, die höher ist in der Karriereleiter als meine jetzige Stelle. Erste Kontakte zu Personaler bzw. Mitarbeiter im Unternehmen fielen alle positiv aus.

Jetzt überkommt mich langsam das Gefühl, dass ich meinen jetzigen Chef und Firma betrüge, irgendwie wie Fremdgehen. Ich würde den Wechsel machen, befürchte aber, dass mein Chef alles machen würde um das zu verhindern insbesondere, weil es sich um ein Konkurenzunternehmne handelt.

Hatte jemand so eine Situation? Wie seid ihr damit umgegangen? Bzw. wie kann man dem jetzigen Chef sagen, dass man gehen werde, ohne ihm den Namen des zukünftigen Arbeitsgeber zu nennen?

Vielen Dank für jeden Tip und jede Hilfe.

Viele Grüße,
Panoramix
cre
Bewerbungshelfer
Beiträge: 261
Registriert: 22.06.2016, 20:11

Beitrag von cre »

Das ist ganz einfach. Wenn du wechseln willst, unterschreibst du deinen neuen Arbeitsvertrag und reichst fristgerecht deine Kündigung ein.
Du bist nicht verpflichtet deinem derzeitigen Chef mitzuteilen wohin du gehst. Ein seriöser Arbeitgeber wird dich auch nicht dazu drängen es preis zu geben.
Wenn er versucht dich zu halten, sagst du am besten einfach das die Entscheidung gefallen ist und du woanders unterschrieben hast.
Wenn er genauer nachfragst, antwortest du das du vertraglich stillschweigen vereinbart hast. Mehr nicht.

Es ehrt dich übrigens, dass du solche Loyalitätsgefühle hast. Aber wenn du wechseln willst, hat das ja immer einen Grund. Und wenn dein derzeitiger Arbeitgeber dir keine entsprechenden Zukunftsaussichten bieten kann ist das ein legitimer Grund dem du niemanden erläutern musst.
Panoramix
Beiträge: 2
Registriert: 22.10.2017, 17:44

Beitrag von Panoramix »

Danke für deine Antwort. Ich denke das klingt sehr vernünftig.
Die Gedanken mache ich mir insbesondere, da die Kündigungsfrist relativ lang ist (3 Monate) und ich in einem der, für das Unternehmen, wichtigsten Projekten drin bin.
Vielleicht erschwert das ein Wechsel, es macht ihn aber in keinster Weise Unmöglich, insbesondere, wenn die neue Position entsprechend atraktiv ist.

LG,
Panoramix
Flostar
Beiträge: 1
Registriert: 28.02.2019, 19:49

Jobwechsel entscheidungswahnsinn

Beitrag von Flostar »

Hallo,

ich habe vor 4 Monaten bei einem neuen Arbeitgeber einen neuen Job angefangen. Ich arbeite dort selbstversntwortlich und verdiene mehr als bei meinem alten Job. Ich habe laut Aussagen von meinem Chef auch die Möglichkeit aufzusteigen. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob das alles so läuft wie er es mir sagt. Das Unternehmen ist stark am wachsen und ich bin mehr oder weniger von Anfang an dabei und mir wurde mündlich mehr Gehalt zugesagt in der Zukunft (es wurden keine Zahlen genannt)

Ich habe bei meinem alten Arbeitgeber nun die Möglichkeit bekommen eine höhere Position zu bekommen da die Person die diese inne hatte gegangen ist. Ich mache derzeit eine Weiterbildung und würde danach vertraglich auch noch mehr Gehalt und eine noch höhere Stellung erhalten. Noch zur Info: Von meinem alten Arbeitgeber habe ich geweschelt da es keine Aufstiegsmöglichkeit gegeben hat solange diese Stelle nicht frei wird.

Nun zu meinem eigentlichen Problem.

Ich habe von meinem alten Arbeitgeber einen Kollegen abgeworben der jetzt bei mir anfängt und mich plagt nun das schlechte Gewissen. Ich habe den Kollegen sehr gerne und würde auch mit ihm direkt zusammenarbeiten in einem eigenen Büro. Ich muss natürlich auf mich selbst auch schauen und stehe nun vor dem Abgrund. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber kann ich mich evtl. Finanziell und stellungstechnisch verbessern, die Kollegen sind jünger und ich habe meinen Kollegen bei mir. Bei meinem alten Arbeitgeber verbessere ich mich direkt, habe allerdings nur ältere Kollegen und meinen ex-Kollegen nicht bei mir. Dafür direkt eine bessere Stellung und mehr Gehalt. Ich habe auch Angst das ich später falls ich doch mal wechseln möchte nicht mehr in meine alte Branche zurück kann, da die Branche int Tätigkeit anders ist als bei meinem alten Arbeitgeber. Des weiteren habe ich Angst das ich nicht die Möglichkeit habe bei meinem jetzigen Arbeitgeber aufzusteigen und das nur leere Aussagen sind.

Um es in zahlen auszudrücken:

Jetziger Arbeitgeber:

27 Tage Urlaub
40 Stunden Woche
Verteauensarbeitszeit
Keine Gleitzeit Kernzeit 8 uhr - 17 Uhr
Die Fortbildung bringt mir in der jetzigen Stellung nichts.
Junge Kollegen, viele firmenevents. Gutes Betriebsklima.
60 km Fahrstrecke
Tiefgaragenstellplatz
Büro ohne Chef nur mit Kollegen.
Neuere Büroausstattung.
Urlaubssperre im ersten Halbjahr: Januar - Juli
Möglichkeit zum Aufstieg (wie hoch nicht bekannt)

Alter Arbeitgeber:

30 Tage Urlaub
37.5 std Woche
Zeitkonto allerdings darf man nur 20 Überstunden machen. Alles andere verschenke ich.
Gleitzeit. Kernzeit 9 Uhr - 15 Uhr , freitags 9 Uhr - 13 Uhr
10% mehr Gehalt als beim jetzigen Arbeitgeber und nächstes Jahr 30% mehr.
Sicherer Aufstieg mit Mehrarbeit verbunden.
Nette Kollegen, allerdings alle in der älteren Generation (40+) ich bin Anfang 30.
keine firmenevents.
Tiefgaragenstellplatz
Alte Büroausstattung.
Urlaubssperre von Mai - Juli
Meine Fortbildung ist direkt auf diesen Beruf zugeschnitten.
Möglichkeit später noch weiter aufzusteigen (allerdings nur wenn Chef geht oder ich den Job wechsle)

Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Ich bin total ratlos und muss mich demnächst entscheiden. Ich kann gerade nachvollziehen wie sich judas gefühlt haben muss als er Jesus verraten hat (mein Gewissen plagt mich sehr wegen meinem kollegen). Mein Kollege weiß auch noch nichts davon das ich zum alten Arbeitgeber zurück könnte.

Wie würdet ihr euch entscheiden aufgrund meiner Angaben?

Vielen Dank vorab für eure Hilfe.

Ps. Ist mit dem Handy geschrieben. Ich entschuldige mich vorab für grammatikalische Fehler.
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