Guten Tag zusammen,
wie der Titel bereits verrät benötige ich Hilfe bei meiner Bewerbung als Mediengestalterin. Dabei geht es mir weniger um Formulierungen der Texte, sondern viel mehr um den Aufbau, was ich ändern könnte, was vielleicht schon gut ist und was ich weglassen sollte.
Kurze Vorgeschichte:
In diesem Jahr habe ich erfolgreich meinen Bachelor bestanden und versuche seitdem verzweifelt einen Job zu finden. Nach über 30 Absagen und nur einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch muss das Problem ja an mir liegen. Ich habe zwar keine Ausbildung als Mediengestalterin, jedoch ein Fachabitur in Gestaltung, sowie eine schulische Ausbildung zur gestaltungstechnischen Assistentin. Nun überlege ich schon die ganze Zeit, was die Personaler an meiner Bewerbung so stört, das sie mich nicht einmal zum Vorstellungsgespräch einladen wollen. Ich hoffe, das mir hier vielleicht noch jemand zum Aufbau ein paar Tipps geben kann
Aufbau
Insgesamt hat meine Bewerbung 14 Seiten, zuerst kommt mein Deckblatt. Dort steht die Position, auf die ich mich bewerbe, sowie der Name des Unternehmens und meine Adresse.
Das Anschreiben ist... eben ein Anschreiben, wieder meine Adresse, Ort und Datum, Adresse des Empfängers. Ich versuche zuerst zu begründen, warum ich gerne bei dem Unternehmen arbeiten würde und lasse dabei auch ein bisschen mein Wissen über das Unternehmen einfließen. Dann schreibe ich etwas über mich, z. B. welche Fähigkeiten ich besitze, die für die Stelle nützlich sind. Im letzten Abschnitt steht meist so etwas wie 'Ich freue mich darauf, Sie in einem persönlichen Gespräch kennen zu lernen.' und falls von der Stellenausschreibung gewünscht stehen noch meine Gehaltsvorstellungen und mein frühestmöglicher Eintrittstermin drinnen.
Dann folgt meine Unterschrift sowie Angaben, was im Anhang zu finden ist.
Mein Lebenslauf erstreckt sich über zwei Seiten, auf der ersten ist natürlich ein Bild von mir, mein schulischer Werdegang (inklusive kürzer Übersicht über die Schwerpunkte, z. B. Typografie, HTML etc.) und meine Hardskills, also Programmkenntnisse und wie gut ich in den Programmen bin. Dabei sind auch nur relevante Programme aufgelistet.
Auf der zweiten Seite findet man meine beruflichen Erfahrungen (um nicht nichts zu tun, arbeite ich zurzeit, hat leider aber nichts mit Medien zu tun ), Praktika, Softskills und Interessen. Letzteres natürlich nur relevante wie zeichnen. Bei den Praktika und beruflichen Erfahrungen habe ich wieder kurz meine Tätigkeiten aufgelistet).
Nun folgen meine Arbeitsproben. Über drei Seiten hinweg zeige ich einige Beispiele meiner Arbeiten (Flyer, Plakat, Webseite, Visitenkarte) und beschreibe kurz, worum es bei dem Projekt ging. Insgesamt habe ich 5 Beispiele, von allen mindestens zwei Bilder (Vorder- und Rückseite z. B.). Sind 5 Beispiele zu viel? Oder zu wenig?
Meine Zeugnisse und Praktika Nachweise kommen zum Schluss. Das aktuellste zuerst und am Ende dann die Praktika. Dann ist auch schon Ende.
Design
Meine Bewerbung soll schon ein erster Eindruck meines Könnens sein. Bisher habe ich nacheinander vier verschiedene Designs verschickt, da ich zuerst die Hoffnung hatte, es läge vielleicht daran, das meine Bewerbungen zu langweilig oder zu überladen aussähen. Ich habe bereits viel nach Bewerbungsdesigns gegoogelt aber vielleicht hat noch jemand eine Seite, auf der ein paar schöne Designs zu sehen sind (ich will nicht kopieren, aber inspirieren lasse ich mich gerne )?
Gibt es etwas, was ich beim Design vermeiden sollte?
Das Comic Sans Tabu ist weiß ich, sonst würde ich mich wohl nicht als Mediengestalter bewerben wollen
Gibt es Schriften, die ihr mir empfehlen könnt? Bisher habe ich Calibri für Fließtexte und eine etwas geschwungenere Schrift für Überschriften verwendet.
Medium der Bewerbung
Bisher habe ich mich nur per Mail auf Stellen beworben (viele Unternehmen wollen aber auch keine Bewerbung per Post). Ich habe also einen kurzen Text geschrieben, in dem ich anspreche, wie ich auf die Stelle aufmerksam geworden bin, das meine Unterlagen sich im Anhang befinden (als PDF) und das ich mich darauf freue, bald von der betreffenden Person zu hören. Ich wollte nicht zu viel schreiben, weil das meiste ja in meinem Anschreiben im PDF steht.
Wäre es vielleicht besser, meine Unterlagen drucken zu lassen und dem Unternehmen zuzuschicken? Auf einigen Seiten habe ich interessant gestaltete und auch verpackte Bewerbungen gesehen (die sicherlich nicht günstig im Druck waren). Lohnt es sich, das Geld zu investieren und eine aufwändigere Bewerbung drucken zu lassen?
Hier ein paar Beispiele, was ich meine:
https://www.behance.net/gallery/7462621 ... f-Branding
https://www.behance.net/gallery/2021238 ... ness-Cards
https://www.behance.net/gallery/2016660 ... ook-Inside
https://www.behance.net/gallery/5944469 ... ion-Mailer
Das ist alles sehr viel Text, aber ich hoffe wirklich, dass mir jemand helfen kann. Ich bedanke mich für das lesen, eure Zeit und wünsche allen ein angenehmes Restwochenende
Hilfe bei der Bewerbung als Mediengestalterin
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- Beiträge: 2
- Registriert: 02.09.2017, 16:33
Hallo Erdbeerquark!
Zunächst einmal finde ich, dass Du Dir mit Deiner Vorstellung hier sehr viel Mühe gegeben hast - und dass Dir diese auch sehr übersichtlich gelungen ist. Das sind schon einmal Dinge, die für Dich sprechen. Zudem kann man sich allem, was Du so *allgemein* zu Deinem Vorgehen schreibst, uneingeschränkt anschliessen. Das liest sich soweit eigentlich alles ganz vernünftig.
Wahrscheinlich liegt das Problem in Deinem Fall weniger in einem konkreten "Fehler" der Bewerbung selbst, als in der allgemeinen Situation. So, wie ich das lese, bist Du als Mediengestalterin ja quasi gleichzeitig über- und unterqualifiziert, oder? Du hast studiert - allerdings etwas ganz anderes, oder? Was by the way? Deine Ausbildung als Gestaltungstechnische Assistentin wiederum ist zwar inhaltlich verwandt... aber schon ein bisschen "niedriger", oder? Damit sitzt Du so ein bisschen zwischen den Stühlen... und wenn es gleichzeitig genügend Kandidaten AUF den Stühlen gibt, wird es dazwischen halt eng... auch ohne, dass man irgendetwas "falsch" macht.
Von daher wäre meine erster Ansatz, einmal zu schauen, ob und wenn ja wie sich die Bewerbungen im Sinne Deines Studienabschlusses verbessern lassen. Damit wäre vermutlich das höchstwertigste Ergebnis zu holen, falls Dich das Thema noch interessiert. Danach könntest Du Dich entweder als gestaltungstechnische Assistentin bewerben (wo wohl die Chancen etwas grösser wären)... oder weiterhin als Mediengestalterin (wo Du dann wohl eine Schippe bei der Bewerbung nachlegen müsstest, um die formelle "Minderqualifikation" auszugleichen)...
Bei jedem dieser Ansätze müsste man jetzt wohl in konkrete Bewerbungstexte einsteigen...
Zunächst einmal finde ich, dass Du Dir mit Deiner Vorstellung hier sehr viel Mühe gegeben hast - und dass Dir diese auch sehr übersichtlich gelungen ist. Das sind schon einmal Dinge, die für Dich sprechen. Zudem kann man sich allem, was Du so *allgemein* zu Deinem Vorgehen schreibst, uneingeschränkt anschliessen. Das liest sich soweit eigentlich alles ganz vernünftig.
Wahrscheinlich liegt das Problem in Deinem Fall weniger in einem konkreten "Fehler" der Bewerbung selbst, als in der allgemeinen Situation. So, wie ich das lese, bist Du als Mediengestalterin ja quasi gleichzeitig über- und unterqualifiziert, oder? Du hast studiert - allerdings etwas ganz anderes, oder? Was by the way? Deine Ausbildung als Gestaltungstechnische Assistentin wiederum ist zwar inhaltlich verwandt... aber schon ein bisschen "niedriger", oder? Damit sitzt Du so ein bisschen zwischen den Stühlen... und wenn es gleichzeitig genügend Kandidaten AUF den Stühlen gibt, wird es dazwischen halt eng... auch ohne, dass man irgendetwas "falsch" macht.
Von daher wäre meine erster Ansatz, einmal zu schauen, ob und wenn ja wie sich die Bewerbungen im Sinne Deines Studienabschlusses verbessern lassen. Damit wäre vermutlich das höchstwertigste Ergebnis zu holen, falls Dich das Thema noch interessiert. Danach könntest Du Dich entweder als gestaltungstechnische Assistentin bewerben (wo wohl die Chancen etwas grösser wären)... oder weiterhin als Mediengestalterin (wo Du dann wohl eine Schippe bei der Bewerbung nachlegen müsstest, um die formelle "Minderqualifikation" auszugleichen)...
Bei jedem dieser Ansätze müsste man jetzt wohl in konkrete Bewerbungstexte einsteigen...
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- Beiträge: 2
- Registriert: 02.09.2017, 16:33
Hallo FRAGEN,
vielen Dank das du dir die Zeit genommen hast, meinen doch etwas längeren Text durch zu lesen und auch zu kommentieren
Der Fokus meines Studiums lag im 3D Bereich, um genauer zu werden auf Videospielen. Also Animation, 3D Modeling, Texturing, aber auch HTML, CSS und Photoshop. Ich denke, das es vielleicht etwas ungewöhnlich für den Beruf als Mediengestalter ist, sich intensiv mit solchen Themen auseinander zu setzen, aber sicherlich nicht unbrauchbar.
Ein weiteres Problem ist wohl meine fehlende Praxis und da haben die Mitbewerber mit einer Ausbildung natürlich bessere Karten, wie du schon geschrieben hast.
Aber es ist gut zu hören, das ich jetzt nichts direkt falsch mache. Ich werde wohl versuchen müssen, durch meine Bewerbung noch mehr zu überzeugen, vermutlich probiere ich es wirklich mal mit einer etwas ungewöhnlicheren Bewerbung und hoffe, so positiv aufzufallen. Absagen habe ich schließlich schon genug bekommen, da kann ich auch mal etwas wagen
Noch einmal vielen Dank für deine Hilfe und Meinung!
vielen Dank das du dir die Zeit genommen hast, meinen doch etwas längeren Text durch zu lesen und auch zu kommentieren
Der Fokus meines Studiums lag im 3D Bereich, um genauer zu werden auf Videospielen. Also Animation, 3D Modeling, Texturing, aber auch HTML, CSS und Photoshop. Ich denke, das es vielleicht etwas ungewöhnlich für den Beruf als Mediengestalter ist, sich intensiv mit solchen Themen auseinander zu setzen, aber sicherlich nicht unbrauchbar.
Ein weiteres Problem ist wohl meine fehlende Praxis und da haben die Mitbewerber mit einer Ausbildung natürlich bessere Karten, wie du schon geschrieben hast.
Aber es ist gut zu hören, das ich jetzt nichts direkt falsch mache. Ich werde wohl versuchen müssen, durch meine Bewerbung noch mehr zu überzeugen, vermutlich probiere ich es wirklich mal mit einer etwas ungewöhnlicheren Bewerbung und hoffe, so positiv aufzufallen. Absagen habe ich schließlich schon genug bekommen, da kann ich auch mal etwas wagen
Noch einmal vielen Dank für deine Hilfe und Meinung!